In Esch-Auweiler ist eine Silvester-Party eskaliert. Zwei Feier-Gemeinden sind aufeinander losgegangen, ein Mann wurde mit einem Messer verletzt, ein Jugendlicher attackierte die Polizei. Dabei sollen rechtsextreme Parolen gerufen worden sein.
Eine Schlägerei in Esch-Auweiler, an der zehn bis 15 Personen beteiligt waren, endete in der Silvesternacht mit sechs Verletzten. Einer der Beteiligten ist mit einem Messer niedergestochen worden. Gleich mehrere Notrufe gingen gegen 1.15 Uhr bei der Polizei ein. „Massenschlägerei Auf dem Driesch“, hieß es. Die Beteiligten gingen mit Messern und Baseballschlägern aufeinander los.
Die Beamten rückten mit acht Streifenwagen aus. Als sie in die Straße Auf dem Driesch einbogen, lag ein 26-Jähriger mit einer Stichverletzung am Oberschenkel auf dem Gehweg. Er wurde mit einem Rettungswagen in eine Klinik gebracht. „Die Stimmung war sehr aufgeheizt und aggressiv“, sagte ein Polizeisprecher. Die Situation sei sehr unübersichtlich gewesen. Nach ersten Ermittlungen steht fest, dass im Kern drei Männer (15, 16, 47) mit einer Familie aneinandergeraten sind. Alle hatten den Jahreswechsel auf der Straße gefeiert.
Küchenmesser und Holzlatten
Während des Feuerwerks entbrannte ein Streit, der schließlich eskalierte. Die drei Männer sollen mit Küchenmessern und einer Holzlatte auf die anderen losgegangen sein. Warum die Auseinandersetzung derart eskaliert ist, ist noch unklar.
Eine Zeugin berichtete dem „Kölner Stadt-Anzeiger“, dass mehrere Mitglieder der Autonomen Nationalisten mitgemischt haben, die in Esch schon häufiger aufgefallen sind. Die Neonazis sollen in der Silvesternacht rechte Parolen gebrüllt haben. Die Polizei bestätigte dies nicht – auch ist unklar, ob es einen rechtsextremen Hintergrund des Streits gibt.
„Es stimmt aber, dass mindestens ein Mitglied der Autonomen Nationalisten beteiligt war“, sagte ein Behördensprecher. Allerdings werde er im Protokoll als Geschädigter aufgeführt, er wurde leicht verletzt.
Die Schlägerei jedenfalls verlagerte sich unter großem Geschrei von der Straße bis ins Haus der Familie, in dem die Eingangstür zu Bruch ging. Die Beteiligten droschen immer weiter aufeinander ein. Zu brauchbaren Zeugenaussagen waren sie alle nicht in der Lage, sie hatten bis zu 1,8 Promille Alkohol im Blut. Als die Beamten den 47-jährigen Angreifer in Gewahrsam nehmen wollten, ging sein 15-jähriger Sohn mit geballten Fäusten auf die Polizisten los und versuchte, seinen Vater zu befreien. Ein Diensthund biss ihm ins Bein und verletzte ihn leicht. Den Jugendlichen erwartet ein Strafverfahren wegen versuchter Gefangenenbefreiung.
Update
Esch-Auweiler.
Die Massenschlägerei in Esch, bei der in der Silvesternacht zwei Jugendliche (15, 16) und ein Erwachsener (47) mit Messern auf eine Familie losgegangen sind, ist aus einem kurzen Streit entstanden.
Die betrunkenen Jugendlichen sollen nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ zwei Schwestern (18, 27) beleidigt haben, woraufhin eine sagte: „Geht euren Rausch ausschlafen!“
Kurz danach sollen die jungen Männer und der 47-Jährige mit Macheten bewaffnet zurückgekommen sein und wild drauf los geprügelt haben. „Die sind total ausgerastet“, sagte ein Zeuge. Mindestens zehn Nachbarn waren schließlich an der Prügelei beteiligt. Sechs wurden verletzt.
Zunächst war nicht klar, ob die Schlägerei einen rechtsextremen Hintergrund hatte, weil auch ein Mitglied der Autonomen Nationalisten vor Ort war – auch er wurde verletzt und musste im Krankenhaus behandelt werden.
Zudem hatte eine Zeugin berichtet, dass an der Auseinandersetzung noch weitere junge Männer beteiligt waren, die der Neonaziszene zugeordnet werden können - und die in der Silvesternacht extremistische Parolen gerufen haben sollen. Dass die Schlägerei durch rechtsextreme Provokationen ausgelöst wurde, schließt die Polizei mittlerweile aber aus. (hsr)
http://www.ksta.de/chorweiler/-massenschlaegerei-in-esch-beleidigungen-w...