linksunten Archiv

Türchen 09: Tim Jessen
Tim Jessen bewegt sich seit Jahren in organisierten Strukturen innerhalb der extrem rechten Szene. Er gilt zusammen mit Sven Witte, Dennis Fiedler und Robert Völker als Gründungsmitglied der aufgelösten „Nationalen Offensive Herzogtum Lauenburg“ bzw. „Nationalen Sozialisten Herzogtum Lauenburg“ („NaSo LB“). Jessen ist für eine Vielzahl von politisch motivierten Auseinandersetzungen mit rassistischem Hintergrund verantwortlich, welche in Kreis Herzogtum Lauenburg in der Vergangenheit stattgefunden haben.

Durch das Gründen einer nationalen Wohngemeinschaft unter Führung von Robert Völker auf der Ratzeburger Altstadtinsel, rief Jessen zusammen mit weiteren Mitgliedern der „NaSo LB“ den Bereich um den Ratzeburger Marktplatz als „National Befreite Zone“ aus. Seine „Hirngespinster“ von einer „nationalen befreiten Zone“ stießen auf vielfältige und harte antifaschistische Aktionen. Die Realität holte ihn somit schneller ein, als es ihm lieb war.

Ein Großteil seiner „Kameraden“ wurde in den vergangenen Jahren durch dumme und ziellose Aktionen mit Repression überzogen. Saufabende der extrem rechten Szene im Gartenbereich des „NS-Hauses“ endeten meistens in Schlägereien oder in stumpfen Aktionen wie die Morddrohungs-Graffitis unter anderem gegen den Ratzeburger Bürgermeister.

Nach diversen Hausdurchsuchungen und Verurteilungen gegen Mitglieder der „NaSo LB“ und den inkonstanten Ausstiegsbeteuerungen seines Nazi-Freundes Sven Witte, orientierte sich Jessen zur Kameradschaftsszene ins mecklenburgische Boizenburg an der Elbe. In Boizenburg knüpfte er relativ schnell Kontakt zu Norma Jean Wolff, mit welcher er kurze Zeit später zusammen zog. Wolff ist innerhalb der extrem rechten Szene überregional gut vernetzt, was nicht zuletzt durch ihre Ausbildung als Rechtsanwaltsfachangestellte in der Kanzlei des mittlerweile verstorbenen Jürgen Riegers herrührt.

Mitte 2011 wurde Wolff von Jessen schwanger und bekam Anfang 2012 ein Kind. Der mit dem Kind überforderte Jessen zog schlussendlich 2013 wieder zurück nach Hornbek zu seinen Eltern. Kurze seit später reaktivierte er seine Kontakte zur Kameradschaftsszene nach Stormarn und Lübeck und engagiert sich seitdem aktionistisch beim „Aktionsbündnis Lübeck-Stormarn“. Im Jahr 2013 beteiligte sich Jessen unter anderem mit Mitgliedern der „Kameradschaft Bergedorf“ unter Beteiligung von Marius Edahl und Mitgliedern des „Aktionsbündnis Lübeck-Stormarn“ am Dreh eines Aktionsvideos zum „Gedenkmarsch 2013“ in Dresden, sowie an „Propaganda-Aktionen“ in Bad Oldesloe.

Zur diesjährigen Bundestagswahl zeigte sich erneut die enge Verbindung vom „Aktionsbündnis Lübeck-Stormarn“ zur NPD. Jessen fuhr unter Beteiligung von Moritz Schläfke, Reneé Rudi Eggert und Jerome Riecke, NPD Wahlplakate aus und hängte diese mitunter in Mölln auf.

Tim Jessen
Kirschweg 6
21514 Hornbek