Oskar kommt. WIR auch!

lafontaine-rede-11883845-mfbq,templateId=renderScaled,property=Bild,height=349.jpg

Oskar Lafontaine möchte am 1. September nach Freiburg kommen, um für die „Die Linke“ im Bundestagswahlkampf zu werben. Wir rufen alle Menschen dazu auf, seine Rede zu stören, anzugreifen und somit zu verhindern.


Denn Lafontaine propagiert mit seinem Populismus nicht nur „einfache Lösungen“ und instrumentalisiert die Ängste der Menschen, sondern will „nebenbei“ auch alle unzufriedenen Menschen, von rechts bis links, einsammeln.


So sagte Lafontaine 2005 in Chemnitz, dass der Staat dazu verpflichtet sei zu verhindern, dass Familienväter und Frauen arbeitslos werden, weil Fremdarbeiter ihnen zu Billiglöhnen die Arbeitsplätze wegnehmen würden. Die NPD wirbt z.B. mit einem ähnlichen Spruch: „Fremdarbeiter stoppen! Arbeit für Deutsche!“


Es war Oskar Lafontaine, der 1989 jene Debatte über angeblichen „Asylmissbrauch“ in Gang setzte, welche dann im „Asylkompromiss“ mündete. Demnach können sich Ausländer, welche über einen Staat der Europäischen Gemeinschaften oder einen sonstigen sicheren Drittstaat einreisen, nicht auf das Asylrecht berufen.


Otto Schily, welcher 2004 ein „Internierungslager“ für Flüchtlinge in Nordafrika forderte, bekam eher unerwartet Rückendeckung von Lafontaine. Eine „ungeregelte Zuwanderung“ verstärke schließlich die Arbeitslosigkeit in Deutschland, so Lafontaine.


In der derzeitigen „Krisenzeit“ pocht Lafontaine auf den starken Staat und predigt die „soziale Marktwirtschaft“. Gleichzeitig hetzt er gegen Bänker_Innen, gierige Manager_Innen und den „bösen Kapitalismus“. Klar, Gier ist keine Qualität, jedoch ist eine Unterscheidung zwischen „bösem“ und „gutem“ (=soziale Marktwirtschaft) Kapitalismus reine Ablenkung, da es nur einen Kapitalismus gibt.

 
Dass ein Politiker der Linkspartei mit rechtspopulistischen, nationalistischen, rassistischen und militaristischen Äußerungen hofieren geht, geht für uns gar nicht klar. Oskar Lafontaine hat nicht im Geringsten etwas mit linker, emanzipatorischer Politik zu tun. Eine linke Bewegung muss natürlich breit und auch bunt sein, die erste Voraussetzung ist aber, dass sie wenigstens links ist.


Klar sind Lafontaines Äußerungen und Forderungen nicht wirklich krasser als z.B. die von Steinmeier, Merkel & Co, doch verkaufen sie ihre Ansichten nicht durch ein „linkes Label“. Da viele Teile der Linkspartei-„Basis“ sich allerdings nicht wirklich an Lafontaines Äußerungen zu stören scheinen, ist anzunehmen, dass diese jene teilen.


Wir wollen uns auch in Zukunft nicht von Politiker_Innen, egal welcher Partei, regieren und beherrschen lassen. Um ein schönes Leben für alle sicher zu stellen, braucht es keinen Staat, keine Grenzen, keinen Parlamentarismus, keinen Faschismus, keinen Nationalismus und auch keinen Kapitalismus.


Lasst uns die Scheiße endlich überwinden! Für die soziale Revolution!


Mehr Infos und Zitate von Lafontaine sind unter http://www.projektwerkstatt.de/aes/partei_wahlalternative.html zu finden.

Wir würden uns natürlich freuen, wenn die Linke Freiburg Lafontaine auslädt und die Veranstaltung somit selbst "verhindert".

 

Ansonsten rufen wir alle Menschen dazu auf, seine Rede zu stören, anzugreifen und zu verhindern!

 

Oskar kommt. WIR auch! // 01.09.2009 // 19:30 Uhr // Rathausplatz // Freiburg

Zeige Kommentare: ausgeklappt | moderiert

Hier wird offenbar eine Querfront-Aktion beworben: während die Kundgebung von Steinmeier ungestört blieb und auch kein Protestaufruf gegen Merkel bekannt ist, soll hier eine linke Kundgebung mit zum Teil antikapitalistischen und antiimperialistischen Rednerinnen und Redner gestört werden. Damit wird den Nazis in die Hände gespielt.

 

Zu Lafontaine selber: wer immer noch den bürgerlichen Medien in ihrer Hetz gegen Lafontaine nachläuft, hat wohl nix besseres als BILD-Zeitung verdient. Klar ist Lafontaine kein Antikapitalist oder gar Revolutionär. Aber ihm Rassismus vorzuwerfen, wenn er Mindestlöhne gegen Lohndumping  fordert, ist lächerlich. Das  heißt ja im Umkehrschluß: niedrige Löhne für alle helfen Migranten am meisten, denn dann geht's uns allen gleich scheiße.

Wie oben steht, wird ein Aufruf folgen. Ist zwar echt kurzfristig, aber naja.

 

Setz dich mal bitte ausreichend mit Lafontaine und seinen "Aussetzern" auseinander. Danach können wir gerne weiterreden. Und warum hast du denn keine Kundgebung gegen Merkel und Steinmeier ins rollen gebracht? Groß rummotzen kann schließlich jedeR.

Also, das nächste mal selber machen - oder Fresse halten!

Toller Diskussionsstil: keine Argumente und wer eine andere Meinung hat soll die Fresse halten. Bestätigt nur meine Einschätzung: das ist ein autoritärer Politikstil, der auf der Linken nichts zu suchen hat.

Nö, nich "wer eine andere Meinung hat", soll die "Fresse halten", sondern Leute, die nur motzen und nichts KONSTRUKTIVES dazu beitragen können...

Es ist dann also kostruktiv lieber innerlinke Grabenkämpfe auszutragen anstatt diejenigen die wirklich Verantwortung tragen für beispielsweise das was zur Zeit an den EU Außengrenzen passiert, einfach so gewähren zu lassen?

Oder steht ihr der Merkel und dem Steinmeier vielleicht politisch näher als der Linken, das wäre dann wenigstens ehrlich. Tut mir leid, die die meckern und von denen ich die letzten Jahre kaum was sinvolles gehört habt seit ihr. Leider scheints so als würde das auch vorerst so bleiben. Schade eigentlich.

"Tut mir leid, die die meckern und von denen ich die letzten Jahre kaum was sinvolles gehört habt seit ihr."

 

Aha, wer sind denn "wir"?

Damit meine ich Teile des autonomen Spektrums, die mir schon länger auf die Nerven gehen,  z.B. mich blöd anmachen wenn ich auf einer Demonstration eine Linke Fahne mitführe, passend hierzu einen Genossen als Faschisten bezeichnen weil er nicht die Meinung teil das Lafontaine ein Faschist sei, die auf Bildungsstreikbündnistreffen gegen Gewerkschaften und Parteien wettern.  Könnte ich noch länger fortführen. Kurzum Leute, die immer meinen sie müssten sich irgendwie gegen  die Linkspartei inszenieren. Ich finds ja nicht schlimm den Lafontaine zu kritisieren. Aber Lafontaine wie in Frankfurt mit Eiern zu beschmeißen und hier in Freiburg die Rede "angreifen und verhindern" zu wollen find ich daneben. Ebenso ihn die rechte Ecke schieben zu wollen. So etwas sollte man unter Linken einfach nicht machen. Zumal ja vermutlich auch aus deiner Sicht eine Angela Merkel ein größeres Feindbild darstellen sollte. Warum soll ihre Rede denn nicht "angegriffen und verhindert" werden?

Zu "denen" gehören wir nicht dazu.

 

Und du kannst gerne Angelas Rede angreifen und verhindern ;-)

 

"So etwas sollte man unter Linken einfach nicht machen."

Wie gesagt, für hat Lafontaine nichts im Geringsten mit linker und emanzipatorischer Politik zu tun.

Schön, daß es einen Aufruf gibt, aber schade, daß wieder nur der bürgerlichen Presse nachgeplappert wird. Wenn Lafontaine im Zusammenhang mit "Fremdarbeitern" Mindestlohn gegen Lohndumping fordert (nachfolgend zum Fremdarbeitet-Satz: „Wir brauchen staatlich verordnete Mindestlöhne, die dem Lebensstandard-Niveau hier in Deutschland entsprechen und sich nicht orientieren an Polen, an der Ukraine, an Tschechien oder sonst wo.“), dann ist das antirassistisch. Denn damit macht er auch klar, daß nicht Migranten Löhne und Arbeitsbedingungen bedrohen, sondern Konzernchefs und die Regierung.

 

Und noch mehr Zitate - nicht um zu belegen, daß Lafontaine toll ist (seine Position zur Asylpolitik und Einwanderung waren scheiße und sind heute unklar), sondern um etwas genauer hinzuschauen, als es die Autorinnen und Autoren des Aufrufs tun.

 

Klassenkampf:

"Wenn die französischen Arbeiter sauer sind, dann sperren sie Manager mal ein. Ich würde mir das hier auch mal wünschen, damit die mal merken, dass da Zorn ist, dass da Menschen um ihrer Existenz fürchten."

 

und

 

"Die Kraft der Opposition reicht im parlamentarischen System nicht. Deshalb müssen wir andere Formen finden, wie die Bevölkerung ihre Interessen durchsetzen kann. Mit politischen Streiks wie derzeit in Frankreich können Verschlechterungen wieder rückgängig machen oder Forderungen der Bevölkerung durchgesetzet werden."

 

Kapitalismuskritik:

"Die Grünen reden von grüner Marktwirtschaft. Das ist ein Placebo. Wir dagegen stellen die Systemfrage, beispielsweise in der Energiepolitik. Wir wollen die Vergesellschaftung der Netze und die Rekommunalisierung der Energieversorgung."

Reformismus:

"1971 gründete sich unter Mitterand eine neue sozialdemokratische Partei. Das Program unterscheidet sich deutlich von jenem der deutschen Sozialdemokraten: es ist antikapitalistisch, kritisch zur NATO und offen für Bündisse mit kommunistischen Parteien - alles, was das Programm der SPD nicht ist. [...]

Aber trotz des theoretisch antikapitalistischen Programms war die praktische Politik Mitterands nicht antikapitalistischer als die der sozialdemokratischen Regierung in Frankreich. Sei es in England, Deutschland, Spanien oder anderswo: die Differenz zwischen Theorie und praktischer Politik ist symptomatisch für die Geschichte der westeuropäischen Sozialdemokratie"

Schade, dass du linksradikale Projekte inzwischen zur "bürgerlichen Presse" zählst.

Schön, du hast jetzt Zitate rausgesucht. Wir könnten auch noch welche raussuchen, aber dazu fehlt uns einfach die Zeit :-) Bitte entschuldige das.

 

Bisschen mehr zu "Fremdarbeitern":

http://de.wikipedia.org/wiki/Fremdarbeiter

 

"Sowas sollte man als Linker einfach nicht tun" ;-)

Also was das Zitat mit den "Fremdarbeitern" betrifft, sollte ja nun wirklich jedem im Lauf der Jahre aus dem Zusammenhang klar geworden sein, daß da auch ein "Profi-Oskar" in der spontanen Rede das Wort "Fremdarbeiter" statt "Leiharbeiter"  (als Fremde im Betrieb) durcheinandergeschmissen hat. Bei dem Hintergrund des Begriffs "Fremdarbeiter" ist das fatal - aber grad bei Linken hatte ich bisher das Standard-Denken, daß man auch den Kontext wahrnimmt und versucht zu kapieren, was gemeint ist.