Ein erneuter Aufbruch in Italien

Rom am 15 Oktober 2011

Nachdem es bereits vor 2 Jahren Massenproteste im ganzen Land gegen den Regierungskurs in Form von Sozialabbau/Kürzungen gab (Anbei ein Videorückblick vom Jahr 2011) wird es auch heute am 19. Oktober eine Großdemonstration in der italienischen Hauptstadt Roms geben. Ein breites Bündniss aus linken Gruppen und Sozialverbänden bis hin zu autonomen Strukturen rufen auf den weiteren Angriffen des Kapitals auf der Strasse entgegenzutreten.


Die für Samstag geplante Massenprotest gegen die Sparpolitik in Italien wirft seine Schatten voraus: Schon am Freitag nahmen im Zentrum der Hauptstadt  tausende Demonstranten an einem Protestmarsch teil, während Beschäftige  in mehreren Großstädten die Arbeit niederlegten. Am Flughafen Rom-Fiumicino fielen 143 Flüge wegen eines Streiks der Mitarbeiter der Bodendienste aus. Die Repressionsorgane nahmen mutmaßliche Unruhestifter fest und beschlagnahmte verdächtige Gegenstände.

Vor dem Großmarsch durch Rom, der am Samstag von mehr als 3000 Polizisten begleitet werden soll, stieg die Sorge vor Ausschreitungen. Es wurde damit gerechnet, dass viele Geschäfte ihre Rollläden geschlossen halten würden, um Sachbeschädigungen vorzubeugen. Berichten zufolge planen einige Demonstranten die Besetzung von Hotels und anderen  Gebäuden aus Protest gegen fehlende Unterkünfte für arme Familien, die besonders stark von der seit zwei Jahren anhaltenden Rezession betroffen  sind - der längsten in Italiens Nachkriegsgeschichte.

Die italienische Bullen nahm Medienberichten zufolge fünf Franzosen  fest, die umgehend aus dem Lande ausgewiesen wurden. Bei ihnen handelte  es sich demnach um "professionelle Anarchisten", die die Proteste bewusst stören und für ihre Zwecke nutzen wollten. Außerdem zogen Polizisten einen Kleintransporter aus dem Verkehr, in dem verdächtige

Streiks gab es am Freitag außer am Flughafen von Rom auch bei der Bahn in Mailand sowie im Nahverkehr in Rom, Palermo und Neapel. An den Aktionen beteiligten sich auch Feuerwehrleute, Stahlarbeiter,  Angestellte und Studenten. "Wir geben unser Geld den Bankern!", beklagte  der Chef der kommunistischen Partei Rifondazione Communista, Paolo Ferrero, bei einer Kundgebung des Gewerkschaftsverbandes USB in Rom. "Wir ähneln einem Auto, das einen Abhang hinunterfährt!" Derzeit wird im italienischen Parlament über einen Haushaltsentwurf für 2014 debattiert, der weitere Sparmaßnahmen vorsieht. Nach ähnlichen Einschnitten in den vergangenen Jahren war die ohnehin schon hohe Arbeitslosenquote noch weiter angestiegen.

Rom Oktober 2011

Rom Oktober 2013: Es liegt in unserer Hand!!!