[democulture] Einwurf zur Debatte über Demonstrationskultur in Berlin

Im letzten Monat hat die Anarchistische Gruppe Neukölln zu einer Veranstaltung zum Thema Demonstrationskultur geladen.

Wir begrüßen diese Initiative und wollen mit unserem Beitrag dafür sorgen, die Debatte weiterzuentwickeln.

 

Hallo Liebe Neuköllner Anarchist_innen, hallo alle anderen Interessierten,

 

wir fanden die Initiative von euch sehr dankenswert und haben uns gefreut an der Veranstaltung teilzunehmen. Mit Spannung erwarten wir das angekündigte Ergebnisprotokoll und die nächsten Gelegenheiten um uns persönlich auszutauschen.

 

Uns ist allerdings aufgefallen, dass das Thema Demonstrationskultur ein sehr umfassendes Thema ist und sehr viel Raum einfordern kann, sodass wir uns dazu einige Gedanken gemacht haben.

 

Das eine Problem ist für uns schon der "Fokus" den ihr angesprochen habt. Wir können nachvollziehen, dass ihr über eine bestimmte Form von Demonstrationen diskutieren wolltet (legal, offen für alle) und fanden viele der an den verschiedenen Tischen angesprochenen Sachen sehr gut. Auch das Konzept verschiedener kleinerer Diskussionstische fanden wir super und würde uns das für zukünftige Veranstaltungen allgemein und zu dem Thema auch weiterhin und noch viel öfter wünschen.

Die große Runde am Schluss hätte mensch sich auch sparen können, die "kleinen Zirkel" waren wesentlich zielführender.

 

Allerdings glauben wir, dass es nötig ist, die Debatte auch weiterzuführen als es im Rahmen eurer Veranstaltung möglich war. In informellen Gesprächen klingt immer wieder das Bedürfnis an, sich auch zu weiterreichenden Themen (Anmeldung ja/nein, Spontis, Spontitaktiken, Gewalt) weiter auszutauschen. Die Frage ist natürlich wie.

 

Wir schlagen deswegen vor, neben solchen internen Debatten und Veranstaltungen "von Angesicht zu Angesicht" eine weitere Plattform der Kommunikation zu nutzen. Wir plädieren dafür, dass all jene, die sich nicht trauen, nicht können, oder sonst kein Gehör finden, ihre Debattenbeiträge hier auf linksunten veröffentlichen.

 

Durch die Kennzeichnung " [democulture] " im Titel ließe sich hier eine schnelle Zuordenbarkeit zur Debatte finden erzielen. Gleichzeitig wäre es vor zukünfitgen Veranstaltungen einfach, linksunten über die Suchfunktion nach diesem "Tag" zu filtern und die Debattenbeiträge selbsständig auszudrucken und zu Veranstaltungen mitzunehmen.

 

 

Dies ist erstmal ein technischer Vorschlag. Inhaltlich würden wir uns äußern, wenn auch andere diesen Vorschlag aufnehmen wollen.

 

Auf gewinnbringende Diskussion in den dunklen Monaten

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allerdings würden wir als "DebattenOrt" eher die INTERIM vorschlagen!! Wir lesen uns. Für mehr Licht im dunklen.

Die Interim ist für Schweine ohne Probleme erhältlich und sie beteiligten sich auch schon an Debatten. Das Internet bieten dafür den Vorteil das mehr TeilnehmerInnen an der Diskussion teilnehmen können (auch ausserhalb Berlins).

Die Interim wird von "Schweinen" - du meinst sicher Bullen und Justiz - gelesen. Danke für den Hinweis.

 

Die Internettastatur und Google beherrschen diese sicher nicht.

 

Welch ein Argument...

Bullen oder Schweine.. beide Begriffe sind irgendwie unreflektiert scheiße.

"Linksunten" ist wohl ein Medienportal und KEIN Diskussionsforum. So etwas, wie eine Internetzeitung von der Basis für die Basis.

 

Euer Artikel ist ein Kommentar zu einer Veranstaltung. Mehr nicht. Aber wo ist der Veranstaltungsbericht? Pustekuchen.

 

Und es hat echt wenig "culture" ohne Rücksprache mit den mods - oder hast du/ ihr (???) dies getan - "Linksunten" für eure Internas zu gebrauchen. Dafür gibt es Diskussionsseiten.

 

Ich schätze auch die relevanz wesentlich geringer ein als ihr. Und auch durch Veröffentlichungen solch magerer Statements wird sie nicht grösser.

Uns wäre ein Bericht (gerne auch mit anschließender Diskussion) auch lieber gewesen, wenn das keine internen Infos sind. Aber prinzipiell haben wir nichts gegen Diskussionen, genauso wie wir nichts gegen Kopien von anderen Websites haben (wenn die Quelle angegeben ist).

Bleibt uns mit euren Debatten aus Berlin bloß weg ... interessiert keinen

Ein Bericht über die Veranstaltung würde sicher einige interessieren. Ebenso sicher einen inhaltlichen Debattenbeitrag. Dies sollte sich aber merklich von oben geschriebenen unterscheiden. Siehe anarchistische Beiträge zum 1. Mai in Berlin.

 

Diese vereinigten theoretische und praktische Ansätze in einem Text. Praxisanleitungen ohne inhaltliche Stossrichtungen sind ein Papiertiger - egal, ob von der Alm oder aus einem städtischen Kiez.

sehe ich in diesem Fall anders, da ich nicht nur in Berlin mitbekommen habe, dass zum Thema Demonstrationskultur sehr viel Diskussionsbedarf beteht...

Die Idee das sich manche Menschen "nicht trauen, nicht können, oder sonst kein Gehör finden" und diese somit auf linksunten mitdiskutieren können, finde ich persönlich gut wenn es sich um überlegte Beiträge handelt.

 

Allerdings bin ich dagegen das so Themen wie "Anmeldung ja/nein, Spontis, Spontitaktiken, Gewalt" auf so einer öffentlichen Basis besprochen werden.

Der Punkt dabei ist doch, dass es für Bullen und Justiz damit wesentlich einfacher wird sich auf diverse Taktiken einzustellen(die sie vielleicht vorher noch gar nicht kannten) und aber auch Menschen die diese Taktiken dann nutzen, irgendwelche "organisierte kriminelle Taten" andichten können.

Gerade bei den Themen Gewalt und (Sponti)taktik seh ich da eine große Gefährdung.

Eine Mitschrift der Veranstaltung hätte ich auch gut gefunden, um zu wissen welche Fäden der Diskussion nun aufgenommen wurden und welche man weiterspinnen sollte.

An sonsten ist das allgemeine Nachfragen ob Interesse an einer Debatte besteht nicht schlecht. Ob jemand ein Angebot aufnimmt oder nicht...
...muss jede_r für sich entscheiden.

Algemein kann mensch sagen, dass es keine Großstadt-Debatte ist, da Demos nun mal landauf-landab stattfinden. Spätestens wenn in einer gößeren Stadt im Landkreis Naziaufmarsch o.ä. ist, is mensch mit der Situation konfrontiert, dass viele Leute auf der Straße sind. Welches wissen will man diesen Menschen an die Hand geben, welches Konzept wählt mensch, dass es für sie partizipierbar ist bzw. schaft mensch unterschiedliche Beteiligungsrahmen.

* ja zur Debatte
Die Debatte sollte geführt werden, vor allem aber sollte mensch Leute in die Debatte einbinden die selber seit Jahren mit der Anmeldung/Organisierung etc. von Demos zu tun haben.

Ja zu einer Strategischen Diskussion:
Was ist das ziel und was sind die Mitte dafür? Alles andere kann schnell in eine Diskussion um "legalismus" und "Stimmung auf Demos" abrutschen.


* Nein zu Trolls

während früher WG's oder Gruppen oder kleinere Schreibkollektive sich zusammengesetzt haben um einen Beitrag für die Interim zu schreiben, kann heute jede_r halbwegs rechtschreib begabte Mensch seine Individualmeinung in einen Text nebst Fußnoten packen, mit einen Gruppennamne labeln und online stellen. alles eine Sache von ner Stunde. Letzten Endes bestimmt das dann politische Meinung: "Hast du shcon die kOmmentare gelesen..." (Indymedia aka linkes Facebook)

Der organisatorische Aufwand für den User von de- oder Linksunten-Indy einen Artikel an die Interim abzuschicken könnte Debattenbeiträge schon mal aussieben.

Indymedia Linksunten hat eine große Streukraft aber genau wie de.indymedia.org die Option rumtrollen zu können.

Ich schlage darum vor: Jede_r der ernsthaft Interesse hat darüber zu diskutieren, soll an die Interim schreiben. was in der Interim gelandet ist erscheint auch auf Linksunten als Debatten Beitrag.

Interim-Beiträge haben höhere Priorität als Onlinebiträge. Das zielt nicht auf die Inhate ab. wichtige Onlinebeiträge sollten auch in die Diskussion eingebunden werden. Wer es ernst meint kann jedoch auch an die Interim schreiben und damit die ernsthaftigkeit seines Anliegens unterstreichen.

Klingt umständlich. In anbetracht der Beschissenheit der Dinge in der linken Szene kann mensch so eine strukturell Hemmschwelle schon mal einbauen, um statt kommentaren Beiträge zu tage zu fördern.

* cops Berlin und so weiter...

Jede_r muss wissen was er_sie schreibt. Strategie-Austausch im zusammenhang mit Demos sollte auf jeden Fall transparent geführt werden, da Individualwissen nur dazu führt, dass mensch sich über die unbedarftheit anderer aufregt.

Im Bezug auf:
- unangemeldete Spontis (Eskalation)
- unangmeldete Spontis (symbolhaft)
- angemeldete Spontis (Bsp.: Mord an Antifas. Mobi-Zeite eine Woche)

Sollte man über Sinn und Zwecke diskutieren. Wen erreichen wir, was ist Szenebespaßung, wie hoch ist das Riskio für die Beteiligten?

Internas: wie werden derlei Sachen vorbereitet bleiben draußen.


Ein europaweiter Rechtsruck und eine Krise, die in ihrer Heftigkeit Deutschland noch nicht erreicht haben (germanisches Krisenmanagement!) Schaffen hier immer wieder den Luxus Banalitäten wie eine Aktion/Demo dem 100%tigen ideologischen Diktat zu unterwerfen.

An die Stelle von Abkapselung und dem Authismus vieler Gruppen sollte eine Debatte über Ziele und Weg treten.


Ich bin auf jeden Fall dabei, wenn diskutiert wird.