Braun statt Schwarz? – Rechte Tendenzen in Dark Wave, Industrial und Neo-Folk

Braun statt Schwarz? – Rechte Tendenzen in Dark Wave, Industrial und Neo-Folk

Individualität, Selbstverwirklichung, Toleranz: Die meisten Anhänger der „Schwarzen Szene“ würden diese Ideen für sich in Anspruch nehmen – das klingt nach einem irgendwie „linken Lebensgefühl“. Rechtes Gedankengut würde man hier nicht vermuten. Doch reaktionäre und menschenverachtende Tendenzen können in einer szenespezifischen Gestalt auftreten, die nicht immer leicht zu entschlüsseln ist.

 

Ein Portrait der Schwarzen Szene zeigt deren Entwicklung von den unkommerziellen Anfängen bis zum Eingang in den Mainstream und die Ausdifferenzierung in zahlreiche Sub-Szenen. Diskutiert werden die – durchaus widersprüchlichen – Einstellungen, Weltbilder und ästhetischen Präferenzen, die Teile der Szene anfällig machen für anti-emanzipatorische Überzeugungen: modernitätskritische Innerlichkeit, das bewusst im Unklaren gehaltene Spiel mit völkischer Symbolik sowie die Ästhetisierung von Krieg und Nationalismus.

 

15.01.2014 / 20 Uhr / Art Canrobert / Karlstr.23 Rastatt / inputrastatt.wordpress.com

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Ich hoffe nur dass man in dieser Diskussion nicht wieder den Fehler machen wird, die schwarze Szene pauschal ins rechte Eck zu rücken. Zumal es da viele Un- und Halbwahrheiten gibt. Es gab Neofolkprojekte die waren mal klar faschistisch oder nazistisch, aber diese Leute sind heute vielfach runter vom Trip. Einige Punks sind damals nach rechts gewandert, haben sich meistens aber wieder gefangen. Auch für Bands in anderen Szenen galt dies, wie für die Onkelz, zu denen ich keine musikalische oder kulturelle Beziehung habe. Ich glaube einiges liegt da schon daran dass es sich meistens um sehr junge und junge Männer handelt, denen es eben noch an Reife mangelt. Allerdings ist die Schwarze Szene immer schon etwas konservativer gewesen, weil sie bürgerlicher waren, die Waver, die durchaus Überschneidungen mit den Poppern hatten. Andere Projekte hatten auch nen Faschisten in der Band, aber eben auch Leute mit ganz anderen Gesinnungen. Bei einem Projekt sind die Sängerinnen wohl meistens Kommunistinnen, das ist deren Konstante.

Den stärksten Versuch gab es wohl Ende der 1990er und so um 2000 rum, aber das wurde auch in der Szene erstickt. Trotzdem lohnt es sich etwa das Wave Gotik Treffen unter die Lupe zu nehmen, und zwar nicht wegen seiner Besucher, sondern wegen des Veranstalters, der Stände und auch manchmal der Musikauswahl. Man munkelt hier schon lange dass es da wohl bestimmte Freundschaften geben muss. Ansonsten könnt Ihr gerne ins Forum dort schauen, da gibt es seit ca. einem Jahrzehnt immer mehrere Threads dazu. 

Und nachher muss ich noch meine schwarzen Stiefel putzen... 

Also ich wünsche Euch eine gute, aber hoffentlich auch objektive Veranstaltung.