[Schifferstadt] Rassistische Stimmungsmache gegen neues Asylbewerber_innenheim!

refugees welcome

Überall in Deutschland macht sich derzeit ähnlich wie vor 20 Jahren rassistische Hetze gegen Asylbewerber_innen breit. Neben der faschistischen NPD und anderen Neonazis wettern auch "normale" Bürger_innen bundesweit gegen die Aufnahme von Flüchtlingen in ihrer Umgebung. Oft werden die Asylsuchenden dabei durch gängige Ressentiments pauschal als "Sozialschmarotzer", "dreckige Menschen" und "Kriminelle" diffamiert.

 

Im Laufe der nächsten Woche werden 30 Asylbewerber_innen in ihre neue Unterkunft im vorderpfälzischen Schifferstadt einziehen.

 

Und auch hier gibt es schon jetzt erste rassistische Stimmungsmache von Anwohner_innen gegen das Asylbewerber_innenheim in der Bahnhofstraße, unweit der Innenstadt.

 

 

So sind den lokalen Zeitungen beispielsweise folgende Aussagen von den umliegenden Anwohner_innen zu entnehmen:

 

 

Ein unmittelbarer Anlieger äußerte direkt seinen Unmut bezüglich der getroffenen Wahl. Von Wertminderung für sein eigenes Haus sprach er und (…) weshalb nicht das Gelände der ehemaligen Bereitschaftspolizei mit Ausländern bestückt worden sei.“ - Schifferstadter Tagblatt

 

Angst vor Aufruhr und Tumult in der Nacht äußerte eine Frau.“ - Schifferstadter Tagblatt

 

Ein anderer kündigte an, eine Grenzmauer um drei Meter erhöhen zu wollen.“ - RHEINPFALZ

 

 

Für uns als Antirassist_innen sowie Antifaschist_innen ist es wichtig einzuschreiten, wenn der „deutsche Mob“ sich zusammenrottet, um gegen die Asylbewerber_innen, Migrant_innen oder ein neues Flüchtlingsheim zu hetzen.

Wie weit so etwas im äußersten führen kann, konnte man bei den pogromartigen Ausschreitungen 1992 in Rostock-Lichtenhagen, Hoyerswerda und vielen anderen Städten bundesweit erleben. - Doch soweit werden wir es nicht kommen lassen!

 

Wir fordern daher alle auf, sich dem rassistischen Aufbegehren von Bürger_innen und Neonazis entschlossen entgegenzustellen und sich mit den Flüchtlingen zu solidarisieren!

 

Wir - Antirassist_innen aus der Vorderpfalz - sagen „Refugees are welcome!“ und unterstützen die Forderungen der bundesweiten Flüchtlingsproteste: Residenzpflicht abschaffen! Lager abschaffen! Abschiebungen stoppen!

 

Gegen Neonazis, Rassismus und soziale Ausgrenzung!

Solidarität mit den Flüchtlingen!

 

REFUGEES WELCOME!

 

 

Antifaschistische Aktion Schifferstadt, September 2013

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Gibt es irgendwo nähere Infos zu der Unterkunft? Bzw eine Stellungnahme der Stadt zu den rassistischen Äußerungen, die ja sogar in der Zeitung veröffentlicht wurden. Vllt ist es ja möglich am Tag des Einzugs helfend zur Hand zu gehen.

Die Bürgermeisterin (B'90/Die Grünen), Beirat für Migration und Integration, Kreisverwaltung und der Arbeitskreis für Soziales rufen zur Solidarität und Loyalität gegenüber den Flüchtlingen auf. Es gäbe auch positive Reaktionen von einigen wenigen Anwohner_innen und der Kirche.

Sobald alle Asylbewerber_innen eingezogen sind, soll mit einem Begrüßungsfest die Offenheit des Hauses gezeigt und Berührungsängste bei den Bürger_innen und Anwohner_innen genommen werden, sagte die Bürgermeisterin gegenüber der Lokalzeitung "Wochenblatt".

Hoffentlich bekommen die Flüchtlinge nicht so ein unmenschliches Gebäude wie in Berlin Spandau zugewiesen

Die Asylbewerber_innen wohnen zukünftig in einem neu renovierten und denkmalgeschützen Altbau auf 3 Etagen mit 343 Quadratmeter (rund 11,5 pro Person).

Allem Anschein nach sind heute die ersten Flüchtlinge eingezogen. Rund um das Asylbewerber_innenheim ist die Stimmung bisher entspannt und komplett ruhig.