Im gesamten Stadtgebiet Magdeburgs sind Tatorte rechter Gewalt zu finden. Allein vier Tatorte, an denen Menschen nach Überfällen durch Neofaschisten gestorben sind oder so schwer verletzt wurden, dass sie später daran starben. Diese Tatorte befinden sich im Osten der Stadt (Cracau), im Süden (Reform) und im Westen (Olvenstedt) sowie im Zentrum (Breiter Weg, ehemals Marietta-Bar).
Würden diese Tatorte symbolisch miteinander verbunden werden, in Form eines Streckenplans, und eine Menschenmenge auf Fahrrädern diese Strecke abfahren, bliebe noch genug Raum, um auch auf die wenig beachteten Tatorte hinzuweisen, z. B. auf das Wahlkreisbüro der Linkspartei, das regelmäßig zur Zielscheibe rechter Propaganda und politisch motivierter Zerstörung wird, Standorte ausgebrannter und bereits abgerissener Dönerimbisse, öffentliche Einrichtungen, in denen Neofaschisten sich Freisprüche verdienen, und das Netz der Routen von Neonaziaufmärschen, die sich Jahr für Jahr durch die Straßen schieben.
Mit einer grafischen Zusammenstellung der Tatorte in Form eines Streckenplans (Route) und dazu dargebotenen Information erinnern wird nicht nur an die Opfer rechter Gewalt, sondern thematisieren Tatorte wie Täter und deren Verborgenheit im alltagsrassistischen Konsens. Dazu wird durch das Abfahren des gesamten Stadtgebietes nicht nur punktuell sondern großflächig auf unser Anliegen aufmerksam gemacht.
Derzeit haben wir 13 Haltepunkte auf unserer Strecke markiert, die eine Fahrtstrecke von knapp 25 km beschreiben. Mit Zwischenstopps an ausgesuchten Punkten und Information zum Tatort bzw. Vorfällen werden wird ca. 4 Stunden unterwegs sein. Unsere Tour beginnt im Süden Magdeburgs, in Reform, und endet im Nordwesten, in Olvenstedt. An mehreren Halte-Punkten werden wir mit Getränken und an einem auch zusätzlich mit veganem Essen versorgt.
Für die gesamte Strecke wünschen wir uns viele Streckenposten und an den Haltepunkten interessierte Mitmenschen, die sich mit uns gemeinsam daran erinnern, was an jeweiligen Orten geschehen ist. Die Erinnerung an Vergangenes ist Mahnung daran, die Gegenwart lebenswert mitzugestalten.
1. September 2013
- Antikriegstag -
Beginn des Zweiten Weltkrieges Angriff der Wehrmacht auf Polen am 1. September 1939
Start: 13 Uhr (Pallasweg/Reform)
Ziel: spätestens 18 Uhr (Haltestelle Klinikum Olvenstedt)
Strecke: ca. 25 km, mit 13 Haltepunkten
Fahrtzeit: ca. 4 Stunden
Tatorte
- Reform (Pallasweg)- 16. August 2008 Rick L. getötet
- Döner Royal (Marktplatz/Otto-Baer-Str.) Übergriffe am 30.12.2010 am 31.12.10 und am 07.03.2011
- Parkplatz REWE (Hermann-Hesse-Str.) Angriff am 12.02.2011 durch 50 Anhänger Nazis auf 25 Antifas
- Endhaltestelle der Linie 3 (Quittenweg/Ecke Leipziger Str.) Angriff am 12.09.2010 von 20-25 Nazisauf eine Gruppe Linker
- WKB Linkspartei Schilfbreite (regelmäßige Sachbeschädigung)
- Wegstrecke AN-Demo am 26.01.2013 (Buckauer Bahnhof->Leipziger Str.->Landgericht)
- Landgericht Magdeburg (Halberstädter Str.)
- Hasselbachplatz (Übergriffe) Übergriffe am 02.12.2007, 27.12.2007, 29.06.2008, 28.08.2009, 03.04.2010
- Strecke Hasselbachplatz bis Alter Markt - ½ Wegstrecke Nazidemo Januar 2008
- Alter Markt/Breiter Weg-> ehemalige Marietta-Bar - Epizentrum der Himmelfahrtskrawalle am 12. Mai 1994
- Johannes-Bremer-Str. Mahnmal der Alten Synagoge
- Cracau (Elbterrassen)-> Angriff am 9.05.92. auf eine Gruppe Punks – darunter Torsten Lamprecht.
- Olvenstedt - Am 08.02.1997 wurde Frank Böttcher getötet
Die Strecke, Karten, Infos und Halte- bzw. Versorgungspunkte:
http://magdeburg-nazifrei.com/?p=1685