Wie wir von ihrer Homepage
entnehmen können planen Sie ein Konzert mit „Martens Army“,
„Scharmützel“ und „Prolligans“. Alle drei dieser Bands fallen in die
Kategorie der Grauzone.
Mit dem Begriff Grauzone lassen sich Tendenzen innerhalb dieser
Musikszene bezeichnen, sich nicht klar von Nazis distanzieren, sie und
ihre Symboliken auf Konzerten zu tolerieren oder mit sich mit eben
diesen Leuten eine Bühne teilen.
Doch eines nach dem anderen.
Alles unpolitisch?
Martens Army
Die Band, bestehend aus Stöbi an der Gitarre und am Gesang, Taddeus am
Bass und Fabi am Schlagzeug hat keine Probleme, damit mit rechtsoffenen
Bands wie „Krawallbrüder“, „Haggis“, etc. zu spielen. Als wenn das nicht
schon schlimm genug wäre, spielten sie mit Nazibands wie „Headcase“ und
„The Pride“ im „Skinhouse Menfis“ (Weitere Rechtsrockkonzerte mit
„Glory Boys“, „Haggis“, „Iron Fist“, „Bakers Dozen“, „Razorblade“, „Code
1″, „Spy Kids“, „Superyob“)
Desweiteren gab der Sänger Stöbi schon ein Interview im rechtsradikalen „Meinungsfreiheit-Zine“:
„Stöbi, Du erzähltest ja, dass Du derzeit noch bei Krawallbrüder als Schlagzeuger aushilfst und nebenher noch `ne zweite Band namens Martens Army hast. Auch liest man immer wieder Berichte von Dir in Fanzines. Man sieht und liest aber auch, dass Ihr ständig live irgendwo zu sehen seid. Wie bekommt Ihr, insbesondere Du, das alles gedeichselt? Bleibt da noch Zeit für Freunde und Familie?
Stöbi: Wie die anderen das machen, kann ich dir nicht sagen und gefragt hab ich sie auch nicht, weil sie privat und arbeitstechnisch stark eingebunden sind.(…) Die Martens Army Probe läuft meist während der Woche ab, die Gerbenokprobe alle 2 Wochen am Freitag, was auch der Grund ist, dass wir so lang mit dem neuen Album brauchen obwohl schon alle Songs fertig sind.
Wie das aber mit KB weitergehen soll, is‘ noch unklar, da ihr Schlagzeuger scheinbar ’nen Arbeitsunfall hatte und noch nicht weiß, wann er wieder fit ist. Für diese Zeit stehe ich aber meinen Kollegen voll und ganz zur Verfügung und werde sie in der Zeit unterstützen wo ich nur kann.
Und so viele Konzerte haben wir mit Gerbenok nun auch nicht, dass es überhand nimmt. Verhasste Bands werden nunmal von den Veranstaltern nicht so gern herangeholt, demnach bleibt mehr Zeit für Probe und Suff.“
Und:
„In den letzten Jahren scheint gerade in der Skinheadszene die PC-Schiene immer weiter an Einfluß zu gewinnen und einige Leute scheinen hier ihren Einfluß zu nutzen, um zu bestimmen, was PC ist und was nicht. Wie seht Ihr das?
Stöbi: Du spielst doch nicht etwa auf Herrn Willi W. An, oder sein überDIMensionales Gegengewicht? Aber du hast recht, ich seh das genauso. Ich glaube die Szene braucht im großen und ganzen irgendwelche Führer. Sie will ja ach sooooo unpolitisch sein und ist noch viel politisierter als ein NSDAP-Anhänger unter Hitlers Führung.
Es ist aber nicht nur das. Das Internet wird zunehmend feindlicher gegen die ganze Bewegung. Jeder Furz muss sich einmischen und wenn er den PC ausmacht, spielen die kleinen anonymen Wichser mit den Barbiepuppen ihrer Schwestern.
Aber was will man machen? Am Ende könnten die ganzen Hetzereien den Leuten doch egal sein, aber auch sie, die eigentlich Plan davon haben, um was es geht, lassen sich mit in die Scheiße reinziehen.
Ich möchte mich aber hier nicht weiter aufregen. Sonst macht mein Herz nicht mehr lange mit.“
Quelle: www.mf-zine.de/gerbenok.htm
Scharmützel
Die Band bestehend aus 5 Mitgliedern (Roger, Chris, Steff, Rob, Gruber)
haben genau wie die vorher genannte Martens Army keine hemmungen mit
rechtsoffenen bis offen rechten Bands zu spielen so spielten sie z.B.
mit „Razorblade“, „Mummys Darlings“, Spy Kids“ etc.) Bis ins Jahre 2000
spielte Don bei Scharmützel Schlagzeug zeitgleich aber auch bei der
Stuttgarter Naziband „Kommando Skin“ die sich bis heute in tiefbraunen
Strukturen herumtreibt (Blood&Honour, Hammerskins etc.). Hier stellt
sich schon die Frage wie sich das mit ihrem „unpolitischen“ Image in
Vereinbarung gebracht werden konnte.
Aber auch nach dem Austritt von Don aus der Band lässt sich keine Veränderung in der Konzertpolitik von Scharmützel erkennen.
Prolligans
Nach ihrer Trennung ausgelöst durch einen Bandinternen Konflikt,
ausgelöst unter anderem durch den Umgang mit der rechtsoffenen Grauzone
hat sich einerseits die Band „Forbidden Kings“ gegründet die sich klar
antifaschstisch positionieren. Aber andererseits hat sich die Band
Prolligans um den Begründer „Pudolf“ mit neuen Mitgliedern
zusammengefunden. So wurde und wird weiter munter mit rechtsoffenen
Bands gespielt und auch klar rechte Konzerte wie das Konzert im
Skinhouse Menfis nicht ausgelassen.
Was wir auch für sehr bedenklich
halten ist, dass die rechte Bruderschaft KSB URD & Skult¹ das
Konzert im Schwarzen Adler neben dem rechten „Europa Erwache Festival“
und einem Konzert mit Endstufe, mit einem selber designten Flyer
(bislang erschien auf der Homepage vom Schwarzen Adler noch kein Flyer
zum Konzert) bewirbt. Diese Tatsache alleine macht den braunen Charakter
des Konzertes mehr als deutlich!
Wir, das antifaschstische Rechercheteam Hinterland, meinen: Schluss
damit! Kein Raum für Grauzone! Kein Raum für Rassist_innen und Nazis,
nicht in Egelsee und auch nicht anderswo!
Wir fordern den Schwarzen Adler Egelsee das Konzert aufgrund genannter Vorwürfe abzusagen!
Wir erwarten eine Stellungnahme binnen zwei Wochen.
¹http://www.endstation-rechts-bayern.de/2013/01/wegen-nicht-fristgerechter-anmeldung-nazi-event-in-oberprex-fallt-ins-wasser/
find ich auch
Wär schon cool, keine Nazis ins Dorf zu locken, bisher ist's im Adler doch recht unstressig. Und besonders toll sind die Bands eh nicht, ob nun hell- oder dunkelgrau.