Teknival in der Lausitz wurde von zahlreichen Bullen gestört. Trotz friedlicher TeilnehmerInnen dennoch 4 Gewahrsamnahmen. Verhältnismäßigkeit der Mittel in Frage gestellt.
Am 14. Juni trafen sich in der Nähe von Doberlug-Kirchhain in der Lausitz auf einem weitläufigen ehemaligen Militärsperrgebiet ca. 150 Musikbegeisterte. Da der Ort weit von jeder Ortschaft entfernt lag wurde er speziell ausgewählt, um keine AnwohnerInnen zu belästigen. Geplant war Tekno mit Leuten aus Deutschland und ganz Europa zu zelebrieren.
Dabei handelte es sich um eine ausdrücklich unkommerzielle Veranstaltung, bei der selbst-verwaltete Soundsysteme eigenverantwortlich und kreativ sind.
Diese Teknivals oder Freepartys wollen dabei einen Gegenpol zur kommerzialisierten und reglementierten Clubkultur darstellen. Dabei werden brachliegende Flächen temporär besetzt und hinterher sauber wieder verlassen.
In der ersten Nacht wurde ungestört und friedlich gefeiert. Am Samstag morgen dann erschienen 2 in grün gekleidete Nichtbegeisterte und wollten die Verantwortlichen erreichen. Da es solche aber bei diesem Konzept nicht gibt, konnten auch keine genannt werden. Daraufhin verließen beide wieder die Szenerie. Gegen 14 Uhr tauchten dann ca. 20 Bullen auf um die Musik ausmachen zu lassen. Dies wurde nach einigen Diskussionen auch getan. Als dann aber im weiteren Verlauf das Stromaggregat beschlagnahmt werden sollte verhinderten einige VeranstaltungsteilnehmerInnen dies, indem sie friedlich selbiges umstellten. Daraufhin zogen die Bullen wieder ab, um kurz darauf zusammen mit einer Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit (BFE) das Gelände zu betreten. Das Aggregat wurde abtransportiert, alles blieb friedlich. Ca 1,5 h später kamen die Bullen erneut und mit Verstärkung. Sämtliche TeilnehmerInnen wurden umkreist und es sollte bei allen eine Identitätsfeststellung stattfinden. Mindestens 3 Personen wurden äußerst grob von mehreren schwer Gepanzerten angefallen und dabei auch zum Teil verletzt. Die haltlosen Anschuldigungen waren dabei angebliche Angriffe auf die Bullen. Bei einem Beschuldigten wurde ein Getränk in der Hand als Waffe ausgelegt und diesem aus einem Meter Entfernung die volle Pfeffersprayladung ins Gesicht gesprüht, dem Anderen ein Streifen der Uniform als Schlagen von hinten ausgelegt.
Dies wurde mit Anzeigen wegen versuchter Körperverletzung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte quittiert. Hinzu kam eine Anzeige wegen Beleidigung. Eine weitere Person hatte keinen Ausweis dabei. Alle 4 wurden gefesselt, brutal zu Boden geworfen und zur Bullenwache nach Finsterwalde verbracht, wo sie Erkennungsdienstlich (ED) behandelt werden sollten.
Desweiteren wurde auf 2 Hunde mit der Waffe gezielt und den BesitzerInnen der Gebrauch selbiger angedroht.
Dies Alles wurde von den Bullen im Folgenden als Versuch der Deeskalation dargestellt, um den massiven Einsatz zu rechtfertigen und die TeilnehmerInnen zu kriminalisieren. Vor allem im Spiegel des friedlichen Agierens der BesucherInnen, drängt sich dabei die Frage nach der Verhältnismäßigkeit auf. Selbst eine Vielzahl der Bullen meinte, dass von der Veranstaltung keine Störung, geschweige denn Gefahr ausgegangen sei.
Wir wollen die von den Bullen ausgehenden willkürlichen Gewalt nicht tatenlos hinnehmen!
Solidarisiert euch mit den von Polizeigewalt Betroffenen, hier und überall!
BOYUN EGME - RAVE ON - AND FIGHT FOR YOUR RIGHT...
Reclaim the Streets and other fucking Places
Eine schöne Solidarische Aktion wären jetzt "Reclaim the Streets " Aktionen.Die Bullen scheinen in letzter Zeit einfach Langeweile zu haben ,als das sie (u.a auch vermehrt in der Schweiz) gegen Soundsystems und die tanzende Menge vorgehen...Stören wir Ihren Alltag...mit allen Mitteln und kreativ.....