Bremen: Von Frankfurt nach Taksim – Schluss mit der Polizeigewalt!

Verfasst von: avanti. Verfasst am: 14.06.2013 - 12:21. Datum: Samstag, 15. Juni 2013 - 16:00. Kommentare: 3

Seit Beginn der Krise 2009 gehen Millionen weltweit auf die Straßen. Dem „Arabischen Frühling“ folgten die Indignados in Spanien, die Bewegung auf dem Syntagma-Platz in Athen und Occupy Wall Street in den USA. Zeitgleich mit den Blockupy-Protesten in Frankfurt vor zwei Wochen startete eine Massenbewegung um den Taksim-Platz in Istanbul: AnwohnerInnen und politische Gruppen besetzten den Istanbuler Gezi-Park in unmittelbarer Nähe zum Taksim-Platz.

Anlass ist der geplante Bau eines Einkaufszentrums auf dem Gelände des Parks. Der Protest gegen den brutalen Polizeieinsatz und die Räumung weiteten sich rasch zu landesweiten Protesten gegen die reaktionäre und autoritäre Politik der islamisch-konservativen Regierungspartei AKP aus. Jeden Tag solidarisieren sich weltweit mehr Menschen mit den Protesten. Auch wir wollen uns in diese Proteste einreihen!

„Ich setze darauf, dass gerade auch mit der Jugend des Landes über diese Probleme diskutiert wird und dass keine Gewalt gegen Demonstranten angewendet wird“ (A. Merkel)

Während die türkische Polizei den Taksim-Platz in Tränengas einhüllte, nutzten deutsche PolizistInnen Pfefferspray und Knüppel, um eine Demonstration bei den Blockupy-Aktionstagen zu stoppen:

Im Rahmen dieser Aktionstage wurde die Europäische Zentralbank als zentraler Krisenakteur und Troika-Mitglied blockiert. Darüberhinaus wurden Aktionen gegen den Abschiebeflughafen Frankfurt und gegen globale Ausbeutung in der Textilindustrie durchgeführt. Samstag sollte eine internationale Großdemonstration gegen die Europäische Krisenpolitik stattfinden. Durch einen heftigen Polizeieinsatz wurden mehr als 250 Demonstrierende verletzt. Mehr als 10.000 Menschen wurde verweigert, zu demonstrieren. So schrecklich der Polizeieinsatz war, so beeindruckend war die Solidarität der DemonstrantInnen: Über den gesamten Zeitraum blieben fast alle DemonstrantInnen vor Ort, um ihre Solidarität mit den Eingekesselten auszudrücken.

Diese Solidarität wollen wir nun auch am Samstag in Bremen auf die Straße tragen und den Demonstrierenden in der Türkei überbringen. Uns verbindet die Wut – nicht erst im Angesicht der prügelnden Staatsgewalt bei ihrem Versuch, den Kapitalismus zu schützen und zu erhalten – und der Kampf für eine solidarische Gesellschaft. Lasst uns gemeinsam gegen eine menschenverachtende Politik wehren, die allein kapitalistischem Profit und nationalistischer Vormacht verpflichtet ist. Lasst uns gemeinsam gegen ein Gesellschaftssystem wehren, das zwar unvorstellbaren Reichtum erzeugt, aber die übergroße Mehrheit der Menschen davon ausschließt, ein Gesellschaftssystem, in dem es zur Krise kommt, weil „zuviel“ produziert wird – und trotzdem Menschen arm sind.

Auch wenn sie die Blumen zertreten, den Frühling werden sie nicht aufhalten! Schluss mit den Repressionen in Istanbul wie in Frankfurt
„Her Yer Taksim, Her Yer Direniş“ – Überall ist Taksim, überall ist Widerstand!
Faşizme Karşı Omuz Omuza! – Schulter an Schulter gegen Staatsterror!

Kommt zur Demo: Samstag, 15.6., 16:00, Hauptbahnhof Bremen

Flags:
Feature

Themen:
Repression

Aktivitäten:
Demonstration & Kundgebung

Orte:
Bremen

Ankara: Ein Toter, Tränengas und Verhaftungen

Verfasst von: anonym. Verfasst am: Sa, 15.06.2013 - 00:14.

News from 15.6.2013 (Istanbul Time)

    * 01.05: [Ankara] A majority of the clashes stopped. One part of the crowd dispersed, while another part withdrew into the Kugulu Park.
    * 00.50: [Ankara] Protesters report that the police is taking people in custody around Otel 2000 (Hotel 2000) in Bestekar Sokak (street) and around Tunus Street.
    * 00.44: [Ankara] Lots of teargas have been thrown at Tunalı Hilmi Avenue as well.
    * 00.34: [Ankara] There are clashes at Tunus Avenue and Bestekar Street.
    * 00.29: [Ankara] The crowd, who had retreated after the first police attack regrouped. Police attacked them with tear gas again. Two armored police vehicles entered the Kennedy Street.
    * 00.15: [Ankara] It has become a routine for the Ankara police to prevent its people from exercising their democratic rights. The police again started attacking hundreds of people who came together at Kennedy Street about just an hour ago. Photo

Nachrichten vom 15.6.2013 (Orttszeit)

    * 00.00: ---- 15.6.2013 ----------------
    * 23.15: [Ankara] Hunderte Menschen aus dem Keciören Bezirk haben das forensische Institut erreicht, in dem Ethems Leiche liegt.
    * 22.56: [Ankara] Die Demonstranten in Dikmen mussten zur Polisevi Kreuzung zurückweichen. Sie halten die Stellung, während sie Volkstänze darbieten.
    * 22.48: [Ankara] Ethem Sarısülüks Mutter hieß die Menschen von Batikent an ihrem Fenster willkommen. Als ihr die Tränen in die Augen kamen, rief Batikents Jugend: "Weine nicht Mutter, deine Kinder sind hier!"
    * 22.41: [Ankara] Die Dikmen Prozession hat die TOMA- Absperrungen vor den Polisevi (hostelähnliche Polizeiunterkünfte) überwunden, wurde aber an der Hauptsicherheitsdirektion aufgehalten. Die Polizei, die mit TOMAs und gepanzerten Fahrzeugen Absperrungen aufgebaut hat, bereitet sich auf einen Angriff vor.
    * 22.30: [Ankara] Einwohner von Batikent haben Ethems Haus erreicht. Sie haben ein Transparent am Haus angebracht: "Ethem Sarisülük wird mit uns weiterleben!" Sie skandierten Parolen wie: "Ethems Mörder ist die AKP-Polizei!" und "Der Mörder Tayyip wird antworten müssen.
    * 22.23: [Ankara] Demonstranten, die nach Danişment gekommen sind und ihre Demo von Keciören aus beendet haben, marschieren jetzt zum Institut für forensische Medizin, wo Ethem Sarısülük's Leiche liegt. Dutzende, die vor dem forensischen Institut gewartet haben, haben sich den Demonstranten angeschlossen.
    * 22.17: [Ankara] Nach der Ankunft an der Metrostation in Batıkent wurden Reden gehalten, bei denen die Solidarität zu den Taksim Gezi Park Widerständen bekundet wurde. Die Menschen aus Batıkent sind nach den Reden in Richtung des Hauses von Ethem Sarısülük gegangen.
    * 22.15: [Ankara] Rund 2000 Menschen aus dem Stadtteil Mamak haben sich zum wiederholten Mal auf dem Tuzluçayır Platz getroffen. Auf dem dort errichteten Rednerpult wird bekannt gegeben, dass der Tod von Ethem Sarısülük nicht unergründet bleiben wird.
    * 22.07: [Ankara] Die Seitenarme Ilker, Dikmen und Sokullu haben sich auf der Dikmen Straßße vereinigt. Die Menschen laufen voller Freude auf der Dikmen Straße, die seit Tagen von Polizei-Absperrungen blockiert wurde.
    * 21.59: [Ankara] Rund 2000 Menschen gehen über Barış Yolu in Richtung Danişment.
    * 21.46: [Ankara] Menschen aus Ilker erreichen die Dikmen Straße. Es werden jetzt über 700 Menschen dort gezählt.
    * 21.42: [Ankara] Menschen aus Batıkent laufen vom zentralen Platz in Richtung Metro.
    * 21.29: [Ankara] 400 Menschen aus Ilker setzen sich Richtung Mahsuni Şerif Park in Bewegung.
    * 21.23: [Ankara] Keçiören fängt an zu demonstrieren. Fast 600 Menschen bewegen sich in Richtung İncirli Schule.
    * 21.00: [Ankara] In allen Stadtteilen Ankaras gehen die Menschen in Gedenken an Ethem Sarısülük auf die Straßen. Aus allen Teilen versammeln sich Menschen.
    * 20.40: [Ankara] Das Sit-In im Güvenpark ist beendet.
    * 20.00: [Ankara] Mitglieder der Geminschaftszentren und Studentenkollektive veranstalten ein Sit-In am Kizilay wo Ethem Sarısülük gegen mittag gestorben ist. Levkojen (Blumen) und das Bild von Ethem Sarısülük wurden im Protestbereich niedergelegt.
    * 19.10: [Ankara] Mitglieder der Halkevi haben auch den Güvenpark erreicht.
    * 18.46: [Ankara] Bei dem verstorbenen Ethem Sarısülük wird Morgen um 11 Uhr eine Autopsie durchgeführt werden. Der Anwalt Kazım Bayraktar wird als Beobachter dabei sein. Darüberhinaus wird Prof. Dr. Nadir Arıcan von der Istanbuler Universität aus dem Fachbereich Gerichtsmedizin an der Autopsie teilnehmen.