Der Widerstand als Spektakel

Der Widerstand als Spektakel

Die interventionistische Linke entdeckt Anatolien.

 

Der Anstoß dieses Textes ist ein Ärgernis. Insofern merkt man ihm wohl nur schwer an, dass er als solidarische Kritik gedacht ist. Weil das Ärgernis aber so groß ist, muss auch der Hinweis, dass dem so ist, genügen, an der Schärfe des Tones kann nicht gespart werden.

Anstoß ist die jüngste Entdeckung der Interventionistischen Linken (IL). Die Kundschafter dieses – zugegebener Maßen heterogenen, insofern betrifft die Kritik nicht alle Gruppen – Bündnisses haben nämlich eine Region entdeckt: Anatolien. Kannten sie türkische, alevitische, armenische und kurdische Aktivisten zuvor allenfalls aus dem Fernsehen, jedenfalls nicht aus ihren eigenen Strukturen, haben sie nun, da die Medienaufmerksamkeit groß genug ist, herausgefunden, dass die dort auch ein Teil der Interventionistischen Linken sind.

Nun ist jede Solidarität besser als keine. Die Solidarität der IL allerdings ist nahe dran genau so gut wie keine zu sein, denn ihr geht es weniger um das, was real in der Türkei passiert, sondern eher darum, wie man das Geschehene möglichst gut in die eigene Eventpolitik eingliedern kann.

Wichtig ist ihr auch nicht, was die Menschen dort tatsächlich denken, sondern dass sie eine möglichst gute Projektionsfläche für die eigene Politik abgeben.

Die Politik der IL, was internationale Solidarität angeht, richtet sich nach den bürgerlichen Medien. Schafft es ein Thema über die Berichterstattungsschwelle der Nachrichtenagenturen, können sich die Akteure vor Ort der Solidarität der Interventionisten sicher sein – und zwar solange, bis das Thema wieder aus dem dpa-Ticker gerutscht ist.

 

Ich mach mir meine Welt, wide wide wie sie mir gefällt

 

Konsequenter als die neuentdeckte Solidarität war das Jahre lange Schweigen der Interventionisten vorher. Schließlich entspricht die kurdische und türkische Linke nicht jenem postmarxistischen Weltbild der Avantis und Felsen, demzufolge der Marxismus-Leninismus ein längst überwundenes und zudem emanzipationsfeindliches Relikt früherer Zeiten ist. Es ist unklar, ob sich die Bewegungsreformlinke je die Frage gestellt hat, mit wem auf dem Taksim sie denn eigentlich solidarisch sein will. Sind es nicht Kemalisten oder einfach diffus „alle“, und ist tatsächlich die türkische Linke gemeint, wie etwa Avanti bekundet, dann müsste ihnen doch aufgefallen sein, dass diese gänzlich anders inhaltlich aufgestellt ist als sie selbst.

Die türkische Linke ist nämlich weder parteifeindlich (ganz im Gegenteil, die meisten sind – illegale oder legale – marxistisch-leninistische Parteien), noch hat sie sich vom „Arbeiterbewegungsmarxismus“ verabschiedet, noch lehnt sie Militanz ab. Zudem ist sie strikt antiimperialistisch und antizionistisch. Das alles gilt, mit Ausnahme der Frage der parteiförmigen Organisierung, im übrigen auch für die anarchistischen Gruppen.

Projekte wie „Adopt a revolution“, das von Teilen der IL unterstützt wird, und einen sehr zweifelhaften Ruf, was die Haltung gegenüber FSA und Konsorten angeht, genießt, würden in der türkischen Linken, die ja gegenwärtig auch gegen Erdogans NATO-hörige Außenpolitik kämpft, wohl – gelinde gesagt – auf Ablehnung stoßen.

Sämtliche Exilgruppen der in der Türkei kämpfenden Bewegungen, soweit sie in Deutschland aktiv sind, konnten sich nie der Solidarität der IL erfreuen, denn wenn sie hier sind, mag man sie nicht, da sind sie nur „Stalinisten“ und „Antiimps“, wenn sie dort sind, sind sie „die vereinigte Linke des Taksim-Platzes“, wie Avanti euphorisch schreibt.

Anstatt Widersprüche auszuhalten und ein solidarisches Verhältnis zu kämpfenden Linken anderer Länder zu finden, auch wenn diese gerade nicht in Bild und Spiegel präsent sind, ist eben schwieriger als ein kurzes Spektakel aufzuführen, das endet, wenn die Lichter der Kameras ausgehen.

 

Wir sind Papst“

 

Das „Wir sind alle Capulcu“ der IL klingt ein wenig wie das „Wir“, das vor kurzem Papst wurde und davor Weltmeister der Herzen. Man kann die Menschen dort nicht anerkennen als die Subjekte als die sie kämpfen. Man muss sie umdeuten, so dass sie in die eigene Inszenierung passen. Marxisten-Leninisten dürfen sie dafür nicht sein, das muss man weglassen. Antiimperialisten – auf keinen Fall, auch das lässt man weg. Nicht einmal gegen den Syrien-Krieg dürfen sie sein, auch das muss man umschreiben. In einer grotesken Verkehrung heißt es: „Das Geschehen auf diesem Platz ist darüber hinaus auch für den Fortgang des Aufstands in Syrien von wesentlicher Bedeutung, zu dessen emanzipatorischen Momenten das dortige kurdische Autonomieprojekt gehört.“ Abgesehen von der einseitigen Deutung und Vereinnahmung des kurdischen Aufbaus in Syrien, der Satz klingt als würden die Demonstranten am Taksim genau für das einstehen, wogegen sie sind. Pressemeldung der MLKP: „Einem Aufruf des Bündnisses gegen NATO und das Raketenabwehrschild, dass sich aus BDSP , DHF, EOC, EHP, ESP , Halk Cephesi, Kaldirac, Odak, Partizan, PDD, SDP , TOP-G und der Ürün Sozialistische Zeitschrift zusammensetzt folgend, protestierten Antiimperialisten gegen das Treffen der sogenannten "Freunde Syriens" in Istanbul, an dem auch die US-Außenministerin Hillary Clinton teilnahm. Hunderte versammelten sich am 1. April auf dem Taksim-Platz, um zu dem Istanbuler Kongresszentrum zu marschieren, dem Veranstaltungsort des Treffens. Sie wurden jedoch von der Polizei aufgehalten. Die Antiimperialisten trugen ein Transparent mit der Aufschrift: 'Sie sind nicht die Freunde Syriens sondern die Feinde der Völker. Imperialisten und ihre kollaborierenden Diener raus aus dem Mittleren Osten!'. Während der Demonstration wurden Parolen wie 'USA, Mörder, AKP , Kollaborateur', und 'Imperialismus ist der Feind, die Völker sind Brüder' gerufen.“

Klingt das nach der kritischen Solidarität mit den Aufständischen in Syrien, die die IL pflegt?

 

Es soll hier gar nicht auf die Positionen selbst bezug genommen werden, sie sind nicht Gegenstand dieser Kritik. Gegenstand ist lediglich, dass die Solidarität der IL immer einem bestimmten Muster folgt: Das kämpfende Subjekt, auf das man sich bezieht, wird nicht ernst genommen, sondern man projiziert sich selbst woanders hin, um sich dann dort wiederfinden zu können. Und selbst diese Projektion ist stark konjunkturabhängig, das Interesse folgt der allgemeinen Aufmerksamkeit. Sollte nächste Woche eines der unzähligen Massaker des indischen Staates an der Bewegung in Dandakaranya den Sprung in die google-news schaffen, können wir uns mit Sicherheit einer breiten IL-Kampagne unter dem Motto „Wir sind alle CPI (M)“ erfreuen.

 

Wir sind auch wichtig

 

Hat man sich selbst dann woanders hin exportiert, kann man auch die eigenen Events gleichsetzen mit den vermeintlichen „Events“ woanders. Frankfurt und Taksim, ein und dasselbe, heißt es mit kosmetischen Einschränkungen in mehreren IL-Verlautbarungen. Nun ist weder Blockupy abzuwerten, noch die Bezugnahme unterschiedlicher Kämpfe zu kritisieren. Aber anstatt zu sagen: Ok, in der Türkei gibt es einen tatsächlichen Massenaufstand, wir haben hier ein nicht unwichtiges symbolisches Event geschaffen, will man die eigene Bedeutung überhöhen, indem man sich an Ereignisse anderswo dranhängt, anstatt einfach auszuloten, wo gemeinsame Gegner und Ziele bestehen. Man habe sich „gemeinsam nicht ergeben und die Macht hat verloren“, schreibt die IL Tübingen. Wer auch immer „die Macht“ ist, Kapital oder Staat können es nicht sein, denn denen geht’s nach Blockupy wie vorher.

Wer aber glaubt, mit Blockupy oder ähnlichen Events – die an sich, weil sie dem Entwicklungsstand der hiesigen Bewegung entsprechen gar nicht falsch sind – schon die Machtfrage gestellt zu haben, der kann dann natürlich auch schreiben: „Weltweit gleichen sich die Bilder. Frankfurt und Istanbul, Tunis, Kairo, Athen, New York, Madrid, Teheran, Aleppo und Qamishli.“ Alles ist dasselbe, die Nacht in der alle Kühe schwarz sind, wie Hegel einmal geschrieben hat. Die Bewegungen sind nicht in ihrer konkreten Verfasstheit wichtig, sondern weil sie sich in den IL-Bewegungseinheitsbrei einwursten lassen. Sieht man einen Regenschirm im Gezi-Park, muss dort wohl Blockupy stattgefunden haben.

 

Stiller aber länger

 

Damit die Polemik nicht allein negativ wirkt, liebe Interventionisten: jetzt, da ihr Anatolien schonmal entdeckt habt, wie wäre es, auch nach Abklingen des Aufstands mal kontinuierlicher an jenen Bündnissen wie dem Kurdistan-Solikomitee oder der BEDEP, in der deutsche und türkische Gruppen seit langem miteinander arbeiten, teilzunehmen? Und wie wäre es, die kämpfenden Menschen als das ernstzunehmen, was sie sind, und sie sich nicht so zurechtzustutzen, wie man sie gerne hätte? Zu schwer?

 

Mit solidarischen Grüßen,

Zwei Leute, die ihr nervt.

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Hier der Wortlaut des IL-Aufrufs. I like it :)

 

„Wir sind alle Çapulcu! Wir sind alle Marodeure! Taksim ist überall!
Aufruf der Interventionistischen Linken (iL)

 

Wir schreiben diese Zeilen am Tag des Versuchs der türkischen Polizei, den Taksim-Platz und den Gezipark zu räumen. Nach 14 Stunden harter Kämpfe zunächst zum Rückzug gezwungen, griff die Polizei am Abend erneut, diesmal noch brutaler an, wortwörtlich dem Ministerpräsidenten Erdogan folgend, der zuvor das „Ende der Toleranz“ für die „Marodeure“ des Taksim-Platzes erklärt hatte: „Wir werden Provokateure und Terroristen verfolgen – niemand wird davon kommen“. Im Augenblick ist nicht klar, welchen Verlauf diese Nacht nehmen wird. Doch wird die Auseinandersetzung nicht nur in Istanbul, sondern auch in vielen anderen Städten der Türkei fortgesetzt, auch in den nächsten Tagen und Nächten.

 

Wir rufen dazu auf, den Widerstand auch auf die Plätze deutscher Städte zu tragen. 
Ein breites Bündnis deutscher, türkischer und kurdischer Linker plant schon zum kommenden Samstag (15. Juni) Demonstrationen vermutlich in Hannover, Düsseldorf, Mannheim und Berlin, für die darauf folgende Woche wird eine zentrale Kundgebung in Köln vorbereitet. Wir werden dabei sein.


Frankfurt und Istanbul. Weltweit gleichen sich die Bilder – trotz der Unterschiede im Ausmaß und in der Intensität dessen, was sie sichtbar machen: Brutalisierte Polizeieinheiten kesseln Demonstrant*innen ein, jagen die Menschen mit Wasserwerfern über Straßen und Plätze, stürzen sich zu dritt oder zu viert auf Einzelne, verdrehen Festgenommenen Arme und Beine, setzen ohne jede Rücksicht auf Unbeteiligte, ohne Rücksicht auch auf Alte oder Kinder Tränen- und Pfeffergas ein, schlagen mit ihren Knüppeln gezielt auf Journalist*innen, Sanitäter*innen, Rechtsanwält*innen ein. Wer auch immer ihr jeweiliger Dienstherr ist, der türkische oder der hessische Innenminister: umstandslos eignen sich die paramilitärisch hochgerüsteten Rollkommandos vorgeblich demokratischer Staatsmacht zum Einsatz auch im Auftrag diktatorischer Regimes. Daran ändert sich nichts, wenn das Oberkommando der Polizei eine Woche später Grußsignale über alle Frequenzen sendet: Wir wissen, dass sie bei nächster Gelegenheit wieder zuschlagen werden, unter der Anleitung irgendeines anderen Ministers, irgendeines anderen Ordnungsdezernenten.

Weltweit gleichen sich die Bilder. Frankfurt und Istanbul, Tunis, Kairo, Athen, New York, Madrid, Teheran, Aleppo und Qamishli. Tausende, Zehntausende, Hunderttausende sind nicht länger bereit, sich Mächten und Verhältnissen zu beugen, die ihnen nicht nur das Einkommen, die Wohnung, den Zugang zu Bildung und Gesundheit, ihre in Jahrzehnten erkämpften sozialen und politischen Rechte, sondern schlicht die Luft zum Leben: die Aussicht überhaupt auf ein Leben in Würde rauben. Nicht zufällig fordern die Massenversammlungen überall auf der Welt vor allem anderen „Demokratie“, nicht zufällig realisieren sie ihre Forderung unmittelbar in der Rückeroberung eines freien und öffentlichen Raumes als des ersten und einzig angemessenen Raumes einer Politik der Commune, die sich radikal von den Verwaltungen des bürgerlich-nationalen Staates wie des Kapitals trennt.


Nicht zufällig kommt es dabei zu Allianzen, die noch vor kurzem so nicht möglich gewesen wären. So tragen die Demonstrant*innen auf dem Taksim-Platz die gelben Fahnen der kurdischen PKK, die roten Fahnen der türkischen Linken und die schwarz-roten und lila Fahnen der anarchistischen und feministischen Jugend. Mittendrin, die eine neben der anderen, Fahnen der Ultras von Galatasaray, Fenerbahce und Besiktas Istanbul. Halten diese Allianzen dem Druck stand, gelingt es ihnen, sich – wie auch immer begrenzt – durchzusetzen, dann wird dies eine Neugründung der politischen Projekte einschließen, die ihren organisierten Kern bilden: Die vereinigte Linke des Taksim-Platzes wird eine neue politische Kraft, wird eine andere, eine Neue Linke sein. Sie wird dies auch deshalb sein, weil die von diesem Platz ausgehende Bewegung von entscheidender Bedeutung für die laufenden Friedensverhandlungen zwischen dem türkischen Staat und der PKK ist. Die PKK führt diese Verhandlungen seit längerem schon als eine politische Kraft, deren Ziel nicht mehr ein unabhängiger kurdischer Staat, sondern die umfassende Demokratisierung der Türkei ist: auch und gerade deshalb ist sie Teil der Allianz des Taksim-Platzes. Das Geschehen auf diesem Platz ist darüber hinaus auch für den Fortgang des Aufstands in Syrien von wesentlicher Bedeutung, zu dessen emanzipatorischen Momenten das dortige kurdische Autonomieprojekt gehört.

 

Wenn wir heute dazu aufrufen, sich auch den Plätzen deutscher Städte zu versammeln, rufen wir nicht einfach nur zu einer Aktion internationaler Solidarität auf. Denn auch die Frankfurter Blockupy-Proteste wurden – obwohl ihre Dimension bis jetzt allemal eine deutlich kleinere ist – wie die des Taksim-Platzes von einer neuen politischen Allianz getragen, einer Allianz, die sich ebenfalls als Kern einer noch zu schaffenden, vielstimmigen Linken begreift: „Sie wollen Kapitalismus ohne Demokratie, wir wollen Demokratie ohne Kapitalismus!“

 

Heute, zwei Wochen nach den Blockupy-Protesten, geht es uns darum, das Potenzial dieser Allianz zu erproben und zu erweitern: Nicht, indem wir uns von hier aus mit den Kämpfen unserer Genoss*innen fern von hier auf dem Taksim-Platz solidarisch erklären, sondern indem wir, den ursprünglichen Begriff von Solidarität erneuernd, ihren Kampf praktisch zu unserem machen: hier, nach unseren Bedingungen, unseren Möglichkeiten und nach unseren Kräften, auf unseren Straßen und Plätzen, in einer gemeinsam Aktion mit den Genoss*innen der türkischen und kurdischen Linken, die sich schon Ende des letzten Jahres zu einer gemeinsam Plattform zusammengeschlossen haben. Es ist dies jetzt schon ein Anfang mehr im Kampf um eine Demokratie, die ihren globalen Anspruch und ihre Radikalität in der Zurückweisung aller Grenzen bewährt.

 

Crisis demands decision – Let’s choose communism!

interventionistische linke am 11. juni 2013

Mir gehen  die reflektionslosen, betreff der Türkei kritiklosen, hoch die Opposition/ Adopt a Revolution - Ergüsse von Teilen der IL schon länger auf den Nerv.

 

Bei so wenig Reflektion beim Thema Syrien, schnappt man sich dann besser gleich das Nächste. So wie beschrieben.

 

Fähnchen im Wind oder andocken an alles, was läuft.

 

In Berlin, wo viele TürkInnen und KurdInnen leben,  glücklicherweise Randerscheinung.

aber

1.) ist es nicht zu verurteilen, sich auch solidarisch auf Kämpfe von Linken zu beziehen, mit denen man nicht in jeder Hinsicht übereinstimmt.

2.) kann ein politisches Konzept (Haltung zu Militanz, Analyse eines Subjekts von Veränderung) dort richtig und hier falsch sein. Das ist eine strategische Frage von konkreten Kräfteverhältnissen und die sind in der Türkei anders als in Deutschland.

3.) haben viele IL-Gruppen z.B. an der Tatort-Kurdistan-Kampagne mitgearbeitet oder zum NATO-Gipfel nach Straßburg mobilisiert.

Aber auch genug an "Adopt a Revolution" und ihrem Sprachrohr "Recherchegruppe" und in beiden recht kritiklos an der FSA und der Regierung Erdogan sowie hetzerisch gegen die KurdInnen in Türkei und Syrien.

 

Halt gerade mal so, wie es gebraucht wird. IL - Linien, wie Unterhosen, zum Wechseln.

 

Kritik im Text völlig berechtigt.

 

Danke dafür.

wo genau hat die IL gegen KurdInnen gehetzt??? 'adopt a revolution' ist KEINE IL-gruppe, ihre Positionen mindestens umstritten...wie das in relativ breit angelegten heterogenen undogmatischen linken Organiationsversuchen halt so ist. Wir haben zu sehr vielen Dingen auf der Welt eben KEINE statische einheitliche Meinung. Sollen wir erst mal weitere 8 Jahre in Klausurtagung gehen, bevor wir politisch auf einer gewissen Basis was zusammen machen dürfen, ohne das irgendwo zwei Leute genervt sind?

Die ILerInnen Mit Affinität zu "Adopt a Revolution"/Recherchegruppe haben diese verleumderische Position vertreten. Nie wurde gesagt IL gleich AaR.

 

Kritisiert haben das nicht zwei Leute. Dazu gibt es genug Papiere und Statements, auch auf Linksunten.

 

Also ich brauche keine 8jährige Klausurtagung um eine Position jenseits von Schwarz und weiss zu Syrien oder zur Lage der KurdInnen abzugeben.

 

Wenn IL mit "Tatort Kurdistan" punktuell zusammenarbeitete, hättet ihr nur deren Papiere lesen müssen oder z.B. die Artikel von Nick Brauns in Junge Welt und anderswo.

 

So bleibt eure Meinung beliebig!

 

Setzt euch doch einfach mal mit der Kritik der Beiden auseinander. Im Gegensatz zu AaR und Recherchegruppe sollte IL diesen Anspruch haben.

Natürlich brauchst Du keine Klausurtagung um zu einer Position zu kommen, aber Du bist eben Singular und nicht eine ziemlich heterogene Gruppe, die sich aus verschiedensten Strömungen zusammensetzt.

 

Ich bin IL-Mitglied und arbeite spätestens seit dem großen Hungerstreik 1996 mehr oder weniger kontinuierlich mit diversen türkischen und kurdischen Gruppen/Parteien zusammen. Ich habe mich auch immer als antiimperialistisch verstanden, auch wenn es heute an diesem Begriff ideologische Grabenkriege gibt, die von beiden Seiten ans Hysterische grenzen. Und ich/wir werden uns gerne mit der Kritik auseinandersetzen, aber diese unqualifizierten Kommentare nerven wirklich, weil sie offensichtlich von Leuten kommen, die von der IL so wenig Ahnung haben, wie sie es der IL vorwerfen über "Anatolien" zu haben.

Die beiden männlichen Autoren haben keine Ahnung von der IL. Ich kenne auch nicht alle IL-Internas, weiß aber, dass viele Menschen in der IL seit Jahren, seit Jahrzehnten sogar, in der internationalen Solidaritätsarbeit aktiv sind, verdiente Genossinnen und Genossen - auch in unserem Bündnis "Tatort Kurdistian". Und einzelne in der IL, auch von Avanti, haben schon kenntnisreicher über die Türkei gesprochen, als die beiden Denunzianten-Autoren in ihrem obigen Text.

Die IL ist rege, macht was - während der Großteil der deutschen Linken die Schnautze hält, Deinteresse zeigt und noch nicht mal auf die Demos geht. Da lobe ich mir Avanti und die IL.

Bei der Soliarbeit mit der Türkei und Kurdistan gibts genau eine Gruppe, die sich IMMER damit beschäftigt hat: ARAB. Die IL hab ich, zumindest in Berlin, noch nie bei sowas gesehen. Bei dem Zelt, das seit 10 Tagen am Kotti steht, war die Anzahl der ILer, die Schichten übernommen haben: 0. Und Kritik als Denunziation verschreien, kennen wir auch schon. Kommen wir jetzt in den GULAG, weil wir die große IL beleidigt haben?

Liebe IL - AnhängerInnen, leider benimmt ihr euch gerade wie Claqueure.

 

Es haben euch Leute kritisiert, ihr wollt das nicht hören, akzeptieren oder euch gar damit auseinandersetzen und reagiert nach Schema F, d.h. wie von angeführte "Recherchegruppe" (Linksunten) und von ILerInnen mitgeführte "Adopt a Revolution" (Graswürzelrevolution, Linksunten usw.) mit Beleidigungen oder dem üblichen "Wir können oder wissen es besser".

 

So Kritik wegzuwischen oder zu ignorieren ist wenig erwachsen und souverän.

 

Und hört endlich auf mit dem "nur 2 Leute - blablabla". Mit mehreren GenossInnen habe ich in Berlin im politischen Kontext mit der "Reden/Klausurtagungen" statt Handeln - Fraktion der IL/Avanti auch schon Erfahrungen gemacht. Die sind ähnlich, wie angesprochenes. Also sind es doch ein paar Leute mehr.

 

Geht auf Kritik ein, wenn ihr es denn könnt. Sonst solltet ihr mal darüber reflektieren. Eure Kommentare haben schon nen autoritären Touch!

Wir müssen es hier nochmal betonen: Mit uns hat keiner gesprochen, dabei haben wir die besten Kontakte zu einigen türkischen Gruppen. Wir stehen dazu, was wir oben geschrieben haben.

Das hat nicht arab geschrieben. und schlimmer als nicht mit der arab zu sprechen, ist, wenn die IL eine Demo vom Taksim-Zelt am Kotti aus anmeldet und es nicht der Mühe wert findet, die türkischen Gruppen vor Ort zu fragen oder wenigstens zu informieren. IL-Labelpolitik eben, der außerparlametarische Arm der Linkspartei weiß eben wie man bestmöglich alles auf der Welt zur Werbung für sich selber machen kann. Ihr seid einfach armselig, reformistisch und beliebig. Geht lieber wieder für die FSA Spendensammeln, das passt besser zu euch, Scheiss Studihippies.

das nenne ich mal 'ne "erwachsene" und "souveräne" Argumentationslinie.

 

im übrigen hat "die IL" in Berlin meines wissens aus guten Gründen derzeit KEINE demo angemeldet und mobilisiert auch zu keiner, wie sich schon bei oberflächtlihcer Recherche der IL und Avanti website unschwer erkennen lässt, auch wenn man kein Studihippie ist.

Nur der Hinweis, dass mensch sich am Infozelt am Kotti informieren kann. Wo genau ist da die "Werbung" ausser für das Infozelt?

 

...und tschüss. mir wird's zu blöd hier...