Straßenschlachten und Volkswiderstände am Taksim-Platz

Nach der brutalen Räumung des Widerstandscamps im Gezi Park in der nähe vom Taksimplatz kam es in den letzten drei Tagen zu schweren Ausschreitungen und Straßenschlachten zwischen der Polizei und DemonstrantenInnen.
Seid einer Woche protestierten mehrere hunderte Menschen, gegen den geplanten Abriss des Gezi Parks in der nähe des Taksim-Platzes. Geplant ist von der AKP-Regierung den Park durch ein neues Einkaufzentrum zu ersetzen. Um dies zu verhindern besetzen seid vergangenen Montag mehrere hunderte Menschen den Park. Als dieser dann in der Nacht von Donnerstag auf Freitag brutal von Polizei geräumt wurde, kam es zu schweren Auseinandersetzungen zwischen den BesetzerInnen und der Polizei. Bei den Auseinandersetzungen wurde mehrere dutzende Menschen schwer Verletzt und mussten im Krankenhaus behandelt werden zudem wurden mehr 100 Menschen festgenommen.

Als sich am Freitag Nachmittag hunderte Menschen versammelten um gemeinsam gegen die Polizeirepression zu demonstrieren ging auch hier die Polizei mit massiver Gewalt vor. Mit Wasserwerfern, Gas- und Schockgranaten, Schlagstöcken und Pfefferspray ging sie gegen die Demonstranten vor. Hier bei wurde die Palästinenserin Lobna Allani von einer Gasgranate am Kopf getroffen und Lebensgefährlich verletzt. Im Krankenhaus wurde sie ins künstliche Koma versetzt, ihr Zustand ist weiterhin kritisch.

Am Freitagabend versammelten sich dann Zehntausende Jugendliche um gemeinsam gegen den faschistischen Staatsterror zu protestieren. Auf der Istikal-Straße und in den Nebenstraßen versammelten sich die Menschen. Sie riefen Slogans wie: „Schulter an Schulter gegen Faschismus!“ und „Polizei hau ab, Taksim gehört uns!“. Auch hier ging die Polizei mit massiver Repression vor. Die Menschen verteidigten sich mit Steinen, Barrikaden, Eisenstangen, Feuerwerk und Molotow Cocktails gegen den faschistischen Terror. Rund um den Taksim-Platz kam es bis spät in die Nacht zu Straßenschlachten. Immer wieder schafften es die DemonstrantenInnen die Polizei zurück zu drängen und kurzfristig auf den Taksimplatz zu gelangen. Dutzende Menschen wurde durch Gasgranaten und Gummigeschossen schwer verletzt und mussten im Krankenhaus behandelt werden.

Schon in den frühen Morgenstunde am Samstag lieferten sich hunderte Menschen am Taksim-Platz Straßenschlachten mit der Polizei um weiterhin gegen den faschistischen Terror zu demonstrieren. Als sich ca. Tausend Menschen von Kadiköy zum Taksim-Platz auf den weg machten blockierten sie für mehr als eine Stunde die Bosporus Brücke, welche die europäische mit der anatolischen Seite verbindet. Im verlauf des Vormittags, versammelten sich Zehntausende Menschen um den Taksim-Platz herum und lieferten sich bis in den späten Nachmittag Straßenschlachten mit der Polizei. Diese ging mit Wasserwerfern, Helikoptern, Gas- und Schockgranaten gegen die DemonstrantenInnen vor. In allen Straßen kämpfte die Bevölkerung. Aufgrund des unerschütterlichen Volkswiderstand musste sich die Polizei jedoch zurück ziehen und die DemonstrantenInnen konnten sich nach über einen Monat, wieder auf dem Taksim-Platz versammeln. Mit Slogans wie „Tayip hau ab!“, „Taksim gehört uns, Istanbul gehört uns!“, versammelten sich Hunderttausende auf dem Taksim-Platz, um gemeinsam gegen die Regierung zu demonstrieren.

Faschistischer Staatsterror gegen DemonstrantenInnen

Seid Wochen kommt es fast täglich in der Türkei zu schweren Ausschreitung zwischen der Polizei und DemonstrantenInnen. Nach dem 1 Mai, sind in Istanbul am Taksim-Platz jegliche Demonstration verboten, die Polizei versucht mit allen Mittel dieses Verbot durch zu ziehen. Auch in drei Tagen kam es zur massiver Repression. Tayyip Erdogan rechtfertigte das vorgehen der Polizei mit der Aussage “ falls jemand verletzt werde, sei das die Schuld der Opposition“. Jedoch wurden bei den Straßenschlachten mehrere dutzende Menschen schwer verletz. Durch den massiven Einsatz von Gas-und Schockgranaten, sind mehre Menschen schwer verletzt worden. Bei den Festnahmen, wurden DemonstrantenInnen schwer durch die Polizei misshandelt. Mit Schlagstöcken und Fußtritten und Fausthieben schlugen sie auf am Boden liegende DemonstrantenInnen ein. Auch wurde am Samstag Nachmittag eine Person durch scharfe Munition, von der Polizei schwer verletzt. Mit Wasser aus der Kanalisation und den massiven Gebrauch von Gasgranaten, wurden viele Menschen verletzt.

Das Volk hat gewonnen.

Trotz des massiven Repression, hat das Volk den Sieg in den Straßenschlachten davon getragen. Entschlossen kämpften DemokratInnen, RevolutionärInnen und die kurdische nationale Bewegung gegen die Faschisten.

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Informationen sind gut und schön. Nur die Hauptfrage muss doch sein, wie wir die Kämpfe in Deutschland multiplizieren können, es kann nicht sein, dass Deutschland ruhiges hinterland ist. Besonders nach den Erfahrungen vom 1.Mai und neulich in FFM. Wann endlich organisieren wir wieder Straßenschlachten und Volkswiderstände in Deutschland?