Nach den Vorfällen auf dem Schanzenfest 2012 waren sich alle zumindest in zwei Punkten einig: dass es nicht einfach so weitergehen kann und sich ein neues Schanzenfest aus einem Diskussionsprozess entwickeln muss.
In unterschiedlicher, aber meist recht übersichtlicher Besetzung haben sich seit Anfang des Jahres alle 3-4 Wochen Leute getroffen, um Bedingungen und Entwicklung des Schanzenfests, Perspektiven, Vorschläge und Alternativen zu diskutieren. Hier wurden viele, zum Teil widersprüchliche und kontroverse Einschätzungen und Vorschläge zum Thema gemacht, von denen einige übernommen, andere verworfen wurden und über wieder andere noch gestritten wird.
Einigkeit besteht aber mittlerweile darüber, dass 2013 wohl kein Schanzenfest stattfinden wird – und sei es nur aufgrund der verbleibenden kurzen Zeit bis zum „gewohnten“ Termin. Stattdessen ist eine öffentliche Vollversammlung im Gespräch, auf der weniger über das Fest an sich als über politische Inhalte im Zusammenhang damit diskutiert werden soll, z.B. Entwicklung und Veränderungen im Stadtteil, Rolle der Militanz, etc. Hierzu muss es aber gelingen, weit mehr Gruppen und Einzelpersonen zu gewinnen, an solch einer Veranstaltung nicht nur teilzunehmen, sondern sie auch vorzubereiten und im Vorfeld mitzudiskutieren.
Das Schanzenfest-Treffen findet bis auf weiteres jeden zweiten Montag im Monat statt, ein fester Ort ist noch nicht endgültig festgelegt und Mitstreiter_innen sind willkommen!
Nächstes Treffen 10.Juni, 19 Uhr, Rote Flora
Schade
Schade aber vernünftig, einfach krampfhaft weiter machen bringt wohl wirklich nichts.
Zu Militanz bliebe einiges zu sagen, so wie ich es sehen, läuft Hamburg derzeit Gefahr befriedet zu werden.
Meine Prognose: Wenn es in HH nicht gelingt, wieder eine Drohkulisse aufzubauen, bei der Polizei und Senat mit erheblichen Ausschreitungen rechnen müssen, werden die Bullen sich die Entwicklung bzgl. der Handungsfähigkeit der Szene noch 3-4 Jahre ankucken, dann wird die Flora geräumt und wenn die Flora gräumt wird, ist der wichtigste Multiplikator der Stadt kaputt, die Szene und Linke-Politik, in HH, am Ende.
Die jüngere Generation ist einfach dekadent geworden, wofür wir früher unsere Knochen hingehalten und einige lange Haftstrafen abgesessen haben, lässt man heute völlig verwahrlosen, kuckt euch die Flora mal an, das ist doch kein Freiraum. Das ist auf jedenfall nicht der Freiraum für den wir früher mal eingetreten sind.
Glaubt ihr die Kämpfe waren da, damit irgendwelche Wohlstandskinder, im schwärmerischen Postmaterialismus, in der Flora sitzen und Kiffen? Überall riechts nach Klo, die Treppe ist wahrscheinlich immer noch kaputt, das Dach natürlich noch undicht und den schönen Park nutzen irgendwelche Vollkoffer zum Drogenhandel und scheren sich ansonsten einen Dreck um alles.
Das Fest nicht stattfinden zu lassen ist schade aber wenigtens die richtige Konsequenz, die der Tatsache geschuldet ist, dass hart erkämpfte Freiräume nicht selbstverwaltet werden können.