"[...] Die Abschiebung soll Montag um 10:30h, mit großer Wahrscheinlichkeit mit dem Linienflug OS 831 von Wien nach Larnaca (Zypern) abgewickelt werden. Durchgeführt wird der Flug von Austrian Airlines, einem Flugunternehmen dass schon seit vielen Jahren vom Geschäft mit Abschiebungen profitiert. [...]"
Die letzten Wochen war B. aus Guinea im sogenannen
"Sondertransit" des Cargo-Bereichs am Flughafen Wien
Schwechat eingesperrt. Nun soll er trotz eines laufenden Verfahrens beim Europäischen
Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) auf der Basis der DublinII
Regelung nach Zypern abgeschoben werden!
Die Situation in Zypern gleicht dabei jener in Griechenland: Migrant_innen haben kaum Anspruch auf Sozialleistungen und es gibt
keine ausreichenden Wohn- und Ernährungsmöglichkeiten. Zusätzlich
sind sie mit einem im Zuge der Krise sich verschärfenden Rassismus
konfrontiert. Dieser äußert sich nicht zuletzt
durch diskriminierende Behandlung durch die Polizei oder
gewalttätige Angriffe von neofaschistischen Gruppen auf offener
Straße.
Aus diesen Gründen läuft auf Basis der "Rule 39 Interim
Measure" für B. bereits ein Verfahren beim EGMR, dass eine
Abschiebung nach Zypern möglicherweise für unzulässig erklärt.
Obwohl dieses Rechtsmittel für Interventionen "in letzter
Sekunde" ausgelegt ist, ist fraglich, ob die Entscheidung des
EGMR noch rechtzeitig vor dem geplanten Abschiebetermin eintreffen
wird!
Die Abschiebung soll Montag um 10:30h, mit großer
Wahrscheinlichkeit mit dem Linienflug OS 831 von Wien nach Larnaca
(Zypern) abgewickelt werden. Durchgeführt wird der Flug von
Austrian Airlines, einem Flugunternehmen dass schon seit vielen
Jahren vom Geschäft mit Abschiebungen profitiert.
Trotz der grundsätzlichen Kompliz_innenschaft des Unternehmens
mit dieser Politik hat Austrian die Möglichkeit B. Montag früh
nicht in dem Flieger mitzunehmen! B. will unter keinen Umständen
nach Zypern und hat dies im Zuge seiner Einvernahmen auch
mehrfach, auch unter Berufung auf Aussagen momentan in Zypern
befindlicher Migrant_innen, kundgetan!
Österreich hat -auch ganz
unabhängig von der Entscheidung des EGMR- die Möglichkeit die
Abschiebung auszusetzen und sich für sein Asylverfahren für
zuständig zu erklären!
DIE ZEIT DRÄNGT! Kontaktiert via
email und via Tel. folgende Adressen um eure Meinung zur geplanten
Abschiebung
kundzutun:
XXXXXXXXXX
airmanager.help@austrian.com
specialcases@austrian.com
customer.relations@austrian.com
public.relations@austrian.com
Tel.
Nr. Austrian Airlines: +43 (0)517661000
XXXXXXXXXX
Hier
ein TEXTVORSCHLAG:
Guten Tag,
wie ich erfahren habe
soll am Montag dem 3.6.2013 mit dem Flug OS 831 um 10:30 Herr B.
(den vollen Namen entnehmen sie bitte ihrer Datenbank) von Austrian
Airlines gegen seinen Willen nach Larnaca/Zypern abgeschoben werden!
Aufgrund der untragbaren Situation für Migrant_innen in Zypern läuft
bezüglich dieser Abschiebung bereits ein Verfahren beim Europäischen
Gerichtshof für Menschenrechte. Sollte Herr B. dennoch von ihrem
Unternehmen gegen seinen Willen nach Zypern abgeschoben werden, ist
Austrian Airlines mitverantwortlich für
sämtliche Gefahrensituationen mit denen er in Zypern konfrontiert
sein wird.
Ich fordere sie daher dazu auf, die Person nicht zu befördern und auch in weiterer Folge an keinen Abschiebungen mehr teilzunehmen!
Aktionen ??
Ist auch eine Aktion oder sonstiger Widerstand gegen die Abschiebung geplant, oder nur die Protestmails?
9h Flughafen Schwechat
abgeschoben?
Gibts Ergebnisse? Wurde B. abgeschoben?
info
Die Abschiebung am Montag konnte verhindert werden. Trotzdem wurde B. gestern beim zweiten Versuch abgeschoben. Ein kurzer Reflexionstext zu den Ereignissen rund um Montag sollte in den nächsten Tagen veröffentlicht werden.