Was 2012 zunehmend an Dynamik gewonnen hat und im noch jungen Jahr 2013 konsequent weitergeführt wurde, strebt weiter und fokussiert sich für die nächsten 10 Tage auf Landshut: Der Kampf der Flüchtlinge in Deutschland gegen die systematische Unterdrückung, Diskriminierung und Ausgrenzung, welche Regierung, wie oft auch Bürger_innen, auf die als „Asylsuchende“ diskreditierten Non-Citizens anwenden.
Denn das sind Flüchtlinge in Deutschland, Europa und letztlich der gesamten Welt: Nicht-Bürger_innen, denen die Gesellschaft Rechte und Privilegien ausschlägt, welche sie selbst als selbstverständlich ansieht und wegen deren angeblichen Erhalt sie sich selbst hochleben lässt.
Doch die Realität ist: Flüchtende werden gewaltsam davon abgehalten, eine im Kapitalismus schlichtweg lebensnotwendige Lohnarbeit auszuführen. Sie haben keinerlei Möglichkeit auf gesellschaftliche Teilnahme oder Bildung. Freizügigkeit ist für die Non-Citizens ein Privileg, dass sie nicht haben und sich nur in wenigen Ausnahmefällen erkämpfen können. Nahrungsmittel erhalten sie lediglich in Form von Paketen, die nur dazu dienen, die Non-Citizens mit minimalen Mitteln am Leben zu halten. Und weil das alles noch nicht genug wäre, haben die Flüchtlinge jede Minute ihres Lebens zu befürchten, von staatlichen Repressionsorganen in ihre sogenannte „Heimat“, an den Ort, den sie nach Jahren des Leidens unter Lebensgefahr verlassen konnten, abgeschoben zu werden. Ohne Rücksicht, Wiederkehr, finanzielle Mittel, Freunde und Angehörige.
Daher ist es ein radikaler und wichtiger Schritt, dass Flüchtlinge in vielen Städten wie Berlin, München, Regensburg und nun auch Landshut ihren Kampf für ein Leben als Mensch auf die Straße tragen, sich selbst organisieren der staatlicher Kontrolle in Teilen entgehen.
So werden in den nächsten 10 Tagen Aktivist_innen der Flüchtlingsbewegung in Landshut am Dreifaltigkeitsplatz in der Altstadt campieren, 24 Stunden am Tag, um auf ihre miserable Situation aufmerksam zu machen, sich auszutauschen, den Protest zu organisieren und letztlich diskriminierende Asylgestze zu stürzen.
Das Forum Autonomer Umtriebe erklärt grenzenlose Solidarität mit den Kämpfenden und ruft alle Bewohner_innen Landshuts und Umgebung dazu auf, dass Camp in Wort und Tat zu unterstützen! Zur Fortführung des Protests werden dringend Helfer_innen, Lebensmittel und finanzielle Mittel benötigt.
Aus diesem Grund können alle Interessent_innen Freitags den 24.05. gegen 16.00 Uhr das Camp aufsuchen, um sich mit den Flüchtlingen auszutauschen und den gemeinsamen Protest zu planen. Dies ist natürlich auch zu jedem anderen Tag möglich.
„No Nation – No Border!“ ist und bleibt aktuell.
Quelle: faul.blogsport.de
Presse #1 zum Refugee Protest Camp Landshut
[Landshut] Zeltaktion soll auf die Situation von Flüchtlingen in Deutschland aufmerksam machen
Presse #2 zum Refugee Protest Camp Landshut
[Landshut] Zelten gegen mieses Asylrecht
Soli-Demo am 31.05. in Landshut!
Demo: "Solidarity with the striking Non-Citizens!"
Presse #3 zum Refugee Protest Camp Landshut
[Landshut] Streit auf der Polizeiwache eskaliert - Nach Routinekontrolle eines Asylbewerbers: 33-Jährige erstattet Anzeige
Erklärung der Non-Citizen aus Landshut
„Wir sind Non-Citizen
Heute haben wir unseren Protest auf die Straße getragen, um aufzuschreien: dass wir, als ersten Schritt, unseren Namen selbst wählen wollen.
Wir glauben daran, dass wir Non-citizens sind, Non-Citizens, die an dem Zugang zu den Rechten, die Bürger_innen in dieser Gesellschaft haben, gehindert werden. Von all den grundlegenden Rechten von Menschen bleibt uns, Non-Citizen, nur ein Platz zum Schlafen, Essenspakete zum Essen, Albträume von Abschiebungen und ein Leben in Angst und Terror.
Wir haben unseren Protest auf die Straßen von Landshut getragen und ein Widerstandszelt aufgebaut um zu erklären, dass wir diese Diskriminierung nicht akzeptieren. Um unsere Situation zu verändern, brauchen wir nur den Willen aller, sich dieser Diskriminierung bewussten Non-Citizens. Ein Kampf, der daran glaubt, dass Non-Citizens zu Bürger_innen werden, unabhängig von Geschlecht, Sprache, Nationalität oder Kultur. Es ist das Recht eine_r/s jeden Non-Citizen dies zu verwirklichen. Non-Citizens müssen sich organisieren – und die Form dieser Organisation muss von uns ausgehen und für uns sein.
An die Non-Citizens, die uns hören können: es ist unser Recht, zu Bürger_innen zu werden, auch wenn die deutsche Regierung und Bürger_innen denken, dass wir dies nicht Wert seien. Wir sagen: Wir sind es!
Lasst uns zusammenkommen und dafür kämpfen, unsere Rechte zu erhalten und zu Bürger_innen zu werden!”
Den Flyer findet ihr hier auch als PDF!