Tumulte auf der Hauptversammlung der Deutschen Bank: Eine Gruppe "Überflüssiger", mit roten Pullis und weißen Masken ausstaffiert, versuchte heute Vormittag die Rednertribüne auf der Hauptversammlung der Deutschen Bank zu stürmen und störte minutenlang die Rede des Vorstandsvorsitzenden Anshu Jain. "Kapitalismus heißt Krise, heißt Krieg" war auf ihrem Transparent auf deutsch und griechisch zu lesen. Bei dem Versuch, den Protest zu beenden, kam es zu Tumulten.
"Wir sind die Überflüssigen, ihr macht alles zur Ware, häuft Reichtum für Wenige an, raubt Land, zerstört Menschenleben und den Planeten", hieß es auf einem Flugblatt, das die Aktivisten in der Festhalle der Frankfurter Messe hinterließen. In Anlehnung an Bert Brecht fragten sie: "Was ist ein Überfall auf eine Bank gegenüber der Gründung einer Bank!" Seit 2007 störten "Überflüssige" wiederholt Auftritte von Unternehmen und Politikern oder tauchten überraschend in Jobcentern der Agentur für Arbeit auf.
In dem verteilten Flugblatt heißt es:
Wir sind die Überflüssigen...
ihr macht alles zur Ware, häuft Reichtum für Wenige an, raubt Land, zerstört Menschenleben und den Planeten.
Wir sind überflüssig gemacht von einem System das Kapitalismus heißt. Wir setzen uns Masken auf, denn in diesem System sind wir nur gesichtsloser, auszubeutender Rohstoff.
Wir sind hier, obwohl ihr uns nicht haben wollt. Wir zeigen, dass es uns gibt. Uns, die im Jobcenter fertig gemacht werden, nur weil wir nicht jeden Scheiß-Job machen, die wir uns unseren Mund nicht verbieten lassen; uns, die aus unserem Viertel wegziehen sollen, damit Immobilien nach Luxussanierung und Gentrifizierung mehr Profit abwerfen.
Wir wollen eine andere Welt. Uns reicht nicht das Versprechen auf ein kleines Stück vom Kuchen, das wir sowieso nur bekommen sollen, wenn wir euer Spiel mitspielen. Wir wollen die Spielregeln selbst bestimmen. Wir wollen die ganze Bäckerei.
Deshalb kämpfen wir gegen dieses System, denn es zwingt uns in einer Welt voller Ausbeutung und Krieg zu leben, voller Diskriminierung und Rassismus, voller Elend und Armut. Eine Welt in der nur das Recht des Stärkeren gilt, Menschen und Umwelt nur etwas wert sind, wenn sie sich der geltenden Verwertungslogik unterwerfen. Eine Welt, in der Menschen vor Hunger sterben, weil ihr Land raubt, wie in Mali, Sierra Leone, Philippinen, ihr mit Nahrungsmitteln zockt und daran Milliarden verdient. Wir wollen nicht in einer Welt leben, wo Menschen vor Hunger und Mord fliehen, dabei ihr Leben riskieren müssen und in Lager gesperrt werden.
Beispiel Griechenland: Ihr beratet die Kanzlerin, die dem Land eine beispiellose Sparpolitik diktiert. Die Folgen sind Arbeitslosigkeit, Armut, Hunger, Obdachlosigkeit und immer mehr Selbstmorde. Ihr macht dabei gute Geschäfte und fordert weitere Privatisierungen, um Griechenland zum Billiglohnland zu machen. Doch die Menschen haben die Schnauze von euch voll und wollen ihr Leben zurück.
Auch wir machen das nicht mehr mit und ändern das Programm. Gemeinsam überwinden wir, was uns alle von einem schönen Leben trennt. Wir nehmen uns unsere Welt zurück.
Wir machen unser eigenes Programm: Enteignet die Banken! Was ist ein Überfall auf eine Bank gegenüber der Gründung einer Bank! (B.B.)
Wir sind die Überflüssigen.
oι παραπανήσιοι
Parolen störten die Hauptversammlung
Es wurden viele Parolen gerufen, der Co-Chef musste seine Rede, die im Internet übertragen wurde, unterbrechen. Gerufen wurde: "Krisenprofiteure!", "Deutsche Bank, Deutsches Geld, morden mit in aller Welt", "Frankfurt im Mai: Blockupy" und weiteres.
Das war ...SPITZE
Super Aktion .Dank an all die Menschen,die vor Ort mitgemischt haben.Ein schöner Start für die "Frankfurter Tage"....
Gibt´s auch ein Videobeitrag der Aktion?