Kein Wort zu keinem Preis!
Am
Samstag, 8. Juni 2013 findet das dritte nächtliche Tanzvergnügen statt.
Erneut wird mit einer «Reclaim the streets» für mehr autonome Freiräume
und gegen den Status Quo demonstriert.
Sicherheitskosten
Letzte
Woche liess das Departement des Innern des Kanton Aargau verlauten,
dass sich die Sicherheitskosten des letztjährigen nächtlichen
Tanzvergnügen auf rund Fr. 120000.– belaufen haben. Wie sich diese
Kosten genau zusammensetzen ist unklar. Für Hans Peter Fricker
(Generalsekretär Departement des Innern des Kanton Aargau) ist es aber
unhaltbar, dass diese Kosten auf die Steuerzahler_innen «abgewälzt»
werden: «In erster Linie geht es darum, dass wir die Aufwendungen – die
entsprechenden Gelder – bei denen können eintreiben. Wir haben von der
Grössenordnung von über Fr. 100000.– pro Anlass gesprochen. Und wir
gehen davon aus, wenn wir diese in Rechnung stellen und auch
durchsetzen, dass denen dann auch die Lust vergeht, weitere solche
Veranstaltungen zu inszenieren.»
Das überrissene Polizeiaufgebot
von insgesamt 125 Kantons- und Stadtpolizist_innen sei nötig gewesen,
damit der Anlass geordnet über die Bühne gehen und es zu keinen
gewalttätigen Auseinandersetzungen kommen konnte. Wenn wir uns die
Bilder vom nächtlichen Tanzvergnügen aus dem Jahr 2012 ansehen, fragen
wir uns jedoch, wie gross das Gefahrenpotential war. Rund 2000 Personen
tanzten friedlich und ausgelassen durch Aarau und es war wohl kaum die
Polizeipräsenz die der Grund war, dass der Anlass friedlich blieb. Die
meisten Nachttänzer_innen – sowie Steuerzahler_innen – hätten sich wohl
ohne das übertriebene Polizeiaufgebot um einiges wohler gefühlt.
Wir
rufen daher alle Polizist_innen dazu auf, am Samstag, 8. Juni 2013 blau
zu machen und zu Hause zu bleiben.
Anquatschversuche
Am 4.
April 2013 erhielt die KAZ [Kampagne für ein autonomes Zentrum] eine
E-Mail von Daniel Ringier (Chef Stadtpolizei Aarau), in welchem gebeten
wurde, «sich dem konstruktiven Dialog im Interesse der Sache nicht zu
verschliessen und mit mir [Daniel Ringier] Kontakt aufzunehmen».
Gleichzeit haben sechs Personen, wohnhaft im ganzen Aargau, einen Brief
mit demselben Inhalt erhalten. Es ist nichts Neues, dass die Polizei
versucht, Informationen von Personen zu erhalten, die sie dem
«linksautonomen Spektrum» zuordnen. (Siehe auch:
http://ch.indymedia.org/de/2012/07/86954.shtml)
Einen Monat
später folgte die nächste E-Mail und die nächsten Briefe. Mindestens
fünf Personen erhielten diesmal Post. Daniel Ringier möchte wissen,
«welche Bedürfnisse Sie haben und was Sie in diesem Zusammenhang konkret
von der Stadt Aarau erwarten» und lädt daher zu einem Gespräch mit Ihm
und Frau Regina Jäggi (Stadträtin, SVP) ein. Das Gespräch sollte diesen
Donnerstag stattfinden, wo die KAZ mit einer namentlich bekannten
Delegation erwartet werde. Aber auch alle Personen, welche brieflich
angeschrieben wurden, haben diese Gesprächseinladung erhalten. Jedoch
ist es tendenziell etwas unklug anzudrohen, die Kosten von über Fr.
100000.– den «Verantwortlichen» aufzuzwingen und gleichzeitig versuchen,
diese ausfindig zu machen und auf ein Gespräch einzuladen.
Selbstverständlich sind wir nicht zu diesem erschienen und haben das
auch künftig nicht vor.
Alle die Post von Herrn Ringier oder
anderen Polizist_innen erhalten haben, bitten wir uns per E-Mail zu
kontaktieren (kaz@immerda.ch, PGP auf Anfrage). Auf jeden Fall gilt
aber: Der Brief gehört ins Altpapier, also antwortet nicht darauf, geht
nicht auf Gesprächsangebote ein und sagt sowie kein Wort zur Polizei!
KAZ [Kampagne für ein autonomes Zentrum]
Anhang:
E-Mail
vom 04.04.2013
Auf Indymedia rufen Sie seit dem 24. Februar 2013 zu
einem "Nächtlichen Tanzvergnügen" in Aarau auf. Sie wollen sich hierbei
vermehrt Freiraum nehmen, den Sie dringend brauchen und Sie wollen keine
Ruhe geben, bis Sie sich diesen Freiraum erkämpft haben. Ich habe von
Ihrem Aufruf Kenntnis genommen. Gestützt darauf gelange ich mit der
vorliegenden E-Mail an Sie. Ich bitte Sie hiermit, sich dem
konstruktiven Dialog im Interesse der Sache nicht zu verschliessen und
mit mir Kontakt aufzunehmen. Besten Dank.
E-Mail vom 03.05.2013
Im Namen von Stadträtin Regina Jäggi lade ich Sie gerne zu einer
Besprechung auf Donnerstag, 16. Mai 2013, 15.00 Uhr, auf den Posten der
Stadtpolizei Aarau ein. Ziel dieses Gesprächsangebots ist es, von Ihnen
persönlich und direkt zu erfahren, welche Bedürfnisse Sie haben und was
Sie in diesem Zusammenhang konkret von der Stadt Aarau erwarten. Ich
ersuche Sie, mit einer namentlich bekannten Delegation dieses
Gesprächsangebot anzunehmen und danke Ihnen jetzt schon für den
konstruktiven Dialog. Von Seiten der Stadt Aarau werden Stadträtin
Regina Jäggi und ich an der Besprechung teilnehmen.
Yeah, Mobivideo!
http://www.youtube.com/watch?v=LexUz0ewkXI