68 Jahre Befreiung vom deutschen Faschismus - wer nicht feiert hat verloren oder tarnt die Geschichtsverklärung als persönlichen Trauerakt.
Die Nachkommen der deutschen Täter_innen beheulen gerne rund um den 08. Mai die Lücken, die die Befreiungsmächte in ihre Stammbäume gebombt haben. Wir nicht. Und haben uns daher bereits einen Tag vor dem Tag der Befreiung vom Faschismus zu einigen Hamburger Pilgerstätten aufgemacht, um ihnen eine gesonderte Form der Pflege zukommen zu lassen.
Das 1935 erbaute Bramfelder "Ehrenmal", welches an tote Deutsche aus dem
Ersten und Zweiten Weltkrieg erinnern soll, ist Pilgerstätte für
Neonazis und ihre Heldengedenken. Gleiches gilt beispielsweise für den
"Gedenkstein" in der Steinbeker Hauptstraße, der 2012 Neonazis wie Heiko
Hackland, Sven Warremann, Martin Eggers und Thomas Wulff anlockte, die
dort deutsche Täter_innen als Opfer verklärten.
Weitere Ziele waren die Gedenksteine am Kupferdamm in Farmsen und Jenfeld.
Die gewählten Orte liefern den Nährboden eines
geschichtsrevisionistischen, nationalistischen Weltbilds. Sie stehen
beispielhaft für die Verbindung von mehrheitsgesellschaftlichen
Trauerritualen, die deutsche Täter_innen zu Opfern verklären und
neonazistischer Heldenverehrung.
Deutsche Täter_innen sind keine Opfer! Nazis auf Maul!
Kommando Antideutsche Kriegsgräberfürsorge
Verständnisproblem
"Das 1935 erbaute Bramfelder "Ehrenmal", welches an tote Deutsche aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg erinnern soll."
Wie kann ein 1935 erbautes Ehrenmal an einen noch folgenden Krieg erinnern?
Erklärung
Die „Ehrenmale“ für die toten Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg wurden häufig später um die Namen der toten Soldaten aus dem Zweiten Weltkrieg ergänzt. Das ist also nicht ungewöhnlich und vermutlich lediglich eine sprachliche Ungenauigkeit im Text.