Soli-Demo für die HausbesetzerInnen in Magdeburg

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Antirepressionsdemo | 04. Juli 2009 | 18 Uhr |Adlerstraße Freiburg

 

Flyertext:

 

Am 16. Mai wurde im Rahmen der Kampagne „Für ein Libertäres Zentrum“ ein seit 15 Jahren leer stehendes Haus in Magdeburg besetzt. In den letzten Tagen wurde die Polizeipräsenz rund um das Haus massiv verstärkt, es fanden willkürliche Kontrollen und gewalttätige Übergriffe auf UnterstützerInnen statt. Aufgrund der erdrückenden Repression haben die HausbesetzerInnen das Gebäude in der Nacht auf den 2. Juli „freiwillig“ verlassen.

 

In Magdeburg stehen derzeit hunderte Mehrfamilienhäuser und ganze Industrielandschaften leer. Es gibt auch etliche leerstehende Gebäude in städtischem oder kommunalem Besitz.


Die HausbesetzerInnen wollen das Gebäude vor dem weiteren Verfall retten und dort ein Libertäres Zentrum aufbauen; der Leerstand wurde kreativ genutzt und einen Freiraum für viele unkommerzielle kulturelle und politische Projekte geschaffen. In den fast zwei Monaten wurden fast jeden Tag Konzerte, Veranstaltungen, Vorträge, Lesungen und Workshops organisiert, das Haus wurde mit Leben gefüllt.


Innerhalb dieser Zeit entwickelte sich das Haus zu einem Anlaufpunkt für Magdeburg: tagsüber wurde am Gebäude gebaut und das Gelände gestaltet, abends trafen sich immer dutzende Menschen, um am Feuer zu sitzen und zu diskutieren. Zudem bot das Libertäre Zentrum Schutz vor rassistischen, sexistischen und anderen Übergriffen.


Seit dem 18. Mai fanden Gespräche mit den BesitzerInnen des Grundstückes, die BesetzerInnen forderten nach wie vor ein Libertäres Zentrum in Magdeburg. Das Gelände gehört der MDSE, welche sich wiederum zu 100% im Besitz des Landes Sachsen-Anhalt befindet. Die EigentümerInnen setzten einerseits auf Deeskalation und signalisierten Gesprächsbereitschaft.


Andererseits stellten sie Strafantrag wegen Hausfriedensbruchs und bereiteten damit die Grundlage für eine Räumung. Am 26. Mai lief die Frist aus, bis zu der die MDSE ihren Strafantrag hätte zurückziehen sollen. Am 2. Juni scheiterten die Verhandlungen mit der Eigentümergesellschaft MDSE. Zuvor gab es ein Treffen zwischen VertreterInnen der Hausbesetzung und der Geschäftsführung der MDSE, bei welchem den BesetzerInnen ein Ersatzobjekt angebotenen wurde. Bei diesem handelt es sich um ein marodes und denkmalgeschütztes Industriegebäude in der Schönebecker Straße.


Als Bedingung für weitere Verhandlungen forderten die Geschäftsführer der MDSE die Beendigung der Besetzung innerhalb der nächsten fünf Stunden. Dies lehnten die BesetzerInnen ab, da die bedingungslose Räumung der Villa innerhalb weniger Stunden logistisch nicht möglich und politisch nicht tragbar sei. Die HausbesetzerInnen forderten eine Bedenkzeit von zwei Tagen sowie ein realistisches Alternativobjekt anstelle der angebotenen Ruine. Die MDSE zeigt sich kompromisslos und kündigte an, die gewaltsame Räumung durch die Polizei in die Wege zu leiten.


Wir solidarisieren uns mit den HausbesetzerInnen in Magdeburg undunterstützen ihren Kampf für ein libertäres Zentrum!
Die Häuser denen, die sie brauchen!


Mehr Infos zur Besetzung in Magdeburg:
www.squatmagdeburg.blogsport.de | www.linksunten.indymedia.org

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Unsere Solidarität gegen ihren Leerstand

 

Am 4. Juli zeigten 25 Personen ihre Solidarität mit den BesetzerInnen in Magdeburg. Es wurden Flyer verteilt, Redebeiträge verlesen und Gespräche mit PassantInnen über Libertäre Zentren geführt. Die Demo lief etwa eine Stunde durch die Innenstadt Freiburgs und passierte dabei auch die eingeschlagene Säule der Toleranz. Besetzt mehr Häuser!

 

Soliflyer für Magdeburg  Keine Toleranz der Intoleranz