Pressemitteilung vom 2. Mai 2013
Anlässlich des 1. Mai fand in Freiburg gestern unter dem Motto „Nieder mit der Arbeit! Gegen Staat, Nation und Kapital“ eine libertäre Demonstration statt. Ziel der Demonstration war es, auf der einen Seite eine Kritik an Lohnarbeit, Staat und Kapital auf die Straße zu tragen, sowie auf der anderen Seite die Idee einer herrschaftsfreien Gesellschaft als Perspektive sichtbar zu machen.
Kurz zuvor fand im Stühlinger eine Demonstration des Deutschen Gewerkschaftsbundes statt, welche unter dem Motto „Gute Arbeit. Sichere Rente. Soziales Europa.“ stand.
„Unsere grundsätzliche Kapitalismuskritik unterscheidet sich fundamental von der reformistischen Haltung des DGB zum Kapitalismus, zum Staat und zur Nation. Während der DGB nur minimal bessere Löhne fordert, in der Arbeit ein ‘zentrales Element der Teilhabe und persönlichen Verwirklichung’ sieht und seine Forderungen an den Staat adressiert, treten wir für die Abschaffung der Lohnarbeit und für die Überwindung des Staates ein. Wir setzen dieser kapitalistischen Gesellschaft die Idee einer solidarischen, herrschaftsfreien Gesellschaft entgegen, in der alle Menschen ein glückliches Leben führen können. Unserer Ansicht nach ist dies nicht utopisch und weltfremd, sondern gerade aufgrund des ungeheuer hohen Entwicklungsstand der Produktivkräfte möglich“, so Anna Doepke, Pressesprecherin der Anarchistischen Gruppe Freiburg.
„Wir sind sehr zufrieden mit dem Verlauf der Demonstration, da wir unser Konzept zu großen Teilen umsetzen konnten“, so Tobias R. aus dem Organisationskreis der libertären 1. Mai-Demonstration.
Das Konzept zielte vor allem darauf ab, eine gut wahrnehmbare Außenwirkung zu erzielen. Dies wäre mit einem Polizei-Spalier direkt um die Demonstration herum nicht möglich gewesen. Des Weiteren konnte die geplante Route – durch den Stühlinger, die Innenstadt bis in’s „Grün“ – ohne größere Probleme gelaufen werden.
„Obwohl dies die erste linksradikale und explizit libertäre 1. Mai-Demonstration seit 2007 in Freiburg war, war die Demo heute mit über 400 Menschen größer, als die traditionelle Demonstration des DGB“, so Anna Doepke.
„Die gestrige Demonstration war für uns ein erfrischendes Ereignis und hat gezeigt, dass in Freiburg und Umgebung ein wachsendes Interesse an libertärer, sowie antiautoritärer Gesellschaftskritik gibt. Es war bestimmt nicht die letzte libertäre 1. Mai Demonstration in Freiburg“, so ein weiteres Mitglied aus dem Organisationskreis.
Der Demonstrationszug zeigte sich entschlossen und konnte mit einer bemerkenswert guten Stimmung aufwarten. In verschiedenen Redebeiträgen wurde unsere Kritik an der Lohnarbeit, der kapitalistischen Krise, dem Nationalismus und der Bedrohung alternativer Projekte konkretisiert.
An mehreren Stellen der Route kam es zu kleineren Rangeleien mit der Polizei, am Hauptbahnhof nahmen sich die Demonstrierenden selbstbewusst die Straße und sorgten somit für einen Kontrollverlust bei der Polizei. Einige Polizist_innen fanden sich kurzzeitig und ungewollt in der Masse der Demonstrant_innen wieder und konnten sich nur durch wilde Faustschläge und Tritte wieder „befreien“.
Als der Demonstrationszug versuchte, zum Straßenfest im Sedanquartier einzubiegen, kam es erneut zu einer Konfrontation mit der Polizei, welche dies verhindern wollte. Nachdem die Demonstration aufgelöst wurde, konnten die Teilnehmer_innen friedlich und in kleineren Gruppen zum Straßenfest ziehen und das Fest – trotz Allgemeinverfügung – durchsetzen.
Die Abwesenheit von Redakteur_innen der lokalen „Badischen Zeitung“ (BZ) hat gezeigt, dass unser Anliegen „Nieder mit der Arbeit!“ auch weit über die „linksradikale Szene“ hinaus angenommen und tätig umgesetzt wird. Trotzdem sind wir etwas erstaunt, dass die BZ trotz Abwesenheit von nur 100 Teilnehmer_innen berichtete.
Fotos: 1 | 2 | 3
Berichte: 1 | 2
Vorbereitungskreis für einen libertären 1. Mai in Freiburg, 2. Mai 2013
www.01maifreiburg.blogsport.de
01maifreiburg(ät)riseup.net
Frage...
Warum übernehmt ihr das von der Antifa?
Meiner Meinung nach hat der Anarchismus nicht die Funktion für die Presse zu sprechen, er überträgt die eigene Aufgabe auch nicht einem Funktionär / einer Funktionärin, sondern arbeitet gemeinsam für Gegeninformationsstrukturen...
Von der Presse sollten wir uns jedenfalls nix versprechen....
Hmmm?
Mal ganz abgesehen davon, dass es naiv wäre, die Presse in den derzeitigen Gegebenheiten einfach zu ignorieren, ist einE PressesprecherIn noch keinE FunktionärIn. Und seit wann hat „die Antifa“ PressesprecherInnen? In Freiburg jedenfalls nicht, obwohl die Badische Zeitung jedeN, der oder die mit ihr spricht, gerne so betitelt.
naja
Vielleicht handelt es sich dabei auch gar nicht um eine konkrete Person, schon mal daran gedacht? ;)
Rhetorik
Wer ist denn "DIE Antifa"?
Und die Presse ist in deinem Weltbild so nen verschworener einheitlicher Verein?
RDL Debatte zum 1. Mai im Grün
Lassen wir uns demnächst von Stadt und Polizei ins Planschbecken zwängen?
Mehr Fotos
http://antifaog.noblogs.org/post/2013/05/04/der-1-mai-in-freiburg/