No Border Demo in Calais

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Am Samstag, den 27. Juni 2009, zogen 1500 Demonstrierende durch Calais um ihre Solidarität mit den ImmigrantInnen zu zeigen. Verschiedene Organisationen, unter anderem Gewerkschaften wie SUD and CNT, Parteien wie die NPA und die Fédération Anarchiste mobilisierten ihre Mitglieder um ein Zeichen gegen die rassistische Behandlung der Sans-Papiers zu sezten. Der größte Teil der Demonstrierenden kam nach acht Stunden Demo erschöpft aber zufrieden zurück ins Camp.

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Auf der letzten großen Versammlung am Vorabend der Demonstration wurde von einigen der MigrantInnen die Frage um ihre Sicherheit während der Demonstration aufgeworfen. Zu Recht befürchteten diese, dass die Polizei die Gelegenheit nutzen würde, um Sans-Papiers in Abschiebehaft zu nehmen. Aufgrund dieser Bedrohung war der MigrantInnenanteil an der Demonstration geringer als bei den Aktivitäten auf dem Camp.

 

Am Samstag Morgen verließ eine große Gruppe mit Clowns, Samba und ungefähr 400 weiteren AktivistInnen um 9:30 Uhr das Camp, um sich zum Startpunkt der Demonstration zu begeben. Bereits nach 200 Metern wurden die Demonstrierenden durch eine Polizeisperre am weiterkommen gehindert. Zuerst sah es so aus, als ob die Polizei jedeN einzeln kontrollieren wollte. Nachdem aber bereits die Hälfte der Gruppe die Kontrollen passiert hatte, wurden die Kontrollen lockerer. Einige der wenigen ImmigrantInnen die an der Demonstration teilnehmen wollten, wurden durch diese Kontrolle endgültig von der Teilnahme abgeschreckt. Allen Demonstrierenden wurden die Stangen, an denen die Fahnen befestigt waren, abgenommen, die Fahnen an sich aber wieder zurückgegeben. Dies führte dazu, dass sich die AktivistInnen am nächsten Gebüsch bedienten und sich mit Stöcken für ihre Fahnen eindeckten.

 

Um 11:15 Uhr gab es, auf dem Weg zum Startpunkt eine kleinere Auseinandersetzung mit der Polizei, weil diese die Zugänge zur Stadt blockierte. Nach kurzen Verhandlungen zogen sich die PolizistInnen jedoch von der Brücke zurück, so dass die Demonstrierenden vom No Border Camp sich um 12 Uhr mit den anderen Gruppen beim Demostartpunkt treffen konnten. Wenige Minuten nach der Ankunft der Gruppe vom No Border Camp begab sich die Demo auf den langen Weg durch die Hafengebiete von Calais. Wieder einmal hat die Prefecture es geschafft, die Demonstrierenden in einer Gegend laufen zu lassen, die kaum bewohnt ist. Gegen Ende der Demonstration gab es noch mehrere Redebeiträge. Zum Beispiel berichtete ein Flüchtling aus Afghanistan von seinen Erfahrungen als Flüchtling in Calais. Alle Redebeiträge wurden in Englisch und Französisch übersetzt, um so viele Demonstrierende wie möglich zu erreichen.

 

Die mitgebrachten Exemplare der am Camp produzierten Zeitung Nomad wurden erfolgreich unter der Bevölkerung von Calais verteilt. Gegen 17 Uhr war der Großteil der Demonstrierenden wieder im Camp und genoss das großartige Abendessen, das von den verschiedenen VoKü-Gruppen vorbereitet worden war. Insgesamt war es eine lange aber auch erfolgreiche transnationale Demonstration gegen Grenzen, Abschiebung und Rassismus.

 

No Border – No Nation – Stop Deportation!

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Agence France Presse (AFP) hat einen kurzen Clip zur Demo veröffentlich. Der findet sich heute auf vielen französischen Nachrichten-Website, z.B. hier http://actu.voila.fr/actualites/mediatheque/videos/videos/2009/06/27/cal.... Gute Demo, gute Stimmung. Danke an alle, besonders an die zahlreichen GenossInnen der CNT-F.