Buchenwald: 68 Jahre Selbstbefreiung

Buchenwald

Am Sonntag, den 14. April, klingelte mein Wecker um 5.30Uhr. Eine ziemlich beschissene Uhrzeit für einen Sonntag. Um 7 Uhr holte ich dann noch einen jungen Genossen in Reutlingen ab. Noch ganz verschlafen begaben wir uns auf den Weg nach Weimar. Ziel war das ehemalige KZ Buchenwald, wo an diesem Sonntag die Feierlichkeiten zum Jahrestag der Selbstbefreiung stattfanden. Gegen 12 Uhr waren wir endlich da. Schnell wurden die roten und Antifa-Fahnen ausgeladen. Auf dem Parkplatz vor der Gedenkstätte war schon viel los.


Wir schlossen uns spontan der Führung von Dr. Ulrich Schneider an. Der gerade mit jungen Antifas eine Führung machte. (Infos über Dr. Ulrich Schneider sehe hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Ulrich_Schneider_(Publizist))


Hr. Schneider war gerade da bei zu berichten wie die Bestrafungen im KZ aussahen. So wurden die Häftlinge bei „Zu langsamer Arbeit“ die Arme auf dem Rücken gebunden und bis zu 3 Stunden an den Armen aufgehängt. Danach mussten sie trotz der Schmerzen wieder zur Zwangsarbeit und Wagen gefühlt mit Steinen (bis zu 1,5 Tonnen) schieben. Jeder kann sich vorstellen dass nach so einer Bestrafung keine Körperliche Arbeit möglich war. Die SS hatte mit den Häftlingen kein Erbarmen. Nur durch die Solidarität der Häftlinge untereinander und mit Hilfe der illegalen Lagerleitung wurden diese Bestraften das Leben gerettet. Wären diese Bestraften Häftlinge zur Krankenstation gegangen anstatt zur Zwangsarbeit hätte man sie erschossen.


Die Führung ging nun ins Krematorium. Beim Betreten des Raumes und den Anblick der Verbrennungsöfen lief es mir kalt den Rücken runter und mein Magen wurde schwer. Die Verbrennungsöfen wurden von der Firma Topf und Söhne hergestellt und waren die Selben die man in KZ Auschwitz verwändet hat. Im Krematorium Hof wurde Halt gemacht vor der Thälmann Gedenkplatte. Hier hörten wir das Ernst Thälmann am 18.August 1944 von der SS Ermordet wurden ist auf direkten Befehl von Hitler. Am 18.August 1944 mussten auf Direkten Befehl der Lagerleitung alle Häftlinge das Krematorium räumen. Nach einer Weile fuhr rück Werts ein Auto ans Krematorium heran und Thälmann wurde ausgeladen der SS Mann Otto erschoss Ernst Thälmann per Genick Schuss. Nach dem der Krieg vorbei war floh der Hr. Otto in den Westen wurde Lehrer an einem Mädchengymnasium für Geschichte. Dieser Herr Otto wurde nach langem Bestreben der DDR Regierung und den Angehörigen von Thälmann nach langer Verhandlung Freigesprochen. Grund dafür war das das Gericht die Tat von Hr. Otto nicht als Mord an sah sondern als  „Totschlag“ und dies sei schon Verjährt. Deshalb wurde er freigesprochen. Das KZ Buchenwald war kein reines Vernichtung Lager sondern dort sollten die Häftlinge durch Arbeit vernichtet werden. Bis zum Tag der Befreiung waren über 250000 gefangene im KZ, über 56000 Menschen wurden Vernichtet durch Arbeit und über 8000 russische Soldaten per Genickschuss hingerichtet.


Auf der Zentrallen Gedenkfeier auf dem Appellplatz nahmen 40 ehemalige KZ Häftlinge teil. In den Reden wurde gefordert das Buchenwald mit in die UESCO Weltkulturerbe aufgenommen werden soll. Des Weiteren forderte Buchenwald soll nicht zu einem „Disney Land“  werden und die Taten verharmlost werden.


An der Kundgebung nahmen rund 300 Antifaschisten jeden Altersteil. Schade finde ich dass dieser Besondere Gedenktag von wenigen Gewürdigt wird. Vor 68Jahren am 11.April 1945 Stürmten die Gefangenen von Buchenwald das Tor und die Wachtürme mit Waffen die sie selber gebaut haben und ins Lager gebracht haben.  An diesen Tag nahmen sie 150 SS Leute gefangen und deren Angehörige. Diese übergaben sie zwei Tage Später der Heranrückenden US Armee. Das KZ Buchenwald war das einzige KZ Was sich selber Befreit hat. Wo eine Funktionierende illegale Lagerleitung gab.


Für mich persönlich bleibt der Schwur von Buchenwald eine Verpflichtung. Die genau so auch in unsere Zeit passt:


Wir stellen den Kampf erst ein, wenn auch der letzte Schuldige vor den Richtern der Völker steht!

Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung.

Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.         

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Für mich persönlich bleibt der Schwur von Buchenwald eine Verpflichtung. Die genau so auch in unsere Zeit passt:

 

Dann schreib auch gefälligst den (ganzen) Schwur auf!

 

Kameraden!

Wir Buchenwalder Antifaschisten sind heute angetreten zu Ehren der in Buchenwald und seinen Aussenkommandos von der Nazibestie und ihrer Helfershelfer ermordeten

51.000 Gefangenen!

51.000 erschossen, gehenkt, zertrampelt, erschlagen, erstickt, ersäuft, verhungert, vergiftet - abgespritzt -
51.000 Väter, Brüder - Söhne starben einen qualvollen Tod, weil sie Kämpfer gegen das faschistische Mordregime waren.
51.000 Mütter und Frauen und hunderttausende Kinder klagen an!

Wir lebend gebliebenen, wir Zeugen der nazistischen Bestialitäten sahen in ohnmächtiger Wut unsere Kameraden fallen.

Wenn uns eins am Leben hielt, dann war es der Gedanke:

Es kommt der Tag der Rache!

Heute sind wir frei!

Wir danken den verbündeten Armeen, der Amerikaner, Engländer, Sowjets und allen Freiheitsarmeen, die uns und der gesamten Welt Frieden und das Leben erkämpfen.

Wir gedenken an dieser Stelle des grossen Freundes der Antifaschisten aller Länder, eines Organisatoren und Initiatoren des Kampfes um eine neue demokratische, friedliche Welt,

F. D. Roosevelt.

Ehre seinem Andenken!

Wir  Buchenwalder,

Russen, Franzosen, Polen, Tschechen, - Slovaken und Deutsche, Spanier, Italiener und Österreicher, Belgier und Holländer, Engländer, Luxemburger, Rumänen, Jugoslaven und Ungarn

kämpften gemeinsam gegen die SS, gegen die nazistischen Verbrecher, für unsere eigene Befreiung.

Uns beseelte eine Idee: Unsere Sache ist gerecht -
  Der Sieg muß unser sein!

Wir führten in vielen Sprachen den gleichen, harten, erbarmungslosen, opferreichen Kampf und dieser Kampf ist noch nicht zu Ende.
Noch wehen Hitlerfahnen!
Noch leben die Mörder unserer Kameraden!
Noch laufen unsere sadistischen Peiniger frei herum!

Wir schwören deshalb vor aller Welt auf diesem Apellplatz, an dieser Stätte des faschistischen Grauens:

Wir stellen den Kampf erst ein, wenn auch der letzte Schuldige vor den Richtern der Völker steht!

Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung.
Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.

Das sind wir unseren gemordeten Kameraden, ihren Angehörigen schuldig.

Zum Zeichen Eurer Bereitschaft für diesen Kampf erhebt die Hand zum Schwur und sprecht mir nach:

W I R   S C H W Ö R E N !