Stellungnahme zu "Adopt a Revolution"

no war but classwar

Die Initiative Adopt a Revolution existiert seit Herbst 2011. Unterstützt wird das Projekt unter anderem von medico international, den Lokalen Koordinierungskomitees (LCC), der Syrian Revolution General Commission (SRGC), der Union of Free Syrian Students (UFSS) und der Assembly Of Syrian Kurdish Youth Abroad (ASKYA). Adopt a Revolution sammelt Geldspenden für den unbewaffneten Widerstand in Form von »Revolutionspatenschaften«.

 

Die Aufstandsbewegung gegen das Assad-Regime hatte anfänglich, wie andere Bewegungen des »arabischen Frühlings« auch, viele positive unterstützenswerte emanzipatorische Momente. Mittlerweile haben sich die Verhältnisse in Syrien durch die zunehmende Militarisierung des Konflikts jedoch stark verändert.

 

Es gab in der Vergangenheit bereits einige kritische Positionierungen zu Adopt a Revolution unter anderem von der Informationsstelle Militarisierung und von AktivistInnen aus der Friedensbewegung. Einige Initiativen wie das Komitee für Grundrechte und Demokratie haben ihre Unterstützung von Adopt a Revolution wieder zurückgezogen. Dennoch wird die Initiative Adopt a Revolution von vielen linken AktivistInnen zum Teil weiterhin völlig unkritisch gesehen. Als Berliner Bündnis gegen Krieg und Militarisierung haben wir uns entschlossen, eindeutig Stellung zu beziehen gegen das Projekt Adopt a Revolution. Aus einer linken und antimilitaristischen Perspektive betrachtet, ist diese Initiative abzulehnen, da sie eng verwoben ist mit Personen, die keine klare Position gegen eine militärische Intervention beziehen oder sie sogar ausdrücklich befürworten und die mit den herrschenden Eliten hierzulande keinerlei Berührungsängste haben, obgleich genau diese Eliten intensiv an der Unterwerfung Syriens unter ihre Interessen arbeiten. Im Folgenden wollen wir unsere Kritik an Adopt a Revolution darlegen und aufzeigen auf welche Grundlagen sich unser Begriff von internationaler Solidarität bezieht.

 

Als Kritikpunkt an Adopt a Revolution wird von pazifistischen Initiativen vor allem die Zusammenarbeit der friedlichen lokalen Komitees mit bewaffneten Organisationen wie der Freien Syrischen Armee genannt. Da es keine klare Grenzziehung zwischen den gewaltfreien Gruppen und den bewaffneten Kräften gibt, haben pazifistische Organisationen wie das Komitee für Grundrechte und Demokratie ihre Unterstützung für Adopt a Revolution mittlerweile beendet [1]. Wir kritisieren Adopt a Revolution jedoch nicht von einem pazifistischen Standpunkt aus. Ob die Opposition gewaltfrei oder bewaffnet kämpft, ist für uns nicht entscheidend, schließlich gehen wir davon aus, dass eine gesellschaftliche Umwälzung auch revolutionärer Gewalt bedarf. Allerdings sind Massaker, Lynchmorde, Verstümmelung des Gegners und Folter keine Mittel revolutionärer Gewalt, sondern nur verabscheuungswürdig. Unsere Kritik setzt an den politischen Inhalten und Zielen an, die von bestimmten oppositionellen Kräften vertreten werden. Einige der politischen Kräfte und Einzelpersonen mit denen Adopt a Revolution zusammenarbeitet, haben mit einer linken und emanzipatorischen Perspektive nichts zu tun.

Im Beirat von Adopt a Revolution sitzt beispielsweise Ferhad Ahma, Koordinator von ASKYA und ehemaliges Mitglied im Syrischen Nationalrat (SNC), mit Sitz in Istanbul. Ahma ist außerdem Mitglied der Berliner Grünen. In seiner Funktion als Mitglied des SNC forderte er bei Phoenix am 30. Mai 2012 härtere Sanktionen gegen Syrien, die auch einen Militärschlag nicht ausschließen sollten[2]. Bereits Anfang letzten Jahres forderte er die Einrichtung einer Flugverbots- und Sicherheitszone an der syrisch-türkischen Grenze. Ahma stellte sich in einem Interview mit dem Deutschlandradio am 3. Dezember 2012 an die Seite der neu gegründeten Nationalen Koalition der syrischen Revolutions- und Oppositionskräfte: »Von daher sollte auch die EU, aber auch die Amerikaner und andere große Mächte schnellstmöglich diese Koalition anerkennen und jegliche Unterstützung anbieten.« Die Nationale Koalition wurde am 11. November 2012 in Doha, Katar gegründet. Die Lokalen Koordinierungskomitees (LCC) unterstützen die Nationale Koalition und sehen sie als »als einzige Repräsentantin des syrischen Volkes in seinem Kampf für Freiheit«[3]. Sowohl die LCC als auch die SRGC, das andere Partner-Netzwerk von Adopt a Revolution, sind in der Nationalen Koalition vertreten. Die Sprecherin der SRGC, Suhair al Atassi, ist die Vizepräsidentin der Nationalen Koalition. Von der Türkei, der EU und den USA wurde die Nationale Koalition als legitime Vertretung des syrischen Volkes anerkannt. Wie bereits im Syrischen Nationalrat spielen auch in der Nationalen Koalition die Muslimbrüder eine wichtige Rolle. Eine führende Rolle spielt darin auch der syrische Oppositionelle Riad Seif. Der Unternehmer Seif hat bereits an Vorbereitungstreffen der Arbeitsgruppe »Wirtschaftlicher Wiederaufbau der Freundesgruppe des Syrischen Volkes« im Auswärtigen Amt teilgenommen. Im Rahmen eines deutsch-amerikanischen Projekts mit dem Titel »The Day After« plant die Arbeitsgruppe bereits den »wirtschaftlichen Wiederaufbau« Syriens nach den Interessen des westlichen Kapitals. Die Nationale Koalition ist auf Bestreben der USA und der arabischen Golfstaaten gegründet worden. Der Syrische Nationalrat war von US-Außenministerin Hillary Clinton als nicht repräsentativ genug angesehen worden[4].

Auch Mitglied im Beirat von Adopt a Revolution ist Hozan Ibrahim, ein Vertreter der Lokalen Koordinierungskomitees (LCC) und Mitglied im Generalsekretariat des Syrischen Nationalrates (SNC). Seit 2011 ist er in Deutschland und tritt bei verschiedensten Veranstaltungen zur Lage in Syrien auf, sowohl bei der Konrad Adenauer Stiftung in Hannover als auch im linken Café Größenwahn in der K9 in Berlin-Friedrichshain. Der Financial Times Deutschland sagte Ibrahim Anfang März 2012: »Die politischen Mittel sind ausgeschöpft« und »Wir haben uns mehr vom Westen erwartet«[5].

Die Initiative Adopt a Revolution zeichnet sich insgesamt durch eine politische Beliebigkeit und Widersprüchlichkeit aus. Zum einen verurteilt sie ein militärisches Eingreifen, gleichzeitig fordern Mitglieder des Beirats von Adopt a Revolution offensiv eine militärische Intervention. In der ersten Kampagnen-Zeitung von Adopt a Revolution finden sich sowohl Zitate von Claudia Roth von den Grünen, von Günter Gloser von der SPD als auch von der Interventionistischen Linken. Günter Gloser und Claudia Roth haben am 14. Dezember 2012 übrigens beide für den Patriot-Einsatz der Bundeswehr gestimmt. Damit dürfte Adopt a Revolution allerdings keine großen Probleme haben, schließlich sitzen im Beirat von Adopt a Revolution ja ebenfalls Kriegsbefürworter. Der Patriot-Einsatz der Bundeswehr in der Türkei wird von Adopt a Revolution nicht weiter kommentiert. Kritische Stellungnahmen oder gar ein Aufruf zu Protesten gegen die Kriegsbeteiligung der BRD finden sich auf ihrer Website oder in ihrer Zeitung nicht. Stattdessen ist Adopt a Revolution darum bemüht die Friedensbewegung zu diffamieren und ihr mangelnde Solidarität mit den SyrerInnen vorzuwerfen. In ihrer ersten Kampagnen-Zeitung heißt es: »Selbst wenn es nach einem Jahr Aufstand nicht einmal die geringsten Anzeichen einer Nato-Intervention gibt, haben Teile der Friedensbewegung schon mal präventiv auf Solidarität mit den SyrerInnen verzichtet«[6].

 

Internationale Solidarität ist einer der Grundsätze der linken Bewegung. Solidarität mit den Kämpfenden gegen Unterdrückung, Ausbeutung, Imperialismus, Kapitalismus, Rassismus und Patriarchat ist von zentraler Bedeutung. Dabei gilt es aber die eigenen politischen Positionen nicht einfach über Bord zu werfen. Solidarität ist nicht beliebig, sondern bezieht sich auf politische Kräfte, die sich dem linken politischen Spektrum zugehörig fühlen. Solche Kräfte gibt es in Syrien. Für uns stellen insbesondere die demokratischen Selbstverwaltungstrukturen der KurdInnen einen positiven Bezugspunkt dar. Diese Kräfte werden von Adopt a Revolution zwar hin und wieder erwähnt, die zentralen politischen PartnerInnen stellen aber wie bereits gezeigt andere dar. Während in der ersten Kampagnen-Zeitung das Nationale Koordinationskomitee für demokratischen Wandel (NCC) noch als eine Säule des Widerstandes genannt wird, ist dies in der zweiten Ausgabe der Zeitung nicht mehr der Fall. Als drei Säulen des Widerstandes nennt Adopt a Revolution in ihrer zweiten Kampagnen-Zeitung – die im Dezember 2012 der taz, der jungle world und der Analyse und Kritik beilag – die Lokalen Basiskomitees, die Nationale Koalition und die Freie Syrische Armee (FSA). Dass es auch noch andere oppositionelle Kräfte außerhalb der Nationalen Koalition gibt, wird ausgeblendet.

Die FSA ist kein homogenes Gebilde, sondern besteht aus über 200 unterschiedlichen Gruppierungen mit zum Teil völlig verschiedenen politischen Ausrichtungen. Zudem sind viele aus dem Ausland nach Syrien gekommene KämpferInnen im Bürgerkrieg aktiv, die vor allem salafistischen und dschijadistischen Gruppen nahe stehen. Die bedeutendste Gruppe ist dabei die Al-Nusra-Front, die von den USA mittlerweile auf die Terrorliste gesetzt wurde. Der Vorsitzende der Nationalen Koalition hat die USA aufgefordert diese Entscheidung zu überdenken und der Vertreter der Muslimbrüder und Mitglied der Nationalen Koalition Mohamad Tayfur hat sie als falsch verurteilt. Die Opposition in Syrien ist insgesamt schwer zu überblicken und politisch äußerst heterogen. Statt einer pauschalen Solidaritätserklärung mit allen die gegen Assad kämpfen, ist deshalb ein differenzierter Blick notwendig.

Wir sind solidarisch mit denjenigen, die sich sowohl gegen das Assad-Regime, gegen reaktionäre islamistische Kräfte als auch gegen eine militärische Intervention stellen. Dazu gehören die im Nationalen Koordinationskomitee für demokratischen Wandel (NCC) zusammengeschlossenen Organisationen, Parteien und Einzelpersonen. Im NCC ist auch die größte kurdische Partei der Demokratischen Union (PYD) vertreten, die in Westkurdistan Selbstverwaltungsstrukturen aufgebaut hat, welche von islamistischen Banden mit Unterstützung der türkischen Regierung massiv angegriffen werden. Das Nationale Koordinationskomitee für demokratischen Wandel ist an der Nationalen Koalition nicht beteiligt. Seine Positionen werden in den Mainstream-Medien größtenteils ignoriert oder verfälscht dargestellt. Deshalb ist es umso wichtiger ihre Sichtweise bekannt zu machen und gegen jede Form der imperialistischen Intervention aktiv zu werden.

 

Eine Politik wie sie von Adopt a Revolution betrieben wird, riskiert in verantwortungsloser Weise, pro-imperialistische und klerikal-faschistische Kräfte zu unterstützen, da sie sämtliche bestehenden politischen Widersprüche dem Ziel des Sturzes von Assad unterordnet. Mit Kräften, die den neoliberalen Umbau Syriens gutheißen und mit den Herrschenden der imperialistischen Zentren zusammenarbeiten, ist ein gemeinsamer Kampf jedoch nicht möglich. Wir hoffen deshalb weiterhin auf eine kritische Auseinandersetzung mit Adopt a Revolution in weiteren Teilen der Linken.


Die Stellungnahme wird unterstützt von: Antifaschistische Revolutionäre Aktion Berlin, Arbeitskreis Internationalismus Stuttgart, Internationale KommunistInnen, Kampagne Tatort Kurdistan, Offenes Treffen gegen Krieg und Militarisierung Stuttgart, Projekt Revolutionäre Perspektive Hamburg, Revolutionäre Aktion Stuttgart, Revolutionäre Perspektive Berlin, SDAJ Berlin, Sozialistische Linke Berlin

 

Einzelnachweise

  1. Stellungnahme vom Komitee für Grundrechte und Demokratie
  2. Phoenix-Interview auf YouTube
  3. Erklärung der Lokalen Koordinationskomitees vom 11. November 2012
  4. Zeit-Artikel vom 5. November 2012
  5. Artikel der Financial Times Deutschland vom 13. März 2012
  6. Zweite Kampagnen-Zeitung von Adopt a Revolution als PDF
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Ist das die Schlussfolgerung, die ihr aus Auschwitz gezogen habt? Dass ein (Bürger-)Krieg nie wieder durch Waffengewalt beendet werden soll?

Stellt sich die Frage, was du mit deinem schon damals als Krönung der Kriegspropaganda daherkommenden Zitat, des olivgrünen Kriegsstrategen Joschka Fischer aussagen willst. Auschwitz als Allround- und Pauschalerklärung für jeden Kriegseinsatz?

 

Früher war die "Singularität des Holocaustes" gesetzt, linkes Essential. Auch bei Antideutschen.

 

Seit dem Jugoslawienkrieg und Fischers Entgleisung, zogen der "rote Danny" und zunehmend auch Antideutsche nach. Jugoslawien, Irak, Afganistan, Syrien, Libyen, Iran, Libanon - alles ehemalige und zukünftige Holocaust - Strategen.

 

Die Singularität vom Holocaust ein alter Hut, Auschwitz überall? Ist das schon politischer Unsinn, ist deine Aussage letztendlich geschichtsklitterisch und antisemitisch.

"Solidarität ist nicht beliebig, sondern bezieht sich auf politische Kräfte, die sich dem linken politischen Spektrum zugehörig fühlen."

 

Ich finds gruselig, dass ihr euch trotz solcher Ansichten dem besagten linken Spektrum zugehörig fühlt. Ihr wärt also nicht solidarisch, wenn vor euch ein schwarzer JUler von Nazis zusammengeschlagen wird? Oder ein konservativer Rabbi antisemitisch beleidigt wird?

 

Euer links ist nicht mein links.

 

Wer an der Spaltung der Opposition (die NACH Assad soweiso passieren wird) interessiert ist, kann nicht besonders solidarisch mit den Menschen in Syrien sein.

Sicher hattest du aufgrung der fortgeschrittenen nächtlichen Zeit nicht mehr so ganz den Überblick, was du da liest und was es bedeutet.

 

Der von dir "kritisierte" Satz ist ein linkes Essential. Warum sollten wir uns auch mit Rechten solidarisieren? Deine Beispiele deshalb verquer und unsinnig. Bei mehrfachen durchlesen sind sie eher hanebüschen.

 

Es ist deshalb nur positiv, dass dein "links" nicht unseres ist.

 

Dein oberflächliches schwarz - weiss Bild der Syrischen Opposition offenbart zusätzlich völlige Unkenntnis der Materie. Wer Al Nusra und Muslimbrüder mit kurdischen Selbstverteidigungskomitees und LCCs gleichsetzt, sollte besser noch was googeln und ne Runde nachdenken.

 

Alleine auf Linksunten wirst du sicher fündig.

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ihr habt alle keine ahnung

Ich solidarisier mich in erster Linie mit Betroffenen von Unterdrückung, das halte ich für ein "linkes Essential". Warum meine Besipiele "hanebüschen" sind, kannst du mir leider nicht erklären. Soll das heißen, dass du untätig dastehen würdest, wenn ein JUler mit schwarzer Hautfarbe zusammengeschlagen wird, weil er ja nur JUler ist?

 

Niemand hier befürwortet Islamisten. So lange die Lage in Syrien so unübersichtlich ist wie momentan empfinde ich es allerdings als Spalterei, eine Verbindung zwischen Islamisten und einer progressiven Gruppe mit linkem Ansatz konstruieren zu wollen. ARAB und co. tun so, als wären die paar Kröten, die an AAR fließen, gleichzusetzen mit Waffenlieferungen an Al Nusra Brigaden.

 

Und du hast Recht, mein Bild ist oberflächlich. Wer glaubt, als ins gemachte Nest geborener Mitteleuropäer (ich unterstell dir das jetzt einfach mal und entschuldige mich, falls das nicht stimmt) einen Überblick über die Situation in Syrien zu haben, kann nur irren. Selbst Syrer müssen notwendig irren, wenn sie glauben, diesen Überblick zu haben, denn das Land ist nicht gerade klein und die revolutionären Armeen sind alles andere als einheitlich. Diese Lektion habe ich beim Libyenkonflikt gelernt, den ich sehr aufmerksam verfolgt hab und bei dem ich auch alles zu wissen glaubte.

 

Ich bin für einen pragmatischen Ansatz, der notwendig genauso menschenverachtend ist wie alle anderen, da die Umstände an sich bereits menschenverachtend sind: Es kann keine andere Lösung geben, als dass das Assad Regime verschwinden muss, erst dann ist Raum für andere Fragen. Wenn die syrische Opposition sich weiter spaltet, werden sich diese Fragen garnicht stellen.

Die Nichthaltbarkeit deiner Thesen wird in Irak, Afganistan, Libyen tagtäglich bewiesen. Gerade Libyen mausert sich gerade zum Hauptexporteur dschijadistischer Kämpfer, Waffen und Angriffe.

 

Informiere dich bitte über die Hintergründe in Mali, Nigeria und Syrien. Dazu müssen es nicht mal linke Zeitungen tun. Kannste auch bei Spiegel recherchieren.

 

Und von der Theorie, erstmal alles zerdeppern, dann schauen wir, was rauskommt, halte ich garnichts. Das ist die Einführung des Hooliganismus in die politische Theorie und einfach nur platt. Damit könntest du auch eine Zusammenarbeit mit "autonomen Nationalisten" hier  rechtfertigen und das wird Querfront genannt.

Die Nichthaltbarkeit der These, dass sich die Opposition schon in der Phase zerlegen muss, in der eigentlich noch gegen etwas anderes gekämpft wird, lässt sich auch aufzeigen. Die spanische Revolution wurde auch verloren, weil autoritäre und antiautoritäre Linke nicht zusammen gegen Faschisten kämpften. Vergleiche führen zu nichts, da wir menschseidank alle unterschiedlich sind und sich Situationen, in denen Menschen Politik machen, dadurch ebenso unterschiedlich entwickeln.

Wenn schon ein historischer Vergleich, dann folgender: Revolutionen richten sich immer gegen die Machthaber und wenn diese weg sind, ensteht immer ein Machvakuum, welches immer zuerst von reaktionären Kräften gefüllt wird. Das liegt ganz einfach daran, dass sich Menschen im Anschluss an revolutionäres Chaos nach Stabilität sehnen. Eine Bewegung, die eine Gesellschaft von Grund auf verändern will (und das sind linke Bewegungen nunmal naturgemäß), schafft eben keine Stabilität in einer mehrheitlich konservativen/reaktionären/rechten Gesellschaft. Eine Bewegung, die scheinbar feste Regeln vorgibt (Jakobiner, CDU, Muslimbrüder) kommt dagegen besser an als die, die mehr ändern wollen als nur den alten Machthaber abzusetzen. Wenn wir uns die französische, russische und im Prinzip jede andere Revolution, auch die arabischen, angucken, kann das Ergebnis eigentlich nur sein: Egal, wer wann in Syrien Assad stürzt, die Islamisten werden zuerst das Machtvakuum füllen, da sie der geschlossenste Block mit der durchdachtesten Ideologie sind. Es wird sich allerdings, genau wie im Falle der Jakobiner und der Muslimbrüder in Ägypten, schnell herausstellen, dass auch diese nicht für Stabilität sorgen. Mal sehen was dann passiert, es schadet jedenfalls nicht, bis dahin halbwegs emanzipatorische Kräfte wie LCC oder NCC zu unterstützen.

 

Deine Verkürzung im letzten Absatz ist platt. Es geht mir darum, dass man den einen Unterdrücker nicht loswird, wenn man gleichzeitig gegen einen möglichen zukünftigen kämpft, den man notwendigerweise braucht, weil andere einem nicht helfen. Meine (zugegeben steile, weil nicht überprüfbare) These ist, dass es bei einer frühen Unterstützung der Revolte durch "den Westen" gar nicht erst zu einer so krassen Ausbreitung dschihadistischer Kräfte gekommen wäre. Die Option, sich als junger, verzweifelter Syrer einer dschihadistischen Miliz anzuschließen, ist nicht mehr attraktiv, wenn emanzipatorische Kräfte größere Aussichten auf Erfolg haben. Während jedoch Mujahedin unter saudischem Befehl herangekarrt wurden, hat "der Westen" Däumchen gedreht. Jetzt ist es zu spät. Ob der Kampf gegen Assad auch ohne Islamisten zu gewinnen ist, kann ich nicht beurteilen, halte es aber zumindest für weniger wahrscheinlich (weil das ja klar ist, wenn 5000 gut ausgerüstete Kämpfer fehlen). Schön wärs auf jeden Fall, dazu bräuchten emanzipatorische Kräfte in Syrien aber erst einmal Unterstützung und die letzten zwei Jahre haben gezeigt, dass sie diese nicht zu erwarten brauchen.

 

Der Nazivergleich ist ungültig, da sich diese auf die Unterstützung des Staates und der reaktionären Mehrheitsgesellschaft verlassen können und somit eben nicht zu den Unterdrückten gehören, wie sie selbst gerne behaupten.

Also das ganze ist auch mal wieder ein Spiegelbild für den Niedergang der Linken

 

taz, jungle world und der Analyse und Kritik legen Flyer aus von adopt a revolution

 

Heute nennt fungiert die taz als medienpartner und sammelt Geld für unbewaffneten Widerstand

 

Früher hat die taz aktiv dazu aufgerufen Geld für die Bewaffnung fortschrittlicher Kräfte zu sammeln.

 

http://www.taz.de/fileadmin/verlagsdateien/pdfs/titelseiten/Waffen_fuer_El_Salvador_3_11_80.pdf

 

Wenn durch diese Initiative etwas unterstützt werden würde das nicht den Interessen der BRD entspricht,

dann wären sowieso sämtliche rechtliche Maßnahmen gestartet worden um das zu unterbinden.

 

"Es gab in der Vergangenheit bereits einige kritische Positionierungen zu Adopt a Revolution unter anderem von der Informationsstelle Militarisierung und von AktivistInnen aus der Friedensbewegung. Einige Initiativen wie das Komitee für Grundrechte und Demokratie haben ihre Unterstützung von Adopt a Revolution wieder zurückgezogen. Dennoch wird die Initiative Adopt a Revolution von vielen linken AktivistInnen zum Teil weiterhin völlig unkritisch gesehen. "

 

Solche Kampagnen schon anhand der Interessen der imperialstischen Staaten kritisch zu prüfen muss doch der erste Schritt sein.

Wer dies unterlässt der handelt naiv. Wem dies egal ist der demaskiert sich selbst.

alles was im "interesse der imperialistischen staaten" = böse, alles was dagegen = gut? so einfach ist dein weltbild? warum soll eigentlich adopt a revolution den interessen der BRD entsprechen? welches Problem hat den die BRD mit Asssad gehabt? Die Rot-grüne Regierung hatte einst assad einen prächtigen empfang bereitet und von "partnerschaftlichen Beziehungen" gesprochen. Die BRD kann sich mit Tyrannen wie Assad, Mubarak, Ben Ali und Co doch ganz gut arrangieren, genau wie es die restlichen westlichen Staaten es jahrelang getan haben...die Interessen der imperialistischen Staaten bestehen nun mal in der Herstellung möglichst idealer Akkumulationsbedigungen (wobei man da auch das Wort imperialistisch weglassen kann, weil dieses Verhalten nunmal die ureigenste Aufgabe des bürgerlichen Staates ist, "imperialistisch" erklärt hier gar nichts). auch eine indirekte schwächung des Irans durch den Sturz Assads würde gerade für die BRD keinen Sinn machen, weil man sich ebenfalls mit diesem gut arrangieren kann und dessen wichtigster westlicher Handelspartner ist...vermutlich sind die "interessen der imperialistischen Staaten" gar nicht so einfach zu bestimmen. erstens liegt es im wesen der kapitalistischen produktionsweise dass es verschiedene und konkurrierende kapitalfraktionen gibt, zweitens ist die Frage wie man möglichst gute bedingungen zur akkumulation herstellt sicherlich gar nicht sooo wahnsinnig einfach zu beantworten ist. wäre ein "stabiles" regime wünschenswerter? verspricht man sich mehr von einem "regime change" und wenn ja steht dass in irgendeiner relation zum "kostenaufwand" den dieser mit sich bringen würde (bsp. hat sich der irak-krieg für die USA wirklich gelohnt? -> darmatische Staatsverschuldung). desweiteren wäre doch mal allgemein zu fragen: auch wenn ein staat aus "imperialistischen" Gründen handelt, bedeutet das in jedem Fall immer und überall nur die herstellung des schlechtmöglichen Zustands oder ergeben sich daraus nicht eventuell auch Chancen für eine freiere Gesellschaft (vgl. Rolle des britischen Kolonialismus in Indien im urteil Marx / durchaus auch ökonomische Motive der Alliierten bei der Zerschlagung des Hitler-Faschismus...). generell ist das antiimperialistische Weltbild, wenn es auf die gegenübersetzung von ein paar staaten die man als "imperialistisch" kennzeichnet (welche Staaten kann den ein gelingen der Kapitalakkumulation eigentlich egal sein?) und "antiimperialistischen" bewegungen/staaten einfach viel zu vereinfachend...   

Seid wann genau hat ARAB und die Stutgarter-Antiimp-Mischpoke denn ein Problem mit "pro-imperialistischen und klerikal-faschistischen Kräften"? Sonst wird doch jede Kritik am (durchaus sehr imperialistischen und erst recht islamistischen) iranischen Regime gerne unter den Verdacht der "imperialistischen Propaganda" oder des Rassismus gestellt. Also ernsthaft Leute.. sowas nimmt euch doch keiner ab. Da hilft auch das Sätzlein "Die Aufstandsbewegung gegen das Assad-Regime hatte anfänglich, wie andere Bewegungen des »arabischen Frühlings« auch, viele positive unterstützenswerte emanzipatorische Momente" nicht weiter. Offensichtlich ist doch, dass es eher darum geht (einer überhaupt nicht wirklich zur Diskussion stehenden) Intervention von "Außen" entgegen zu treten, da diese sowohl dem Schlächter Assad, dessen engsten Verbündeten (Iran und Hezbollah) sowie dessen (neuen) und euren (alten) Kumpels von der syrischen PKK schaden könnte. Durchschaubar und peinlich. Aber so war es und ist es, dass antiimperialistische Weltbildchen, welches sich einzig an den (vermeintlichen) "imperialistischen Zentren" abarbeiten kann.

vielleicht solltest du mal sachen der ras und der anderen gruppen lesen, bevor du irgendeinen mist von dir gibst.

irgendwie erstaunlich dass dir so ein wirres geseier nicht selbst peinlich ist.

Die Rekrutierung von Kindersoldaten. Der wohl Jüngste ist er st 7 Jahre alt

http://www.thetimes.co.uk/tto/news/world/middleeast/article3724963.ece

 

Der wahllose Beschuss von Zivilisten, Universitäten und selbst Krankenhäusern durch Rebellen

http://www.washingtonpost.com/world/middle_east/syrian-state-tv-mortar-rounds-hit-damascus-university-campus-casualties-among-students/2013/03/28/eeb99a72-979c-11e2-b5b4-b63027b499de_story.html

 

Diverse Verbrechen gegen jede Menschlichkeit:

Diverse Enthauptungsvideos, Massenmorde an unbewaffneten und wehrlosen Gefangenen. Massenhinrichtungen von Zivilisten, die beschuldigt werdne, mit dem Regime zu sympathisieren oder zusammenzuarbeiten.

 

Klar: Einiges davon trifft auch auf die Syrische Armee zu, aber das kann keine Rechtfertigung sein. Und um es klar zu sagen: Es sind keine Einzeltaten, sondern erfolgt systematisch überall, wo Rebellen sind.

 

Dass unter den Rebellen viele Islamisten sind, kommt hinzu. Dass für die LCC keine Islamisten existieren, sondern nur "die FSA", kann man täglich in ihren Meldungen lesen. Die LCCs haben auch nie Kriegsverbrechen der Rebellen kritisiert. Wer sich ein bisschen näher mit den täglichen Ereignissen beschäftigt, wird sogar feststellen, dass die LCC sich aktiv an der Verbreitung von Lügen und Greuelpropaganda beteiligt (es gibt natürlich auch echte Greuel über die berichtet wird).

5 killed, 10 injured, after 7 mortar shells landed on Engineering Institute in Damascus University

 

Die Zahl der Opfer wird wahrscheinlich noch steigen.

Bereits gestern wurde ein Schüler durch Rebellen getötet, als Mörsergranaten seine Schule mitten in Damaskus traf.

Da wird dann gerne auch mal eine von Sozialdemokratinnen und Grünen (auch gerne mit Funktion in der damaligen Rot - Grünen Regierung!) initierte Gruppe, wie "Adopt a Revolution" gehypt. Da ist es völlig egal, dass dort grünolivene Kriegstreibe aus Berlin gleichzeitig im Beirat von AaR sitzen und mit Al Nusra im Bette liegen. Da darf der Antisemitismus auch mal Antisemitismus sein und man hypt den grünolivenen Antisemiten und Fundamentalistenfreund Karsi.

 

Kritische Stimmen aus Israel sind dann wieder das Gerede "selbstverleugnender JüdInnen", auch wenn sie diesmal aus dem Regierungslager und dem Mossad kommt. Wenn plötzlich US - Regierung und Obama Luftangriffe in Syrien erwägen, diese aber auf nicht auf assads Truppen, sondern Al Nusra, ist der antideutsche Freund sprachlos oder halt mal "antiamerikanisch".

 

Der PYD und den kurdischen Selbstverteidigungskomitees raubt man vom deutschen Schreibtische, uninformiert und der erdokanschen Propaganda auf den Leim gehend gleich ganz die Eigenständigkeit und erklärt sie zu Bütteln Assads und zur "syrischen PKK". Ihr Kampf und ihre Politik in Syrien stehen zwar ganz im Gegensatz dazu, aber als Begründung reicht es ja   auf das Sprachrohr der Planlosigkeit "Recherchegruppe Aufstand" und seine Quellen aus Hürriyet (in der Kopfzeile: "Türken den Türken"!) mit ihrer These von den "Kurden als Schosshündchen von Assad" zu verweisen.

 

Was hier zum Vorschein kommt, ist völlige Desorientiertheit, aber das scheint egal zu sein, wenn man auf sein schwarz - weiss Weltbild beharren muss.

 

Das von Teilen der antideutschen neuerdings propagierte Faible für sozialdemokratische Gruppen (Adopt a Revolution, Rosa und Karl - mit Peer zum Kommunismus) löst ausserhalb der Internet  - Gemeinde nur noch Kopfgeschüttele aus und es ist nur noch der kleine desorientierte Antideutsche, der sich wundert, warum niemand (Rosa und Karl 300, Syrien - Demos 100) ausser ihm solche Events besucht.

 

Kritisch zu Assad und in Solidarität mit linken und fortschrittlichen Gruppen in Syrien sehen sich viele. Das heisst aber noch lange nicht, dass sie sich mit Leuten die orientierungslos durch das politische Weltall torkeln gemein machen.

 

Viele sehen es so kritisch, wie oben genannte Gruppen und vertrauen nicht auf den neuentdeckten "Internationalismus" antideutscher Gruppen in Zusammenarbeit mit sozialdemokratischer Nomenklatura.

 

Alle von "Recherchegruppe" und "AaR" propagierte Aktion fanden wenig Zuspruch. Ganz sicher auch aus der mangelnden Distanz zu klerikalen Gruppen und Konrad Adenauer Stiftung und deutscher Parteienprominenz.

 

Wenn dann Antideutsche plötzlich auch keine Schwierigkeiten mehr mit Al Kaida Ablegern zu haben scheinen, wird es nur noch peinlich. Man unterstützt völlig unreflektiert Kräfte, die mit ihrem Statement "heute Syrien, morgen Israel" keine Interpretation mehr offen lassen.

 

Un wenn es dann kippt, wie im Falle Libyen (stellen Hauptkämpferkontigent der Fundamentalisten in Syrien, Mali und Nigeria) hält man das Maul oder hat das Thema bereits abgeharkt.

In Syrien tummeln sich auf Seiten der sog. Opposition immer mehr klerikal - faschistische Milizen, hofiert von der westlichen Wertegemeinschaft.

 

Und in deren "Revolution fallen da, wo gehobbelt wird, auch Späne":

 

- 50 Tote bei Anschlag auf Moschee

- mehr als 50 Tote bei Massaker an schon geflüchteten Assad - Soldaten

- Plünderung und Abfackelei zahlreicher Kirchen

- Einführung der Sharia in "befreiten" Gebieten

....

 

Gerne auch mal den Aufruf zum Dschihad reinziehen:

 

http://www.spiegel.de/politik/ausland/syrien-rebell-ruft-in-terrorvideo-...

 

Hört endlich auf von Revolution zu reden. Das was läuft ist der Versuch der Restaurierung vorzeitlicher Gottesstaatelei.

 

Die Kräfte, die dort einen fortschrittlichen Kampf kämpfen sind lokale, wie die PYD. Diese verdienen unsere Unterstützung. Nicht eine schwarz - weiss Wischiwaschi - Revolution.

Die "antideutsche" Intention aus den Stellungnahmen von "Adopt a Revolution", "Recherchegruppe" ist sicher nicht zu verleugnen (Völlig unhinterfragte Übernahme von "Jungle World" und Springerpresse - ungezügelter Hass und Negation von "Graswurzelrevolution" und "junge Welt").

 

Nun scheinen die Rollen aber getauscht. Warf man jahrelang "antiimperialistischen" Gruppen den unreflektierten Umgang mit den Palästinensischen "Volk" vor (berechtigt da wo es zutraff), verkehrt man nun die Rollen völlig. Man supportet unreflektiert das Syrische Volk in Opposition und Widerstand. All das nach dem Motto, was interessiert mich mein Geschwätz von gestern.

 

Die fundamentalislamisch geprägte FSA wird zum Bündnispartner, so als hätte man nie von Hamas, Hizballah und Muslimbrüdern gehört.

 

Und linke Gruppen, die sich wie im Eingangstext auf linke syrische Gruppen berufen, werden zum Feindbild im Krieg des "Volkes von Syrien" nicht nur gegen Assad, sondern gegen KurdInnen und AlewitInnen, gegen Frauen und ChtristInnen...

 

Dass ein dschihadistisches Syrien bestimmt nicht der beste Freund der IsraelInnen sein wird, sei nur am Rande erwähnt.

 

Es ist einfach nicht egal, wer "Revolte" oder "Revolution" macht und euer Spagat, einerseits gegen Muslimbrüder in Ägypten,  aber für FSA - Fundis in Syrien ist null vermittelbar.

 

Wenn ihr Kritik schon nicht abkönnt, lest wenigstens die antideutsch gepolte "Konkret". Da gehen euch dann die Augen, wenn schon nicht die Denkfähigkeit, auf.

gibt es hier eigentlich nur noch leute die nur noch antid oder antii kennen? vermutlich kennen die kritisch verelendeten die du meinst  nichtmal die konkret sondern nur ihre eigenen drei bleiwüstenflyerchen. und alle die was gegen die arab und ko haben sind gleich dumme antid oder blöde anarchos? was ihr unter antid versteht ist so langweilig und abgekaut. wo sind denn (noch) mal politische undogmatische radikale linke?! ihr geht mir alle so auf den nerv! ein von euch mit sicherheit sogenannter antideutscher der ausnahmsweise sogar mal dem text da was abgewinnen konnte...aber als solcher steht man heutzutage schon sehr allein da.

für die soziale revolution