Die Demo Frankfurt Pelzfrei hat sich mittlerweile zu einer der größten Tierrechtsdemos in Deutschland entwickelt. Einmal jährlich kommen hier Menschen zusammen, deren Ideale sich mit dem Schwerpunkt Tierrecht zusammenfassen lassen, aber auch Themen wie Menschenrechte und Umweltschutz sind Teil der Demonstration und für die Menschen vor Ort dringende Bedürfnisse. Tierrechtsarbeit soll als Teil antikapitalistischen und herrschaftsfreien Denkens und Handelns verstanden werden. Solange Frankfurt die Hochburg der Kürschnerbetriebe in Deutschland ist und so lange Pelz in den Geschäften angeboten wird, werden wir gegen diese Zustände demonstrieren.
Für die Rechte der Tiere
Die Proteste gegen die dekadente sowie ethiklose Pelzindustrie werden sich auf einige Geschäfte in der Frankfurter Innenstadt konzentrieren, die Pelz verkaufen. Neben Pelzverkaufenden Geschäften wird auch vor anderen tierausbeutenden Läden halt gemacht, welche die Rechte der Tiere verletzen. So ist die Großdemo als Demo für Tierrechte zu verstehen. Mit Musik, Redebeiträgen und verschiedenen Aktionen werden wir auf die Praktiken und die Zustände in der Pelzindustrie aufmerksam machen.
Wir freuen uns auf zahlreiches Erscheinen!
Bis ca. 17 Uhr wird sich der Demozug durch die Innenstadt bewegen. Anschließend gibt es vegane Gerichte und Snacks bei den Infoständen an der Hauptwache. Außerdem bieten wir allen Interessierten die Möglichkeit, sich über die vegane Lebensweise zu informieren und Alternativen kennenzulernen. Ab 18.30 Uhr startet das anschließende Tierrechts-Solikonzert mit veganem Essen.
Parteien, Nazis, Sekten und alle weiteren antiemanzipatorischen Personen sind nicht erwünscht!
http://www.frankfurt-pelzfrei.de/
Zum Auftritt von Albino
Wie bereits bei Konzerten in den letzten Jahren wird der Rapper Albino beim Soli-Konzert auftreten. Es gab in der Vergangenheit bereits Kritik an Textstellen von Albino; von der die Shoah relativierenden Zeile »Wenn es um Tiere geht wird jeder Mensch zum Nazi« hat sich der Rapper im Jahr 2005 distanziert. In einer Stellungnahme [1] dazu heißt es »Ich werde in Zukunft versuchen meine Sprache klarer und unmissverständlicher einzusetzen.« Diesen Satz scheint Albino sich wirklich zu Herzen genommen zu haben, wie sein Lied ›Ein falsches Spiel‹ [2] zeigt, nach eigenen Angaben [3] ein »Song gegen antideutschen Neokonservatismus und das affirmative Schweigen der deutschen Linken«. Laut Albino hätten jene, die er für ›antideutsch‹ [4] hält, »innerhalb des linkspolitischen Spektrums prokapitalistische, kriegstreiberische und rassistische Positionen salonfähig« gemacht.
Sowohl in der Pressemitteilung, als auch im Lied werden noch andere ebenso abenteuerliche Behauptungen aufgestellt, z.B. heißt es, ›Antideutsche‹ würden Geld für Panzer sammeln. Die rechtspopulistische Gruppe ›Pro Zion NRW‹ wird als ›antideutsch‹ bezeichnet und mit der linken Zeitung ›Jungle World‹ und Thilo Sarrazin in einen Topf geworfen – einmal kräftig umgerührt und fertig ist der ›neokonservative Brei‹. Mit differenzierter Kritik hat das reichlich wenig zu tun. Es findet hier keine ernsthafte Auseinandersetzung statt mit den tatsächlichen Positionen von emanzipatorischen ›antideutschen‹ Gruppen, die sich selbst in der radikalen Linken verorten. Stattdessen wird mit völlig haltlosen Behauptungen, Lügen und Verdrehungen versucht, Kritik am auch in der radikalen Linken immer noch verbreiteten (antiisraelischen) Antisemitismus als unzutreffend abzustempeln. Diese Kritik wird noch immer zum großen Teil von ›antideutschen‹ Gruppen geäußert und beschäftigt sich kritisch mit der Aburteilung der israelischen Politik, bzw. der Infragestellung des Existenzrechtes Israels. Eine Analyse des Antisemitismus, welche die so genannte ›Israelkritik‹ unbeachtet lässt, macht sich selbst unglaubwürdig, denn Kritik an Israel ist nicht selten antisemitisch motiviert und/oder greift auf antisemitische Klischees zurück. Deshalb sind wir der Ansicht, dass emanzipatorische Kritik am (antiisraelischen) Antisemitismus wichtig, richtig und gut ist und in der radikalen Linken eine Selbstverständlichkeit sein sollte.
[1] Zu finden unter http://home.arcor.de/albino-online/stellungnahme.html
[2] Der Text des Liedes ist zu finden unter http://albino-online.de/ptx_media/documents/falsches_spiel.pdf
[3] Aus der Pressemitteilung: http://www.art4real.de/art4real/presse/PM_albino_falsches-spiel_22082011...
[4] Da wir ein völlig anderes Verständnis vom Begriff ›antideutsch‹ haben als Albino, setzen wir es in Anführungszeichen. Als ›antideutsch‹ verstehen wir emanzipatorische Gruppen, die das Existenzrecht Israels verteidigen als unausweichliche Konsequenz aus dem Antisemitismus, der in der Shoah gipfelte, ohne dabei eine notwendige Kritik am Staatswesen Israels außen vor zu lassen.
Von wegen abenteuerliche Behauptungen
"abenteuerliche Behauptungen aufgestellt, z.B. heißt es, ›Antideutsche‹ würden Geld für Panzer sammeln."
Von wegen abenteuerliche Behauptung.
Die antideutsche Gruppe Egotonic trat gerne mal mit IDF T- Shirts auf und verlinkte auf Ihrer Homepage einen Spendenaufruf für die israelische Armee (IDF).
Desweiteren:
Andreas Blechschmidt Sprecher der Roten Flora in Hamburg sagte auf einer Versammlung schon mal sinngemäß, dass ihm zwar die Problematik bekannt sei, wenn die Gruppe Egotronic einen Spendenaufruf für die israelische Armee auf Ihrer Webseite veröffentlicht. Er es allerdings auch nicht ablehnen wird, Egotronic in der Roten Flora auftreten zu lassen.
Dazu mehr:
http://rotefahne.eu/2012/01/die-gruenen-antideutsche-und-anti-linke/
Schade,
dass die Demo nur in der Innenstadt ist (an der U-Bahnstation Dornbusch gibt's auch nen Pelzladen).
Erste Eindrücke...
Meine Fresse, wen interessiert den noch dieses Antideutsch-Antiimp-Gelabere?
Abgesehen davon bin ich heute zufällig schön an der Hauptwache vorbeigeschlendert. Sorry, aber war ein ziemlich müder Haufen den ich da gesehen habe. Und die Demo, die gerade in der Börsenstraße rumstand, hat mich jetzt auch nicht so beeindruckt.
Ich weiß, ich weiß: Nicht motzen, besser machen. Nun ja, war eben nur mein Eindruck...
Vegan Power for the Bauer und so...
Dumm gelaufen?
Auf der Internet-Seite zur Demo beschreiben sich die Veranstalter (TIRM) wie folgt:
Desweiteren ist an einer anderen Stelle zu lesen:
Das hört sich ja nicht schlecht an und steht der Tierrechtsbewegung ganz gut zu Gesicht. Dumm nur, dass auf der Website der Frankfurter Rundschau in der Bildergallerie zur Demo ein Bild zu sehen ist, auf dem mehrere Personen ein Transparent halten auf dem steht:
Kurz: Ständig zu behaupten, dass die Tierrechtsbewegung eine emanzipatorische Strömung ist, ist billig. Es muss sich auch zeigen! Und dann muss mensch auch solche tendenziell revisionstischen und sinnfreien Transparente aus der Demo nehmen!
Wir wollen keine Holocaustvergleiche!
Ich bin eine der Organisatoren de Demo. Wir haben das Transparent aus der Demo genommen. Leider haben wir es nicht direkt am Anfang bemerkt. Solche Vergleiche wollen wir auf unsere Demonstrationen nicht haben. Sie sind falsch, diskriminierend, verletzend und sinnlos. Die Träger des Transparentes sind ebenfalls der Demo verwiesen worden. Ich kann nur sagen, dass es mich unglaublich wütend macht, so etwas zu sehen. Entsprechend fiel auch meine Reaktion diesen Menschen gegenüber aus.
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1. Dass ein Teil der Tierrechtsbewegung sich als emanzipatorisch betrachtet (mich eingeschlossen), heißt nicht, dass alle, die sich selbst als Teil der Bewegung sehen, das genauso tun. Ein scheiß Transparent auf einer Demo zeigt also nicht, dass die Tierrechtsbewegung nicht als emanzipatorische Bewegung gesehen werden kann, sondern, dass es wie in jeder Bewegung auch Arschlöcher gibt.
2. Dass die Veranstalter_innen der Demo die Leute mit dem Transparent rausgeworfen haben, zeigt also, dass das, was auf der Homepage der Veranstalter_innen steht, auch ernst gemeint ist.
Nur so...
Sorry, aber ich denke nicht, dass mensch die Tierrechtsbewegung als per se linke Bewegung beschreiben kann. Leider!
Der überwiegende Teil der Tierrechtsszene dürfte eher dem linksliberalen bis bürgerlichen politischen Spektrum zugehörig sein. Lediglich ein gewisser Prozentsatz von meist jungen Aktivisten verfügt über eine linksradikale und kapitalismuskritische Denke. Aber ebenso gibt es Tierrechtler mit rechten Ansichten. Und diese rechten Ansichten reichen von latenter Menschenfeindlichkeit bis hin zu offenem Rechtsradikalismus.
Ich selbst verkehre heute nicht mehr in Tierrechtskreisen, eben weil ich die ständigen politischen Kompromisse nicht mehr mittragen wollte. Schon Mitte der 90er Jahre war es so, dass es diese reaktionären "Arschlöcher" gab. Dass fing an von einer Demo gegen Tierversuche in Frankfurt (R. Tänzler & Co.), auf der die "Partei Bibeltreuer Christen" mitmarschierte, u.a. mit Anti-Abtreibungs-Plakaten. Und schon damals hat der linke Teil der Bewegung mit "PBC runter von der Demo"-Rufen protestiert und letztlich die Demo verlassen. Ebenso war ich auf einem Anti-Tierversuchs-Vortrag bei dem auf den Gästestühlen Republikaner-Flugblätter ausgelegt waren. E. Haferbeck hat in der TBA M.O. Bruker abgefeiert, etc.
Und heute heißen die "Arschlöcher" eben Eck oder Kaplan. Mensch sieht: Es hat sich nichts verändert. Und es ist auch klar warum dies so sein muss! Sowohl Tierschutz/Tierrechte als auch Naturschutz/Umweltschutz sind als Themen an sich erstmal politisch "neutral". Sie können sowohl von rechts als auch von links bedient werden!
Ich finde es schön, dass Teile der Tierrechtsbewegung eindeutig links positioniert sind. Aber wenn mensch sich auf Tierrechts-Veranstaltungen immer wieder auch mit politischen Reaktionären rumschlagen muss, dann darf sich die Tierrechts-Bewegung nicht wundern, dass sich Menschen denen linke Politik ebenso wichtig ist wie Tierrechte, den Kampf gegen Tierausbeutung ins weitgehend Private verlagern!
ach so...
vielleicht solltest du mal wieder auf ne tierrechtsdemo gehen. dann könntest du vielleicht feststellen, dass es dort zwar auch arschlöcher gibt oder menschen die mit der thematik eher unsensibel umgehen oder nicht wirklich in anderen politischen szenen involviert sind, aber weder die "Partei Bibeltreuer Christen" noch Kaplan dort heute noch ernsthaft eine rolle spielen.
Sowohl Tierschutz/Tierrechte als auch Naturschutz/Umweltschutz sind als Themen an sich erstmal nur deshalb politisch "neutral", weil sie von Teilen der Linken bzw. radikalen linken oft marginalisiert werden. wenn du dich mit den konzepten des antispeziesismus auseinandersetzen würdest könntest du nicht behaupten ökologie oder tierbefreiung seien als themen politisch neutral.
Dass diese Themen sowohl von rechts als auch von links bedient werden können stimmt so nicht. deshalb sprechen autonome nationalist_innen auch meist von tierschutz bzw. heimatschutz und nicht von tierbefreiung oder antispeziesismus (zumindest im deutschsprachigen raum hat sich die antispebewegung als eindeutig linksradikal bzw. antifaschistisch oder anarchistisch positioniert).
themen wie antikapitalismus, häuserkampf, hausbesetzungen etc. werden auch von rechts instrumentalisiert.
die frage ist also nicht was von rechts instrumentalisiert wird, sondern was die linksradikale dem rechten mob überlässt.
wenn es dein weg ist den kampf egegn tierausbeutung ins private zu verlagern, dann ist das deine sache. es wäre aber auch schön, wenn du es den menschen die sich öffentlich auch mit reaktionären kräften oder faschos auseinandersetzen um diesen den zugang bzw. die unterwanderung zur tierbefreiungsszene zu erschweren keine unnötigen hürden aufbaust.
faschos von der tierbefreiungsbewegung fernhalten, dieser kampf gehört leider dazu!!!
die tierbefreiungsbwegung ist allerdings nicht die einzige deren themen von faschos geklaut werden.
kein fussbreit...faschos platt machen!
vegane antifa - autonome antispe
genau lesen bitte!
na, dass sich die antispebewegung eindeutig linksradikal und antifaschistisch positioniert, habe ich doch nie bestritten! ich habe doch sogar geschrieben: "ich finde es schön, dass teile der tierrechtsbewegung eindeutig links positioniert sind."
ich habe von der "tierrechtsbewegung" als ganzes gesprochen! also tu jetzt mal bitte nicht so, als würde gelten: antispebewegung=tierrechtsbewegung. das ist unsinn!
in dem was sich "tierrechtsbewegung" nennt, sammeln sich völlig unterschiedliche menschen. das reicht von radikalen tierschützern bis zu autonomen tierbefreiern. die grenzen sind dabei fließend. und das gilt auch für die politische einstellung dieser menschen.
so hat ja z.b. sowohl wolfgang apel, als auch ärzte gegen tierversuche, sowie linke gruppen wie "tierbefreiung hamburg" an der anti-tierversuchs-demo in bremen teilgenommen. gab im nachhinein bekanntermaßen knatsch, aber de facto ist es doch meistens so, dass zumindest bei großen demo-events völlig unterschiedliche gruppen und menschen in einem demozug zusammen demonstrieren.
und wenn kaplan in der "tierrechtsbewegung" keine rolle mehr spielt, wie kann es dann sein, dass er beim "event für tierrechte" 2011 auf der bühne sprechen durfte? abgesehen davon, dass er noch fleißig bücher mit dem wort "tierrechte" im titel publiziert. ich weiß jetzt schon was du sagen wirst: der "event für tierrechte" war keine veranstaltung der tierrechtsbewegung, sondern eine tierschutz-demo. kaplan ist kein "echter" tierrechtler, sondern "pseudo"-tierrechtler etc.. als gäbe es da so klar gezogene grenzen! hier die guten, da die schlechten. so ist weder die welt noch die tierrechtsbewegung!
und natürlich spielt die "partei bibeltreuer christen" heute keine rolle mehr (gibt es die überhaupt noch?). dafür gibt es beispielsweise das universelle leben.
alle diese genannten menschen und gruppen (kaplan, ul, eck, etc.) sehen sich selbst als teil der tierrechtsbewegung. das ist so, auch wenn du sie einfach aus der tierrechtsbewegung rausdefinierst, weil für dich offenbar gilt: nur die antispe bzw. tierbefreiungsbewegung sind relevant, der rest sind tierschützer die nicht zur tierrechtsbewegung zählen. das magst du vieleicht so sehen, dem ist aber leider nicht so!
Einerseits schreibst du: "dass diese Themen sowohl von rechts als auch von links bedient werden können stimmt so nicht. deshalb sprechen autonome nationalist_innen auch meist von tierschutz bzw. heimatschutz und nicht von tierbefreiung oder antispeziesismus"
Andererseits lesen wir von dir: "faschos von der tierbefreiungsbewegung fernhalten, dieser kampf gehört leider dazu!!!"
Na, ist da nicht irgendwie ein kleiner widerspruch drin? wenn faschos das thema tierrechte/tierbefreiung nicht bedienen können, wie kann es dann sein, dass sie aus der tierrechts-/tierbefreiungsbewegung ferngehalten werden müssen?
und noch was (ich gebe zu das ist spekulativ aber trotzdem): wenn du auf eine beliebige tierrechts-demo gehst, wette ich, dass sich bei einer umfrage ca. 50% der leute und leutinnen für den holocaust-vergleich aussprechen würden. und sehr viele hätten auch keine probleme mit sexistischen peta-kampagnen. das dies so ist, sieht mensch allein schon daran, dass diese themen in der tierrechtsbewegung (z.b. in der zeitschrift tierbefreiung) immer wieder diskutiert werden. und weißte was? genau diese themen wurden schon in den 90er diskutiert. wenn das alles so politisch eindeutig ist, wie du es hier suggerierst, wie kann es dann sein, dass es bei diesen themen absolut keinen konsens gibt?
glaub mir: ich meine es mit meiner kritik an sich überhaupt nicht böse. ich lese jetzt schon seit mindestens 15 jahren die zeitschrift tierbefreiung und habe mich mit linker politik und tierbefreiung sehr lange und intensiv auseinandergesezt. schon in den 90ern haben wir hier diese themen mit der antifa diskutiert. es ging mir nie um eine kritik von linken tierbefreiungs-ansätzen. ich habe explizit die tierrechtsbewegung als ganze kritisiert. und diese bewegung ist de facto ein sehr heterogener haufen in dem leider auch reaktionäre, menschenfeinliche oder esoterische positionen ihren platz haben. und das leider nicht zu knapp...