Am heutige Dienstag, 19. März, fand vor dem Berufsschulzentrum in Waiblingen ab 11 Uhr eine Kundgebung gegen den „Gemeinschaftskundeunterricht“ der Bundeswehr statt.
Bereits in den frühen Morgenstunden verteilten mehrere Aktivisten vor dem Schulgebäude Flyer, welche auf die später stattfindende Kundgebung hinwiesen. Anschließend wurden die letzten Vorbereitungen für die Kundgebung vorgenommen, sodass diese pünktlich und bei mittlerweile aufgeklartem Wetter beginnen konnte.
Im Vorfeld schaute noch der Landtagsabgeordnete Wilhelm Halder (Grüne) bei der sich sammelnden Menge vorbei, schaffte es jedoch rechtzeitig und wortlos vor Beginn der Kundgebung zu verschwinden. Vermutlich erschien die anwesende Menge für die Bundestagswahl nicht ausschlaggebend zu sein, wodurch Halder wieder einmal aufzeigte, wie weit sich die Leitung seiner Partei bereits von einem ernsthaften Antimilitarismus entfernt hat.
Anschließend begann die Kundgebung, trotz des ungünstigen Zeitpunktes um 11 Uhr mit ca. 15 TeilnehmerInnen. Zu Beginn der Pause strömten daraufhin zahlreiche SchülerInnen in das Umfeld der Kundgebung auf den Raucherhof. Dort wurden sie mit Flyern über den tödlichen Beruf informiert und zum kritischen Nachdenken angeregt.
Dieter Keller, der DGB-Vorsitzende von Fellbach, begrüßte daraufhin die SchülerInnen mit einer Rede, in der auf den Verlust von demokratischer Mit- und Selbstbestimmung bei der Bundeswehr verwies. Mit seiner Vergangenheit als einer der ersten Kriegsdienstverweigerer in BaWü, zitierte er aus einem offenen Brief des DGB Rems-Murr, in welchem dieser den Rektor aufforderte Bundeswehr-Besuche zukünftig einzustellen. Zum Ende seiner Rede betonte er noch einmal, dass es „sicherer Ausbildungs- und Arbeitsplätze statt Kriegseinsätze“ bedürfe.
Nach dem Ende der Pause wurde die Kundgebung aufrechterhalten, wodurch sich für Schüler und Schülerinnen, welche keinen Unterricht hatten, noch die Möglichkeit bot, sich intensiver über das Thema zu unterhalten.
Hierbei konnte man feststellen, dass die Kundgebung bei den meisten SchülerInnen wahrgenommen wurde und in manchen Klassen für ordentlich Gesprächsstoff sorgte. Somit wurde das Ziel erreicht, dass sich SchülerInnen mit dem Thema zumindest in gewisser Weise kritisch auseinandersetzten und erfuhren, dass es durchaus gesellschaftlichen Widerstand gegen die Bundeswehr und ihre Ansichten gibt. In Folge dessen können wir nur hoffen, dass Aussagen der Bundeswehr reflektiert werden und diese sich nicht weiter als unparteiische Kraft glaubhaft machen kann.
Nach Ende des morgendlichen Unterrichts wurden nochmals Flyer an die gehenden SchülerInnen verteilt, bis die Kundgebung gegen ca. 13 Uhr aufgelöst wurde und sich ein paar Aktivisten aufmachten, um in der Umgebung zu stickern.
Fazit
Insgesamt kann man von einer positiven Wirkung der Aktion ausgehen.
SchülerInnen wurden angeregt, sich kritisch mit dem Thema Militarisierung auseinandersetzen und der Bundeswehr wurde gezeigt, dass ihre Aussagen in Waiblingen keinesfalls unwidersprochen stehen bleiben. Zum zweiten Mal in Folge (April 2011) wurde gegen die Bundeswehr am Waiblinger Berufsschulzentrum öffentlichkeitswirksam vorgegangen und auch ihr Auftritt im Arbeitsamt im November 2011 wurde von Protesten begleitet. Nun, da die Bundeswehr sich wieder auf nach Waiblingen machte, zeigt sich, dass dieser hier kein Raum geboten wird, in dem sie unwidersprochen ihre Propaganda betreiben kann. Hieran gilt es auch in Zukunft anzuknüpfen!
Für eine Welt des Friedens und internationale Solidarität, statt Krieg und Ausbeutung!
Na
Da hätte der DGB Funktionär ja auch mal auf die Kooperation seiner Gewerkschaftsspitze mit der Bundeswehr hinweisen können
http://www.direkteaktion.org/216/bundeswehreinsatz-im-inneren-der-gewerk...