Der Arbeitskampf bei MAN in München geht weiter.
Mit einer Kampagne und einem zweiten Versuch eines wilden Streiks, wird eine neue Phase in der Auseinandersetzung mit den herrschenden Verhältnissen eingeleitet. Mit diesem Artikel soll ein kleiner Überblick über die (kommenden) Geschehnisse im MAN Werk München geschildert werden.
Die Kampagne:
Unter dem Motto „So wie es ist, darf es nicht bleiben!“ wird auf die zum Teil unglaublichen Zustände und auf die Perspektiven, die sich durch einen selbstorganiesierten Streik ergeben können hingewiesen.
Zu der Kampagne zählt u.a. das Verteilen von kleinen Zetteln, die in der Produktion an verschieden Orten hinterlassen werden. Damit wird einerseits der immer schnelleren Entfernung von Aufklebern und Schriftzügen auf den Toiletten entgegen gewirkt, weil die breit verstreuten Zettel nicht mehr nur an bestimmten Orten zu finden sind. Aber andererseits wird dadurch der_die Arbeiter_in nochmal persönlich angesprochen. (Inhalt der Zettel auf der Homepage).
Außerdem werden trotz der Entfernungswut, auch weiterhin Aufkleber verklebt, um möglichst alle Mitarbeiter_innen über die Kampagne und den Streik zu Informieren.
Ein offener Brief an die Betriebsräte wurde auf der Homepage veröffentlicht und zusätzlich an alle Betriebsratsmitglieder persönlich versendet.
Auch dieser Artikel ist Teil der Kampagne, weil eine mitwissende Öffentlichkeit u.a. ein verstärkter Druck für die Vorstände darstellt.
Der Streikaufruf:
Wie auch schon beim letzten mal (im Januar 2013), wird es auch dieses mal extra einen Streikaufruf geben, um den Kolleginnen und Kollegen die Dringlichkeit des Handelns und unsere Forderungen nahe zu bringen.
Leider mussten wir feststellen, dass sowohl bei dem letzten selbstorganisierten Streik(versuch), als auch bei einem Boykottaufruf im vergangen Jahr die Massen nicht zu mobilisieren waren. Das mag auf der einen Seite an der zu kurzen Mobilisierungszeit liegen, aber wohl auch an der Individualisierung und der Desinteresse vieler Arbeiter_innen.
Gerade deshalb wurde dieses Mal der Zeitpunkt der Mobilisierung schon viel früher gelegt und verschiedene Mittel und Wege dafür gewählt.
Zu erwähnen ist aber, dass die Anzahl der krankgeschriebenen Mitarbeiter_innen auf ein Höchststand liegt. Vor allem im Vergleich mit den anderen MAN Werken ist sie am höchsten. Dass es sich dabei um eine Form des Widerstands handelt, ist durch viele Gespräche mit Kolleginnen und Kollegen klar (auch wenn an dieser Stelle gesagt werden muss, dass nicht alle erkrankten einfach nur krank machen, sondern einige wirklich krank sind).
Der Streik soll am 2. und 3. Mai stattfinden.
Mehr Infos und Texte gibt es auf www.werkerinfo.tk
Bald auch Solidarität mit der GDP
Warum sollte man den Streik von Rüstungsindustrie unterstützen
https://www.google.de/search?q=man+bundeswehr&hl=de&client=ubuntu&hs=d3u...
Nichts richtiges im Falschen
Weil solange gestreikt wird keine Kriegsgüter von den Bändern laufen? Bzw. glaubst du die Kolleg*innen können sich aussuchen und mitentscheiden was und für wen sie produzieren? Das wär ja schon fast Sozialismus... Aber keine Angst, deine Solidarität braucht keine*r, schlürf du nur weiter deine Latte im In-Kiez oder "AZ" und fühl dich noch ein bisschen Revolutinär bis dann langsam das Studium zu Ende geht und es dein Job wird z. B. Arbeitsplätze zu rationalisieren und mehr Arbeit auf weniger Hände zu verteilen. Alles schon erlebt im der "radikal(istisch)en Linken".
Analyse
Analysiert die Gründe warum der Aufruf zum Streik keinen sichtbaren Erfolg gezeigt hatte. Weshalb konnten die Arbeiter_innen diesen Schritt nicht mitgehen und stattdessen abwartend lieber die Form des Blaumachens als passiven Widerstand gewählt haben? Da wird es doch besser sein diese von den Arbeiter_innen gewählte Form zu unterstützen und dabei ein kollektives Moment zu finden: Gemeinsam blau machen! Auch wenn es wenig progressiv erscheint sollten sich die emanzipatorisch orientierten Kolleg_innen die aktuelle Situation anerkennen und sich nicht zu weit vom Großteil der Belegschaft entfernen, zumindest nicht gegenwärtig, leider! Ein weiterer Aufruf zum Streik wird nach dem letzten keine andere Wirkung haben, zumal sich die Situation nicht verändert hat.
bla bla bla
es ist echt traurig wie viele verbalradikalistInnen sich hier rumtreiben! früher noch bei de.indy (seit der alternative hier, zu primitiv), meinen einige jetzt hier alles zumüllen zu müssen. bei de.indy ist jedenfalls bis jetzt noch kein kommentar zu diesem artikel zu lesen.
und zum ersten kommentar:
1. in münchen werden diese militärfahrzeuge garnicht produziert, also sind die leute mit denen du dich nicht solidarisieren willst nicht direkt in der rüstungsindustrie. und wenn du hier in deutschland leben solltest, dann zahlst du auch steuern für das militär und bist damit auch teil das systems (egal ob als arbeitnehmerIn oder beim hartzn)
2. lies doch erstmal so korrekt wie du sein willst die forderungen durch, da steht etwas entscheidendes zu dem thema drin!
und zur "analyse":
in den aufrufen steht im grunde schon das drin, mit dem du hier kritik übst...
mit einer frühen bekanntgabe der streiktage, können sich die leute drauf einstellen, wann sie wieder mal krank machen, um diese zwei tage auch nicht da zu sein.