Schlachtfabrikblockade in Bogen

Mastanlagen Widerstand

5 Aktivist_innen des Aktionsbündnisses MASTANLAGEN WIDERSTAND blockieren seit 8:30 Uhr die Zu- und Ausfahrten der Schlachtfabrik in Bogen (Landkreis Straubing-Bogen). Ziel ist es, ein Zeichen gegen das tägliche Leiden der Tiere für den Fleischkonsum und damit gegen systematische Ausbeutung zu setzen. Um den Betrieb des Unternehmens vor Ort zu stören und aufzuhalten haben sich an jeweils zwei Eingangstoren jeweils (Anzahl) Aktivist_innen an Betonfässer gekettet. Eine weiterer Aktivistin befindet sich in ca. 5 Metern Höhe auf einem Tripod direkt vor dem Hauptzufahrtstor der Schlachtfabrik, um gegen Wiesenhof und gegen Tierausbeutung zu protestieren.


Die Protestaktion des Aktionsbündinisses richtet sich sowohl gegen das tägliche Morden an einer Unzahl von Lebewesen, als auch gegen die Ausbeutung von Mensch und Umwelt, welche im System Wiesenhofs unumgänglich ist.

Wiesenhof und dessen Zulieferbetriebe stehen symbolisch für die systematische Verwertung von Menschen, Tieren und der Umwelt, welcher Widerstand entgegengesetzt werden muss.

Der blockierte Schlachthof in Bogen ist eines der zentralen Unternehmensgebäude der PHW Gruppe Marke Wiesenhof.

In Bayern wird dort für den gesamten Geflügelsektor getötet:

Etwa 250.000 Tiere können dort inzwischen täglich zu „Fleisch“ verarbeitet werden.

120 Mastanlagen und zusätzlich etwa 28 sogenannte „Privathof-Betriebe“ beliefern die Schlachterei mit lebenden Tieren, um die Kapazität aufrecht zu erhalten und möglichst viel Gewinn zu erwirtschaften.

Für die Schlachtfabrik in Bogen wurden mehr als 20 neue Mastanlagen in der Umgebung gebaut. Zusätzlich müssen zur vollendeten Leistung der Fabrik mehr Mäster_innen unter Vertrag genommen werden, die für Wiesenhof in neu entstehenden Mastanlagen massenhaft Hühner mästen.

Deshalb legt das Aktionsbündnis den Fokus auf die Zulieferbetriebe der Bogener Schlachtfabrik. Die Schlachthofblockade setzt damit einen Auftakt um den Bau weiterer Tierfabriken und damit Zulieferbetriebe für die Schlachtfabrik direkt zu verhindern.

Die wirtschaftliche Verwertung von Tieren nimmt nicht nur im süddeutschen Raum immer mehr zu.

In ganz Deutschland sollen in Zukunft über 800 Hühnermastanlagen gebaut werden oder befinden sich bereits im Bau. Grund dafür ist auch, dass eine wirtschaftliche Verdrängung anderer Unternehmen stattfindet und die PHW-Gruppe Marke Wiesenhof ihren Status als führender Geflügelkonzern aufrecht erhalten will.

Weil Tiere, Menschen und Umwelt in diesem Markt-gesteuerten System keinen Platz haben, kann dort auch keine Rücksicht auf das Leben von Individuen und deren Bedürfnisse genommen werden. Dies ist ein zentraler Kritikpunkt der Aktivist_innen, der das derzeitige Mensch-Tierverhältnis komplett in Frage stellt.

Wiesenhof lässt im Schnitt 40.000 Hühner in einer Mastanlage innerhalb von 40 Tagen unter unwürdigenBedingungen mästen, lässt sie zur Schlachtfabrik transportieren, damit sie dort im Akkord in möglichst kurzer Zeit geschlachtet werden, um für den Menschen als "Produkt" konsumierbar zu sein.

Die Schlachtfabrik in Bogen spielt dabei für den Megakonzern Wiesenhof eine nicht gerade unbedeutende Rolle. Erst kürzlich wurde sie erweitert und hat damit die Infrastruktur für intensivste industrielle Tierhaltung in Süddeutschland geschaffen – und ist dabei gänzlich der allgemeinen Aufmerksamkeit der Medien entkommen.

Ganz im Gegenteil: Wiesenhof versucht immer wieder, Tierhaltung mit Tierschutzrichtlinien, Tierschutzlabeln oder professionellen Marketingstrukturen zu legitimieren und zu beschönigen. Die vielen Skandale um Wiesenhof innerhalb der letzten zwei Jahre zeigen aber, dass Tierquälerei Bestandteil von Tierhaltung ist, da Tierhaltung an sich Lebewesen jegliche selbstbestimmte Daseinsberechtigung aberkennt und sie zu für den Menschen verwertbaren Produkte macht.

Weitere Auswirkungen der Tierhaltung, wie Klimawandel, Belastung der Umwelt vor Ort und die Ausbeutung der Arbeitskräfte in Schlachtbetrieben, sind für das Aktionsbündnis ebenso in höchstem Maße problematisch und anzugreifen.

Um direkten Widerstand zu leisten haben die Aktivist_innen die Aktionsform der Blockade gewählt. Das Vorgehen Wiesenhofs, immer neue Mastanlagen bauen zu lassen, beziehungsweise neue Zulieferbetriebe anzuwerben, wollen die Widerständigen nicht länger hinnehmen.

Das Aktionsbündnis MASTANLAGEN WIDERSTAND ist durch die Idee entstanden, Mastanlagengegner_innen und Aktive gegen industrielle Tierhaltung zu vernetzen, Information und Material auszutauschen und sich im Widerstand gegen den Bau von Mastanlagen oder bereits bestehenden Tierfabriken zu unterstützen.

Innerhalb der letzten zwei Jahre ist es dem größten Geflügelkonzern Deutschlands trotz massiver Kritik immer wieder gelungen, sein Handeln in gutes Licht zu rücken und sein beschädigtes Image aufzubessern.

Ein Aktivist von MASTANLAGEN WIDERSTAND erklärt, warum die Blockade notwendig ist: „Es reicht nicht, darüber zu diskutieren, ob es den Tieren in Hühnermastanlagen ein bisschen besser gehen soll. Jeden Tag werden mehr und mehr Hühner gequält und getötet, Tierhaltung ist und bleibt angreifbar! Der Betrieb muss gestoppt werden!“

Mehr Infos und den aktuellen Stand der Blockade bekommt ihr unter

http://mastanlagenwiderstand.blogsport.de
http://facebook.de/mastanlagenwiderstandbuendnis

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Es waren eigentlich insgesamt 7 Blockierer_innen. Insgesamt waren rund 40 Aktivist*innen vor Ort.

Ein erster Artikel im Wochenblatt: http://www.wochenblatt.de/nachrichten/straubing/regionales/Tierschutz-Ak...

Und im BR: http://www.br.de/nachrichten/niederbayern/tierschuetzer-gefluegelhof-blo...

super aktion.

danke dafür und weiter viel energie:-)

BOGEN / LKRS. STRAUBING-BOGEN. Tierrechtsaktivisten haben am Samstag tagsüber Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr beschäftigt. Ca. 15 Personen demonstrierten vor einem Geflügelfleisch-verarbeitendem Betrieb.


Gegen 08.30 Uhr wurde die Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Niederbayern in Straubing von dem Betrieb verständigt, dass sich ca. 15 Demonstranten vor dem Firmengelände versammelt hätten. Bei Eintreffen der vor Ort zuständigen Polizei aus Bogen waren inzwischen auch Transparente entrollt, die sich gegen die Verarbeitung von Geflügelprodukten wandten.

 

An zwei der Einfahrten hatten sich jeweils zwei Aktivisten angekettet und ihre Arme in Beton eingießen lassen, so dass die beiden Zufahrten blockiert waren. Zwei weitere Demonstranten verschafften sich Zugang zum Gelände und brachten Transparente an. Eine Aktivistin hatte sich auf einem dreibeinigen Stahlgestell festgezurrt.

Von allen Beteiligten wurden durch die Polizeieinsatzkräfte die Personalien festgestellt, um entsprechende Ermittlungen in die Wege leiten zu können. Für die vier „in Beton eingegossenen Aktivisten“ wurden Feuerwehreinsatzkräfte alarmiert, die aufwändig und über mehrer Stunden hinweg die Personen unverletzt „befreien“ konnten. Die Frau auf dem Stahlgestell wurde über eine Drehleiter der Feuerwehr geborgen.

Entsprechende Ermittlungsverfahren wegen der nicht angemeldeten Aktion wurden bereits eingeleitet, dazu war auch der Kriminaldauerdienst der Straubinger Kripo vor Ort. Die Demonstranten hatten zu der wohl über längere Hand vorbereiteten Aktion auch im Vorfeld schon Medien verständigt, die ebenfalls vor Ort waren.

 

(Quelle: polizei.bayern.de/niederbayern/news/presse/aktuell/index.html/174384)

Bitte mehr solche Wochenenden!!!!! Am selben Tag in Berlin, wurde auch gezeigt das Tierausbeutung nicht akzeptiert wird.

stopvivisection.blogsport.de/2013/03/10/go-in-in-berlin-bei-der-itb-gegen-air-france-klm/#more-145

WEITER SO !!!