Reichsadler als schickes Modelabel

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Faschistische Symbolik hat ja mittlerweile in viele gesellschaftlichen Gruppen Einzug gefunden und nicht unbedingt weil es Ausdruck der politischen Überzeugung ist sondern, weil faschistische Symbolik halt auch mal aus rein ästhetischen Gründen getragen wird.

 

 

Sie ist halt auch einfach schön anzusehen und das ohne politischen Hintergrund, versteht sich ja ganz klar von selbst.

 

Ein tolles Beispiel liefert hierfür ist,“der erste Concept Store Deutschlands rund um Marken aus der internationalen Clubszene“ Clubkid in Düsseldorf und seiner Marke mit dem schönen und gar schlichten Namen „Boy London“.

 

Boy London“ bzw. kurz „Boy“ ist die Marke des Designers Stephan Raynor und wird auf der Homepage des sog. Concept Stores mit den markigen Sätzen beschrieben:

 

BOY LONDON

Created in 1977 by Stephane Raynor, Boy London is an iconic British institution. Internationally recognised and often imitated, it remains the leader of the most influential style trends.

From Punks and New Romantics, to club kids and fashionistas, Andy Warhol to Boy George, The Pet Shop Boys to Madonna, everybody has worn Boy.

Now adopted by a whole new generation, the attitude of Boy, as well as its position at the cutting edge of youth culture, remains as strong as ever.“

 

Kurzum könnte man es auch in dem kurzen Satz zusammenfassen:

 

Boy London ist irgendeine Marke für die Idioten die im Moment halt bereit sind, ihr Geld für diese Scheiße raus zuwerfen.

 

Aber es ist hier nicht der Name um den es geht, sondern es geht um das Logo von „Boy London“, welches nämlich aus einem wunderhübschen und total trendigen Reichadler besteht.

 

Der Kreis, den im Normalfall das Hakenkreuz ziert, wurde kurzerhand zum O in Boy, was eine wunderschöne modische Komposition ergibt, Düsseldorfer haben halt den besten Geschmack in Deutschland und nicht nur wenn es darum geht, Tierkadaver am Körper zu tragen, sondern auch darin, faschistische Symbolik unter dem Deckmantel der Mode zu relativieren, wenn nicht sogar zu verharmlosen.

 

Nun könnte man einwerfen, dass es sich beim Reichsadler nicht um ein verbotenes Symbol handelt, allerdings handelt es sich um den Reichsadler, der das Wappentier der faschistischen Herrschaft in Deutschland darstellte, eben nur ohne Hakenkreuz.

 

In der faschistischen Szene erfreut sich diese verfassungsmäßig unbedenkliche Version des Reichsadlers schon lange großer Beliebtheit und nun soll dieses wunderschöne Tierchen auch Einzug in die hiesige Modewelt finden. Dies natürlich aus rein subversiven und unterschwellig gesellschaftskritischen Gründen, wenn es nach der Meinung der Modeschöpfer geht.

 

Im Klartext stellt eine derartige Verwendung des Reichsadlers eine große Gefahr dar indem dieser nämlich als vermeintlich harmloses Modesymbol in die breite der Gesellschaft gelangt und als völlig unpolitisches Symbol platziert werden soll. Insbesondere in subkulturellen Szenen bzw. diese, die sich dafür halten.

 

Aber macht euch selbst ein Bild u.a. auf der Facebook Seite des Stores oder auf deren Homepage.

 

Ggf. fühlt sich auch der ein oder andere Mensch dazu veranlasst, entweder auf digitalen Wege oder durch direkte Ansprache der Mitarbeiter des Geschäftes, seinen Unmut über diese Verharmlosung eines Symbols der faschistischen Terrorherrschaft aus kommerziellen Gründen kund zu tun.

 

http://www.clubkid.de

 

http://www.facebook.com/CLUBKIDstore

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Wenns nicht so ernst wäre, könnte man auch drüber schmunzeln, dass gerade viele nichtheterosexuelle Männer jüngeren Alters, sich von dem Schriftzug "BOY" angesprochen fühlen und viel Geld für das Zeugs aus dem Fenster werfen.

 

Dies führt leider immer wieder zu schwierigen Diskussionen mit dieser Zielgruppe, wenn deren Mitglieder linke Locations mit dem scheiß Zeug betreten und nicht einsehen wollen, welche Symbolik sie da mit sich rumtragen, es würde ja nur um die Betonung der Nichtheterosexualität durch den Schriftzug "BOY" gehen.

 

Dieser Umstand wird den Nazis nicht gerade zu pass kommen, aber dem Hersteller - und führt leider auch zu vielen entnervten Genoss_innen.

richtig. faschistische ästhetik und sozialdarwinistisches denken et al sind immer wieder erscheinungsformen der gesellschaften des kapitalismus usw... dagegen ist zu kämpfen... auf allen ebenen...

 

bis die scheiße aufhört!

Ist ja aber nichts neues, erinnert mich stark an die ersten Versuche von Vivien Westwood. Sie hatte auch Hakenkreuze, Reichsadler und ähnliche Symbolik verwendet.