[Magdeburg] Neonazis Francesco Lenz und Martin Schock geoutet

Martin Schock zu gehackt

Wenige Woche vor dem Naziaufmarsch am 12. Januar 2013 in Magdeburg wurden zwei wiederkehrende Teilnehmer der geschichtsrevisionistischen Veranstaltung geoutet. Durch etwa 1000 Flyer und Plakate wurden Martin Schock und Francesco Lenz ihrer jeweiligen Nachbarschaft vorgestellt.

 

Martin Schock alias Naglfar Totenschiff
Die dümmsten Nazis haben die dicksten Facebook-Seiten

 

Martin Schock, wohnhaft in der Dodendorfer Straße 110 in Magdeburg, erfüllt das Klischee des ostdeutschen Nazischlägers vortrefflich: Kurzhaarschnitt, zu tätowiert mit heidnischen und nazistischen Motiven, sportlich-militärischer Kleidungsstil und seinen Hund „Wessel“ an der Leine.

 

Bei Naziaufmärschen ist Schock in den letzten Jahren sehr oft vertreten. So marschierte er beispielsweise am 14.01.12 in Magdeburg, am 02.06.12 in Hamburg, am 04.08.12 in Bad Nenndorf und am 29.09.12 in Stendal. Seinen Facebook-Einträgen nach sind dies auch die spannendsten Momente in seinem Leben. Unter der Woche arbeitet Schock bei Enercon in Magdeburg Rothensee.

 

Was Martin Schock hervorhebt ist seine enorme Gewaltbereitschaft, die er sowohl im Internet dokumentiert als auch auf der Straße auslebt. Er war nachweislich an mehreren Übergriffen auf Migrant_innen, alternative Jugendliche und politische Gegner_innen beteiligt. Die wiederkehrenden Sachschäden am Wahlkreisbüro der Linkspartei, welches sich keine 200 Meter von Schocks Wohnung befindet, gehen aller Wahrscheinlichkeit nach ebenso auf sein Konto.

 

 

Francesco Lenz (25) 


Das zweite Outing galt Francesco Lenz aus Schönebeck, 20 km südlich von Magdeburg. Dort wohnt er in der Karl-Marx-Straße 20. Lenz ist ein langjähriger aktiver Nazi und machte mit seinen Taten schon bundesweit Schlagzeilen. 2006 wurde er als Haupttäter beim fremdenfeindlichen Übergriff auf ein 12-jähriges Kind in Pömmelte zu einer Haftstrafe von 3 1/2 Jahren verurteilt. Bei diesem feigen Übergriff wurde das Opfer über eine Stunde lang gequält und brutal misshandelt. Brandverletzungen im Gesicht durch Zigarettenglut, Schädel-Hirntrauma und Hämatome waren die traurige Bilanz.

 

Aus der Haft entlassen engagierte sich Lenz umgehend wieder in Schönebecker Nazistrukturen. Er wurde bei mehren Angriffen erwischt und stand 2011 wieder wegen Körperverletzungen vor Gericht. Diesmal war Lenz an einem Überfall auf einen Döner-Imbiss in Schönebeck beteiligt, bei dem der Besitzer sowie zwei Gäste geschlagen und rassistisch beleidigt wurden. Zudem war er verantwortlich für einen Übergriff auf zwei Jugendliche in einer S-Bahn zwischen Schönebeck und Magdeburg.

 

Obwohl die Nazistrukturen in Orten wie Schönebeck formell gesehen nicht gut organisiert sind, bilden das dichte Netzwerk aus jungen und älteren Neonazis sowie die enorme Gewaltbereitschaft gegenüber allen Unerwünschten genaue jene Angsträume, welche gemeinhin als „National befreite Zonen“ beschrieben werden.


Nazis diese sicheren Zonen streitig zu machen, sie aus der Anonymität zu holen und für ihre Taten verantwortlich zu machen bleibt unser Ziel.

In diesem Sinne:

 

365 Tage offensiv – gegen Nazis und Rassismus!

Zeige Kommentare: ausgeklappt | moderiert