[K] antimilitaristischer Empfang für Kriegsverbrecher Georg Klein

antimilitaristischer Empfang 1

Erster Arbeitstag von Noch-Oberst Klein am Morgen des 3. Dez an seiner neuen Dienststelle in der Lüttich-Kaserne in Köln-Longerich: Antimilitarist_innen hängen vor Dienstbeginn Transparente und 100 Tafeln mit den namentlich bekannten Opfern des Kundus-Massakers in der Kasernen-Zufahrt und entlang des viel befahrenen Militärrings auf. Klein ordnete am vierten September 2009 die Bombardierung von gestohlenen Tanklastern bei Kundus in Afghanistan an. Dabei starben 142 Menschen.

 

Klein ist sei gestern Leiter der "Personalführung der Unteroffiziere und Mannschaften". Im Mai 2013 soll Klein zum General befördert werden. Dann soll auch das neue Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr mit einem Appell vollständig in Dienst genommen werden. Zu dessen Aufgaben zählen die Personalgewinnung und -führung für alle zivilen und militärischen Mitarbeiter_innen der Bundeswehr. Das Personalamt der Bundeswehr wird auf vier Standorte im Raum Köln/Bonn/Rhein-Sieg-Kreis verteilt: die Lüttich-Kaserne in Köln-Longerich, die Mudra-Kaserne in Köln-Porz-Poll, die LogAmt-Kaserne in St. Augustin und die Brückberg-Kaserne in Siegburg.

 

Am 4. September 2009 hatte Bundeswehr-Oberst Georg Klein die Bombardierung von zwei Tanklastzügen bei Kundus angeordnet. Der Nato-Abschlussbericht zu dem Vorfall zeigt, dass die Besatzung der F-15-Jagdbomber den Auftrag, die entführten Tanklaster zu bombardieren, angezweifelt hat. Auszüge des Funkverkehrs zwischen dem US-Piloten "Dude 15" und dem deutschen Fliegerleitoffizier von Oberst Klein "Red Baron" beweisen, dass eines der Besatzungsmitglieder der Kampfflugzeuge um weitere Aufklärung der Lage bat. Dies lehnte der Fliegerleitoffizier ab und gab den Befehl seines Vorgesetzten Klein zum Abwurf von Bomben durch. "Dude 15" schlug vor, eine höhere Autorität in die Entscheidung einzubinden, „damit wir beide gedeckt sind“. Der Fliegerleitoffizier lehnte ab, die Freigabe komme vom Kommandeur des deutschen Wiederaufbau-Teams, „der neben mir sitzt“.

 

Die Funkaufzeichnungen belegen desweiteren, dass die Besatzung nicht nur ein- oder zweimal warnende Tiefflüge vorgeschlagen habe („show of force“), um die Leute an den Tanklastern auseinanderzutreiben, sondern gleich fünfmal. Doch "Red Baron" antwortete: "Negativ. Das Ziel soll sofort angegriffen werden." Obwohl es die Dienstvorschriften verlangen, dass ein Bombenziel innerhalb von zwei Stunden von Feldjägern aufgeklärt werden muss, geschah dies erst zehn Stunden nach der Bombardierung. Die Feldjäger fanden dann nur noch "einen deutlich veränderten Ereignisort, der einen geradezu stark gereinigten Eindruck hinterließ" vor.
Für jeden getöteten Zivilisten bot Deutschland den Angehörigen 5000 Dollar an.

 

Die amerikanischen Piloten wurden strafversetzt, Oberst Klein nicht einmal disziplinarisch zur Verantwortung gezogen. Im April 2010 gab die Bundesanwaltschaft bekannt, dass sie das Ermittlungsverfahren wegen des Luftangriffs eingestellt habe, weil weder die Vorschriften des Völkerstrafgesetzbuches noch die Bestimmungen des Strafgesetzbuches verletzt worden seien. Die Klage eines der beiden Lastwagenfahrer, der die Feststellung der Rechtswidrigkeit des Befehls von Oberst Klein begehrt hatte, wurde im Februar 2012 vom Verwaltungsgericht Köln abgewiesen. Im August diesen Jahres entscheid Kriegsminister de Maiziere, dass Klein zum General befördert werden soll.

 

Kein Vergeben - Kein Vergessen
Mörder haben Namen und Adressen

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...und die Verhältnisse sind so dass das menschenverachtende Mörderschwein erstmal im Bau sitzt.

Kein Vergeben. Kein Vergessen.

Warum demonstrieren so "mutige" Leute nicht vor dem Verteidigungsministerium ?  Ich glaube, ich kenne die Antwort ..

Der nette Herr Klein wohnt am Rathenauplatz in Köln