Von Frank Menke
Reifenstapel brannten, Feuerwerkskörper flogen auf Polizisten - eine Demonstration von belgischen Ford-Arbeitern am Kölner Werk des Autobauers ist am Mittwoch (07.11.2012) eskaliert. Etliche der etwa 200 Demonstranten hatten das Gelände gestürmt. Ihr Protest richtete sich gegen die drohende Schließung ihres Werkes in Genk.
Mit mehreren Bussen waren die belgischen Ford-Arbeiter am Mittwochmorgen (07.11.2012) zum Werk nach Köln gereist, um gegen die Schließungspläne ihres Werkes in Genk zu protestieren. Nach Darstellung der Polizei ist die Situation schnell eskaliert. "Wir wurden gegen zwanzig vor neun vom Werkschutz verständigt. Etliche der Demonstranten hatten das Gelände gestürmt. Glasscheiben gingen zu Bruch, Reifenstapel wurden angezündet, Feuerwerkskörper auf Polizisten geworfen", sagte ein Polizeisprecher. Die Sicherheitskräfte rückten mit einigen Hundertschaften an, um die Situation zu beruhigen.
Staatsanwaltschaft: Drei verletzte Polizisten
Inzwischen hat sich die Lage vor Ort wieder entspannt. "Wir sind nach Absprache mit der Staatsanwaltschaft zurzeit dabei, die Personalien derjenigen zu ermitteln, die für die Ausschreitungen verantwortlich sind", sagte der Polizeisprecher. Die Kölner Staatsanwaltschaft hat unterdessen Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt eingeleitet. "Dabei geht es um gefährliche Körperverletzung, Landfriedensbruch sowie Verstöße gegen das Waffen- und Sprengstoffgesetz", sagte Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer. Seinen Ausführungen zufolge wurden drei Polizisten verletzt. Die Demonstranten sollen neben den Feuerwerkskörpern sogar Molotow-Cocktails geworfen haben.
Demonstration nicht angemeldet
Die belgischen Demonstranten sind zum Kölner Ford-Werk gekommen, weil dort am Nachmittag eine internationale Betriebsratssitzung stattfinden soll, bei der angeblich über die Schließung des Werkes im belgischen Genk gesprochen wird. Die Polizei ist von den Ausschreitungen überrascht worden: "Das ist eine Spontan-Demonstration, sie ist nicht angemeldet", hieß es aus dem Kölner Polizeipräsidium.
"Ein Drama für Genk"
Bereits Ende Oktober hatten die belgischen Arbeiter ihrer Wut gegen die Schließung ihres Werkes, die bis 2014 vollzogen sein soll, freien Lauf gelassen. Sogar Autos wurden dabei angezündet. Ronny Champagne von der sozialistischen Gewerkschaft ABVV sagte damals: "Für Genk ist das ein Drama. Die Zukunft von tausenden Familien ist weg." In dem Ford-Werk arbeiten rund 4.300 Menschen. Zudem sind über 5.000 Arbeitsplätze bei Zulieferern der Region von Ford abhängig.
strassen sauber
..um was gehts da? noch mehr autos produzieren mit all den entsprechenden infrastrukturmassnahmen? und morgen dann soliaktionen für die entlassenen arbeiter*innen der militärindustrie, der chemie usw.?