Die rechte Szene hat sich im abgelegenen Steinbruch im Malsburg-Marzeller Weiler Lütschenbach bei einem Rockkonzert getroffen. Das Treffen zog einen größeren Polizeieinsatz nach sich.
Das teilte die Polizeidirektion Lörrach am Sonntag mit. 100 bis 120
Mitglieder der rechten Szene mit Fahrzeugen aus "ganz Deutschland und
aus der Schweiz", hauptsächlich Skinheads, sollen sich dort zum Konzert
einer Live-Band getroffen haben, das nach dem Einsatz der Polizei gegen
2.30 Uhr dann ein Ende gefunden hat.
Schon am Samstagabend habe es "Hinweise auf ein Treffen mit
rechtsradikalen Teilnehmern" gegeben, heißt es dazu im Bericht der
Polizeidirektion. Woher die Hinweise kamen, dazu wollte der
diensthabende Polizeiführer bei der Lörracher Direktion, Dieter
Troppmann, auf Anfrage der Badischen Zeitung am Sonntag keine näheren
Angaben machen. Augenzeugen aus der Gemeinde berichteten indes, es habe
Holzschilder mit rotem Pfeil am Straßenrand gegeben, die wohl den Weg
wiesen.
Wie die Polizei weiter berichtete, sei die Musik bei "einsetzenden
Regen" eingestellt worden. Erste Besucher hätten daraufhin den
Veranstaltungsort verlassen. Die Polizei habe dann "entsprechende Kräfte
zusammengezogen", um "eine Überprüfung und Kontrolle durchführen zu
können". Wer überprüft worden ist und wie viele Polizisten vor Ort
waren, mochte Troppmann nicht sagen. Straftaten oder
Ordnungswidrigkeiten hätte von der Polizei bei den Kontrollen indes
"nicht festgestellt" werden können.
Im Dorf indes machte die Aktion der Polizei offenbar die Nacht zum Tage,
wie aus Malsburg-Marzell zu erfahren war. Auf Höhe des Malsburger
Rathauses – dort mündet die Straße von Lütschenbach in die Kreisstraße,
die durch Malsburg-Marzell führt, – seien Scheinwerferanlage des
Technischen Hilfswerkes aufgebaut worden, offenbar um die Polizei bei
der Kontrolle der den Veranstaltungsort verlassende Personen zu
unterstützen. Augenzeugen berichteten von zehn Polizeibeamten, die dort
im Einsatz gewesen sein sollen. Ähnliche Berichte gibt es aus Marzell,
wo eine weitere Zufahrstraße in die Kreisstraße mündet, die weiter führt
in Richtung Kleines Wiesental, respektive auf den Blauen und nach
Badenweiler/Müllheim.
Bürgermeister-Stellvertreterin Helga Althauser (SPD)– sie vertrat am
Wochenende Bürgermeister Gerd Schweinlin, der in Urlaub weilte,
ebenfalls wie den Ferien machenden Bürgermeisterstellvertreter Manfred
Wetzel – zeigte sich bestürzt darüber, dass sich die rechte Szene in
Malsburg-Marzell getroffen hat. Es müsse geklärt werden, wie es zu dem
Treffen auf dem privaten Gelände kommen konnte. Künftig müsste auf die
Nutzung des beliebten Veranstaltungsplatzes strenger geachtet werden, so
Althauser.
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Pressemitteilung der Polizeidirektion Lörrach
Polizeidirektion Lörrach, Stand 03:00 Uhr
Hinweis auf ein Treffen der rechten Szene in Malsburg-Marzell
Landkreis Lörrach
Am Samstagabend gab es Hinweise auf ein Treffen mit rechtsradikalen Teilnehmern. Das Treffen oder Konzert sollte in einem Steinbruch im Bereich der Gemeinde Malsburg-Marzell stattfinden. Eine Streife überprüfte die genannte Örtlichkeit und konnte feststellen, dass in einem im Wald abgelegenen Steinbruch eine größere Anzahl Personen aufhältig war und Live-Musik gespielt wurde. Bei den Personen handelte es sich offensichtlich um Angehörige der rechten Szene. Beim einsetzenden Regen wurde die Musik eingestellt und die ersten Personen verließen die Örtlichkeit. Die Polizei zog entsprechende Kräfte zusammen, um eine Überprüfung und Kontrolle durchführen zu können.
Es konnte festgestellt werden, dass sich in dem Steinbruch etwa 100-120 Personen der rechten Szene, hauptsächlich Skinheads, für ein Konzert getroffen hatten. Die Personen waren mit Fahrzeugen angereist und stammten aus ganz Deutschland und aus der Schweiz. Der polizeiliche Einsatz war gegen 2.30 Uhr beendet, nachdem sich die Personen von der Örtlichkeit entfernt hatten.
Straftaten oder Ordnungswidrigkeiten konnten von der Polizei bei den Kontrollen nicht festgestellt werden.