Dresdener Jahrestagung der Atomlobby von Protest begleitet

Atomkraft? Nein danke!

"Atomkraft blockiert den Ausbau der Regenerativen"

Zur Jahrestagung Kerntechnik 2009 lädt das Deutsche Atomforum in der Zeit vom 12.-14. Mai nach Dresden ein. Dafür, dass die Veranstaltung der Atomlobby nicht geräuschlos über die Bühne des Kongresszentrums geht, wollen Umweltverbände und Anti-Atom-Initiativen sorgen. Die Bürgerinitiative
Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) gehört zu den Unterstützern des Protests.


Mit einer Mahnwache vor dem Kongresszentrum ab 8.30 Uhr, einer Demonstration und Kundgebung am Abend unter dem Motto "Keine Zeit für Halbwertzeit" sprechen die Atomkraftgegner die Gefahren der Atomkraft an: "Uranabbau, Reaktorbetrieb, Castortransporte und Endlagerung hochradioaktiver Abfälle stehen für die schleichende Verseuchung durch die Atomkraftnutzung." Allein in der havarierten Asse II, der illegal betriebenen Atommülldeponie, zählt das Bundesamt für Strahlenschutz über 200 Zwischenfälle, etliche davon waren mit der Kontamination der dort Beschäftigten verbunden", hält die BI dem Atomforum vor.


Bereits am Tschernobyljahrestag waren zahlreiche Gorleben-Gegner nach Krümmel aufgebrochen, flankiert von 20 Bäuerinnen und Bauern, die mit ihren Traktoren gegen das Wiederanfahren des "Leukämiereaktors" demonstriert hatten. "Keine Zeit für Halbwertzeit" - Zeit für die Stilllegung aller AKWs, so münzt die Bürgerinitiative das Demo-Motto um, denn in Dresden wird auch für die Teilnahme an der großen Berliner Anti-Atom-Demonstration am 5. September geworben.

Das Deutsche Atomforum rückt auf ihrer Jahrestagung den "deutschen Sonderweg" des Atomausstiegs in den Mittelpunkt. "Aus Großbritannien weiß man inzwischen, dass die Atomkraft den Ausbau der Regenerativen blockiert", kritisiert die BI. Das Atomforum  hat u.a. den Greenpeace-Energieexperten Roland Hipp zur Podiumsdiskussion eingeladen. In der Anti-Atom-Szene ist der Auftritt des Greenpeace-Mannes auf der Jahrestagung Kerntechnik höchst umstritten. Die Lobby suggeriere Dialogbereitschaft. "Ein Dialog setzt gleiche Augenhöhe voraus, die ist in diesem Kreis überhaupt nicht gegeben. Das Atomforum repräsentiert die geballte ökonomische Macht der Stromkonzerne, die am Weiterbetrieb der AKWs verdienen wollen. Argumente zählen nicht, was zählt ist politischer Gegendruck", kommentiert BI-Sprecher Wolfgang Ehmke. Er war ebenfalls zu einem moderierten Streitgespräch zum Thema Asse-Gorleben eingeladen, hatte aber abgesagt: "Ich rede nicht gern gegen die Wand. Meinen
Vorschlag, stattdessen Thesen zur Thematik den Tagungsunterlagen beizulegen, hat der Veranstalter abgelehnt."


Statt des BI-Sprechers wird nun die Europa-Abgeordnete der Grünen, Rebecca Harms, am Streitgespräch teilnehmen.

Wolfgang Ehmke 0170 5105606
Kontakt vor Ort: Kerstin Rudek 0160 1592473

Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow - Dannenberg e.V.
Rosenstr. 20  29439 Lüchow
<http://www.bi-luechow-dannenberg.de>
Büro: Tel: 05841-4684  Fax: -3197
büro@bi-luechow-dannenberg.de

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Berlin, 11. Mai 2009: Der Bundesverband WindEnergie hält eine Allianz zwischen Kernkraft und Erneuerbaren Energien für eine Mogelpackung. "Längere Laufzeiten von Kernkraftwerken blockieren die Windenergie in Deutschland", erklärte Hermann Albers, Präsident des Bundesverbands WindEnergie. “Das ‘Angebot’ der Atomindustrie führt direkt auf einen energiepolitischen Holzweg”.

 

Die Nutzung der Windenergie und längere Laufzeiten von Kernkraftwerken stehen in einem Systemkonflikt. Längere Laufzeiten für Kernkraftwerke blockieren den Ausbau der Windenergie. Sie verstopfen Stromnetze und Strommärkte und stellen in der Konsequenz den Vorrang der Erneuerbaren Energien in Frage. "Mit der EEG-Novelle 2009 hat der deutsche Gesetzgeber die Grundlagen für den weiteren Ausbau der Windenergie gesichert. Dieser Schwung darf nicht durch Debatten um den Ausstieg aus dem Ausstieg verspielt werden. Investoren wollen wissen, in welche Richtung es geht", betonte Albers. "Sonst laufen wir in Deutschland Gefahr, die Klimaschutzziele der Bundesregierung zu verpassen."

 

Bis 2020 sind in Deutschland nach Berechnungen des BWE moderne Windenergieanlagen mit einer installierten Leistung von 45.000 Megawatt an Land und 10.000 Megawatt auf hoher See zu erwarten. Selbst wenn einige Anlagen in Wartung oder im Windschatten liegen: Bei windigen Wetterlagen werden dann weit über 45.000 Megawatt eingespeist, das entspricht mehr als der Summe aller Grundlastkraftwerke in Deutschland. "Inflexible Kraftwerke wie Kernenergiemeiler oder Kohlegrundlasteinheiten werden in Zukunft nicht mehr gebraucht. Deutschland sollte jetzt in regenerative Kombikraftwerke, neue Speicher und Verbrauchsmanagement investieren, anstatt Alttechnologien künstlich am Leben zu halten", so Albers.

 

Tabelle zur Nettostromerzeugung und -verwendung 2007 in Terrawattstunden (TWh)

 Kernenergie

 133,2 TWh

 Braunkohle

 143,2 TWh

 Steinkohle

 133,2 TWh

 Erdgas

 71,9 TWh

 Erdöl und Sonstige

 23,9 TWh

 Erneuerbare Energien

 91,9 TWh

 Summe

 597,3 TWh

 

 

 Nettoexporte

 19,0 TWh

 Pumpstrom

 9,1 TWh

 Verbrauch

 569,2 TWh

 Summe

 597,3 TWh

Quelle: www.ucte.org

Zahlen zur Entwicklung der Windenergie unter http://www.wind-energie.de/de/statistiken. Weitere Informationen über die heutige BWE-Fachtagung zur EEG-Novelle in Berlin: www.wind-energie.de/de/seminare-tagungen/fachtagungen/eeg.

Kontakt:
Ulf Gerder, Pressesprecher, Bundesverband WindEnergie e.V.
030-28482-121, u.gerder@wind-energie.de

 

Der Bundesverband WindEnergie e.V. (BWE) ist Partner von 2.500 Unternehmen der Branche und vertritt rund 20.000 Mitglieder. Unter seinem Dach befinden sich Betreiber und Hersteller von Windenergieanlagen, Planungsbüros, aber auch Wissenschaftler, Ingenieure, Techniker, Juristen und Förderer der Windenergie. Rund 20.000 MW der in Deutschland installierten Leistung werden durch den BWE repräsentiert. Der BWE ist die starke Stimme für den Wind in Deutschland und der Schrittmacher für eine erneuerbare Energiepolitik. Mehr über den BWE im Internet: http://www.wind-energie.de.