Der diesjährige Adorno Preis wird an Judith Butler verliehen. Wie nicht anders zu erwarten kommen wieder aus einer bestimmten Ecke die gleichen Beschuldigungen. Doch dass die linke (?) Wochenzeitung jungleworld sich soweit selbst enttarnt, damit war nicht zu rechnen. Die Diskussion um die Preisverleihung wird der deutschen Linken weltweit der Spiegel vorgehalten. Eine Reaktion erfolgt bisher nicht. Der Versuch einer Bestandsaufnahme folgt nun:
Eine Chronologie der Ereignisse:
Am 31.05.2012 gab die Stadt Frankfurt bekannt, dass Judith Butler den diesjährigen Adorno Preis erhält.
Als Begründung wird angegeben:
„Mit dem Theodor-W.-Adorno-Preis des Jahres 2012 wird eine der maßgeblichen Denkerinnen unserer Zeit geehrt. Für Fragen über Identität und Körper sind ihre Schriften maßgeblich und werden weltweit rezipiert. Als Vordenkerin eines neuen Verständnisses von Kategorien wie Geschlecht und Subjekt, aber auch der Moral, ist sie immer dem Paradigma der kritischen Autonomie verpflichtet. Spurenelemente von Butlers Theoriegebäude finden sich in Werken der zeitgenössischen Literatur, dem Film, dem Theater und der Bildenden Kunst.“
Am 3. Juni kommt es zur ersten Äußerung von Thomas von der Osten-Sacken in der jungleworld.
"Adorno Preis für Hamas Fan" ist schonmal ein ordentlicher Hammer als Überschrift. Es geht aber weiter mit der Feststellung: "(zu seinem Glück blieb die Lektüre ihres Werkes Adorno erspart)" Polemisch und respektlos wird der Artikel beendet: "Wenn ernsthaft der Adorno Preis an Judith Butler verliehen wird , dann sollte konsequenterweise Martin Heidegger posthum noch die Martin Buber Medaille bekommen, Hans Grimm vielleicht einen Benjamin Orden erhalten und Henning Mankell ein Else-Lasker Schüler Stipendium für seine Teilnahme auf der Mavi Marmara."
Am 4. Juni verteidigt Micha Brumlik seine Kollegin in der taz und zieht dabei hohen Rat heran:
"Wer aber Judith Butler, ihr Denken zu Israel und zum Judentum dort kennen lernen will, wo es wirklich stark ist, sei auf ihren Aufsatz „Is Judaism Zionism?“ verwiesen, der 2011 in einem Band über „The Power of Religion in the Public Sphere“ publiziert wurde. Dort plädiert sie mit Blick auf die ungebrochene israelische Siedlungspolitik mit Martin Buber und Hannah Arendt realistisch für ein neues Nachdenken über einen föderalen oder binationalen Staat von jüdischen Israelis und Palästinensern."
Am 4. Juni reagiert von der Osten-Sacken schnell und direkt: Sein Hauptargument lautet:
"Kurzum, Judith Butler fordert den Totalboykott aller israelischen Universitäten und Akademiker, außer sie sprechen sich im Sinne der BDS Kampagne gegen die israelische Besatzungspolitik aus. Noch einmal zum Mitschreiben: dieser Frau will die Stadt Frankfurt einen Preis verleihen, der den Namen eines Akademikers trägt, der aufgrund seiner jüdischen Herkunft Deutschland als Flüchtling verlassen musste, sonst wäre er ins Gas gegangen, und der zusammen mit Max Horkheimer nach langen Überlegungen nach Frankfurt zurückkam, um hier erneut zu lehren. Tausende anderer Akademiker jüdischer Herkunft hatten dieses Glück nicht, ihre Asche liegt irgendwo in Auschwitz, Treblinka oder Sobibor. Vielleicht haben einige es auch geschafft und sind damals nach Palästina emigriert. Vielleicht lehren ihre Kinder und Enkel heute an israelischen Universitäten. Und, geht es nach der Preisträgerin, sollen sie nun boykottiert werden, weil sie sich nicht explizit gegen die Besatzung aussprechen."
Am 8. Juni veröffentlicht die ARD einen Beitrag zum Thema Pinkwashing. Kurz darauf entwickelt sich auch wieder innerhalb der deutschen Linken eine Diskussion zu diesem Thema. Wieder aus dieser Ecke werden die Genossen die in Berlin einen Vortrag dazu hielten teilweise mit falschen Unterstellungen kritisiert. Es folgt eine Klarstellung.
Die Pinkwashing-Diskussion hängt nur inderekt mit Judith Butler zusammen. Sie ist jedoch eine der Kritikerinnen des Homonationalismus sowie Pinkwashing und hat 2010 einen Zivilcourage Preis des CSD abgelehnt.
Weshalb erwähne ich jetzt auch noch das pinkwashing Thema? Obwohl zu diesem Zeitpunkt bereits bekannt war, dass Butler den Adorno Preis erhält wird im Zuge dieser Diskussion keine Kritik an der Preisverleihung für Judith Butler geäußert.
Am 23.7 wird es dann ekelhaft. Thomas von der Osten-Sacken schlägt gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Er reisst ein Bild aus dem Zusammenhang und beschuldigt damit gleichzeitig den früheren Preisträger Jean-Lud Godard und stellt die künftige Preisträgerin auf das scheinbar gleiche Niveau.
"“Für uns, die wir einen Film über Palästina machen wollen, besteht die Arbeit darin, dass wir versuchen, den Zionisten Geld abzunehmen, damit wir Waffen kaufen können, um sie anzugreifen.”
Am 08.08.2012 meldet sich eine Gruppe Morgenthau zu Wort mit einem Artikel: "Never mind the Adorno here is Judith Butler"
"Dass Butler mit dem Adorno-Preis bedacht wird, ist, nachdem in den Jahren zuvor bereits Godard und Derrida diesen Preis entgegennehmen durften, und Butler 2002 im Rahmen der Adorno-Vorlesungen referieren konnte, keineswegs verwunderlich, deshalb jedoch nicht weniger unverschämt. Eine Denkerin, deren Geschäft darin besteht, Natur im Diskurs aufzulösen und den ubiquitären Antizionismus und Antiamerikanismus moralphilosophisch zu veredeln mit dem Adorno-Preis zu würdigen, zeugt nicht nur von der Ahnungslosigkeit, mit der Adorno immer wieder zum prä-postmodernen Differenzphilosophen stilisiert wird, sondern auch vom instrumentellen Umgang, den man in Frankfurt mit dem Erbe der Kritischen Theorie pflegt"
Diese Grundlage zur Diskussion wird auf unterschiedlichen Blogs verlinkt.
Am selben Tag meldet sich auch eine Assoziation Anti Allemande aus Berlin zu Wort:
"Konnte Adorno sich zu Lebzeiten noch davor retten, von denjenigen, die ihren Antisemitismus als Israelkritik vortrugen, gänzlich mit Beschlag belegt zu werden, ist die Verleihung des Adorno-Preises an Butler der verspätete Triumph jener Studenbewegung, der der Umschlag in den Faschismus vor allem deshalb nicht glückte, weil er gesellschaftlich in Deutschland gar nicht mehr notwendig war. Dass der Neuauflage des Judenboykottes nun im Namen dessen geehrt wird, der zeitlebens gegen den Antisemitismus anschrieb, ist Grabschändung dort, wo der theoretische Korpus schwerer wiegt als der Leib."
Am 14.08.2012 versucht eine Organisation Zitate des Preisträgers als Begründung anzuführen weshalb der Preis nicht an Judith Buthler gehen darf:
"Der Philosoph Theodor W. Adorno trat der Judenfeindschaft in all seinen Erscheinungsformen vehement entgegen, während Judith Butler gegen Israel gerichtete terroristische Organisationen wie Hisbollah und Hamas verharmlost. Ihre Boykott-Aufrufe gefährden Israels Existenz, während dem Frankfurter Philosophen die gesicherte Existenz Israels besonders am Herzen lag: Er mache sich "schreckliche Sorgen wegen Israel"[1]schrieb er im Kontext des Sechs-Tage-Krieges von 1967 und warnte vor dem "Furchtbaren, das Israel, der Heimstätte zahlloser vor dem Grauen geflüchteter Juden, droht."[2]
[1]Adorno, Theodor W./Tobisch, Lotte (2003): Der private Briefwechsel, Graz - Wien, S. 197.
[2]T. W. Adorno, Aufforderung zu einer Gedenkminute für Benno Ohnesorg in der Vorlesung über Ästhetik, 6. Juni 1967, zit. nach Wolfgang Kraushaar, (Hg.): Frankfurter Schule und Studentenbewegung. Von der Flaschenpost zum Molotowcocktail. 1946 bis 1995, Bd 2. Hamburg 1998, S. 241.
Die Mühlen mahlen langsam aber nun kommt auch von israelischer Seite Bewegung ins Spiel am 27.8.2012
Stephan J. Kramer der Generalsekretär des Zentralrats der Juden drückt klar aus:
"Eine bekennende Israel-Hasserin mit einem Preis auszuzeichnen, der nach dem großen, von den Nazis als "Halbjude" in die Emigration gezwungenen Philosophen benannt wurde, kann nicht als bloßer Fehlgriff gelten", erklärte Kramer. "Nur ein Kuratorium, dem die für seine Aufgabe erforderliche moralische Festigkeit fehlt, konnte Butlers Beitrag zur Philosophie formvollendet von ihrer moralischen Verderbtheit trennen."
Am selben Tage kommt in der Jerusalem Post ans Licht zu was für Behauptungen ein Herr von der Osten Sacken ein Experte für den Mittleren Osten ist. A
"Von der Osten-Sacken sparked the effort to rescind the award to Butler in a widely read early June article on the website of the Berlin weekly Jungle World titled “Adorno prize for Hamas fan.” "
Am selben Abend freut sich der Autor über das Interesse
"Ein bisschen tut sich inzwischen, der Verleihung des Adorno Preises an Judith Butler bleibt nicht ganz unwidersprochen. Inzwischen haben der Zentralrat der Juden, das Simon Wiesenthal Center und der israelische Botschafter in recht deutlichen Worten protestiert."
Am 30.08.2012 nutzt Judith Butler in der Zeit die Möglichkeit einiges klar zu stellen:
"Diese Antisemitismus-Vorwürfe sind verleumderisch und haltlos" uns "Die schmerzlichste Beleidigung ist der Vorwurf des jüdischen Selbsthasses"
Sie führt folgendes interessante Argument an:
"Es hat mich alarmiert, wie viele Juden in den Vereinigten Staaten versuchen, ihr Judentum zu leugnen, weil sie über die israelische Politik bestürzt sind, zu der etwa die Besetzung, die Praxis der Haft auf unbestimmte Zeit und die Bombardierung ziviler Ziele im Gazastreifen gehören. Diese Juden glauben irrtümlicherweise, dass der Staat Israel das Judentum unserer Zeit repräsentiert und dass man, wenn man sich als Jude begreift, Israel und seine Vorgehensweise zu unterstützen hat. Dabei hat es immer auch jüdische Traditionen gegeben, die sich staatlicher Gewalt widersetzten, ein multikulturelles Zusammenleben bejahten und die Grundsätze der Gleichheit verteidigten. Dieser zentrale ethische Traditionsstrang wird vergessen oder beiseitegeschoben, sobald Israel als Grundlage jüdischer Identität oder jüdischer Werte akzeptiert wird."
Am 31.8.2012 meldet sich mit Stephan Grigat ein alter Bekannter mit dem gleichen Artikel in drei Publikationen. Polemisierend ist ja bereits die Überschrift: "Ein schlechter Witz" Das zieht sich wie ein roter Faden und zum Schluss werden nochmal alle Geschosse aufgefahren:
"Vielleicht sollte man die Preisverleihung aber auch einfach als Ausdruck dessen begreifen, dass der Kultur- und Wissenschaftsbetrieb sich mittlerweile dermaßen an der Demontage der Vernunft beteiligt, dass nahezu alles möglich wird – selbst die Vergabe eines nach Adorno benannten Preises an eine Anti-Israel-Aktivistin, die mit ihrer Philosophie das exakte Gegenteil von Kritischer Theorie repräsentiert."
Am 31.8.2012 erscheint in der Frankfurter Rundschau eine Antwort auf die Vorwürfe Kramers: "Fangen wir an miteinander zu sprechen"
"Ich vermute, der Grund dafür, dass Kramer seine Vorwürfe nicht belegt, liegt nicht nur darin, mithilfe einer machtvollen Denunziation jede Diskussion im Keime zu ersticken – sondern auch jedem, der es trotzdem wagt, eine Diskussion anzufangen, von vornherein die Berechtigung dazu abzusprechen. Ich nehme den Angriff gegen mich insofern auch nicht persönlich; vielmehr richtet er sich gegen alle, die Israel und seine gegenwärtige Politik kritisch beurteilen. Eben diese Form der Kritik soll außerhalb jeder Debatte liegen. Ein probates Mittel, einen Sprecher oder eine Sprecherin als „außerhalb der Grenzen einer vernünftigen Debatte“ stehend darzustellen, besteht in der Denunziation, in der Dämonisierung und der De-Legitimation."
Am 31.8 verkündet die Stadt Frankfurt, dass es auf jeden Fall dabei bleibt, dass Judith Butler den Beis erhält:
"Nach der heftigen Kritik an der bevorstehenden Verleihung des Adorno-Preises an Judith Butler hat die Stadt Frankfurt die Entscheidung noch einmal bekräftigt. Kulturdezernent Felix Semmelroth (CDU) sagte, er stehe voll hinter der Entscheidung des Kuratoriums."
Am 06.09.2012 antwort Kramer in der Frankfurter Rundschau auf den Brief Butlers und treibt die Beschuldigung voran:
"So werden Israels Todfeinde legitimiert" lautet die Überschrift und angekündigt wird daran ein Boykott der Preisverleihung und erhebt folgende neue Beschuldigung gegen Butler
"Demaskierend ist auch die von ihr verwandte Wortwahl, mit der sie die vermeintlichen Mittel ihrer Kritiker beschreibt: Denunziation, Dämonisierung und Delegitimierung. Letzteres sind Schlagworte, die eine bedeutende Rolle in der Diskussion um die Abgrenzung zwischen legitimer Israelkritik von antisemitisch motivierter Israelkritik beschreiben. Seit Jahrzehnten versuchen israelsolidarische Organisationen klare Kriterien zu formulieren, die beschreiben, was eben keine legitime Israelkritik ist: Nämlich die Anwendung doppelter Standards, die Delegitimierung und die Dämonisierung Israels. Dass Frau Butler diese Schlagworte nunmehr auf ihre Kritiker bezieht, um diese zu diskreditieren: Auch hierin erkennt man den allzu durchsichtigen Versuch, sich in Umkehrung der tatsächlichen Sachlage in eine Opferrolle zu flüchten."
Über die zahlreichen FürsprecherInnen und weitere KritikerInnen soll hier nicht weiter eingegangen werden.
Highlight daraus ist jedoch, dass die Preisverleihung inzwischen zur "Nationalen Angelegenheit" erklärt wird von der FR.
"Die Paulskirche hat schon eine Reihe von Kontroversen über das Judentum und Israel gesehen. Ist der Streit um die Verleihung des Adorno-Preises an Judith Butler nur eine weitere davon?"
Inzwischen gibt es sowohl online Petitionen für Judith Butler und auch zwei Gegen sie. Stand 9.9 1200 pro Butler und 400 contra.
Die Petitionen gegen Judith Butler kann sich ein gewisse Polemik der Darstellung nicht sparen. Abstoßend.
Für den 11.09.2012 wird inzwischen von einer Initiative aufgerufen Kein Adorno Preis für Antisemiten - Kein Adorno Preis für Judith Butler!
Verschiedene Organisationen haben sich dem Bündniss angeschlossen und den Aufruf unterzeichnet.
Nachdem nun die polemischen Argumente mehr oder weniger emotional ausgetauscht sind versucht sich die jungleworld es nun auf Wissenschaftlicher Basis. Gestartet wird wie üblich polemisch.
"Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, wie wenig Judith Butlers Denken mit Theodor W. Adorno zu tun hat, dann wäre er mit der Verleihung des nach ihm benannten Preises erbracht: Nicht nur, dass es mit Jean-Luc Godard schon einmal einen Preisträger gab, der mit antisemitischen Ausfällen von sich Reden machte; seit Jürgen Habermas und Jacques Derrida diese Auszeichnung erhalten haben, hat sie sich endgültig als »Goldene Himbeere« der Sparte Philosophie erwiesen."
Dann folgen Zeilen über Zeilen und am Ende die Erkenntnis es war ein Versuch alte Kamellen aufzuwärmen um der ganzen Diskussion einen gewissen wie nannte es Herr Kramer "wissenschaftlich verbrämten" Auszudruck zu verleihen.
"Der Text ist die überarbeitete, redaktionell gekürzte Fassung eines Vortrags, der 2011/12 im Rahmen der Veranstaltungsreihe »Queerograd« in Graz und Wien gehalten wurde."
Vielleicht wird es ja etwas genießbarer wenn das Thema am 11.09.2012 um 20 Uhr im Kaffee Koz von den Autoren nochmals aufgewärmt wird.
Soviel also zu der Chronik der Geschichte um den LeserInnen hier mal einen kurzen Überblick zu verschaffen.
Was stört an dieser ganzen Diskussion? Was bringt uns voran?
Beginnen wir einmal mit den ärgerlichen Punkten.
Diskussionkultur und Polemik
- Judith Butler wird kritisiert wegen zwei Punkten. Sie setzt sich ein für eine Boykott-Israel Kampagne und hat in einer Diskussion die Hamas als progressive Bewegung eingestuft. Darüber zu diskutieren ist berechtigt. Die Kritik daran reicht offenbar nicht aus. Sie wird gewürzt mit Übertreibungen und Unwahrheiten. Die Diskussion findet bisher ausschließlich im Netz und den Medien statt. Anbei folgt eine kleine Übersicht in Klammer erfolgt jeweils wer dafür verantwortlich ist.
- So wird sie stilisiert zum Hamas-Fan, was meiner Ansicht nach beinahe an Rufmord grenzt. (van der Osten Sacken)
- Ihr wird die Fähigkeit zur kritischen Theorie abgesprochen (Grigat)
- Anhand eines Fotos eines vorigen Preisträgers wird sie mit Verwendung von Nazi-Symbolik in Verbindung gebracht (van der Osten-Sacken)
- Er geht dabei sogar noch soweit eine Quelle als Argument anzuführen, die seinen ganzen Versuch eigentlich enttarnt. In dem von ihm zitierten
Perlentaucher-Artikel wird beschrieben was Godard damit aussagen wollte. Über dieses künstlerische Stilmittel lässt sich streiten. (van der Osten Sacken)
- Dafür reisst er ein Zitat aus dem Zusammenhang um Butler damit Antizionismus zu unterstellen. (van der Osten-Sacken)
- Zitate von Adorno werden dazu verwendet, um Butler mit dem Antisemitismus der linken in der 70er oder gar dem Faschismus zu unterstellen (Anti Allemande aus Berlin)
-Wenn alles nichts nutzt ist der Preis plötzlich nichts mehr wert und wird als goldene Himbeere eingestuft (Alex Gruber und Tjark Kunstreich)
- Ihr wird zum Vorwurf gemacht, dass die Preisverleihung am 11. September statt findet (Aufruf kein Adorno Preis für Antisemiten)
- Die Onlinepetetion Adorno-Preis stoppen zeigt eine Fotomontage von Butler mit kleinen Kindern, die Granaten und Gewehre tragen. (Urheber unbekannt es ist jedoch verlinkt auf dem Aufruf der Initiative keine Adorno-Preis für Judith Butler)
Und immer wieder droht der Antisemitismusvorwurf
- Natürlich darf auch nicht fehlen dieser Amisemitismusvorwurf von allen Seiten als Begründung reicht schon der Boykott-Aufruf aus.
Ablenkung vom Thema:
- Eigentlich geht es um den Adorno-Preis. Doch es werden Nebenkriegsschauplätze aufgebaut und Beschuldigungen ausgewiesen.
Judith Butler verteidigt sich und wie sie angibt alle Menschen, die wegen Israelkritik mit Antisemitismusvorwürfen bedacht werden.
Doch eigentlich müsste doch eine Diskussion statt finden zwischen allen, die gegen die Preisverleihung sind und dem Kuratorium
über Kriterien die für die Preisvergabe entscheidend sind sei es wissenschaftlich, persönlich etc
Was passiert ist jedoch ein persönliche Hetzjagd gegen Judith Butler, die sie bisher erstaunlich gelassen aufnimmt.
Selbstenttarnung der linken (?) Wochenzeitung jungleworld.
Wir halten also fest, dass die Diskussion mit äußerst polemischen Mitteln geführt und auch angeheizt wird. Doch es kommt noch schlimmer.
Im Zuge der Diskussion wird von der jungleworld auch Henryk M Broder zur Rate gezogen:
„Eine offen vorgetragene Kritik an politischen Positionen als ‚Denunziation’ zu bezeichnen zeugt von einem radikal-autoritären Verständnis vom Meinungskampf.“
Naja ich könnte vielleicht noch einigermaßen verstehen, dass es ins Bild passt Broders Artikel über Judith Butler zu verlinken.
Aber richtig schräg wird es, wenn Mensch weiterliest:
„Ich finde es absolut bedenklich, dass eine ganze Gesellschaft querbeet durch die Parteien und Verbände über einen Mann herfällt und nicht einmal den Ansatz von Bereitschaft zeigt, sich mit dem auseinanderzusetzen, was er schreibt.“
Oh ha jetzt wird es bitter. Die jungleworld zitiert also die Lobeshymne von Broder über Sarrazin.
Später folgen noch seine antikommunistischen Hetztiraden. Geschenkt.
Desinteresse der Queer community und von anderen Aktivistinnen
Dass Judith Butler mit Kritik aus diesem Antideutschen-Lager rechnen konnte war zu erwarten. Aber wie die pinkwashing Debatte wird dies wieder ein linker Grabenkampf völlig ohne Relevanz für die Praxis. Obwohl in den Leitmedien ein großes Interesse vorhanden ist wird die Chance verpasst und alle bleiben für sich in ihrer eigenen heilen Welt. Obwohl es um eine Ikone der Queer community geht, die ja auch deswegen den Preis bekommen hat, intessiert das scheinbar in diesem Spektrum gar nicht.
Shitstorm kann beginnen
Nach drei Monaten langsamen Rumoren und Diskurs wird der Shitstorm nun immer heftiger. Bald folgen auch noch die Internet-Sekten um PI-News und sonstige Blogger, die bis jetzt gepennt haben. Am 11.09.2012 gibt es dann ein fröhliches Stelldichein vor dem Römer und einer anschließenden Spekulation was sich da wieder für Queerfronten (?) aufgetan haben.
Kommen wir zum Positiven.
In Ihrer Antwort an Kramer hat Judith Butler eine klare Vorstellung des Diskurses geäußert. Ich interpretiere das als
Butlers Roadmap für die deutsche Linke
Punkt 1: Kritik an Israel ist notwendig die Hinterfragung ebenso. Pauschale Antisemitismus Vorwurfe sind gefährlich
"Wenn aber jede Kritik an Israel als Täuschung verdächtigt wird, als bloße Tarnung antisemitischer Motive, dann wird es bei einer Reihe von Themen keine aufrichtige Debatte geben. Selbstverständlich wäre die ganze Angelegenheit erheblich einfacher zu handhaben, wenn wir davon ausgehen dürften, dass wir den Antisemitismus am besten loswerden, indem wir jede Debatte einer strengen Zensur unterwerfen. So einfach ist es aber nicht."
Punkt 2: Kampf gegen Antisemitsimus unterschiedlichster Art ist notwendig
"Vielmehr besteht die Notwendigkeit, den Antisemitismus in der Vielfalt seiner Erscheinungen zu erkennen und zu bekämpfen, etwa in Hinblick auf die rechtsgerichteten Extremisten und selbsterklärten Nazis, die ins Europäische Parlament gewählt wurden. Auch dass bei den letzten Wahlen in Griechenland bekennende Nazis gewählt wurden, ist erschreckend und hätte die internationale Gemeinschaft zu Gegenmaßnahmen herausfordern müssen. Ebenso müssen in Deutschland die NPD und ihre Aktivitäten als Antisemitismus und Rassismus erkannt und bekämpft werden. Die Anschläge auf jüdische Schulen in Frankreich und anderswo müssen wir als (den beinahe schon alltäglichen) Antisemitismus erkennen und bekämpfen. Und ebenso müssen wir alle Formen des Geschichtsrevisionismus, die darauf hinauslaufen, die Gräueltaten des nationalsozialistischen Genozids zu bestreiten oder auch nur zu verharmlosen, energisch und öffentlich als Antisemitismus bekämpfen.
Punkt 3: Konsequenz gegen Antisemitismus aber Vorsicht vor falschen Verdächtigungen
Wir sollten uns also in aller Deutlichkeit vergegenwärtigen, wo überall Antisemitismus existiert, und gegen ihn mit allem Nachdruck vorgehen, ganz gleich, wo er in Erscheinung tritt. Ich weiß natürlich auch, dass es in Deutschland besondere Gründe gibt, Israel-Kritiker des Antisemitismus zu verdächtigen. Wenn wir Israel als eine Art heilige Stätte (sanctuary) für all jene Juden begreifen, die aus Europa während des Zweiten Weltkriegs fliehen mussten, und nach dem Zweiten Weltkrieg für die Überlebenden der Konzentrationslager – dann erscheint jede Opposition gegenüber Israel so, als würde den Juden ihr Zufluchtsort (sanctuary) genommen. Das wiederum bedeutete, dass sie erneut in ihrer Existenz angegriffen werden und von der Vernichtung bedroht sind.
Punkt 4: Bedrohung Israels wird anerkannt
Dies ist eine sehr tiefsitzende Überzeugung und einer der Gründe, warum die Israel-Kritik mit der möglichen Vernichtung der Juden gleichgesetzt wird oder mit Gleichgültigkeit gegenüber dem nationalsozialistischen Genozid oder der Verletzbarkeit Israels gegenüber solchen Staaten wie dem Iran, die ihre Vernichtungsabsichten deutlich formuliert haben.
Punkt 5: Antisemitismus-Vorwurf als möglicher Vorwand der Anti-Deutschen
"Wir wissen allerdings auch, dass der Vorwurf des Antisemitismus ein Vorwand sein kann. So hat die anti-deutsche Linke eine deutliche Kritik an dem entwickelt, was gemeinhin anti-imperialistische Linke genannt wird.
Punkt 6: Kritik an Israel als imperialistischen Staat verkennt die historische Bedeutung, ist daher antisemitisch
Sie zielt genau darauf, dass jede Kritik an Israel in einem deutschen Kontext den virulenten Antisemitismus zu neuem Leben erweckt, insoweit er mit dem deutschen Nationalismus verknüpft ist. Diese Form der Kritik ist sehr wichtig, weil sie deutlich macht, auf welch verquere und versteckte Weise sich Antisemitismus äußern kann: Wer Israel einfach nur als imperialistischen Staat kritisiert, verkennt, welche historische Bedeutung dieser Staat als Zufluchtsstätte für die Juden hat und wie sehr der fortbestehende Antisemitismus die Existenz des Staates Israel in seiner gegenwärtigen Form und mit seiner gegenwärtigen Politik als politische Notwendigkeit rechtfertigt."
Punkt 7: Kritik Butlers an der anti-imperialistischen Linken
"In diesem Sinne haben die deutschen Anti-Imperialisten bei ihrer Analyse des deutschen Nationalismus und seinen impliziten wie expliziten Formen des Antisemitismus versagt. Und ich möchte hinzufügen: Neben einer Kritik des deutschen Nationalismus ist ebenso eine Kritik des Eurozentrismus als Spielart des Antisemitismus und Rassismus dringend notwendig; betroffen sind hier vor allem Einwanderer aus der Türkei, dem Nahen Osten und Nordafrika."
Verbunden mit dieser Kritik ist auch ein Aufruf zur Wachsamkeit gegenüber migrantischem Antisemitismus. Vgl Angriff auf den Rabbiner in Berlin.
Punkt 8: Staatskritik linker Juden ist berechtigt
"Juden, die eher dem linken Spektrum zuzuordnen sind, haben ohnehin einiges am jüdischen Nationalismus zu kritisieren, zumal sie befürchten, der Nationalismus führe geradewegs zum Rassismus: Eine kritische Perspektive auf einen Staat zu werfen, dessen Nationalismus Israel weniger zu einer Zufluchtsstätte (sanctuary) denn zu einem Schlachtfeld werden ließe, tut dringend Not"
Punkt 9: Kritische Haltung zu Hamas und Hisbollah:
"In der Tat, ich würde nie einfach mal so eine „linke Gruppierung“ unterstützen, nur weil sie in irgendeinem Sinne „links“ ist. Das reicht nicht. Schon gar nicht bin ich so blind, dass ich jeder „linken Position“ vorbehaltlos applaudiere, nur weil sie „links“ ist. Das wäre wohl sehr unkritisch und machte mich überdies unglaubwürdig. In Berkeley antwortete ich entsprechend, indem ich erklärte, man könne Hamas und Hisbollah durchaus der „globalen Linken“ zuordnen, aber das hieße noch lange nicht, sie deswegen auch zu unterstützen. Niemand fragte mich übrigens, was denn nun eine globale Linke ausmachen sollte – ich hätte dann wohl über die Notwendigkeit gesprochen, Allianzen zu bilden, um die Armut zu bekämpfen."
Punkt 10: Ablehenung von Gewalt
"Als ich in Berkeley über meine Vorbehalte gegenüber staatlicher Gewalt gesprochen und meine Ansicht zu den Formen nicht-gewaltförmigen Widerstands vorgestellt hatte, schien es mir nicht weiter notwendig zu sein, noch mehr darüber zu sagen. Meine klar formulierte Haltung, die strikte Ablehnung von Gewalt, schien allerdings später niemanden mehr zu interessieren, und so wurden ein paar Zitate aus dem Zusammenhang gerissen und in den Umlauf gebracht. Im Ergebnis kam es zu einer völlig verzerrten Darstellung meiner Haltung."
Punkt 11: Eingeschränkte Solidarität mit Boykott-Aktionen
"In diesem Zusammenhang möchte ich auch noch einmal auf meine Haltung gegenüber der Frage nach einem Boykott Israels zu sprechen kommen. Auch hier habe ich mich bereits deutlich erklärt: Ich unterstütze die Initiative „Boycott, Divestment and Sanction“ (BDS) nicht ohne Vorbehalte. Zwar arbeite ich nicht mit israelischen Institutionen zusammen, die sich nicht gegen die israelische Besatzungspolitik aussprechen. Anders als der BDS lehne ich aber die Diskriminierung einzelner Personen aufgrund ihrer Staatsangehörigkeit ab. Das heißt in aller Deutlichkeit: Ich arbeite mit Israelis in zahlreichen akademischen Projekten zusammen und ich boykottiere keine Individuen; ich halte es aber für wichtig und richtig, auf nicht-gewalttätige Weise zu versuchen, Staaten dazu zu bewegen, sich an das internationale Recht, zumal an Menschen- und Völkerrechte zu halten."
Punkt 12: Für eine friedliche Lösung des Palästina-Konflikts ohne Antisemitismus und anti-arabischen Rassismus:
"Vor diesem Hintergrund möchte ich mein Engagement verstanden wissen. Ich sympathisiere mit solchen Projekten, die ihr Sprechen und Handeln mit der ethisch inspirierten Hoffnung verbinden, dass es eine politische Zukunft für Israel-Palästina gibt, in der die Grundprinzipien einer Demokratie verwirklicht sind: Gleichheit, Recht und Freiheit für alle, die hier leben und die aus ihrer Heimat vertrieben wurden. In dieser Richtung weiter zu denken wird schwierig bleiben, solange (a) jede Kritik an Israel als antisemitisch verdächtigt wird und (b) der Antisemitismus in der Vielfalt seiner Erscheinungen fortbesteht. Man findet sich hier stets in einem Zwielicht wieder: Selbst wenn die Israel-Kritik berechtigt ist, könnte sie doch antisemitische Tendenzen verstärken. Aber sollten wir deswegen schweigen? Die Antwort kann nur sein, dass jede Kritik am israelischen Staat oder seiner Politik überzeugende Gründe nennen muss und sich gegen jede Form des Antisemitismus zu verwahren hat – den anti-arabischen Rassismus eingeschlossen."
Positiver Ausblick Butlers:
Vielleicht wäre aus dem „Streit“ um meine Ansichten zu lernen, dass Juden einfach komplizierte Menschen sind, dass sie nur selten miteinander übereinstimmen, dass ihre Streitlust Teil einer wertvollen talmudischen Tradition ist und dass eine aufrichtige Diskussion gewiss der beste Weg ist, um innerjüdische Debatten produktiv werden zu lassen. Abgesehen von dem unerfreulichen und verletzenden Charakter des „Streits“ in den letzten Tagen, lässt mich genau das hoffen, wenn ich jetzt nach Deutschland kommen werde.
Also ich bin gespannt wie der Besuch Judith Butlers verlaufen wird. Ob sie tatsächlich den Preis annimmt? Wie wird ihre Diskussion am 15. September in Berlin zum Thema "Gehört der Zionismus zum Judentum"?
Doch bis dahin ist noch etwas Zeit. Auch für Mansche Menschen ihre Kritik an Judith Butler in sinnvolle Kanäle zu lenken und vielleicht auch darüber nachzudenken was Adorno für die deutsche Linke bedeutet hat und wie Butler eventuell doch zurecht in dessen Tradition steht?
Dabei will ich nochmal die Gratwanderung zeigen auf der siche manche gerade befinden.
Teile aus dem antideutschen Spektrum auf dem Weg zwischen Widerspruch und Antagonismus
Anhand der Diskussion um die Preisverleihung Judith Butlers enttarnen sich einige scheinbar linke Menschen. Das Positive daran:
Es sind recht, wenige, wenn auch recht einflussreich was die Diskurs-Macht angehet und es ist bekannt wo sie zu finden sind.
Sie argumentieren auf einer Ebene mit konservativen Politikern und sonstigen öffentlichen Personen.
Sie enttarnen sich, dass sie nicht am Sinne einer dialektischen Diskussion am Abarbeiten von Widersprüchen interessiert sind.
Judith Butler ist gewiss eine streitpare Person, die auch Positionen vertritt, über die sich diskutieren lassen z.B. Unterstützung BDS.
Auch wissenschaftliche Kritik an der Preisverleihung ist verständlich.
So lässt sich sicherlich berechtigt darüber diskutieren ob ihre Vorlesungen zu Adorno wirklich im Sinne der kritischen Theorie sind.
Auch kann darüber diskutiert werden wie sie in der Tradition Adornos für eine konsequente Bekämpfung des Antisemitismus steht.
Doch obwohl ihr mit einer Breitseite begegnet wird von unterschiedlicher Seite nimmt sie die Diskussion an.
Sie bringt interessante Denkanstöße und ich erwarte von ihrem Besuch noch weitere interessante Aspekte.
Doch anscheinend sind manche aus dem Anti-Deutschen Lager so auf ihrer Position versessen,
dass sie sich gar nicht mit dem Brief von Judith Butler an Kramer beschäftigt haben oder es krampfhaft versuchen wieder neue Vorwürfe zu konstruieren.
Judith Butler spricht sich gegen jegliche Form des Antisemitismus aus - Dennoch wird sie als Antisemitin beschimpft.
Das auch noch mit üblen Bildern. Es wird polemisiert gegen sie. Dabei sind sogar die Zitierung von sexistischen Hetzschriften (Dr. Möbius und so?) aus dem Hause Broder als Mittel recht und anschließend folgt noch eine Lobeshymne auf Thilo Sarrazin.
Da ist schon die Grenze vom Widerspruch zum Antagonismus überschritten.
Ich würde von der jungleworld viel mehr eine Debatte zum Roadmap von Judith Butler erwarten als ihre Antagonismen auch noch mit billiger Polemik zu würzen und sich dabei weiter als linke (?) Wochenzeitung zu delegitimieren.
Noch ist es nicht zu spät der Besuch geht noch ein paar Tage!
...
Na da hat sich aber jemand viel Mühe beim Cppy&Pasten gemacht und doch nur das zusammen gewürfelt, was ins Weltbildchen passte. Der erste, ressentimenthafte Kommentar bringt dann auch die Kernaussage des Werks schön auf den Punkt ("Doofe Antideutsche hetzten gegen uns Judith"). Davon, dass es auch von einigen der genannten Butler kritischen Autor_innen und in der Jungle World eine fundierete und ausführlichere Kritik an Butlers Theorie - welche natürlich nicht von ihrer politischen Praxis abzutrennen ist - gibt, verschweigen die Copy&Paste-Strateg_innen. Komisch... nicht!
Wie wärs denn zum Einsteig in die Butler-Kritik hier mit?
"Judith Butler und die uneigentliche Erfahrung. Zur Kritik des Poststrukturalismus" von Korina Korecky:
http://audioarchiv.blogsport.de/2012/08/18/zur-feministisc-hen-kritik-am-poststrukturalismus/
Kernaussage missverstanden
Also gewürfelt habe ich gar nicht. Es war ein Versuch wirklich alle wesentlichen Standpunkte, die seit 31 05 2012 aufgetaucht sind zu zitieren. Sorry habe vergessen zu schreiben, dass ich keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebe. Ergänzungen sind natürlich gerne willkommen.
Vielleicht passt es in dein "Weltbildchen" den Artikel so zu interpretieren ("Doofe Antideutsche hetzten gegen uns Judith")
Meine Kernaussage war "Auch für Mansche Menschen ihre Kritik an Judith Butler in sinnvolle Kanäle zu lenken und vielleicht auch darüber nachzudenken was Adorno für die deutsche Linke bedeutet hat und wie Butler eventuell doch zurecht in dessen Tradition steht? "
Dass die Diskussion natürlich ergebnisoffen ist versteht sich von selbst.
Ebenso wie der Verzicht auf diese destruktive Polemik.
erstaunlicher langmut
den der freund der philosophie an den tag legt und geduldig zu erklären und argumentieren versucht, wo leute alles tun um eben nicht in eine offene, inhaltliche diskussion zu kommen. da frag ich mich mal ganz polemisch: gefährdet eine ernsthafte auseinandersetzungen mit den argumenten in artikel und kommentaren die eckpfeiler der eigene identität?
ich danke dir jedenfalls für recherche und zusammenschreiben eines gut lesbaren und gut belegten artikels. copy 'n paste war das sicher nicht!
allein der vorwurf macht schon deutlich wessen geistes kind sich da mit schnöder unsachlichkeit und persönlicher beleidigung darum bemüht den/die autorIn zum schweigen zu bringen...
leider zeigt die folgende debatte, daß der versuch sich doch inhaltlich auseinanderzusetzen, so sinnvoll wie reden mit wänden ist.
außer es gibt noch mehr leute wie mich, die dies verfolgen und es als möglichkeit sehen, die eigene position zu klären.
so long,
K
erstaunlicher langmut II
Erstmal Danke für die Rückmeldung.
Was den Langmut anbetrifft will ich noch ergänzen, dass mir im Gegensatz zu dir die Diskussion auch andere Erkenntnisse gebracht hat und der Langmut sich aus meiner Sicht gelohnt hat.
- Dass es sinnvoll gewesen wäre den Text von Jörn Schulz nochmal genau zu reflektieren
- Dass laut Deutschlandfunk die jungleworld Steinzeitkommunisten sind. :-)
- Dass es auch durchaus möglich ist sich zu entschuldigen und einen Gang zurückzufahren wie Paula
- Dass manche Menschen, wie Mr. Bishop, sich für die übelsten Unterstellungen nicht zu schade sind
und sich dafür nicht einmal entschuldigen können
"na bei dem textverständniss, welches der/die autorIn an den tag legt, würde vermutlich auch der antisemitismus in rosenbergs "mytus des 20ten jahrunderts" überlesen werden"
- Die Äußerungen von Judith Butler nochmal genau zu reflektieren und nach Paulas Kritik an meinem angeblichen Anspruch
auf Definitionsmacht was links ist, meldet sich heute nochmal Judith Butler zu Wort. Wie beschrieben ist meine Erwartung da
nicht in Stein gemeiselt und die heutige Stellungnahme von Butler ist da sicher auch ein Denkanstoß
"Wenn ein normatives Ideal der Linken unsere Beschreibung der gegenwärtig existierenden Linken von vorneherein einengt, dann werden unsere Deskriptionen alles außen vor lassen, was wir inakzeptabel finden. Wir verfälschen damit nicht nur, wir maskieren auch die Realität mithilfe eines bereinigenden Ideals von der Linken."
"Wenn wir indessen nur das „links“ nennen, das wir unterstützen und wertschätzen, sind wir außerstande die irritierende Welt, in der wir leben, zu beschreiben und mit ihr zu streiten. Genau diese irritierende Welt verlangt aber unsere kritische Aufmerksamkeit, wenn unsere Ideale jemals verwirklicht sehen oder der Verwirklichung zumindest näher kommen wollen. "
Jetzt bin ich erstmal gespannt wie die Preisverleihung verläuft.
Vielen Dank an alle, die sich an der Diskussion beteiligt haben.
Show must go on
"Judith Butler ist so borniert wie Ulrike Meinhoff" schreibt Alan Posener heute in der Welt.
Alan Posener ist aber auch die letze Dumpfbacke
und als Springermitarbeiter "von Amts wegen" prozionistisch.
....
Was soll einem dein zusammenkopierter Beitrag denn jetzt sagen? Das die Jungle World kritische Artikel abdruckt?
Freut mich für dich das du daraus auch gleich den Schluß ziehst die Jungle World aus deiner Linken Volksgemeinschaft auszuschließen, und natürlich sparst du auch nicht mit dem Bannspruch "Antideutsch", damit du und deine Freunde auch gleich wissen was Phase ist und sich auf Kritik und Debatte garnicht erst einlassen müssen.
Du erzählst dann weiterhin auch wieder nix neues, du scheinst nicht zu wissen was Antisemitismus ist und fühlst dich deshalb von dem Vorwürf auch nicht tangiert. ( Obwohl du ja scheinbar auch lieber nicht beim Juden einkaufst und die total legitime Boykottaktion der reaktionären "Friedensfreunde" unterstützt )
Außerdem ist es dir ja auch viel wichtiger nochmal klar zu stellen, dass Staaten wie Israel Homosexuelle nur nicht an Baukränen aufhängen lassen, weil sie damit das Recht erkaufen Krieg zu führen. ( Bei dieser ganzen "Pinkwashing" Geschichte springt einen der Wahn seiner Ideologen doch schon an )
...Naja zurück zu deinem Hauptthema, Juditt Buttler soll der Adorno Preis bekommen, dieser ist ja nun wirklich nix mehr Wert, wenn man sich mal die Liste der Gewinner anguckt. Das nun angerechnet jemand wie Juditt Buttler den Preis bekommen soll, ist vor allem traurig, nicht weil sie sich selbst in die Reihe der Apologeten der Vernichtung Israels einreiht, sondern weil ihr Philosophie allgemein einfach schlecht ist und zur Kritischen Theorie als Antipode gesehen werden kann. Den besten Artikel zum Thema hat meiner Meinung nach die Gruppe Morgenthau aus Frankfurt geschrieben : gruppemorgenthau.com !!!
Um was es geht?
Fangen wir mit dem Schluss an. Also die Gruppe morgenthau habe ich zitiert. Die sind in der Lage ihre Kritik noch einigermaßen sachlich zu formulieren, vor allem ohne diese dekunstruktive Polemik von der inzwischen auch ich nolens volens betroffen bin.
Also ich habe nie geäußert, dass ich für einen Boykott bin. Wie kommst zu der Annahme ich würde nicht bei Juden kaufen?
Ich war schon Israel beim Fußball und habe mir sogar einen Schal gekauft von Hapoel Tel Aviv, der noch immer in meinem Zimmer hängt. Deren Fans haben auch schon einen Boykott gemacht, um gegen den Präsident zu protestieren, dennoch wurde ihnen nicht Antisemitsmus vorgeworfen (zumindest nicht von Thomas van der Osten-Sacken :-) )
Als ich in Tel Aviv war hat mich auch begeistert was für eine offene Atmosphäre herrscht und damit habe ich keine pinkwashing Vorwürfe verbunden. Das ist ein anderes Thema. Ich habe da geäußert, dass im Zusammenhang mit der pinkwashing Diskussion keine Kritik an der Preisverleihung genannt wurde.
Was meine angeblichen Forderung angeht die jungle world aus einer linken Volksgemeinschaft ausschließen zu wollen:
"Ich würde von der jungleworld viel mehr eine Debatte zum Roadmap von Judith Butler erwarten als ihre Antagonismen auch noch mit billiger Polemik zu würzen und sich dabei weiter als linke (?) Wochenzeitung zu delegitimieren.
Noch ist es nicht zu spät der Besuch geht noch ein paar Tage!"
Ich finde diese überzogene Polemik und Verbreitung von Unwahrheiten und Unterstellungen eben nicht ok.
Ich habe konkret genannt was mich irritiert. Spätestens bei der Sache mit Broder ist bei mir aber ein Punkt erreicht, an dem ich einen Antagonismus sehe.
Der Schluss wie mit diesem Antagonismus (meine subjektive Auffassung) umgegangen werden soll, den hast du unterstellt.
Ich habe lediglich um etwas mehr Sachlichkeit gebeten.
Des weiteren habe ich überhaupt nicht irgendwelche angeblichen Freunde mit identitären Gehabe ansprechen wollen. Die Überschrift lautete "Teile des antideutschen Spektrums" und diese Teile habe ich ja auch genau benannt: "Es sind recht, wenige, wenn auch recht einflussreich was die Diskurs-Macht angehet und es ist bekannt wo sie zu finden sind"
Um was es mir geht? Also ich will einfach verstehen weshalb die jungleworld und an andere Leute aus diesem Lager nicht in der Lage sind sinnvoll zu diskutieren und Butler permanent irgendwelche Dinge unterstellen, obwohl sie doch ganz klar Stellung bezogen hat wie sie es sieht. So verstehe ich z.B. nicht wie du es so siehst "Apologeten der Vernichtung Israels einreiht" obwohl Butler sich klar dagegen ausspricht (siehe Pukt 4)
Ganz einfach - Bitte doch einfach sachlich arbeiten was dir an der roadmap von Butler nicht gefällt.
Es sind doch auch Punkte drin, die auch auf Zustimmung stoßen oder ist alles Mist?
.
Hör mir auf mit deiner Beanspruchung für die Def.-Macht wer und was links ist, von demher ist es schon ziemlich lächerlich wenn du den von dir als "antideutsche" diffamierten die Beanspruchung einer Diskursmacht über dieses Thema andichtest, die es so garnicht gibt. Was kann ein/e Butler-KritikerIn dafür, wenn es niemanden gibt der es schafft seine Ansichten zu widerlegen? Die einzige nennenswerte Antwort darauf kam von Butler selber, die diese war vom ersten bis zum letzten Satz ausschließlich polemischer Natur.
Und Ja klar, Jungle World und antideutsch, haha das wird auch wenn so Deppen wie du es zum Millionsten mal behaupten nicht wahrer.
Du reist in deinem Text die ganze Zeit Zitate aus ihrem Zusammenhang, doch die meisten der Zitate geben, eingebettet in ihrem Text, doch ein ganz anderes Bild als du es hier zu unterstellen versuchst. Außerdem schreibst du fast nirgends dazu was an den Aussagen falsch sein soll, geschweige den warum.
Klarstellung
Zuerst: Auch du enttarnst dich ja selbst. Es ist wieder ein Beweis wie teilweise unsolidarisch hier diskutiert wird.
Was hab ich denn dir getan, dass du mich gleich als Deppen beschimpfen musst?
Mir geht es überhaupt nicht darun eine Definitionsmacht zu beanspruchen wer nun links ist. Wo steht das?
Ich habe geschrieben:
"Anhand der Diskussion um die Preisverleihung Judith Butlers enttarnen sich einige scheinbar linke Menschen. Das Positive daran:
Es sind recht, wenige, wenn auch recht einflussreich was die Diskurs-Macht angehet und es ist bekannt wo sie zu finden sind.
Sie argumentieren auf einer Ebene mit konservativen Politikern und sonstigen öffentlichen Personen.
Sie enttarnen sich, dass sie nicht im Sinne einer dialektischen Diskussion am Abarbeiten von Widersprüchen interessiert sind."
Wo habe ich wen diffarmiert?
Die Überschrift lautet Teile aus dem antideutschen Spektrum.
Also eine Gruppe die sich selbst "Association Anti Allemande" nennt da brauche ich kein Französische Professor zu sein,
um diese dem antideutschen Spektrum zu zu ordnen. Wenn das nun eine Diffarmierung ist. Bitteschön.
Was das Thema Diskursmacht angeht also ich würde es nicht als Vorwurf sondern als Feststellung sehen wollen.
Zum Thema jungle world.
Ich habe ausgedrückt, dass ich von der jungleworld erwarte.
"Ich würde von der jungleworld viel mehr eine Debatte zum Roadmap von Judith Butler erwarten als ihre Antagonismen auch noch mit billiger Polemik zu würzen und sich dabei weiter als linke (?) Wochenzeitung zu delegitimieren.
Noch ist es nicht zu spät der Besuch geht noch ein paar Tage!"
Also ich habe "linke (?) Wochenzeitung" geschrieben. Das Fragezeichen war auf die Zitierung von Broder bezogen,
und die Kritik an der destruktiven Polemik. Also ich finde berechtigt zu fragen ob die Zitierung von Broder links ist.
Wobei ich mich diesebzüglich nach einem Kommentar von Mr Bishop korrigiert habe und in dem Artikel keinen Antagonismus mehr sehe. Ich finde es berechtigt sich auf einen Konsens zu berufen, dass eine Diskussion solidarisch verlaufen sollte.
Was soll denn damit bitte die Beanspruchung der Definitionsmacht sein?
Dass die jungle world generell antideutsch sei habe ich nicht behauptet. Ja und dass Autoren wie Herr von den Osten-Sacken aus diesem Spektrum sind ist eben eine Diffarmation. Bitteschön.
Zitate aus dem Zusammenhang gerissen? Wo denn? Die ganze Zeit?
Sag mir der Einfachheit halber ein Beispiel und welches Bild ich zu unterstellen versuche.
Es geht nicht um richtig oder falsch, sondern um eine Chronologie der Ereignisse und
die Zitate sollen das Hauptargument aus meiner Sicht darstelen. Ich hätte auch die ganzen Texte zitieren können.
Der Übersicht halber habe ich sie verlinkt.
Erst gegen Ende geht es darum die Polemik darzustellen und dafür liefere ich auch die Beispiele.
Wenn du der Meinung bist, dass diese keine Polemik ist wäre ich ich für ein Gegenargument dankbar
Antwort
Stimmt. Tut mir Leid.
Zu dir und Def.-Macht:
Wenn du "scheinbar linke" oder "linke (?)" bei Leuten, Zeitungen, Gruppen, wem auch immer schreibst, dann stellst du auf jedenfall das linkssein derer in Frage, was nunmal auf Def.-Macht hinausläuft. Oder schreibst du das etwa bei absolut allen linken Personen, Gruppen, Projekten, etc?
Nunja die Bezeichnung "Antideutsch" wird mittlerweile zu 95 Prozent nur noch benutzt um andere Meinungen innerhalb der Linken zu diskreditieren. Und wenn es um die Jungle World geht, ist das wohl zu 100Prozent der Fall.
Die JW ist eine undogmatische linke Wochenzeitung für die Beiträge die dort erscheinen sind in erster Linie immer noch die jeweiligen Autoren verantwortlich und es werden dort auch vielfach Beiträge abgedruckt dessen Autoren nicht Redakteure der JW sind. Und das von ADs dabei hin und wieder auch Beiträge abgedruckt, solange diese ADs einen linken Background haben, sollte für eine undogmatische Zeitung doch ganz normal sein. Über die Beiträge an sich lässt sich inhaltlich durchaus streiten, aber das ist ja eig. immer der Fall, egal von wem sie kommen. Und nicht jeder Beitrag spiegelt auch zwangsläufig die Meinung der Redaktion wieder, ganz davon abgesehen, das auch innerhalb der Redaktion nicht jeder die exakt selbe Meinung vertritt.
Von demher wenn du schon von jemand eine bestimmte Erwartung einforderst, dann doch bitte an der/den jeweiligen AutorIn. Warum soll es aber generell ein no-go sein Broder zu zitieren? Auch wenn er für 'die Welt' schreibt und was manche Themen anbelangt durchaus konservativ ist und die aller meisten seiner Positionen durchaus streitbar sind, ändert es nichts daran das man ihn zwangsläufig ächten oder ihn gar wie einen, umgangssprachlich gesagt, Aussetzigen behandeln müsste.
Auch ist Polemik nicht per se was destruktives.
Dis Association Anti Allemande kenne ich nicht, aber ein 'Gegen Deutschland sein' ist nicht unbedingt mit AD-im ideologischen Sinne identisch. Aber selbst ADs können Linke sein, auch wenn ich oder andere Linke hin und wieder oder gar oft nicht selber Meinung wie diese bin/sind.
Definitionsmacht?
Definitionsmacht ein schwieriges Thema. Da müsste erst mal definiert werden was das ist?
Natürlich habe ich gewisse Vorstellungen und eine Meinung. Dazu gehört für mich dazu die Fragestellungen (?) aufzuwerfen ob gewisse Personen und Gruppen meiner Erwartung eines Minimalkonsens von linken Selbstverstädnis entsprechen.
Ich beanspruche meine subjektive Enschätzung davon darzustellen.
Aber dass, dies die einzig richtige und sinnvolle und auf ewig in Stein gemeiselte Selbstverstädnis ist das beanspruche ich nicht.
Zu sagen "Ihr seid nicht links" würde ich nicht tun.
Das bringt ja überhaupt nicht voran. Ich bin da sehr pragmatisch unterwegs.
Ich sehe es auch wie du, dass mit der Bezeichnung Antideutsch inflationär gebraucht zum politischen Kampfbegriff geworden ist.
Ich sehe aber unter diesem Begriff auch eine Bezeichnung für ein Spektrum aus einer langjährigen Historie
von etlichen Texten und Büchern heraus.
Wie du es ME richtig schreibst "Aber selbst ADs können Linke sein"
Mir geht es dabei darum Widersprüche und Antagonismen zu unterscheiden.
Widersprüche sind für mich sinnvoll geführte Diskussionen z.B. über Antisemitismus, Kritik an Israel, Wertkritik, Adorno etc.
Diese Diskussionen können durchaus auch polemisch geführt werden. Polemik sehe ich wie du nicht per se als destruktiv an.
Die Polemik in dieser Diskussion, die ich wie du auch bei Judith Butler sehe, war ja auch nicht nur destruktiv teilweise sogar sinnvoll.
Aber ich persönlich finde es muss Grenzen geben.
Die Grenze ist für mich erreicht, wenn für den LeserIn die Polemik nicht mehr als solche erkennbar ist.
Für mich wurde eine Grenze überschritten wie Thomas von der Osten-Sacken diesen Artikel über Jean-Luc Godard benutzt hat.
Das ist für mich eben eine Weg vom Widerspruch zum Antagonismus.
Das ist letztendlich auch eine Sache bei der jungleworld. Wie du es siehst stimme ich natürlich zu.
Es ist natürlich auch die Frage von AutorInnen und die Anforderung muss in erster Linie das der/die AdressatIn ein.
Aber in zweiter Instanz ist auch die Redaktion selbst gefragt und dass zum Thema Judith Butler nicht nur die
AutorInnen Einfluss nehmen sondern auch die Redaktion selbst sehe ich ja schon daran, dass diese Woche ein Dossier veröffentlicht wurde.
Wenn solche Antagonismen auftreten, dann gehe ich schon beschrieben her und sage "ihr seid nicht links"
sondern ich erwarte eine Lösung. Wenn das nicht möglich ist, dann ist für mich die Ignoranz die Folge.
Antagonismen, die ich ab und an erkenne sind für mich und da spreche ich jetzt nicht nur von dem einen Spektrum
- Zusammenarbeit mit den Bullen zu begrüßen und zu Anzeigen bei den Bullen aufzufordern
- Zusammenarbeit mit Rassisten z.B. PI-News
- Zusammenarbeit mit homophoben Christen z.B. PBC
- Unsolidarische Diskussionskultur
- Innerlinke Gewalt
- Solidarität mit Holocaust-LeugnerInnen z.B. Achmaninedschad
- Zusammenarbeit mit AntisemitInnen
Diese Antagonismen will ich aber nicht nur auf das eine Spektrum beschrenken, das wäre wirklich zu billig.
Jetzt haben wir noch den Broder offen. Ihn zu zitieren, womöglich noch zu feiern ist nach meinem Verstädnis absolut unangebracht.
Ihn deshalb zum Aussätzigen erklären würde ich auch nicht. Aber in einer dialektischen Diskussion ihn zu zitieren und einen positiven Bezug
herzustellen geht für mich eben nicht. Dazu hat er sich schon zu viele Böcke geleistet u.a. hat er auch das rassistische Internet Hetz Blog PI-News unterstützt. Es widerspricht ganz einfach meinem Selbstverstädnis genau so wie es meinem Selbstverständis widerspricht Jürgen Elsässer zu zitieren,
was jetzt nicht ein Vergleich Elsässer - Broder sein soll.
Ergänzung zu Antwort!
Mein Fehler, sry. Sollte deinen Text doch mal komplett lesen. Aber du hast erst ewig lang irgendwelche Zitate aufgelistet die du für falsch hälst ohne zunächst zusagen was und warum du das für falsch hälst, und da ich dachte das so nun dein ganzer Text ist, wars mir nach der Hälfte zu blöd weiterzulesen.
gemäßigte Kritik an Butler
Hier mal das Butler-Zitat im Original zum selber lesen:
„I think: Yes, understanding Hamas, Hezbollah as social movements that are progressive, that are on the Left, that are part of a global Left, is extremely important. That does not stop us from being critical of certain dimensions of both movements. It doesn’t stop those of us who are interested in non-violent politics from raising the question of whether there are other options besides violence.”
Judith Butler, 2010
Wer sich nicht von Hamas und Hisbollah distanziert und diese kritisiert, ja sie sogar lobt und als „links“ bezeichnet (haben die beiden Gruppen übrigens nie von sich selbst behauptet, die bekämpfen eher Linke), die/der ist offenbar willens deren antisemitischen, homophoben und frauenfeindlichen Charakter zu tolerieren und zu dulden. Die Hamas säubert(e) den Gaza-Streifen von Linken, rebellischen Jugendlichen (z.B. die Verfasser der Erklärung der Jugend aus dem Gaza wurden zum größten Teil verhaftet), selbstbewussten Frauen, Homosexuellen, Christ_innen etc. Dazu gibt es allerhand Berichte, z.B. von Amnesty International. Butler erwähnt diese Verhältnisse meines Wissens nirgendwo. Entweder sie weiß es nicht (dann sollte sie besser mal gar nichts zum Nahostkonflikt sagen, da ihr Grundwissen fehlt) oder sie ignoriert es. Damit erweist sie den Menschen vor Ort einen Bärendienst, als Feministin fällt sie z.B. damit den unter extrem-patriarchaler Unterdrückung leidenden Frauen im Gaza-Streifen in den Rücken. Es ist ja aber auch einfach als Feministin und Lesbe im sicheren Abstand von New York aus die Hamas und Hisbollah zu loben.
Trotzdem ist Butler keine Antisemitin, aber natürlich eine Antizionistin. Beispielsweise unterstützt sie die BDS-Kampagne. Von der BDS (Boycott, Divestment and Sanction) haben sich selbst Personen wie Finkelstein öffentlich distanziert und sie als „Politsekte“ bezeichnet.
Butlers Texte zum Nahost-Konflikt sind auch bei weitem ihre schlechtesten, sie glänzen vor Nichtwissen und moralinsaurer Aufregung. Ihre Texte zur Entstehung und Dekonstruktion von „sex“ und „gender“ haben hingegen weitaus mehr Tiefe.
Immerhin ist Butler ja etwas zurückgerudert, was Hamas und Hisbollah angeht. Sie anerkennt auch den besonderen Charakter Israels als Rettungsinsel für jüdische Antisemitismus-Verfolgte und die Bedrohung durch den Iran. Da ist sie ja schon mal wesentlich weiter als die „junge Welt“ und ihr Antizionist vom Dienst: Werner Pirker.
Ohne Empörung lässt sich schon konstatieren, dass der Adorno-Preis für Butler unangebracht ist. Aber so läuft es nun mal häufig im Preise-Geschäft. Preise, die nach wirklich netten und anerkennenswerten, Personen benannt wurden, werden eher seltsamen Gestalten verliehen. Ich könnte mir auch vorstellen, dass Personen wie Adorno, aber auch z.B. Erich Mühsam, überhaupt gar nicht wollten, dass nach ihnen irgendwelche blöden Auszeichnungen benannt werden.
textverständniss
na bei dem textverständniss, welches der/die autorIn an den tag legt, würde vermutlich auch der antisemitismus in rosenbergs "mytus des 20ten jahrunderts" überlesen werden
zitat aus dem jungleworldtext
"Warum Butler in dieser Frage hinter alle Debatten des letzten Vierteljahrhunderts zurückfällt, wüsste ich wirklich gern. Aber bedauerlicherweise übernimmt nun die Fraktion „Was ich schon immer über Gender-Schlampen sagen wollte“ vom virtuellen Altherrenstammtisch „Achse des Guten“ den Diskurs."
die broder-zitate sollen eben deutlich machen, dass sich der "gute mann" selbst widerspricht, wer texte nicht lesen kann, sollte uu keine schreiben
Textverständnis
Ok der Abend war lang. Ich habe es kapiert mit etwas Anlauf.
Ich habe das falsch verstanden danke für den Hinweis.
Ich nehme den Vorwurf was den Antagonismus mit Broder anbelangt natürlich zurück.
Aber mir deshalb gleich so viel Dummheit zu unterstellen von wegen fehlendem Verständis zu Rosenberg,
da zeigt sich auch wieder wie unsolidarisch die Diskussionskultur mancher DiskussionsteilnehmerInnen ist.
kommen wir zu andren kruden dingen
den satz "Die Mühlen mahlen langsam aber nun kommt auch von israelischer Seite Bewegung ins Spiel am 27.8.2012
Stephan J. Kramer der Generalsekretär des Zentralrats der Juden drückt klar aus:" da soweit ich weiss, herr kramer deutscher staatsbürger ist und kein israeli, erklär da doch einfach mal deine formulierung
auch heisst dieser thomas, thomas VON der osten-sacken und wieso das in erster linie ein jungleworld-shitstorm sein soll ist auch völlig unklar.
btw die roadmap von butler ist völlig irrelevant, wobei man gerne auch kurz darauf hinweisen kann, dass israel als schutzraum der von antisemitismus betroffen, nur sinn macht, mit klarer jüdischer mehrheit, dh, für die leute mit schwach ausgeprägtem textverständniss, 5millionen rückkehrende palästinsenser, heissen; kein jüdischer staat israel mehr
und pps ja, es ging der jungleworld bzw jörn schulz darum, den ANTAGONISMUS in der broderschen "argumentation" deutlich zu machen
wer sich da inwiefern "enttarnen" soll ist mir ungefähr so klar, wie der weg zwischen widerspruch und antagonismus
ppps wenns n theoretisch anspruchsvoller text werden soll, veröffentlich man den nicht nach einem langen abend, sondern liest den nochmal korrektur und am besten liest den dann nochmal jemand korrektur, der/die vom thema ahnung hat
Die kruden Dinge -
den satz "Die Mühlen mahlen langsam aber nun kommt auch von israelischer Seite Bewegung ins Spiel am 27.8.2012 Stephan J. Kramer der Generalsekretär des Zentralrats der Juden drückt klar aus:" da soweit ich weiss, herr kramer deutscher staatsbürger ist und kein israeli, erklär da doch einfach mal deine formulierung
Einfache Erklärung: Am 27. August haben sich Zentralrat der Juden, Simon Wiesenthal Center die Jerusalem Post und der israelische Botschafter in die Diskussion eingeschaltet alle vertreten die gleiche Meinung.
auch heisst dieser thomas, thomas VON der osten-sacken geschenkt - ein unbeabsichtigter Fehler - war das krude?
und wieso das in erster linie ein jungleworld-shitstorm sein soll ist auch völlig unklar.
Naja der Shitstorm der geht ja heute erst richtig los. Auslöser war und ist ja der genannte Herr, der immer wieder die Sache angeheizt hat und er dabei auch gerne in die Ekel-Kiste gegriffen hat.
Dass der Shitstorm weiter geht hat sich ja heute bewahrheitet nur ein paar Beispiele.
taz: "Besser Bettina Wulf als Judith Butler"
welt: "Judith Butler ist so borniert wie Ulrike Meinhoff"
Auf Pi-News auch wie erwartet Artikel -
Dann noch diese Facebook Gruppe und diese Bilder.
Also ich würde es schon als Shitstorm einstufen
btw die roadmap von butler ist völlig irrelevant, wobei man gerne auch kurz darauf hinweisen kann, dass israel als schutzraum der von antisemitismus betroffen, nur sinn macht, mit klarer jüdischer mehrheit, dh, für die leute mit schwach ausgeprägtem textverständniss, 5millionen rückkehrende palästinsenser, heissen; kein jüdischer staat israel mehr
Ok selbst wenn das roadmap irrelevant ist. Wo steht denn darin irgendwas von 5 Millionen rückkehrenden PalästinenserInnen
Bezüglich dem Textverständnis empfehle ich Punkt 12 zu lesen. :-)
und pps ja, es ging der jungleworld bzw jörn schulz darum, den ANTAGONISMUS in der broderschen "argumentation" deutlich zu machen wer sich da inwiefern "enttarnen" soll ist mir ungefähr so klar, wie der weg zwischen widerspruch und antagonismus
Wie beschrieben habe ich den Text von Björn Schulz dank deiner Unterstützung verstanden. Zu meiner Entschuldigung will ich wohl sagen, dass die Broder Zitate am Anfang des Textes standen und der Zusammenhang erst gegen Ende klar wurde und ich das gebe ich ehlich zu so entsetzt war, dass nun auch noch in der jungleworld Broder zitiert wird, ein sexistischer Artikel verlinkt ist und dann auch noch von Steinzeitkommunismus die Rede war, da habe ich mich ausgeschaltet und die falschen Schlüsse gezogen. Den Deutschlandfunk Kommentar habe ich gar nicht mehr gelesen. "im Klartext: Steinzeitkommunisten aus dem Umkreis der Zeitschrift "Jungle World". Was ein Lacher, den ich dank dir jetzt auch mitbekommen habe.
Der Weg zwischen Widerspruch und Antagonismus sollte von mir folgend gezeichnet sein:
Widerspruch: Diskussion zu den politischen und wissenschaftlichen Positionen Butlers
Wege vom Widerspruch zum Antagonismus: Diese ganze Polemik siehe Kapitel dazu.
Antagonimus: Verwendung von Broder Zitaten, Argumentation auf Ebene von anderen konservativen Politikern,
Verlinkung von die sexistischen Hetz-Artikeln. Das Abfeiern, dass diese nun ihren Shitstorm gegen Butler ablassen.
ppps wenns n theoretisch anspruchsvoller text werden soll, veröffentlich man den nicht nach einem langen abend, sondern liest den nochmal korrektur und am besten liest den dann nochmal jemand korrektur, der/die vom thema ahnung hat
In Ordnung wird gemacht. Am besten ich frage dich.
liest du eigentlich, was du schreibst?
Ok selbst wenn das roadmap irrelevant ist. Wo steht denn darin irgendwas von 5 Millionen rückkehrenden PalästinenserInnen
Bezüglich dem Textverständnis empfehle ich Punkt 12 zu lesen. :-)
Punkt 12: Für eine friedliche Lösung des Palästina-Konflikts ohne Antisemitismus und anti-arabischen Rassismus:
"Vor diesem Hintergrund möchte ich mein Engagement verstanden wissen. Ich sympathisiere mit solchen Projekten, die ihr Sprechen und Handeln mit der ethisch inspirierten Hoffnung verbinden, dass es eine politische Zukunft für Israel-Palästina gibt, in der die Grundprinzipien einer Demokratie verwirklicht sind: Gleichheit, Recht und Freiheit für alle, die hier leben und die aus ihrer Heimat vertrieben wurden."
btw nicht umsonst schreibt butler von "israel-palästina" eben weil sie der vision einer "jüdisch-muslimischen" binationalen föderation folgt, eben KEIN jüdischer staat israel, und von 5millionen spricht sowohl die pa-behörde als auch das unrwa http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Total_number_of_Palestin...
meine frage war, warum das ein JUNGLEWORLD-shitstorm sein sollte, betonmung auf JUNGLEWORLD und me hat judith butler und die stadt frankfurt diesen mehr als verdient, wer die hezbullah und hamas als linke sieht, hat adorno einfach nicht verstanden
ja ich lese was ich schreibe
btw nicht umsonst schreibt butler von "israel-palästina" eben weil sie der vision einer "jüdisch-muslimischen" binationalen föderation folgt, eben KEIN jüdischer staat israel, und von 5millionen spricht sowohl die pa-behörde als auch das unrwa
Die 5 Millionen will ja kein Mensch in Frage stellen. Jedoch ist Frage ob angesichts dieser Zahl gleich ein Kulturpessimismus ausgerufen werden musst wie du ihn verbreitest: "dass israel als schutzraum der von antisemitismus betroffen, nur sinn macht, mit klarer jüdischer mehrheit" Was den binationalen Staat anbelangt schließt sich nun wieder der Kreis. Da waren doch auch Hannah Arendt und Martin Buber dafür. Zu deiner Position äußert sich Butler ja auch in der Zeit in der sie die Unterschiede auch unserer Auffassungen klar macht:
"Während meiner Einweisung ins Judentum habe ich auf Schritt und Tritt gelernt, dass es nicht hinnehmbar ist, im Angesicht von Ungerechtigkeiten zu schweigen." Dieses Credo prägt viele der Jüdinnen und Juden, die aktuell die israelische Politik im Umgang mit den Arabern im Land und den besetzten Gebieten kritisieren. Für sie heißt die Konsequenz aus den antisemitischen Verfolgungen, die in der Shoah kulminierten, alles zu tun, damit nie mehr Menschen diskriminiert werden.
Etwas anders lautet die Schlussfolgerung der Gründer und Politiker des Staates Israel. Für sie ist die Konsequenz aus antisemitischer Verfolgung und Vernichtung, alles zu tun, damit Jüdinnen und Juden nie wieder schwach sind. Sie argumentieren mit der Geschichte nach der Gründung Israels, dem Überfall der arabischen Staaten auf das Land, der teilweise kritiklosen Übernahme antisemitischer Verschwörungstheorien in arabischen Medien und schließlich dem Aufkommen des Dschihadismus, was den israelischen Politikern keine andere Wahl lassen würde, als Stärke zu zeigen. "
Zum Thema Shit-Storm: Explizit als Jungle-World shit storm würde ich es nicht bezeichnen.
Allerderding steht auch die Funktion der jungle world wohl außer Frage.
Adorno-Preis für Hamas-Fan
"Yes, understanding Hamas, Hezbollah as social movements that are progressive, that are on the Left, that are part of a global Left, is extremely important"
- Judith Butler
Warum ist es denn bitte Polemik Butler als Hamas-Fan zu bezeichnen? Sie drückt (wie akademisch und "deskriptiv" auch immer) mit der Einordnung der Hamas als "soziale Bewegung" und "globale Linke" (was auch immer das sein soll) unverhohlen Sympathien aus für eine politische Bewegung die ausnahmslos all das vertritt, gegen das Butler ihr Leben lang angeschrieben hat: fundamental starre Geschlechterrollenanforderungen, brachiales Patriarchat und eliminatorische Homophobie.
Um der Hamas sowas durchgehen zu lassen, muss sie schon aufrichtig begeistert sein, von deren sonstiger Agenda: "antiimperilialistischer Kampf gegen Israel" (in diesem Fall also eigentlich: Islamismus, völkischer Nationalismus und Antisemitismus).
Wirklich polemisch wäre zu sagen, Butler habe Recht. Die globale antiimperialistische Linke sei so gruselig, dass sich selbst Hamas und Hezbollah bruchlos einreihen ließen. Aber solche Polemik überlasse ich dann besser der unfreiwilligen Affirmation der reflexhaften Antiimps, die nun Butler zu Hilfe eilen und ihre skurrilen Thesen gegen den antideutschen Erzfeind in Schutz nehmen wollen. Das ist viel lustiger.
achja...
du hast den Text aber schon gelesen oder?
Im Text steht meiner Meinung nach realtiv deutlich, warum diese Aussage eben nicht zwangsläufig Sypathie ausdrückt.
Ich habe mich nur oberflächlich mit dem Thema befasst und fand, die Argumente, die gegen Butler auf Grund ihrer Theorie angeführt werden zwar interessant aber ein wenig an den Haaren herbeigezogen. Zumindest wirken sie so.
Viel mehr hat mich interessiert, was Butler zu ihrer Aussage bzgl. Hamas und Hizbollah zu sagen hat und was ihre genaue Position zur BDS Kampgne ist. da hatte ich vor diesem Artikel noch nix drüber gelsen.
Ich würde ihre POsition zwar immer noch nicht teilen, aber meiner Meinung nach hat kann man ihr durchaus den Adorno-Preis verleihen.
Daher auch nochmal danke an den Autor.
Titel
Die Aussagen Butlers zur Hamas und Hisbollah sind eine freche Dreistigkeit, die ihres gleichen sucht, dabei spielt es letztlich keine Rolle ob sie nun Fan dieser Organisationen ist oder nicht.
Rückzugsgefechte?
Na da machst du jetzt aber ein ganz anderes Fass auf.
Wieso eine freche Dreistigkeit? Wenn für Butler (zumindest das sagt sie im Interview) unter der Bezeichnung "links" alles läuft was sich irgendwie gegen Armut zusammenschließt, dann ist die Aussage nichtmal falsch.
Der Unterschied besteht lediglich in der Frage was als "links" gilt und was nicht. Wenn man sich da angegriffen fühlt, weil man sich auf den Begriff zu viel EInbildet, dann ist das allerdings keine besonders gute Diskussions-Grundlage. Für Butler wäre bestimmt auch die SPD links. Mit denen mag ich auch nciht in einen Topf geworfen werden. Weshalb ich aber auch denke, dass die BEzeichnung links nicht mal im Ansatz meine Position wiederspiegelt. Menschen die sich als Links verstehen sind ja doch immer mehr als bloß "links". Sie sind links, antikapitalistisch, feministisch, anarchistisch, kommunistisch, usw. usf.
eine freche dreistigkeit ?
das lässt ja tief blicken. ich finds eher eine freche dreistigkeit andern das wort im mund umzudrehen und den fachleuten und indirekt den menschen vor ort zu erklären, wie sie die organisationen zu bewerten haben, die sich als einzige um ihre belange kümmern. aber zum glück entscheiden die das immer noch selber und brauchen eure belehrungen nicht.
oh je...
na toll. "Hey, die sind zwar homophob, sexistisch und wollen die Juden umbringen, aber sonst macht ja keiner was"
Mit dir mach ich gerne Revolution...
Skandal: Interview mit Hamas-Fan in der Jungle Wordl!
Also wenn die jungle world Butler tatsächlich als Hamas-Fan einstuft (ich gehe dabei vom 3. Juni aus),
dann ist doch folgende Frage berechtigt:
Weshalb macht eine linke (?) Zeitung überhaupt so ein ausführliches Interview mit einer
Professorin, die nach Meinung der Redaktion tatsächlich ein Hamas Fan ist?
Mit einem Fan einer Organisation, die wie du es ausdrückst folgende Punkte vertritt:
Fundamental starre Geschlechterrollenanforderungen, brachiales Patriarchat, eliminatorische Homophobie,
Islamismus, völkischer Nationalismus und Antisemitismus. (Da bin ich übrigens 100% bei dir)
Die Einordnung der Klarstellung von Butlers Haltung zur Hamas und Hisbollah in dem Interview sprechen wir noch gar nicht.
Was sie nach der polemischen Überschrift zu dem Thema gesagt hat ebenso.
Lassen wir das einfach mal außen vor, um die Sache nicht noch komplizierter zu machen.
Ich schlage vor bedienen wir uns einfach der Logik und beantworten ganz einfach die Frage:
- Ist die Überschrift Hamas-Fan eine polemische Unterstellung
oder tatsächlich die Meinung der Redaktion bzw. von Thomas von der Osten-Sacken?
Also ich halte es für Polemik - selbst wenn ich deine Argumente jetzt gelesen habe und nachvollziehen kann.
Selbst wenn ich die Ergänzung ,die Herr van der Osten-Sacken zum Thema anführt lese.
Wenn ich der Auffassung wäre, dass Butler ein Hamas-Fan ist, dann wäre das für mich ebenso ein Antagonismus in der
jungle world ein langes Interview zu machen, wie es für mich (durch falsches Verständnis) ein Antagonismus war Broders
Aussagen über Sarrazin und den sexistischen Artikel über Butler zu zitieren.
Du bist immer noch der Meinung es ist keine Polemik?
Dann sage mir doch bitte: Wie findest du es, dass die jungle world ein Interview veröffentlicht mit einer Antisemitin und einem Hamas-Fan? Findest du das etwa lustig? Wie hast du den damals auf diesen Skandal reagiert?
Ist das nicht eher eine Affirmation, dass die polemischen Vorwürfe und Unterstellungen doch nicht stimmen. Das ist viel lustiger.
Ach ja und die reflexhaften Antiimps, die zu Hilfe eilen gegen Erzfreinde.
Ich habe es jetzt schon mehrmals ausgedrückt, ich bin ein Gegner dieses identären Gehabes. "du bist Anti-D" - "Anti-Imp"
Ich wohne in einer ländlichen Gegend in der ein Streit zwischen Anti-D und Anti-Imps im Gegensatz zu vielen anderen Städten Regionen echt ein Luxusproblem ist. Meine Erzfeinde sind Faschisten und da würde ich selbstverständlich Judith Butler oder dir zu Hilfe eilen. Also mach es bitte wie John Lennon singt "let it be" Es nervt mich.
Wie Frau Butler es ausdrückt geht es nicht um sie persönlich, sondern um die Diskussion inwiefern Kritik an
Israel geäußert werden kann/darf (siehe Punkt 1-12) ohne gleich mit Antisemitismus Vorwürfen überschüttet zu werden.
Frau Butler braucht dabei keine Hilfe, schon gar nicht von mir, der nicht mal in der Lage ist Texte zu verstehen :-)
Ich erwarte folgendes: Sie wird sich selbst zu helfen wissen und ich denke nicht in die Paulskirche latschen Grüßchen hier, Grüßchen dort, Applaus hier, Applaus dort. Sie wird auf ihre spezielle Art und Weise mit der Situation umgehen. Das wird viel lustiger.
Ambivalenzen der Kritik
Fairerweise muss eins sagen, dass man sich bei vielen Kritiker*innen, die sich in dieser Debatte zu Wort melden, nicht sicher sein kann, was ihre eigentlichen Gründe sind. Trotzdem halte ich eine Kritik an dem Theodor-Adornopreis und an wen er vergeben wird, für wichtig. Der Text unter http://fernseherkaputt.blogspot.de/2012/09/besser-kein-adorno-preis.html trifft es glaube ich ganz gut und beschäftigt sich mit den Zwischentönen und blinden Flecken der Debatte. Denn aus linker Perspektive ist der Adornopreis insgesamt problematisch. Unabhängig von der jüngsten Entscheidung, den Preis Butler zu geben.
Es reicht..
Judith Butler ist die einflussreichste linke Queer-Aktivistin, ist selbst Jüdin die Israel harsch kritisiert. Man kann es als Antifaschistin nicht hinnehmen, dass immer wieder kritische Juden von Antideutschen als Selbsthassende Juden oder Antisemiten dargestellt werden um ihre eigene Weltanschauung vehement zu verteidigen. Man kann dabei an die Zeitschrift "Der Semit" denken, auch dieser Shitstorm der Antideutschen und die Reaktion des Zentralrats der Juden auf diese Preisverleihung an Judith Butler ist zu verurteilen. Und etwas ironisches ist auch noch dabei: Wenn ein Deutscher sich als "Antideutsch" bezeichnet, Arthur Harris und Konsorten abfeiert, Deutschland am liebsten abschaffen würde ist das Okay. Wenn eine Jüdin radikale Kritik an Israel übt, über die man ja nicht einheitlicher Meinung sein muss, wird sie auf das schärfste Verurteilt und durch den Dreck gezogen...
...noch lange nicht.
Entfernter Vergleich:
(dem jedoch nicht die letztliche zivilisatorisch-grausame Konsequenz in der Praxis gemein ist/war: Auschwitz!)
Kristina Schröder ist Familienministerin. Und eine Frau. Jedoch kann man behaupten, dass Teile ihrer Politik letztlich frauenfeindlich sind, sie also wenn man man möchte auch Frauenfeindin nennen. Und zwar anhand ihrer Äußerungen und ihrer (politischen) Taten.
Dass sie jetzt das (konstruierte) Geschlecht "FRAU" besitzt, scheint sie jedoch vor frauenfeindlichen Positionen nicht zu schützen.
Nun kann es auch Juden geben, die sich aus was für Gründen auch immer zum Judentum bekennen, die Positionen vertreten, welche unter heutigen Gesichtspunkten ("Aber es gibt keine Antisemiten mehr" Adorno/Horkheimer) aber als antisemitisch eingestuft werden. Unter diesen Gesichtspunkten wäre es also auch denkbar einen Juden, der sich entsprechend äußert, als Antisemit zu bezeichnen. Seine Herkunft/Religion/Genetik (->Sarrazin haha) kann einem/einer dabei herzlich egal sein.
Wenn jetzt die Frage auftaucht, warum antizionistische Positionen heute durchaus als antisemitistische Positionen wahrgenommen werden können, dem/der kann man nur noch raten aktuelle (Fach)Literatur zum Thema heranzuziehen. Hierbei sollte man sich jedoch eben nicht weiter in den 1930er Jahren bewegen. Und somit die Konsequenzen und Folgen aus Auschwitz (z.B. Israel!!!) außen vor lassen. Das wäre nicht nur dumm, sondern auch gefährlich (im Sinne eines Bündnisses einer "globalen Linken" mit oder inklusive von islamistischen Antisemiten, welches (wieder) die Vernichtung des Judentums auf die Tagesordnung setzt oder dem zuarbeitet).
oh doch!
Es gehört ein ganz schöner Schuss Paternalismus dazu, als (Anti-)Deutscher mitbestimmen zu wollen, wer an einem jüdischen Diskurs teilnehmen darf und wer ausgeschlossen bleibt.
(Um auf deine berechtigte Frage, was ein jüdischer Diskurs sei, würd ich der Einfachheit halber antworten: Sebstverortung und Community. Ist auch keine perfekte Antwort, aber was solls... Und da gehört Judith Butler eindeutig dazu, ein Großteil der Antideutschen jedoch nicht)
Damit ist auch die Frage berechtigt, wie antisemitisch ist die Antideutsche? Denn das, was hier gespielt wird, ist das selbe "guter Jude, böser Jude" Spiel, das zurecht als antisemitisch an der Boykott Israel-Kampagne kritisiert wird, nur mit anderen Vorzeichen....
Geschwister Judith
Heute demonstrierten 150 - 200 gegen die Preisverleihung. Trotz Regenwetter kamen doch einige zum Paulsplatz. Palestinensische Fans kamen auch, wenn auch nur ein kleiner Haufen. Dafür mit "free Palestine" Rufen und als am Schluß der Redner von den Prozionlinken um eine Gedenkminute für den 11.9. bat, machte sich dieses Häufchen mit CIA Rufen bemerbar. Echt empfehlenswert sich diese Leutchen live anzusehen. Da siehst live was das so für Menschen sind, von denen man sonst nur ihre Hasszeilen zu lesen bekommt.
Ausführlicher Bericht mit Pics folgt auf Indy.
Wenn wir sonst nichts zu tun haben
Also, da wird irgendein Preis von einer links-liberalen bürgerlichen Einrichtung an eine Akademikerin, die in den USA lehrt, verliehen. So weit, so uninteressant. Aber dann schreit eine(r): "Jehova!"...äääh..."Israel" dazu noch "Boykott" und "Hamas" und schwupps steigen alle brav in die "Diskussion" ein, in der jede(r) ihre oder seine allzu bekannten Standpunkte bekannt gibt. Ende vom Lied: Es rauscht in den bürgerlichen Zeitungen gewaltig und in den "linken" richtig dolle. Auf der Straße demonstrieren 150 gegen die US-Akademikerin und sagen wir mal 50 für sie. Hammer!
Nur gut, dass die Linke hier sonst nichts zu tun hat.
P.S. Ich bin sowas von schwul, dass mich nicht mal die rosa Thesen von Frau Butler interessieren.
Murpheys Gesetz
Saul du solltest nicht die Hexe von Endor frequentieren, verlass dich einfach auf mich oder auf Murpheys Law
Zitat aus dem Artikel:
"Am 11.09.2012 gibt es dann ein fröhliches Stelldichein vor dem Römer und einer anschließenden Spekulation was sich da wieder für Querfronten (?) aufgetan haben."
Dass du da nicht fehlen darfst hätte ich eigentlich in meine Prognose einbeziehen können.
Also bin gespannt über den Bericht was du mal wieder von dir gibst.
Achtung nun folgt ein Zitat aus der Selbstdarstellung des Blogs von Saul: "das Netz vollkacken mit Sachen die auf Indy nichts zu suchen aben"
Bist inzwischen zu linksunten gewechselt? War die Zensur auf indymedia zu böse? Gibt es auch wieder Dürer-Kunstwerke?
An alle: Wenn sich der König Saul dafür entscheidet seine Katze zu vernachlässigen,
dann ist der Versuch ernsthaft zu diskutieren seinem unschlagbaren Humor schutzlos, außer evtl Hilfe durch die Mods, ausgeliefert.
Ab sofort sinkt für Sie: Das Niveau!
Ich wollt nicht weiter stören *fg*
Keine Panik, das Teil kommt natürlich auf Indy org. Und das mein Blog dir zusagt, na das freut uns aber. *sfg* Vielen Dank auch für deine unmaßgebliche Wertschätzung. Nur kein Futterneid. Und was Murphys Law angeht, du kannst solang schief gehen wie du willst, ich geh gerade. ;-)))
Bildersammlung
Protestdemo gegen die Preisverleihung
Hier gibts Pics und Text. Hat irgendwie auf Indy nicht geklappt, daher hier n Verweis. Für Fans meine Blogs selbstverständlich frei zugänglich, der Rest zahlt 20 € Strafgebühr an die Jungle World.
Ostensacks Weg in den Schoß des Systems
Die jungle world war noch nie eine linke Zeitung, sondern immer schon ein Ticket in ganz andere Gefilde. Herr von der Osten-Sack(en) ist ja auch gelegentlich Gastautor der Springerpresse.
Mosche Zuckermann hat die "Antideutschen" gut durchschaut, als er sagte, die Israel-Solidarität sei für sie eine Profilierungsmöglichkeit auf dem Weg zur "Mitte" - und das könne (sinngemäß) nur mit der Verteidigung des Kapitalismus enden, weil Israel eben kein sozialistischer Staat sei.
mia oi glernten östareicha
wundert de diskussion do gonz sche. bei uns in wean derf a parteichef comics mochn, die an den stürmer erinnern, do derfn fussboihools an rabbiner vor den augn da kieberei niedermochn, und ka schwein interesierts. ka diskussion-ka goanix.
und do wird gstrittn ois darats um woas da teife wos geh, ob de judith butler antisemitisch is oda net.
eh-irgendwie leb i in ana verkehrten woit....
joa die piffkes
au wenn die östareicha erst später beim Faschismus von die piffkes mitgemacht ham ist es wichtig, wenn ihr euch auch mal solche Gedanken machen würdet.
Danke für den Hinweis über die Geschichte mit dem Rabbi. Aber ganz so wie du es darstellst ist das auch nicht.
Es gibt sehr wohl eine öffentliche Diskussion.
host eh recht,
heit gibts sogar an flashmob. des ändert oba nix an darau, des soibst de üblichen verdächtign de zustän do schau ois normal betrochtn und den oasch fost nimma in de heh kriagn. a flashmob zum beispü is supa ois spontane reaktion. won ma oba a wochn braucht, um sowos zu mochn, ist des irgendwie a bissal schwoch.
hast a recht, nua wei de zuständ bei uns beschissn san, hasst des net, das wooandas net a scheisse sei konn. wobei bei mia scho de frog bleibt, wos an da judith butler antisemitisch sei soi.
trotzdem kumm i ma vor oi warat i am foischen füm, waun i de reaktion auf den vielleicht antisemitismus bei eich siag und mit da reaktion auf den offenen antisemitimus bei uns vagleich...
A blöder Vergleich
Ja in wien müssts au erst mal a Melange trinken und des dauert bekanntlich a länger wie an coffee to go beim starbucks in Frankfurt.
Der Vergleich Butler und Rabbi-Vorfall ist so assymetrisch wie der Umstand, dass sich Kramer bei Sarrazin entschuldigt hat
aber für Butler die Kritik verstärkt hat.
Hier ein symmetrischer Vergleich:
Also in Berlin wurde ein Rabbi angegriffen und da gibts mehr Solidarität, als Menschen die am Samstag gegen die Judith Butler protestieren oder wie in Frankfurt gegen sie protestiert haben (150).
Ich denke der Vergleich passt eher.
Wo wir beim Vergleich der Zeit wären -
Berlin: Übefall am Dienstag - 28.8 - Flashmob am 1.9 (soweit ich informiert bin ) 3 Tage
Wien: 1.9 - Flash-Mob 12.9 - 11 Tage
So und jetzt wiard es richtig wirr:
Bei euch kriegts die "Kerberei" Ärger weil se wegschaun, wenn a Rabbi angepöbelt wird.
Bei uns kriagns Ärger weils a Kippa tragn.
Und du sogst: "eh-irgendwie leb i in ana verkehrten woit...."
Was soll dann i sagn? In Israel wird schon geschrieben in Frankfurt hätt's an "Judenrat".
Wie würd euer Fußballspezell der Fingers Edi fragen: Ja I werd narrisch? Aber des war glaub gestern auch nichts.
Ohne Krankl habt ihr keine Chance. Aber der kickt ja lieber mit Evo Morales.
Nun nochmal im Ernst: Ich denke du hast einen guten Aspekt in die Diskussion gebracht.
Allgemein ich bin sowieso für mehr Internationalismus und spreche ungern von solchen Vergleichen Wien - Frankfurt.
Natürlich gibt es lokale Gegebenheiten die zu beachten sind. Das Problem Antisemtismus ist das selbe ob in Wien oder Frankfurt.
Der Fall in Wien hat ja laut dem Standard auch mit uns zu tun. Weil die Täter PAOK-Fans mit deutschem Akzent waren.
Vor der ganzen Diskussion werden auch von Seiten der Initiatoren der Demo gegen Butler die andere Probleme scheinbar vergessen.
Genau über das hat sie aber gesprochen in ihrem Brief an Kramer:
Punkt 7: Kritik Butlers an der anti-imperialistischen Linken
"In diesem Sinne haben die deutschen Anti-Imperialisten bei ihrer Analyse des deutschen Nationalismus und seinen impliziten wie expliziten Formen des Antisemitismus versagt. Und ich möchte hinzufügen: Neben einer Kritik des deutschen Nationalismus ist ebenso eine Kritik des Eurozentrismus als Spielart des Antisemitismus und Rassismus dringend notwendig; betroffen sind hier vor allem Einwanderer aus der Türkei, dem Nahen Osten und Nordafrika."
Verbunden mit dieser Kritik ist auch ein Aufruf zur Wachsamkeit gegenüber migrantischem Antisemitismus. Vgl Angriff auf den Rabbiner in Berlin.
Aber halt ich vergaß, sie legitmiert ja die Todfeinde Israel. Dass sie in der Lage ist ein Problem beim Namen zu nennen, deren Thematisierung ihre Kritiker der Kritik an ihr unterordnen?
jo,
des muas natürli "kieberei" und net "kerberei" haßn, tippfehla meinaseits, tschuldigung..
und dass de keiberei ausgforscht woan san, haßt nu goa nix, kriagns hoit amoi a tutu vom vorgsetztn und des wors.
wos dei schlussfolgerung angeht, do glaub i des gleiche., das de "richtige" position im nahost-konfflikt füa vü wichtiga woan is ois wos gegn antisemitismus zu mochn