ProPatria aus Mannheim - eine Art Thor-Steinar für Korporierte

Schinkel, Johann.Wolfgang.in_.Zuerst.08-2012

Im verbindungsstudentischen Milieu gibt es seit 2010 eine eigene Kleider-Marke der gehobeneren Klasse: ProPatria aus Mannheim. Ein kritisches Kurz-Porträt. 

Die Marke „Pro Patria“ (PP) gehört zu der Firma „ProPatria Moden (Sitz: Augustaanlage 26, 68165 Mannheim), die im März 2010 von den zwei Studenten Johann-Wolfgang Schinkel und Sarah-Christina Engel gegründet wurde. Das Motto von PP lautet „Pauken mit Stil” - mit „pauken“ wird das ritualisierte Fechten bei so genannten „schlagenden“ (fechtenden) Studentenverbindungen bezeichnet. Der Firmenname „Pro Patria“ ist Latein und heißt übersetzt „fürs Vaterland“.

 

In der Szene der Studentenverbindungen bezeichnet „Pro Patria“ aber auch eine „Mensur“-Herausforderung (ritualisiertes Fechten) von Bund gegen Bund, weitgehend ohne Reglement. Die Teilnehmerzahl der Fechter sollte dabei eine durch drei teilbare Menge sein. 


Diese Doppeldeutigkeit des Namens ist wohl gewollt, denn PP ist nationalistisch als auch ein spezifisch korporierter Ausdruck. So betonen die Macher in standortnationalistischer Manier, dass sie ausschließlich in Deutschland produzieren. Genauer gesagt, wird in Burladingen hergestellt. Das Aussehen der PP-Kleidungsstücke orientiert sich an den Uniformen („Wichs“) von farbentragenden Studentenverbindungen, indem es Bändel nachbildet und Wappen abbildet. Leisten kann sich das nicht jede_r, denn ein Poloshirt kostet um die siebzig Euro. Eine Massenbasis findet man bei solchen Preisen sicher nicht, braucht man aber auch nicht. Offensichtlich wird auf ein relatives kleines Kundensegment gezielt. PP ist der stofflich gewordene elitäre Habitus.

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Noch irgendwas über die beiden bekannt (gehen sie auf demos, treten sie sonstwie in Erscheinung...?) Ansonsten gute Idee, PP mal aus der Ecke ans Licht zu zerren. Die Philosophie ist mal ziemlicher Bullshit, ich könnte da jedes mal drüber lachen.

Johann Schinkel ist Alter Herr der Burschenschaft Germania Halle zu Mainz in der Burschenschaftlichen Gemeinschaft. Die Germania stellt zur Zeit mit Sebastian Noll den Schriftwart der BG.

Ich dachte, dass Germania Hamburg den Vorsitz hat...

Korrekt. Aber der stellvertretende Sprecher Tim Ballschuh ist auch nicht Mitglied der B! Germania Hamburg.

ist wohl mit jeder burschenschaft in d-land befreundet, die es bei facebook gibt. waffennarr scheint er auch zu sein.. und ZUERST und JUNGE FREIHEIT liest der bub auch.

ProPatria ist einer von 30 Ausstellern auf dem 1. zwischentag, eine „Freie Messe“ genanntes Großevent und Vernetzungstreffen der Neuen Rechten am 6. Oktober in Berlin. Von PI bis zu den deutschen Vordenkern der Neurechten trifft sich dort ein breites völkisches neurechtes Spektrum.

Der Bonner Pro NRW-Stadtrat Nico Ernst macht auf seiner Homepage Webung für „ProPatria Moden“. Auf PI hetzt er unter seinen Pseudonym „Bonn“.

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wie peinlich ist das bitteschön, mit sowas auf dem körper rumzulaufen und dafür auch noch freiwillig 70 euro zu bezahlen? drei hässliche schnösel in albernen kostümen, die sich auf kommando vollaufen lassen!

 

Verbindungsstudenten sind ein Haufen von verhetzten, irregeleiteten, versoffenen, farbentragenden jungen Deutschen. (Kurt Tucholsky)