In den letzten Tagen wurden, wie man auf Plakaten und Flugblättern sehen konnte, mehrere Neonazis aus Burg (Sachsen-Anhalt) an ihrem Wohnort geoutet. Alle Personen dabei sind bekannte und aktive der regionalen Neonaziszene und in den letzten Wochen durch ihre Teilnahme an rechten Aufmärschen und durch Propagandaaktivitäten aufgefallen.
Im Stadtteil Burg-Süd (Plattenbaugebiet) bekamen die Nachbarinnen und Nachbarn von Marcus Görges (Südring 6f), Christian Hardwig (Südring 13c) und Ingo Zimmermann (Südring 28d) Post, außerdem hingen in dem Gebiet Plakate, die darauf aufmerksam machten, wer in der Nachbarschaft wohnt. In der Innenstadt wurden außerdem Sarah Boethge (Gartenstraße 4) und Kenny Köppe (Karl-Marx-Straße 32) mit Flugblättern und Plakaten geoutet. Folgend findet ihr eine kurze Zusammenfassung mit den Inhalten der Flugblätter über die fünf Neonazis:
Marcus Görges:
Ist seit vielen Jahren in der regionalen Neonaziszene aktiv und fällt in Burg hauptsächlich durch das verkleben von Aufklebern und Plakaten mit rassistischen und antisemitischen Inhalten auf. Außerdem nimmt er regelmäßig an rechten Aufmärschen in Sachsen-Anhalt, aber auch Bundesweit teil. Dazu sammelt er Informationen über vermeintliche politische Gegnerinnen und Gegner.
Christian Hardwig:
Kommt ursprünglich aus Zerbst und ist vor wenigen Jahren nach Burg gezogen. Dort fand er schnell Anschluss an die regionale Neonaziszene und organisierte sich dort. Er nimmt an fast allen bundesweiten Aufmärschen wie beispielsweise am 2. Juni 2012 in Hamburg teil und ist in Burg dafür bekannt rechte Aufkleber sowie Plakate zu verkleben. Er versuchte außerdem am 27.02.2012 eine Kundgebung zum 67. Jahrestag der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz in Burg mit weiteren Neonazis zu stören.
Ingo Zimmermann:
Beteiligte sich ebenfalls an dem Störversuch der Kundgebung am 27.02.2012 und versuchte auch am 09.06.2012 ein antirassistisches Fest in Burg zu stören. Außerdem nimmt er an bundesweiten Neonaziaufmärschen teil und filmt dort ab und zu Gegendemonstratinnen und Gegendemonstraten ab.
Sarah Boethge:
Ist aus Dalchau (bei Möckern) vor ein paar Jahren nach Burg gezogen und organisierte sich dort in der Neonaziszene. Ihre Wohnung ist Treffpunkt für die regionalen Neonazis und von dort aus gingen bisher viele Propagandaaktionen und versuchte Angriffe auf linke oder alternative Jugendliche aus. Außerdem nimmt sie, wie z.B. am 7. Juli 2012 in Gera an Neonaziveranstaltungen teil.
Kenny Köppe:
Ist für eine Vielzahl von Aufklebern und Plakaten mit faschistischen Inhalten in Burg verantwortlich und nimmt ebenfalls an bundesweiten Aufmärschen teil. Außerdem versucht er Informationen über vermeintliche politische Gegnerinnen und Gegner zu sammeln.
Sollte es in Zukunft weiterhin dazu kommen, dass Neonazis aus Burg an rechten Aufmärschen teilnehmen, in der Stadt Plakate oder Aufkleber mit faschistischen und rassistischen Inhalten verkleben oder Menschen, die nicht in ihr menschenverachtendes Weltbild passen, bedrohen und angreifen, wird es weitere Aktivitäten gegen sie geben.
Nazis raus - aus der Anonymität! Kein Fußbreit den Faschisten!
Burg Nazifrei! - Eine Initiative von Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Burg
Vertauscht
Kann es sein, dass die jeweiligen Texte nicht immer zu den drüber stehenden Namen passen?
Korrigiert
Die Zeilen waren verrutscht.
Sarah
Sarah Boethge ist unter anderem beim Naziaufmarsch 2012 am 2.6. in Hamburg gewesen und unterhält gute Kontakte zu Neonazis der "Freien Kräfte Burgenlandkreis". Foto: in der Mitte unter der Fahne http://recherche-nord.com/gallery/2012.06.02.html
Bild von Hamburg
Bild Nr. 80 ist vermutlich das benannte