Tunesien: Drei Tage Riots in Medenine

Riots in Medenine

Bullenstation abgebrannt, Aufruf zum Generalstreik in der Stadt und Region

In der südtunesischen Stadt Medenine kam es von Montag bis Donnerstag zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen aufgebrachten Bewohnern der „ärmeren Viertel“ und den Bullen. Hintergrund ist die anhaltende soziale Not in Tunesien, insbesondere die hohe Arbeitslosigkeit.

 

Zuerst hatten Jugendliche eine Nationalstrasse blockiert, dann strömmten immer mehr Menschen in Richtung Zentrum.

Als sich am Montag die protestierende Menge immer weiter vergrösserte, eilte der örtliche Gouverneur herbei, um die Lage zu beruhigen. Inmitten einer Bulleneinheit hielt er eine Ansprache mit Megafon.

Diese Intervention ging gründlich nach hinten los.


Es kam zu Auseinandersetzungen mit den Bullen. Als diese Tränengas einsetzten, zog eine Menschenmenge zu einer Bullenstation und setzte diese in Brand.

 

In Interviews mit aufgebrachten Demonstranten bezeichneten diese die Situation als unerträglich. Die Arbeitslosigkeit, insbesondere unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen in ihren Vierteln sei so hoch, dass es unmöglich sei, Arbeit zu finden.
Die Antworten „der Politik“ auf diese Situation seien einfach nur zynisch.

 

Nach drei Tagen riot wurden Militäreinheiten nach Medenine entsandt. Die Truppen trieben die aufgebrachten Menschen unter Einsatz von Schüssen in die Luft auseinander.


Als Reaktion darauf kursieren Aufrufe zum Generalstreik am 22.Mai in der Stadt und der Region.
Auch die örtlichen Strukturen  der UGTT, der ehemaligen tunesischen „Einheitsgewerkschaft“, in der heute aber etliche kritische und kämpferische Menschen organisiert sind, haben sich diesem Aufruf angeschlossen.

 

recherchegruppe aufstand

 

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