Polizei greift Newroz-Feiernde mit Wasserwerfern und Tränengas in Amed an++ Schwere Ausschreitungen+++Hundertausende auf den Strassen+++Polizei geht mit massiver Gewalt vor+++
Live-Stream: http://www.livestream.com/newroz
Thousands of people trying to join Newroz celebrations in Diyarbakır have been under attack from police since this morning.
In their thousands Kurds were pouring on the streets of the city where today the biggest celebration of the week dedicated to Newroz (Kurdish New Year) have been under a vicious attack from police using tearing gas and baton charging.
Among the people stopped by police were BDP co-chair Selahattin Demirtaş and many BDP deputies.
The areas of Bağlar, Kayapınar and Sur are witnessing people trying to protect themselves from the vicious police attack by putting up barricates.
It is understood that police are preventing people coming from outside the city to reach Diyarbakır. Clashes continue.
ANF / DIYARBAKIR/AMED
ANF NEWS AGENCY
http://kurdistan.blogsport.de
Newroz: Eine Million Menschen fordern Frieden
Eine Million Menschen sind heute in Diyarbakir zur Newroz-Feier - dem kurdischen Neujahrsfest - zusammengekommen und fordern Frieden und Demokratie. Seit den frühen Morgenstunden waren sie zu Fuß, mit Bussen und Autos unterwegs, um zu den Feierlichkeiten zu kommen. Die Polizei hatte mit Tränengas, Wasserwerfern, Blockaden und Verhaftungen versucht, das Verbot der Veranstaltung durchzusetzen. An mehreren Stellen mussten sich die Menschen mit Barrikaden vor den Polizeiattacken schützen.
Die riesige Beteiligung ist die beste Antwort auf das Verbot durch den türkischen Innenminister und auf die Politik der türkischen Regierung, die die Lösung des kurdischen Frage nur in Gewalt und Krieg sieht, erklärten Vertreter der BDP.
In Istanbul kam es zu schweren Zusammenstößen zwischen Polizei und Tausenden Menschen, die versuchten zu den Newroz-Feierlichkeiten in Kazlıçeşme im Distrikt Zeytinburnu von Istanbul zu kommen. Zahlreiche Personen mussten nach Gasattacken der Polizei in Krankenhäusern behandelt werden. Wie die Partei für Freiden und Demokratie (BDP) bekanntgab, erlag der BDP-Vorsitzende des Bezirks Arnavutköyden seinen Kopfverletzungen, die er durch eine Tränengasgranate erlitten hatte.
Videos:
http://en.firatnews.com/index.php?rupel=article&nuceID=4364
https://www.youtube.com/watch?v=BbPFBZsibFE
Newroz pîroz be! jetzt erst recht!
Am 21.März feiern die Menschen im mittleren und nahen Osten das Frühlings- und Neujahresfest „Newroz“. In den kurdischen Gebieten der Türkei entwickelte sich „Newroz“ seit den großen „Serhildans“ (Volksaufständen) Anfang der 1990er Jahre von einem kulturellen Frühlingsfest zu einem politischen Symbol der kurdischen Befreiungsbewegung gegen Kolonialismus, Krieg, Besatzung und Fremdbestimmung. Auch in der BRD findet am 24.März in Bonn eine zentrale und bundesweite Newroz-Demonstration statt, zu der mehrere zehntausend Kurd_innen aus dem gesamten Bundesgebiet erwartet werden. Als Zeichen des Protestes gegen Waffenexporte, PKK-Verbot und politische Repression gegen fortschrittliche Migrant_innen rufen wir alle Antifaschist_innen dazu auf, zur zentralen Newroz-Demo nach Bonn anzureisen und sich mit einem internationalistischen und antifaschistischen Ausdruck am Block der Kampagne „Tatort Kurdistan“ zu beteiligen. In der Woche darauf werden auch in Berlin verschiedene Aktivitäten im Rahmen der „kurdischen Woche“ stattfinden
Antifa Genclik Enternasyonal!
Berliner Newroz-Demo
Dienstag | 20.März | 17 Uhr | Hermannstrasse
Bundesweite Newroz-Demo:
24. März | 9 Uhr | Fritz-Schröder-Ufer / Bethovenallee | Bonn
Newroz-Fest in Berlin:
01.04.2012 | Sonntag | 13 Uhr | Waterloo-Ufer 10961 Berlin
Presse:
Türkei: Kurdisches Neujahrsfest von Gewalt überschattet
(AFP)
Diyarbakir — Am Rande von Feiern zum kurdischen Neujahrsfest Newroz hat es in der Türkei Zusammenstöße zwischen Polizisten und Kurden gegeben. In der mehrheitlich von Kurden bewohnten Stadt Diyarbakir in Südostanatolien versuchte die Polizei, mit Tränengas und Wasserwerfern Gruppen von ins Zentrum strömenden Menschen aufzuhalten, wie ein AFP-Reporter berichtete. Allerdings waren die Polizisten den 40.000 Menschen nicht gewachsen, die sich zum Newroz-Fest mit Feuern, Tanz und Musik versammelten.
Viele Teilnehmer bekundeten dabei ihre Unterstützung für die verbotene kurdische Arbeiterpartei (PKK). In anderen Stadtteilen hielten die Zusammenstöße an. Demonstranten setzten ein Dutzend Fahrzeuge in Brand, und zwei Männer wurden wegen Transports eines Sturmgewehrs in ihrem Auto festgenommen, wie aus Sicherheitskreisen verlautete. Die türkische Nachrichtenagentur Anadolu meldete einen Verletzten durch Steinwürfe, Brandsätze gegen die Polizei und zahlreiche Festnahmen.
In Istanbul errichteten Anadolu zufolge kurdische Aktivisten, denen die Polizei den Zugang zu Newroz-Feiern verwehrte, Barrikaden und warfen Steine auf die Beamten. Diese schossen mit Tränengasgranaten und Wasserwerfern und trieben so auch eine Gruppe von Abgeordneten der Kurden-Partei BDP, die Veranstalterin der Feiern, auseinander. Nach Behördenangaben wurden sieben Menschen verletzt, unter ihnen ein oder zwei Polizisten. Außerdem gab es mehr als 100 Festnahmen.
Die Behörden hatten den Wunsch der BDP, die Feiern am Sonntag abzuhalten, abgelehnt. Stattdessen erteilten sie lediglich für kommenden Mittwoch eine Genehmigung für Newroz-Feste. Nach der kurdischen Überlieferung wird das Newroz-Fest zum Andenken an die erste Erhebung der Kurden gegen die persische Herrschaft vor mehr als 2700 Jahren gefeiert.
Türkische Polizei ging gegen Kundgebungen von Kurden vorISTANBUL. Bei Protesten von Kurden in der Türkei ist am Sonntag ein kurdischer Lokalpolitiker getötet worden. Der Chef der Partei Frieden und Demokratie (BDP) in Istanbul sei von einem Tränengasgeschoß tödlich am Kopf getroffen worden, berichteten BDP-Parlamentsabgeordnete auf Twitter.
Die türkische Polizei ist am Sonntag in mehreren Städten gegen als illegal eingestufte Demonstrationen zu den kurdischen Neujahrsfeiern vorgegangen. In Istanbul sei ein Protest zu dem Newroz-Fest abgebrochen worden, berichtete die türkische Nachrichtenagentur Anadolu. Zu Zusammenstößen sei es auch in der südöstlichen Stadt Diyarbakir gekommen.
Innenminister Idris Naim Sahin erklärte, öffentliche Versammlung zu den Neujahrsfeiern könnten nur für den 21. März beantragt werden. In der Türkei werden die Sicherheitsvorkehrungen zu den Feiern jedes Jahr verschärft, um Sympathiekundgebungen für die als Terrororganisation eingestufte Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) und ihren inhaftierten Anführer Abdullah Öcalan zu unterbinden.
Polzei in Südostanatolien den Menschenmengen nicht gewachsen
nachrichten.at
Am Rande der Feiern zum kurdischen Neujahrsfest Newroz im mehrheitlich von Kurden bewohnten Diyabakir in Südostanatolien versuchte die Polizei mit Tränengas und Wasserwerfern, Gruppen von ins Zentrum strömenden Menschen aufzuhalten, wie ein AFP-Reporter berichtete. Allerdings waren die Polizisten den 40.000 Menschen nicht gewachsen, die sich zum Newroz-Fest mit Feuern, Tanz und Musik versammelten.
Viele Teilnehmer bekundeten dabei ihre Unterstützung für die PKK. In anderen Stadtteilen hielten die Zusammenstöße an. Demonstranten setzten ein Dutzend Fahrzeuge in Brand, und zwei Männer wurden wegen Transports eines Sturmgewehrs in ihrem Auto festgenommen, wie aus Sicherheitskreisen verlautete. Anadolu meldete einen Verletzten durch Steinwürfe, Brandsätze gegen die Polizei und zahlreiche Festnahmen.
Mehrere Verletzte und mehr als 100 Festnahmen
In Istanbul errichteten Anadolu zufolge kurdische Aktivisten, denen die Polizei den Zugang zu Newroz-Feiern verwehrte, Barrikaden und warfen Steine auf die Beamten. Diese schossen mit Tränengasgranaten und Wasserwerfern und trieben so auch eine Gruppe von Abgeordneten der Kurden-Partei BDP, die Veranstalterin der Feiern, auseinander. Nach Behördenangaben wurden sieben Menschen verletzt, unter ihnen ein oder zwei Polizisten. Außerdem gab es mehr als 100 Festnahmen.
Die Behörden hatten den Wunsch der BDP, die Feiern am Sonntag abzuhalten, abgelehnt. Stattdessen erteilten sie lediglich für kommenden Mittwoch eine Genehmigung für Newroz-Feste. Nach der kurdischen Überlieferung wird das Newroz-Fest zum Andenken an die erste Erhebung der Kurden gegen die persische Herrschaft vor mehr als 2.700 Jahren gefeiert.
Biji Apo!
Hier ein Video aus Istanbul, wo nach dem Tod eines Genossen die Feierlichkeiten abgebrochen wurden.
http://video.cnnturk.com/2012/haber/3/18/istanbul-ve-diyarbakirda-nevruz...
Zwei andere aus Amed:
http://www.youtube.com/watch?v=BbPFBZsibFE
und
http://www.youtube.com/watch?v=N-m7ZWkLD4s
In beiden Videos (mehr auf Youtube) wird zweierlei klar.
Die grosse Zahl an Newroz - Feiernden/ Demonstrierenden. Frühs 40.000. Auf Video 1 am Ende sieht man dann die Menschen"ströme" aus Amed, die "unendlich" scheinen. In Video 2 wird das nochmal klarer.
Letztendlich sind es Hunderttausende und die genaue Zahl, ist sekundär und kommt erst in den nächsten Tagen.
Zweitens. Die Parolen "Biji serok Apo" sind in beiden Videos nicht zu überhören. Komme mir jetzt bitte niemand mit Führerkult. Jeder Kontakt zu Apo Öcalan auf der Gefangeninsel Imrali (Parallele zu Nelson Mandela!) wird seit eine, halben Jahr unterbrochen und boykottiert. Auch zu Nelson Mandela, Angela Davis und Sacco und Vanzetti (liebe AnarchistInnen) gab es riesige Demos mit namensgebundenen Parolen.
Sie spiegeln das Ansehen Apos in der kurdischen Community wieder!
biji newroz biji guirilla
Wie jetzt? Die PKK und der Anarchismus
Eine Zusammenfassung aktueller deutschsprachiger Texte zum Thema PKK & Anarchismus:
http://www.anarchismus.at/blog-anarchismus/6937-die-pkk-und-der-anarchismus
"Menschenrechtler" Erdogan
Hier eine Kolumne zum NATO - "Menschenrechtler" Erdogan (Libyen, Syrien - ohne "Wertung", da gerade Thema verfehlend) aus der "Frankfurter Rundschau" vom 17.03.2012.
Auf der Demo gegen Erdogan im Rahmen des "Toleranzpreises" - "Steiger award", gestern in Bochum , waren 25000 Menschen.
Zu den Massakern an AlevitInnen, KurdInnen und ArmenierInnen bietet das Netz genug Informationen.
Kolumne
Lieber Tayyip Erdogan!
Aleviten hören genau hin, wenn es um Menschlichkeit und Toleranz geht. Sie haben ein gutes Gedächtnis.
Mely Kiyak
Am Samstag bekommen Sie in Bochum einen Preis. Den „Steiger Award“. Nie gehört. Auf der Homepage steht, es handele sich um eine Privatinitiative. „Wir ehren Persönlichkeiten, die sich durch Geradlinigkeit, Offenheit, Menschlichkeit und Toleranz auszeichnen.“ Geehrt werden auch der Modemacher Wolfgang Joop, der Musiker Tim Bendzko und Königin Silvia von Schweden. Merkwürdige Runde.
Als türkischer Premierminister nehmen Sie den Preis „stellvertretend für das türkische Volk für 50 Jahre deutsch-türkische Freundschaft“ in Empfang. Gerhard Schröder wird laudieren. Vor 50 Jahren begann die Arbeitsmigration von Türken nach Deutschland. Ein Gastarbeiterpreis? Für das türkische Volk?
Die ehemaligen Arbeiter haben doch schon Kinder in Deutschland geboren, die auch wieder Kinder bekommen haben. Warum nimmt kein Arbeiter den Preis in Empfang? Stellvertretend für das deutsche Volk? An derlei Ungereimtheiten sieht man schon die Hohlheit solcher Veranstaltungen, die lediglich dazu dienen, Gastgeber und Sponsoren glänzen zu lassen. Beispielsweise die Sparkasse Bochum oder Joska Kristall, die den Menschenrechtspokal mundgeschliffen haben. Beide Unternehmen verband man bislang nicht mit deutsch-türkischer Happiness.
Blöd nur, dass die alevitische Gemeinde in Deutschland die ganze Glitzersause zu verderben droht. Man schätzt, dass ein Drittel der türkischen Bevölkerung Aleviten sind. In Deutschland leben ungefähr 800 000 Aleviten. Ob im Verband organisiert oder nicht, Aleviten hören genau hin, wenn es um Geradlinigkeit, Menschlichkeit und Toleranz geht.
Aleviten in der Türkei leiden oder litten unter staatlich organisierten oder geduldeten Pogromen in der Türkei. Vertreibung, Vergewaltigung, Verbrennen, Massaker – alles Ereignisse, die allein im letzten Jahrhundert stattfanden. Deshalb reagiert die alevitische Gemeinde besonders sensibel, wenn das höchste türkische Regierungsmitglied in der gleichen Woche einen Preis bekommt, in der die alevitische Protestbewegung eben erst in der Türkei frisch gedemütigt wurde.
Als 1993 während eines alevitischen Kongresses in Sivas die Tagungsteilnehmer im Hotel Madimak verbrannt und die volksfestartige Stimmung ohne Eingreifen der Polizei stundenlang live im Fernsehen übertragen wurde, hat das eine neue Generation von Aleviten gegen den türkischen Staat munitioniert. Seitdem demonstrieren Bürgerrechtler für die strafrechtliche Verfolgung der Täter und eine würdige Gedenkstätte am Tatort. Die türkische Justiz hat die Tat am Dienstag verjähren lassen.
Alle 28 Strafverteidiger sind Mandatsträger der Regierungspartei AKP. Diese Woche haben Aleviten dagegen protestiert und sind von der Polizei verprügelt und mit Gas attackiert worden. Das ist der Grund, weshalb manche Aleviten vor Verzweiflung schier ausflippen, seit sie von der Preisvergabe erfahren haben.
Herzlichen Glückwunsch wünscht
Ihre Mely Kiyak.
P.S. Auf den Bürgersteigen von Berlin-Neukölln kam mir zu Ohren, dass ein Täter von Sivas dort einige Wettbüros betreibt. Die Türkei stellte bis heute keinen Auslieferungsantrag. Der Brandstifter ist Asylbewerber. Hoffentlich alles Gerüchte! Falls nicht, nehmen Sie ihn auf dem Rückweg in die Türkei gleich mit! Dank Verjährung hat er doch nichts mehr zu befürchten.
Polizei: MÖRDER!
Ein Toter bei Kurden-Protesten in Türkei/ Süddeutsche Zeitung
Bei Kurden-Protesten in der Türkei ist am Sonntag ein kurdischer Lokalpolitiker getötet worden. Der Chef der Partei Frieden und Demokratie (BDP) in Istanbul sei von einem Tränengas-Geschoss tödlich am Kopf getroffen worden, berichteten BDP-Parlamentsabgeordnete auf Twitter.
Im ganzen Land gingen Kurden anlässlich ihres Neujahrsfests Newroz auf die Straße, um für Autonomie zu demonstrieren. In Istanbul nahm die Polizei mehr als 100 Menschen fest. Die größten Demonstrationen gab es in der Stadt Diyarbakir im kurdischen Südwesten des Landes. Hier versammelten sich Tausende Menschen. Die Polizei setzte Tränengas, Wasserwerfer und Schlagstöcke ein, um die Versammlungen aufzulösen.
Sowohl die legale BDP als auch die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK hatten zu dem Protesten aufgerufen. Sie fordern mehr Autonomie für den überwiegend kurdischen Südwesten der Türkei. Die Regierung hat den Kurden zwar mehr individuelle kulturelle Rechte zugestanden, lehnt eine politische Regelung für die gesamte Region aber ab. Die Kurden stellen etwa 20 Prozent der Bevölkerung des Landes. Das kurdische Neujahr beginnt am 21. März.