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Die Auseinandersetzungen in Kairo zogen sich bis in die Morgenstunden hin. Nach einigen Stunden Ruhe kommt es seit dem Vormittag erneut zu Kämpfen zwischen Demonstranten und „Sicherheitskräften“ in der Nähe des Innenministeriums. Die Bullen setzen neben dem massiven Gebrauch von Tränengas auch Gummigeschosse ein. Ali Hassan, ein 32 jähriger Demonstrant, wurde dabei tödlich verwundet. Ein Polizeioffizier verlor sein Leben, als er von einem Militärlastwagen überrollt wurde.

Aufrufe verschiedener Gruppe, wie z.B. der „Jugendbewegung des 6. Aprils, sich aus den Auseinandersetzungen zurückzuziehen und zum Tahrirplatz zurück zu kommen, verhallten wirkungslos. Einige Gruppen sind dazu übergegangen, Hausdächer in dem umkämpften Gebiet zu besetzen und die Bullen von dort aus massiv mit Steinen einzudecken.

Es wird von 1500 verletzten Demonstranten alleine in der vergangenen Nacht berichtet.

Die Mauer in der Mohamed Mahmoud Strasse, die von den Sicherheitskräfte nach den Kämpfen Ende des letzten Jahres errichtet wurde, um den Weg vom Tahrir in Richtung Regierungsviertel zu blockieren, ist über Nacht von Aktivisten komplett niedergerissen worden. Ein Aktivist erkläre: „Wir haben die Mauer mit unseren blossen Händen niedergerissen, wir sind die Söhne der Pharaonen“.

Zur Zeit sind Tausende auf den Strassen rund um das Innenministerium versammelt.
Andere Demonstrationszüge sammeln sich derzeit auf dem Tahrir, einer ist Richtung Verteidigungsministerium unterwegs.
An die 30 verschiedene Organisationen haben für den heutigen Tag zu einem „Freitag der Wut“ aufgerufen.

In Suez war die Menschenmenge vor einem Bullenquartier gestern Abend auf über 3000 Menschen angewachsen, nachdem die Nachricht die Runde machte, einer der Toten im Stadion von Port Said stamme aus Suez. Im Zuge des Auseinandersetzungen fingen die Bullen an, in die Menge zu schiessen. Dutzende wurde dabei verletzt, zwei Menschen erschossen.
Aktuell wird von erneuten Protesten in Suez berichtet, die Bullen setzen erneut Tränengas ein.

In Port Said nahmen gestern viele an den ersten Beisetzungen teil. Sie zogen mit den Särgen der Toten durch die Strassen und riefen Parolen gegen die Bullen und den SCAF. In Interviews beharrten sie darauf, dass es sich um eine „Verschwörung“ handele, hinter der das Militär stecke.

In Alexandria hat sich gerade ein Demonstrationszug von mehreren zehntausend Menschen in Richtung Miliärhauptquartier in Bewegung gesetzt. Sie rufen Parolen gegen die Bullen und den SCAF.

Es dürfte ein langer Tag in Ägypten werden…

recherchegruppe aufstand

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