Rückblick NPD Aktionstag in der Vorderpfalz

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Ganze 20-25 Personen brachten die NPD-Kreisverbände Vorderpfalz, Rhein-Neckar und Worms auf zu ihren Kundgebungen am 7.1 in Ludwigshafen, Frankenthal und Worms unter dem Motto "Raus aus dem Euro" auf die Beine.

 

Ganze 20-25 Personen brachten die NPD-Kreisverbände Vorderpfalz, Rhein-Neckar und Worms auf zu ihren Kundgebungen am 7.1. in Ludwigshafen, Frankenthal und Worms unter dem Motto „Raus aus dem Euro“ auf die Beine.

Zwischen 150 und 300 Menschen auf den Gegenveranstaltungen zeigten deutlich, dass die Nazis in der Region unerwünscht sind. Dass die NPD mit ihrem Anmelder Andreas Fluder ihre Kundgebungen gegen die Verbotsverfügungen, die alle drei Städte erlassen hatten, juristisch durchsetzten, erwies sich so für die Nazis eher als ein Pyrrhussieg.

 

Ihre Städtetour begannen die 25 Nazis gegen 12:20 Uhr in Ludwigshafen, wo sie an der Ecke Westend-/Bahnhofstraße in unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofs einen Kundgebungsplatz zugewiesen bekommen hatten.

Auf Zuhörer, ausgenommen der Polizei und der Presse, mussten die NPDler leider verzichten. Offensichtlich schon verärgert, ließen sich einige der Nazis zu wüsten Beleidigungen gegenüber einem Journalisten hinreißen.

Zuvor hatten sich schon ab 11:30 Uhr am Berliner Platz etwa 300 Menschen zu einer Kundgebung gegen rechten Terror und gegen die stattfindende Nazi-Veranstaltung eingefunden. Vertreten waren Antifa-Gruppen, anarchistische Gruppen, Gewerkschaften (DGB, verdi), manche Parteien (Linke, Grüne, SPD), sowie lokale Politprominenz.

Nach einigen Redebeiträgen von verdi, Migrationsbeiräten und eines städtischen Vertreters, beschloss gegen 12:45 Uhr eine Gruppe von ca. 50 antifaschistisch gesinnten Personen spontan eine S-Bahn zum Hauptbahnhof zu nehmen, um den dort befindlichen Nazis die Meinung zu sagen. Die Nazis, die ihre Kundgebung mittlerweile beendet hatten und sich eigentlich mit der Bahn auf den Weg nach Frankenthal machen wollten, bemühten sich nun im Hauptbahnhof hinter den Reihen der Polizei nicht aufzufallen und waren dankbar über die Anwesenheit der Ordnungskräfte. Somit verzögerte sich ihre Abfahrt schon um eine gute halbe Stunde.

 

Gegen 13:30 Uhr kam der mittlerweile nur noch 20-köpfige Nazi-Tross am Bahnhof in Frankenthal an, dort mussten sie ihre Kundgebung direkt vor dem Bahnhof durchführen. Ebenfalls zum Bahnhof bewegten sich die etwa 150 Menschen, die zuvor schon am Speyerer Tor bei der Mahnwache gegen Rechts zusammengekommen waren. Die Gegenveranstaltung bestand u.a. aus Antifas, Vetreterinnen und Vertretern von Gewerkschaften und Parteien und lokaler Politprominenz.

Auffallend war, wie schon in Ludwigshafen und auch später in Worms, die hohe Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern, die offensichtlich durch die Ereignisse der letzten Wochen gegenüber dem Thema Rechtsextremismus sensibilisiert wurden. Mit sehr deutlichen, aber auch humorvollen Sprechchören wurde der NPD klar gemacht, dass sie auch in Frankenthal unerwünscht ist.

Für besonders schlau hielten sich zwei Nazis, die in der Gegendemo spionieren wollten. Diesen offensichtlich weniger klugen Versuch mussten die beiden mit einigen Blessuren bezahlen, bis die Polizeikräfte sie zu ihren Kameraden herüberzogen. Dass diese zusehen mussten, wie zunächst zwei ihrer Späher einen antifaschistischen Platzverweis erhielten, anschließend ihr Ausbruchsversuch schon an den Polizeireihen scheiterte und dann ihnen wieder niemand zuhören wollte, führte dazu, dass die Stimmung bei den Nazis unübersehbar auf den Nullpunkt sank.

 

Gegen 14:30 Uhr nahmen sie den Zug nach Worms. In Worms etwa um 14:45 Uhr angekommen durften die 20 NPDler, von einem starken Polizeiaufgebot geschützt, dann vom Hauptbahnhof zum Ludwigsplatz laufen. Hier wurden sie ebenfalls von einer lautstarken Gegendemo empfangen. 300 Menschen aus unterschiedlichen Spektren, unter anderem aus Antifa-Gruppen, Gewerkschaften und Parteien, hatten sich zur ebenfalls am Ludwigsplatz angemeldeten -und auch nicht verbotenen- Gegenkundgebung eingefunden.

Weiträumig von den Ordnungskräften abgeschirmt standen die Nazis recht verloren auf dem großen Platz, hielten ihre Reden, die in Nazis-Raus-Sprechchören untergingen. Für besondere Erheiterung sorgten die NPDler, als sie dann in Reihe Aufstellung nahmen und versuchten zum Abschluss, einen möglichst heldenhaften Eindruck zu vermitteln.

Etwa um 16:00 Uhr marschierten die Nazis dann wieder zum Bahnhof und begaben sich auf den Heimweg.

 

Das Geschehen am 07.01.2012 muss die NPD als klare Niederlage verbuchen. Selbst innerhalb ihrer eigenen Szene konnte sie ihr Potential nicht ausschöpfen. Trotz Mobilisierung brachten sie nur ca. 20-25 Personen auf die Straße, darunter v.a. Aktivisten, namentlich Malte Redeker, Dierck Wagner, Jan Zrodelny, Jan Jaeschke, Marco Bleimeier, André Presser, Sebastian Beckmann, Benjamin Riedle. Zuhören wollte ihnen allerdings niemand, die Außenwirkung ihrer Aktion war gleich Null.

 

Die Aktivitäten gegen die NPD-Kundgebungen in Ludwigshafen, Frankenthal und Worms können allerdings als großer Fortschritt im Kampf gegen die Nazis in der Region gewertet werden. Insbesondere die Tatsache, dass innerhalb weniger Tage diese relativ große Anzahl an Menschen aus unterschiedlichen Spektren, die deutlich gegen die NPD Position bezogen haben, mobilisiert werden konnte, stellt einen großen Erfolg dar.

 

Dieser Erfolg sollte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass in der Region eine große, aktive und gut vernetzte Nazi-Szene besteht, mit einigen wichtigen Nazi-Kadern und einer funktionierenden Infrastruktur. Die aus NPD-, Hammerskin- und Kameradschaftsstrukturen bestehende Nazi-Szene macht seit Jahren durch Propaganda, Übergriffe und Anschläge auf sich aufmerksam und brüstet sich damit. Diese braune Szene wird nicht von heute auf morgen verschwinden, insofern gibt es noch einiges zu tun.

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18 Nazis waren es.

Am 6. Januar 2012 fand zudem eine NPD Rednerveranstaltung unter anderem mit Dörthe Armstroff in der Vorderpfalz statt! Ebenfalls zum Thema "Raus aus dem Euro!".

Vor ein paar Wochen haben die LUNARA auch wieder einmal rumgesprüht, unter anderem an der Brücke am Rheingönnheimer Bahnhof sowie am Bahnhof Limburgerhof.

Ende 2011, also in den vergangenen Monaten wurden auch zahlreiche Plakat- und Klebeaktionen von den Fascho's aus der Pfalz durchgeführt. Diese Aktionen vor allem in Haßloch, Böhl-Iggelheim, Schifferstadt und Neuhofen.

 

Sie scheinen wieder einmal alle miteinander zu versuchen, sich in der Vorderpfalz zu stärken...

 

ES GIBT KEIN RUHIGES HINTERLAND! ALERTA ANTIFASCISTA!

Es wird Zeit dass etwas dagegen passiert und gemacht wird!

Gibts auch schöne Porträtfotos?