Um gegen die Räumung des vor zwei Tagen besetzten Hauses in der Stiftstraße 5 und gegen die ausgrenzende Wohnungssituation in Potsdam zu protestieren, versammelten sich am Abend des 28.12.2011 ca. 120 Menschen auf dem Luisenplatz in Potsdam.
Mit Transparenten, mitgebrachten Kochutensilien, Flyern und lauten Parolen wurden die Menschen in Potsdam über Räumung und Wohnungsknappheit informiert.
Schon kurz nach Beginn der
Demonstration, über die Brandenburger Straße setzte sich ein
Polizeifahrzeug an die Spitze der Versammlung und begleitet diese. Kurz
darauf wurden ohne Grund und Warnung die Demonstrationsteilnehmer_innen
von der Polizei angegriffen. Dabei wurden mehrere Personen verletzt.
Die Demonstration, die von der Polizei NICHT aufgelöst wurde, ging danach weiter und wurde erneut angegriffen und schließlich ohne Angaben von Gründen in der Dortustraße gekesselt. Von vielen mutmaßlich Teilnehmer_innen des Protestzuges wurden die Personalien aufgenommen. Anschließend wurden sie mit einer Kamera abgefilmt. Ebenso wurden umstehende Personen gewaltsam in den Kessel geschoben.
Ein Einsatzleiter gab sich während des gesamten Zeitraumes den fragenden Gefangenen und Beobachter_innen nicht zu erkennen. Während der Personalienaufnahme wurden Menschen von der Polizei sexistisch beleidigt und bedrängt sowie begrabscht. Noch immer wurde den betroffenen Personen nicht mitgeteilt weswegen sie festgehalten wurden.
Kurz
vor Ende der Personalienfeststellung kam zu allem Überfluss noch die
24. Berliner Einsatzhundertschaft, die schon bei der brutalen Räumung
der Skaterhalle 2008 durch maßlose Gewalt aufgefallen war. Nun wurden
beobachtende Personen vom Ort des Geschehens abgedrängt und es wurde
seitens der Polizei durch sinnfreie Festnahmen u.a. wegen Rauchens in
der Öffentlichkeit, Menschen eingeschüchtert und bedroht.
Auch Stadtverordnete wurden bedrängt. Trotz mehrfacher Nachfrage wurde ihnen keine Auskunft über den Einsatzleiter, Dienstnummern der eingesetzten Polizist_innen und die polizeilichen Maßnahmen mitgeteilt. Ebenso wurden den Anwält_innen vor Ort der Kontakt zu festgehaltenen Personen erschwert.
Wieder einmal hat sich gezeigt, dass Widerstand gegen
Gentrifizierung, der Protest gegen soziale Ausgrenzung und die freie
Meinungssäußerung in Potsdam kriminalisiert werden.
Doch wir werden weiter kämpfen. Wir fordern eine Stadt, in der wir alle leben können.
Das war erst der Anfang!
AK Recht auf Stadt
P.S: An alle Betroffenen der Repression: Schreibt Gedächtnisprotokolle der Vorkommnisse und gebt diese an Genoss_innen weiter. Bei Vorladungen der Bullen gilt natürlich: Anna und Arthur halten das Maul! Keine Zusammenarbeit mit den Repressionsorganen!
Anhand solcher Bullenaktionen erkennt man ...
... den wahren Charakter des Staates: Der real existierende RechtSStaat BRD ist nichts als das kastrierte Restselbstbild des Dritten Reiches! Wie lange wollen wir uns das eigentlich alles noch gefallenlassen? Linke Demos oder die, die vom elenden Faschostaat BRD als "links" angesehen werden, werden mittlerweile grundsätzlich von Schlägern des Staates, sogenannten "Polizisten" weggehauen. Der Staat schaut weg, wenn Nazis mordend durch das Land ziehen - so weit sind wir mittlerweile schon wieder.
Und wir lassen uns immer und immer wieder von diesem Scheißstaat ohne adäquate Gegenwehr vermöbeln und sonst vorführen?
Antirepressionstreffen - 31.12.2011 - Infoladen Potsdam
Sponti gestern Abend (28.12.2011) in Potsdam
Für alle von polizeilicher Repression Betroffenen, insbesondere vom Kessel, der Identitätsfeststellung und ED-Behandlung wird es am Samstag, den 31.12. um 16.00 Uhr ein Treffen im Infoladen in der Zeppelinstraße 25 geben. Schreibt Gedächtnisprotokolle und lasst uns darüber reden, was getan werden kann.
Solidarität ist eine Waffe! Anna und Arthur halten´s Maul! Allein machen Sie Dich ein!
EA-Potsdam
ea-potsdam@gmx.net