Nazi-Terror - Immer mehr Spuren führen in den Südwesten

Steffen Hammer mit seiner Band "Noie Werte" bei einem Live-Auftritt

Karlsruhe und Rhein-Neckar-Region dick dabei

Die Zwickauer Nazi-Terrozelle hat zur Untermalung eines ihrer menschenverachtenden Bekennervideos auf Musik der baden-württembergischen  Band "Noie Werte" zurückgegriffen. Auf dem Film, der von den Behörden rekonstruierten Festplatte der Nazis gefunden wurde, sind Lieder der Gruppe zu hören. Auf dem Bekennervideo aus dem Jahr 2001 sind nach Behördenangaben vier Morde an Männern türkischer Herkunft aufgeführt sowie der Nagelbombenanschlag auf MigrantInnen in Köln. Zur Untermalung wurden die "Noie Werte"-Machwerke "Kraft für Deutschland" und "Am Puls der Zeit" verwendet.

 

Vom Rechtsrocker zum Rechtsanwalt

 

"Noie Werte" ist eine Band mit einer langen Karriere im Rechtsrock-Geschäft. Bereits Ende der 1980er Jahre wurde sie in der Nähe von Stuttgart gegründet und zählt damit zu den dienstältesten Nazi-Bands in der BRD.
Kopf und Sänger der Band, die sich im Dezember 2010 offiziell aufgelöst hat, war der Rechtsanwalt Steffen Hammer.

Der Jurist Hammer arbeitet für die Rechtsanwaltskanzlei H3, die Büros in Stuttgart und Rastatt unterhält. Die Kanzlei - vor allem ihr Rastatter Ableger "Harsch & Kollegen" - war bereits im Jahr 2007 in den Fokus antifaschistischer Gruppen geraten. Zu den MandantInnen sollen nahezu alle führenden Neonazis aus Nordbaden gehören, darunter Pablo Allgeier (Führer der "Rastatter Kameradschaft" und ehemaliger Aktivist der "Kameradschaft Karlsruhe") und Hartwin Kalmus (Vize-Chef der "Blood & Honour"-Sektion Baden und Rechtsrock-Geschäftsmann).

H3-Anwalt Alexander Heinig (Rastatt) verteidigte unter anderem Sebastian Räbiger, führendes Mitglied der 2009 verbotenen rassistischen, offen nazistischen "Heimattreuen Deutschen Jugend" (HDJ). Räbiger hatte 2010 vor dem Bundesverwaltungsgericht gegen das vom Innenministerium ausgesprochene Verbot der HDJ geklagt, war aber vor Gericht gescheitert - das Verbot besteht weiterhin.

Eine Anwältin und die Jenaer NPD

 

In der Kanzlei H3 ist auch die ehemalige NPD-Funktionärin Nicole Schneiders beschäftigt, die vergangene Woche die Verteidigung ihres (früheren?) NPD-Kameraden Ralf Wohlleben übernommen hat. Wohlleben war als Unterstützer der Nazi-Terrorzelle verhaftet worden. (Schneiders im "Stern" und in der Thüringer Allgemeinen)

Schneiders, geborene Schäfer, hat in Jena studiert und wechselte Ende der 1990er Jahre nach Mannheim, um dort ihr Studium abzuschließen. 2003 lebte sie im gleichen Haus wie der Mannheimer Nazi-Skinhead und NPD-Funktionär Christian Hehl. Weitere Mitbewohner waren der für seine Gewaltbereitschaft bekannt Neonazi Ludwig Graf sowie der Aktivist der "Kameradschaft Karlsruhe" Dominik Schneiders, ihr späterer Ehemann.

Nicole Schneiders tauchte mehrfach im Zusammenhang des Nazi-Zusammenschlusses "Aktionsbüro Rhein-Neckar" (ABRN) auf. Im gehackten internen Forum des ABRN wird von AktivistInnen immer wieder auf die rechtliche Hilfe durch die "Kameradin" Nicole hingewiesen. Diese empfahl ihren GesinnungsgenossInnen im gleichen Forum die Rastatter Kanzlei "Harsch & Kollegen" bei rechtlichen Problemen.

Zuletzt verteigte Nicole Schneiders den Neonazi Matthias Herrmann bei einem Prozess im Februar 2011 vor dem Heidelberger Landgericht.
Herrmann, der wie Schneiders aus Jena stammt und Ende der 1990er Jahre nach Mannheim zog, unterhält gute Kontakte zu seinen Thüringer Kameraden und ist einer der Köpfe hinter dem "Aktionsbüro Rhein-Neckar". Er wohnt zurzeit im Haus der rheinland-pfälzischen NPD-Vorsitzenden Dörthe Armstroff in Weidenthal (Kreis Bad Dürkheim). Armstroff selbst stammt aus der Gemeinde Zeitz (Sachsen-Anhalt) - rund 60 Kilometer von Jena entfernt.

Die Achse Karlsruhe - Jena

 

Aber nicht nur aus der Rhein-Neckar-Region führen die Spuren nach Jena. Aktivisten der "Kameradschaft Karlsruhe", der ältesten "freien Kameradschaft" in der BRD, haben ebenfalls einen guten Draht nach Thüringen.

So zählte der Kameradschaftsaktivist Martin Schild neben zahlreichen anderen Neonazis aus Jena auch den inhaftierten Ralf Wohlleben zu seinen Kontakten. NPD-Funktionär Patrick Wieschke, der im Zuge der Ermittlungen zur Nazi-Terrozelle auch ins Visier der Behörden geraten ist, scheint ebenfalls zu Schilds Bekannten zu gehören.

 

Auf einer der Autonomen Antifa Anfang der 2000er Jahre zugespielten Telefonliste Schilds findet sich neben Wieschkes Telefonnummer auch der Vermerk "Dönerbomber, NPD".
Auf derselben Liste findet sich auch Nicole Schneiders (noch unter ihrem Mädchennamen Schäfer) mit einer Jenaer Telefonnummer wieder.

 

Hier schließt sich der Kreis!

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zeitz ist eher die ecke zeitz-gera-greiz-altenburg, dass is schon ne andere ecke als jena und umgebung.

insoweit solltet ihr da die netze nicht zu weit spannen, allerdings sind aus dieser ecke auch bereits fascho-namen im nsu-kontext genannt worden

Also bitte, das ist doch nun wirklich albern. Langsam wird hier wirklich jeder Artikel mit einem Abschnitt über die sog. "Nazi-Terrorzelle" garniert, wohl einfach nur in der Hoffnung, daß schon irgendwas hängen bleibt. In diesem Artikel wird keine einzige "Spur" aufgezeigt. Daß man sich in der nicht allzugroßen rechten Szene häufig gegenseitig kennt, ist offensichtlich. Irgendeinen Zusammenhang mit den Taten der Terrorzelle bringt der Artikel nicht.

Das Fass mit der Karlsruher Kameradschaft wurde bislang so noch nicht aufgemacht. Und irgendwie finde ich den Artikel gut, da hier der Fokus etwas anders liegt. Ansonsten ist klar, dass vieles schonmal geschrieben wurde - aber wo? Zusammenfassungen sind immer ganz gut, um den Überblick in dem ganzen Wust an Infos nicht zu verlieren. Danke dafür!

... hatte auch Florian Stech (Nazi der einen Antifaschisten angefahren hat) verteidigt (oder tut es noch?)..

Nur Steffen Hammer hat das Mandat niedergelegt.

Der Heilbronner DIRK auf der Liste ist zu 100 % der Holocaustleugner Dirk Zimmermannn. Hier ein paar Infos

 

http://linksunten.indymedia.org/search/apachesolr_search/Dirk%20Zimmermann

Es handelt sich dabei tatsächlich um Dirk Zimmermann.

Es stehen auch noch andere Heilbronner auf der Liste (z.B. Michael Dangel).

Matthias Herrmann hat wohl in Weidenthal gewohnt nach dem er von Ludwigshafen verschwinden musste. Seit einiger Zeit wohnt er in Haßloch, in der Langgasse 66. Er war für Klaus Armstroff Vertrauensperson, bei dessen Bürgermeister Kandidatur in Haßloch. Armstroff wurde zur Wahl nicht zugelassen.

Bei der angegeben Adresse ist niemand wohnhaft!?! Wie kommst du denn auf diese Idee? Oder gibt es konkrete Hinweise?

Malte R. ist massgeblich am Aufbau der Neonazi-Strukturen in Ludwigshafen am Rhein zuständig. Er lebte eine zeitlang in Mexico, von wo aus er auch das Neonazi-Fanzine "Donnerschlag" vertrieb. Vermutlich baute er hier relativ ungestört seinen Kontakte zu miltitanten Neonazi-Netzwerken auf (Blood & Honour Sektionen weltweit, insbesondere B&H Voralberg/Österreich, B&H England, B&H Germany (mittlerweile verboten, aber fast alle Köpfe noch vorhanden); Hammerskin Nation (HSN), insbesondere Schweiz/Spanien/Italien/Frankreich/Deutschland(Berlin). Von Mexico in die Schweiz gezogen, um dort intensive Kontakte und Pläne für die Gründung der HSN Südwestdeutschland zu planen. Die Kontakte nach Ludwigshafen ergaben sich unter anderem durch Hartwin Kalmus (ehem. B&H Führungskader), Christian Rolf Hehl, Matthias Herrman (HSN), Thomas (Bonny) Bonifer (Altnazi, "The Firm Mannheim"  ) und Achim Pfeiffer (ehem. B&H Führungskader & Ex-Bassist in einer Neonaziband). Hier angelangt wurden die Kontakte ausgebaut und Leute für die HSN gesucht, erste Mitglieder: Stephan Polers (Polas?), Matthias Herrman und Mitglieder der damaligen Hockenheimer "Hate Crew". Es wurden Schulhof-CD´s von Malte R. vertrieben, sowie Konzepte entwickelt, unterschwellig in die Köpfe der Menschen zu kommen.

 

Bis heute ist ein großer Anlaufpunkt für regionale Nazi´s das "Bon Scott" in der Dammstraße 12, Ludwigshafen. Am Wochenende und auch unter der Woche sieht man immer wieder Ludwigshafen Nazigrößen, wie Malte R. oder Thomas B. in dieser Kneipe. Bei Onkelzpartys werden neue Leute rekrutiert und in die Szene eingeführt. Diese Onkelzpartys finden auch in "Tanja´s Bierstube" in der Mundenheimer Straße (Lu) statt. Der Veranstalter distanziert sich zwar immer wieder von Nazi´s, aber sie werden geduldet.

 

Malte Redeker ist eng verknüpft mit Matthias Hermann (ebenfalls Hammerskin), dieser hat zur Zeit des Brandes fast direkt neben dem abgebrannten Haus gewohnt.

 

Aus dem Umfeld von Hermann und Redeker ist auch Matthias Friedrich (2 Kinder; früher wohnhaft in Ludwigshafen Süd, Bereich Berliner Platz/Hochbrücke/Wittelsbachplatz. Ganz in der Nähe hatte Malte R. auch seinen Laden, in dem er Nazipropaganda in allen Variationen verkauft hat.Wohin dieses Gelder geflossen sind, wäre wohl interessant zu wissen...

 

LuNaRa

 

Einer der "führenden" Köpfe ist dort Dierck Wagner, der praktisch für die Rekrutierung des Nachwuchses zuständig ist. Ebenfalls aus dem selben Dunstkreis (LuNaRa) ist auch René Büchler (https://www.facebook.com/deFreiherr). Dierck Wagner fällt schon seit Jahren mit gewalttätigen Übergriffen in Überzahl auf "Andersdenke" auf, er ist ein Laufbursche und aber gerade deswegen ein wichtiger Kontakt der Rechten zur "Basis"/Jungvolk. In Ludwigshafen/Mundenheim versuchen sie schon seit einiger Zeit, "nationalbefreite Zonen" zu errichten, in dem sie massiv Nazi-Propaganda verkleben und hängen.

Daimler Betriebsrat und Ex-Gitarrist von neue Werte Oliver Hilburger hat nun auf der Homepage von Daimler mit seiner Vergangenheit angeblich abgeschworen.

zentrum-automobil.de/content/view/451/1/

Ein Zufall, dass dies nun erst erscheint nach entsprechendem Presseecho!

Betriebsräte kann man so leicht nicht loswerden, da ist es doch um einiges angehnehmer wenn derjenige sich völlig freiwillig für solch ein Statement entscheidet.