Jahrelang wurde über den Bau der JVA Heidering bei Berlin gestritten, in einem Jahr soll der Knast fertig sein, der Senat versprach alles soll besser werden für die Gefangenen. Fest steht nur, er besteht auch aus Gittern, Türen, Beton und Stahl. Wir haben in der Nacht auf den 11. Dezember an drei Stellen zeitverzögerte Brandsätze auf dem Gelände der Baustelle der JVA Heidering hinterlassen. Schade, dass Beton nicht brennt!
Todesstreifen, Bolzenschneider, Drahtgitter. Wir versuchten nicht aus dieser Knastgesellschaft zu flüchten, wir brachen ein um sie niederzubrennen. Die JVA Heidering entsteht zur Zeit vor den Toren von Berlin auf einem stinkendem Brandenburger Ackerland. Kein Verkehrsmittel fährt dort hin, zu erreichen ist der neue Berliner Knast nur über eine unbeleuchtete Landstrasse. Der nächste Bahnhof liegt im äußeren Tarifbereich des Nahverkehrs. Sofort erkennbar ist, wo die Gesellschaft die Leute wegsperren will. Weit weg! Familien und Angehörige ohne Auto haben kaum eine Chance die Inhaftierten zu besuchen. Dafür steht der Bau mitten auf dem Feld. Geworben wird damit, das die Gefangenen die Jahreszeiten miterleben können. Andere sagen eher, der Blick durch den bereits fertigen "Todesstreifen" wird untermalt mit den Launen der Natur.
Auch dieser Knast wird nur gesiebte Luft ins Innere lassen und wie auch die bestehenden Knäste stinken wie die Hölle auf Erden im Sommer. Trotz aller Versprechungen des Berliner Senats, alles solle in diesem Knast des 21. Jahrhunderts besser werden, am System des Wegsperren ändert es nichts. Er stellt einzig und allein eine perverse Weiterentwicklung bestehender Methoden dar. Isolation, Folter, den Menschen brechen, zum guten Staatsbürger erziehen.
Wie alle neuen Knäste wird auch er den Mustern der Privatisierung unterliegen. Bestens vorbereitet ist der Neubau bereits. Etliche Produktionsstätten werden mit immer neuen Gefangenen gefüttert, sie sollen privat betrieben werden, unterliegen somit den Marktprinzipien. Der selbe Kreislauf sorgt auch dafür, dass sozial schwächer gestellte Menschen in den sogenannten Problemkiezen von Berlin, sich das nehmen was sie brauchen. Eine gesellschaftlich gewollte Perspektivlosigkeit lässt tausenden keine andere Möglichkeit, als sich im Alltag kreativ zu zeigen. Die Berliner Polizei spielt dieses Spiel gerne mit und führt der Staatsanwaltschaft jährlich tausende Kleinkriminelle und Schwarzfahrer_innen zu. Diese machen einen der größten Teile innerhalb Berliner Knäste aus.
Bereits jetzt verdienen etliche Firmen in Berlin am Geschäft mit den Knästen, sei es Edeka beim Knast Einkauf, sei es Swarovski, dessen Edelsteine mit handgefertigten Pappschachteln aus der Frauen JVA Pankow verkauft werden, oder die etlichen am Bau beteiligten Firmen auf dem Gelände des Neubaus am Heidering. Bald kommen neue Betriebe dazu. Auch ein zweiter Neubau macht uns wütend! Neben Grünau soll nun auch am Flughafen BBI in Schönefeld ein neuer Abschiebeknast mit 30 neuen Plätzen entstehen. Statt endlich einzusehen, dass kein Mensch illegal ist, setzt Berlin seine menschenverachtende Praxis weiter fort!
Wir wollten dieser Scheiße rechtzeitig ein Ende setzen, ein Feuer kann dabei aber nur symbolisch sein. Ändern muss sich das System!
Diese Gesellschaft kennt nichts anderes als Knast, Knast, Knast!
Für eine Gesellschaft die keine Knäste mehr braucht! - Knäste zu Baulücken!
Weiterstadt ein tolles Ding, das geht auch am Heidering!
Autonome Gruppen
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also brandsätze und das obwohl beton nicht brennt...
sind die dinger schon hochgegangen und wenn ja, welche Schäden haben sie angerichtet?