[Italien, Chile] Direkte Aktionen zum 10. Todestag von Barry Horne

Barry

Zum 10. Todetag des Tierbefreiungsaktivisten Barry Horne gab es weltweit direkte Aktionen. In Italien wurde ein Mc Donalds in Brand gesetzt und in Chile ein "Fleischkonzern" attackiert. Die Tierbefreiungsaktivist*innen in Chile hinterließen folgende Botschaft in ihrem Bekenner*innenschreiben:

"TODAY PAINT, TOMORROW FIRE!"

Der Tierbefreiungsaktivist Barry Horne starb am 5.November 2001 in einem britischen Gefängnis; durch das letzte ihm verbleibende Mittel zum Protest, dem Hungerstreik.

 

Wer war Barry Horne?

Einer der bekanntesten Tierrechtler_innen Englands, Barry Horne (49-jähriger Familienvater), verstarb am 5. November 2001 während seines Hungerstreiks für die Tiere. 1998 wurde er wegen Sachbeschädigung an Tierversuchsfirmen zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt. Er gab jedoch nie auf und kämpfte auch aus dem Gefängnis bis zuletzt für die Tiere. Außerhalb der Tierrechtsbewegung wurde er erstmals bekannt, als er im Januar/Februar 1997 mit einem Hungerstreik auf die Qual der Versuchstiere aufmerksam machte.

Dadurch erreichte er unter anderem auch, dass sich die Tierrechtsszene in England vermehrt gegen größere Firmen wandte, welche nach wie vor Tierversuche vornehmen. Als die Thematik der Tierversuche in das Bewusstsein der Öffentlichkeit drang und die Labour-Partei in einer Werbeschrift (vor ihrer Wahl) versprach, sich gegen die Tierversuche einzusetzen, brach Barry Horne nach 35 Tagen seinen Hungerstreik ab. Durch den großen öffentlichen Druck und die Versprechen der Politiker glaubte Barry, sein Ziel erreicht zu haben, dass in dieser Sache endlich etwas unternommen werde. Leider wurde er enttäuscht und fühlte sich von den Politiker_innen verraten. Die Labour-Partei setzte keines ihrer Wahlversprechen nach ihrer Machtübernahme um. Dies verhärtete die Fronten zwischen den Tierrechtler_Innen und den Machthaber_innen noch mehr.
Ende August 1997 setzte Barry Horne erneut auf den Hungerstreik und brach ihn erst nach 46 Tagen ab, als die Regierung sich für Verhandlungen bereit zeigte. Später stellte sich heraus, dass dies eine weitere Lüge der Regierung war: Am selben Tag, als die «Verhandlungen» aufgenommen wurden, gab die Regierung dem größten Tierversuchsunternehmen Englands, Huntingdon Life Sciences (HLS), wieder die Erlaubnis, weitere Versuche durchzuführen. Dies obwohl kurz davor der Firma diese Erlaubnis entzogen wurde, weil Mitarbeiter_innen der Firma Beagle-Welpen auf „kriminelle Art“ quälten.

Barry Horne ließ der Regierung dennoch mehrere Monate Zeit, um ihren Versprechen Taten folgen zu lassen. Doch in den folgenden Monaten kümmerte sich von deren Seite niemand mehr um Tierversuche. Die Anzahl Tiere, welche für solche Versuche missbraucht wurden, stieg im Jahr 1998 sogar weiter an!
Dies veranlasste Barry im Oktober zum dritten und längsten Hungerstreik, bei dem er bereits zu Beginn darauf aufmerksam machte, dass er bereit sei, für die Tiere zu sterben. Zuerst wurde diese Aussage kaum wahrgenommen, als er aber physisch immer schwächer wurde, änderte sich die Situation: Internationaler Protest formierte sich. Vor den Häusern aller wichtigen Kabinettminister wurde demonstriert (auch vor dem Haus von Tony Blair). Tiere wurden aus Labors befreit.
Vier Tage vor dem Ende seines längsten Hungerstreiks war er auch mental sehr geschwächt. Am 68. Tag willigte er in einen Vorschlag der Regierung ein. Er hatte nicht mehr die nötige Kraft und Konzentrationsfähigkeit für komplexe Verhandlungen. Von diesem Hungerstreik hat er sich dann auch physisch nie mehr richtig erholt. Er war fast taub und seine Sehkraft besserte sich auch nicht mehr. Doch sein Wille war ungebrochen.
Am 21. Oktober 2001 begann er seinen letzten Hungerstreik, der am 5. November für ihn tödlich endete. Er hatte sich zum Ziel gesetzt, nicht aufzugeben, bis die englische Regierung ihr Versprechen wahr machen würde, oder andernfalls den vielen in Versuchslabors getöteten Tieren zu folgen. Sein Grundsatz war es, weder Menschen noch Tiere direkt zu schädigen; ansonsten war er aber bereit, für die Befreiung der Tiere bis zum Äußersten zu gehen. Vor allem in den britischen Boulevardmedien wurde er daraufhin als Fanatiker und Menschenhasser diffamiert, selbst noch nach seinem Tod.

In life he was a nobody, a failed dustman turned firebomber. But in death Barry Horne will rise up as the first true martyr of the most successful terrorist group Britain has ever known, the animal rights movement.“

Zu Lebzeiten war er ein Niemand, ein gescheiterter Müllmann, der Brandstifter wurde. Man wird seiner als erstem Märtyrer der erfolgreichsten Gruppe von britischen Terroristen gedenken: der Tierrechtsbewegung.“

(Kevin Toolis: im Guardian, 7.November 2001)

Weshalb wurde Barry Horne zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt?
In den 80er Jahren gab es eine Tierrechtskampagne gegen die Pharmafirma «Boots». Diese Aktionen wurden beendet, als die Firma es fertig brachte, alle davon zu überzeugen, dass sie eine tierfreundliche Firma sei. Diese Lüge wurde Anfang der 90er Jahre durch eine Aktion der ALF (Animal Liberation Front) aufgedeckt, als deren Aktivist_innen Tiere aus Versuchslabors der Firma befreiten und die Vorgänge in der Firma öffentlich machten. Damit war die Firma wieder im Rampenlicht der englischen Tierbefreier_innen, welche verständlicherweise empört über die Lügen der Firmenleitung waren. Alle Tierrechtsorganisationen führten daraufhin Aktionen gegen diese Firma durch.

Diese reichten vom Boykottaufruf bis zur Wirtschaftssabotage. Die Polizei ging daraufhin immer härter gegen die Tierrechtler_innen vor. Dann gab es eine Serie von Anschlägen, bei denen mehrere Gebäude dieser Firma in Flammen aufgingen. Der durchschnittliche Schaden belief sich auf rund eine Million Pfund pro Anschlag. Immer wurde jedoch darauf geachtet, dass weder Personen noch Tiere dabei zu Schaden kamen. Der Höhepunkt dieser Auseinandersetzungen wurde erreicht, als auf der Isle of Wight mehrere Anschläge parallel verübt wurden, wodurch die Feuerwehr mit dem Löschen überfordert war. Der Schaden belief sich deshalb auf rund 3 Millionen Pfund.
Mitte der 90er Jahre wurde Barry Horne verhaftet, als er in einem Geschäft, welches auch für Tierausbeutung verantwortlich gemacht wird, eine Brandvorrichtung anbringen wollte. Da die Polizei bei der Suche nach den Brandstifter_innen von der Isle of Wight, trotz der Verhaftungen von 50 Personen, nicht vorwärts kam wurde Barry Horne sofort auch für die dortigen Brandstiftungen als Alleintäter verantwortlich gemacht. Er stritt dies vor Gericht ab und bekannte sich nur schuldig, in Bristol Anschläge verübt zu haben. Dennoch wurde er für alle Anschläge als Alleintäter schuldig gesprochen und zu 18 Jahren Haft verurteilt.

 

Barry Horne im Sommer 1997 nach seinem ersten Hungerstreik:
«Ja, ich war im Hungerstreik, aber nicht ich habe den Hungerstreik gewonnen und ich habe auch nicht all die positiven Dinge erreicht, die daraus entstanden sind. Das war die Bewegung, nicht ich. Die Bewegung war ausreichend stark, um für die Tiere mobil zu machen und das zu tun, was getan werden musste.
Die Bewegung, das sind einfach nur Menschen, Menschen wie du und ich, wir alle. Wir sind die Bewegung und jeder von uns ist sehr wichtig. Ohne jeden Einzelnen von uns wird die Bewegung schwächer und ärmer. Ohne uns alle hört sie auf zu existieren. Wer wird sich dann für die Tiere einsetzen? Wir können die Tiere befreien, die Welt ändern und Frieden und Gerechtigkeit für alle schaffen.» (Newsletter der Vegan Prisoner Supporters Group)

 

Italien:

Deutsche Übersetzung:

"In der Nacht des 6. November besuchten wir ein McDonald's in Tivoli, Rom. Wir zerstörten es und brannten es nieder. Die Aktion soll Tierquäler*innen das Leben auf alle Arten schwierig machen. Die Aktion ist Barry Horne gewidmet.

ALF"

 

anonymous report (translation):

"Rome 11/07/2011

On the night of November 6th we visited McDonald's in Tivoli, Rome, damaging it and setting it on fire.
Make life impossible for the torturers by any means.
Action dedicated to Barry Horne.

ALF"

 

Italian:
"Roma 07/11/2011
La notte del 6 novembre abbiamo fatto visita mcdonald's di Tivoli-Roma danneggiandolo e incendiandolo.
Rendere la vita impossibile agli aguzzini con ogni mezzo.
Azione dedicata a Barry Horne.
ALF"

 

 

Chile:

anonymous report (translation):

"In the early morning hours of October 31, having filled the city with graffiti, we turned our attention to the meat distributor, 'Cecinas Villablanca Chillán', which was covered with slogans in protest of the animal exploitation that has for years made those who run this company rich.

The action is part of the 10 year commemoration of the departure of the warrior Barry Horne... you're only dead if you're forgotten!

About Cecinas Villablanca:
Since 1930 it has been one of the largest animal exploiting companies in the region. They refer to themselves as a 'manufacturer' and distributor of meat; for a long time they have been murdering and torturing animals and then selling their bodies to others who are exploited, but this will soon end, the struggle and the growing awareness will be greater than any domination!

TODAY PAINT, TOMORROW FIRE!

ANIMAL LIBERATION FRONT / UNTIL THERE IS TOTAL LIBERATION"

 

Spanish:
"La madrugada del 31 de Octubre, junto con haber llenado la ciudad de otros rayados, se acudió a la empresa distribuidora de carnes, “Cecinas Villablanca Chillán” donde se le lleno de escritos en repudio a la explotación animal que por años ha hecho ricos a quienes manejan esa empresa.

¡La acción se suma a la conmemoración de los 10 años de la partida del guerrero Barry Horne… solo muere quien es olvidadx!

Sobre Cecinas Villablanca:
Desde 1930 es una de las empresas más grandes de explotación animal en la región, como así mismos se llaman, son una: “fabricadora” y distribuidora de carnes, la que lleva largo tiempo asesinando y torturando animales para luego vender sus cuerpos a otrxs explotadxs, pero esto pronto se acabará, la conciencia y la lucha serán más que cualquier dominación!

¡HOY PINTURA, MAÑANA FUEGO!

FRENTE DE LIBERACIÓN ANIMAL/HACIA LA LIBERACIÓN TOTAL"

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BARRY HORNE REMEMBERED IN LOS ANGELES

Sunday, 6th November

In honor of Barry Horne, activists gathered on Sunday afternoon to speak up for the animals who are murdered every day inside of HLS. Horne was a dedicated activist for the animals and we commemorate him by keeping the campaign against HLS alive in Los Angeles. It is companies like BlackRock and AstraZeneca who make it possible for HLS to continue functioning. This is the very reason why activists protested against a few of their employees. We will not back down until all ties are cut and HLS is no longer your business associate.

First stop was Arthur Doi's neighborhood, Director of Finance Analysis at Aptium Oncology (a subsidiary of AstraZeneca). Aptium Oncology has the moral obligation to the animals inside of HLS to pressure their parent company to cut all ties with Huntingdon. Hundreds of companies have chosen not to deal with HLS and its not hard to follow their compassionate lead. If Aptium Oncology and AstraZeneca no longer want the negative attention they are receiving in Los Angeles (as well as around the world), all they have to do is call off all animal tests, contracts and business dealings they have with the sadistic lab. Severe your ties and we will no longer be at your offices or in your neighborhood.

Activists visited Todd Pam's neighborhood next, a Director at BlackRock - the top shareholder of AstraZeneca. Not only did activists expose BlackRock's dirty secrets and their pharmaceutical love affair, but we sent a message to Pam's neighborhood that animal abuse is never tolerated. Activists talked to curious passer-bys and sympathetic neighbors about the atrocities that continue to happen on BlackRock's dime inside of HLS. Many of these compassionate and inquisitive people were and are usually the youth. Children do not want a world where animals are tortured. They see right through profit and BlackRock's company rhetoric. It is easy, BlackRock. Create a world that is better for future generations. Sell your equity shares in AstraZeneca and finalize the formal paperwork. Only then will activists let up.

Lastly, activists visited Scott Laudeman's neighborhood, another Director at BlackRock Inc. As soon as activists began protesting outside, Scott came out to mock and goad us having himself a good laugh. But not at our expense. It is the activists who always have the last laugh, because we are the passionate, motivated people who will not give up. For the animals who cannot speak their injustices, we will fight until they are free.

UNTIL EVERY CAGE IS EMPTY AND HLS IS SHUT DOWN!

If you want to get involved with campaigning in LA, then please contact: Seeyouinthestreets@riseup.net

MARCH IN HUNTINGDON AND PROTEST AT HLS

Saturday, 5th November

To mark the tenth anniversary of Barry Horne’s death, about 150 activists from a number of different countries descended on Huntingdon to hold a remembrance march, followed by a protest outside Huntingdon Life Sciences itself.

Barry Horne was a committed and selfless activist for animal liberation who sacrificed his life to save others. On this day, all around the world hundreds of people dedicated actions and events as a mark of respect for this courageous individual.

In Huntingdon the day began with speeches about Barry’s inspiring life and discussion of the history of the SHAC campaign and about HLS. As the crowd listened, the true impact that this campaign has had upon the laboratory was highlighted, leaving nobody in doubt as to the failing business that it now is.

After the speeches the activists formed a visual procession and held a loud and passionate march through the sleepy streets of Huntingdon town centre, no doubt being watched by many of HLS’ workers. With chants of “close down HLS” it was made clear to all of them that their involvement in torture and murder will not be ignored.

With various placards and banners being displayed and many leaflets handed out, the local community was made fully aware of the hell hole that is hidden next door to their town and the horrors being committed inside it.

After the march, activists made their way to HLS itself, where a loud and angry protest was held by the main gates. Half way through the demo, silence fell upon the crowd as speeches were given again.

With the backdrop of razor wire and the grey sprawl of the expansive torture lab, the mood was sombre as thoughts focused on the 70,000 animals who were imprisoned in HLS's labs at that very moment. Turning their sadness to anger and determined to fight for the animals being abused inside HLS, activists then continued their loud protest, ensuring the lab could not ignore their presence.

After a number of hours, the demo eventually dispersed, the sight of HLS leaving everyone with a clear reminder of exactly what the campaign is fighting. Until that hell hole is closed down for good, SHAC and compassionate activists will continue to target them – until all are free.

Videos: http://www.youtube.com/watch?v=yv5lSpoSxf8
and http://www.youtube.com/watch?v=HCALdgsgKa4

Barry’s sacrifice for the animals is as relevant today as it was ten years ago, as are the words he spoke – “If you don’t act then you condone. If you don’t fight then you don’t win. And if you don’t win then you are responsible for the death and suffering that will go on and on” - Barry Horne, 15/3/1952 – 5/11/2001.

Many thanks to those that donated at the protest outside HLS and thanks for all your continued support - Until all are free!

For more information on Barry Horne, see: www.barryhorne.org