Ein anarchistischer Auruf zur "NoG20 - Die Krise heisst Kapitalismus" - Demo

Bei diesem Aufruf handelt es sich nicht um Den sondern um Einen anarchistischen Aufruf zur NoG20 - Die Krise heisst Kapitalismus - Demo in Freiburg. Sollten kleinere Sprachliche und/oder Rechtschreibfehler vorhanden sein, bitte ich dies zu entschuldigen.

 

"Die Katastrophe ist nicht das was kommt, sondern das was da ist" [1]

 

Mag das mittlerweile allseits bekannte Pamphlet noch so viele Schwächen und falsche Analysen haben, so hat sie zumindest in diesem (ersten Satz) des Manifests Recht. Wir leben nicht in "Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit" wie man es uns weißmachen will und wie es beispielweise sogar in der französischen Verfassung steht, sondern in der Katastrophe. Diese artikuliert sich unter anderem durch Sozialabbau, Mietenwahnsinn, Kriege um Ressourcen, Einschränkungen von eh schon begrenzten Freiheitsrechten, den Zwang die eigene Arbeitskraft immer günstiger zu Veräußern und wachsender Zunahme und Verstärkung von (Wirtschafts-)Krisen. Alldas sind Symptome der Gesellschaftsordnung in der wir gerade Leben, ob wir wollen oder nicht, der Kapitalismus!

 

Die bürgerliche Ideologie (jedenfalls der Linke Flügel der bürgerlchen Ideologie) will uns stets weiß machen, das der Kapitalismus an sich nicht zwangsläufig schlecht sein müsse und reformiert werden könne. Doch wieviel bzw, wie wenig eine Reformierung bringt, zeigt uns eindrucksvoll das Beispiel "Green-City" Freiburg: Es wird versucht die Stadt als "Wohlfühl-Öko-Paradies" [2] zu verkaufen und in Verbindung mit der hier existierenden Alternativen Szene versucht man sich nach außenhin sogar das Image einer toleranten und alternativen Stadt zuzlegen, nimmt dabei aber dann nur Bezug zu den  Alternativprojekten, die sich innerhalb des als legal angesehenen Rahmens bewegen und somit zu denen, die den kapitalistischen Normalvollzug nicht im geringsten stören. Doch eben dieser Selbstklassierung als charmante und hype Öko-Stadt ist zugleich Argument für Ausgrenzungs-, Verdrängungs- und Vertreibungspolitik: Das Wohlfühl-Öko-Paradies hat seinen Preis und wer es sich nicht leisten kann habe eben Pech und darf nicht dazugehören, woraus der Freiburger OB Salomon noch nichteinmal einen Hehl macht, wenn er sagt "das ist eben Marktwirtschaft".[3]

Somit sind alle die nicht in diese Vorzeige-City passen mehr oder weniger von der ein oder anderen Form von Repression betroffen: Der/die StudentIn, Arbeistlose oder GeringverdienerIn, der sich die Miete nichtmehr leisten kann ist gezwungen Wegzuziehen oder muss schauen das er anderweitig über die Runden kommt in dem er in seinem Haushaltbudget an anderer Stelle sparen muss oder Obdachlose die polizeilichen Schikanen wie Platzverweisen ausgesetzt sind oder sogenannte linksalternative und linksautonome die sich Ort aneignen wollen in denen ein emanzipatorisches und unkommerzielles Miteinander möglich ist [4], gegen die quasi das komplette Arsenal an vorhandenen Repressionsmaßnahmen aufgefahren wird, den eine  wirkliche Alternative zur Konkurrenz- und Leistungsorientierten Marktwirtschaft (sprich:Kapitalismus) darf es in der bürgerlichen Ideologie nicht geben.

 

"Das Recht auf Wohlstand ist die soziale Revolution! Das Recht auf Arbeit ist günstigstenfalls ein industrielles Zuchthaus!"[5]

 

In der seit 2008 herrschenden Krise hat man das hiesige Proletariat dazu bewegen können noch mehr soziale Einschnitte zu akzeptieren und/oder freiwillig genausoviel für weniger Geld zu arbeiten, indem man für den Erhalt des "nationalen Wohlstandes" warb. Ein nichtgerade geringer Teil fiel auf diesen Fauxpas  rein obwohl "nationaler Wohlstand" noch lange nicht individueller Wohlstand bedeutet. Statt auf diesen Widerspruch (auf den bisher eh nur marginal vorhandenen individuellen Wohlstand verzichten um den nationalen Wohlstand zu erhalten) einzugehen sollte es uns angesichts der Nichtrefomierbarkeit des Kapitalismus darum gehen den Wohlstand hier und jetzt für alle Menschen weltweit einzufordern!

Doch nicht nur die angeblichen "Linksextremisten" haben erkannt das im Kapitalismus einiges nicht korrekt läuft und das Appelle wie bei früheren Gipfeltreffen dieser Art nichts nützten da die G20 nicht an einer Alternative zum bestehenden System intressiert sind, sondern nur an dessen besserer und für sie profitablerer Verwaltung und Verwertung. Weltweit ist in den letzten Jahren eine Zunahme von Aufständen zu verzeichnen, sei es in Spanien, Griechenland, Chile oder USA. Auch die Neuaufgekommene und sich an der spanischen "Indignados"-orientierte "Occupy"-Bewegung ist, trotz all ihrer fehlerhaften Gesellschaftsanalsyen (man darf schliesslich nicht von einer Bewegung die noch in den Kinderschuhen steckt von anfang an eine perfekte Analyse der Verhältnisseerwarten) und weiterer Kritikpunkte wie z.B. die dort z.T kursierenden Verschwörungstheorien, in diese Reihe von aufständischen hinzuzufügen.[6]  

 

"Wir wollen keinen sozialeren, multikulturelleren oder straffer regulierten, <nachhaltigen> Kapitalismus, sondern gar keinen!"[7]

 

Passend zu dem Aufruf von Dijon[8] und den weltweit zunehmenden Aufständen und "Empörungen" gliedert sich auch die Demonstration in Freiburg gegen den in Cannes stattfindenden G20-Gipfel in die Inter-/Antinationalisierung des Widerstandes gegen die Zumutungen in die uns der Kapitalismus tagtäglich aufs neue zwingt.

Also am Samstag den 5.November 2011 auf nach Freiburg zur Antikapitalistischen Demonstration "Die Krise heisst Kapitalismus" und hinein in den Anarchistischen Block! Beginn: 14Uhr am Platz der alten Synagoge!

STAAT.NATION.KAPITAL.SCHEISSE. - Für die soziale Revolution!

Für den libertären Kommunismus!

 

 

PS: Transparente, Schilder, Flugis, etc. nicht vergessen!

 


 

1) Unsichtbares Komitee in: Der kommende Aufstand

2) Kampagne "Deconstucting Green City http://www.linksunten.indymedia.org/node/45473

3) Das komplette Zitat lautet: "Freiburg ist so teuer, weil es attrakiv ist, sorry, das ist eben Marktwirtschaft" und war in der Badischen Zeitung vom 18.April 2011 zu lesen

4) Jedenfalls soweit es im Kapitalgesellschaftlichen Rahmen möglich ist, d.h. von Freiraum kann hierbei (noch) nicht bzw. nur unter Vorbehalt die Rede sein

5) Peter Kropotkin in: Der Wohlstand für Alle

6) Wen sie den Kapitalismus auch noch nicht richtig zu analysieren wissen, so wissen sie doch schon das dieser Falsch ist und es eine Änderung der Verhältnisse notwenig macht.

7) ...UmsGanze-Bündnis in ihrerknappen Selbstdarstellung: http://www.umsganze.org/ueber-uns/

8) http://www.de.indymedia.org/2011/01/293883

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Was soll an diesem Aufruf "anarchistisch" sein? Antikapitalistisch - ja, meinetwegen. Ansonsten hast du die üblichen IL-Versatzstücke aneinandergereiht und, ums Ganze noch wohlmundig abzurunden, den beliebten Fäkalienspruch übernommen. An solche nichtssagenden Geschmacklosigkeiten bin ich ja mittlerweile gewöhnt, aber deine Arroganz gegenüber linksalternativen Projekten ist - um in deiner Sprache zu sprechen - zum Kotzen. Sie zeugt von Geschichtslosigkeit und ätzender Überheblichkeit eines Aktivisten (kein -Innen an dieser Stelle), der noch nie an einem langfristigen Projekt beteiligt war. Statt den KommunistInnen mit ihrer Demo auf den Leim zu gehen und sich in die Einheitsfront derjenigen einzureihen, die nur zu gerne das Geld eben jener parteipolitischen Gruppierungen annehmen, die du nicht einmal erwähnst, wären eigene Akzente angebracht. Also nein, dein Aufruf ist kein positiver Beitrag zu einer besseren Welt sondern kurzsichtiger Aktionismus für eine parteinahe Vereinnahmung. Bleib mir weg...

deine Arroganz gegenüber linksalternativen Projekten ist

 

??? Da ist nirgends Arroganz gegenüber linksalternativen Projekten zu lesen oder bist du nur angepisst weil da steht das es keine echten Freiräume innerhalb der kapitalistischen Logik gibt? Stichwort es gibt kein richtiges leben im falschen.

 

Statt den KommunistInnen mit ihrer Demo auf den Leim zu gehen und sich in die Einheitsfront derjenigen einzureihen, die nur zu gerne das Geld eben jener parteipolitischen Gruppierungen annehmen, die du nicht einmal erwähnst

 

Inwiefern hat das was mit diesem Aufruf zu tun? Bzw wenn ich es richtig verstehe wäre die einzig logische Konsequenz eine vollständig eigene Demo, die aber in unter 2Tage mit Sicherheit nicht vernünftig organisierbar wäre...

Dein Pseudonym ist so unverschämt wie dieser Aufruf, der vor allem durch seinen Titel darauf abzielt, Anarch@s irgendwie auf diese vollrote Demo zu ziehen.

Der Aufruf stammt aus einem anderen Jahrtausend, Linksradikale Strukturen in Freiburg wurden kaum in die Aktion involviert.

Lasst euch nicht blenden: No green City, no red City!

Achso:

Nigra, das Libertäre Bündnis Ludwigsburg und weitere autonome Gruppen sind also vollrot. Ich glaube, du bis voll druff.

Die rote Front und die schwarze Front sind wir!

Die meisten anarchistischen Gruppen der Gegen sind ja im A-Netz SüdWest organisiert und verfolgen eine antikapitalistische und klassenkämpferische Linie. Wir sollten uns von solchen Provo-Kommentaren nicht beeindrucken lassen. Auf nach Freiburg!!!

Es wurde sogar extra hingeschrieben das das "ein" und nicht "der" anarchistische Aufruf ist, heisst nicht jeder Anarcho/a  muss sich zwangsüufig mit diesem Aufruf identifizieren können, es steht jedem frei einen eigenen Aufruf zu publizieren.

Und es wird auch explizit doch zu einem anarchistischen Block Aufgerufen um eben nicht in einer Reihe mit den Leninisten stehen zu müssen!

Leute, jetzt lasst euch nicht spalten. Wir können doch nicht ein Ereignis wie den G-20 Gipfel nur wegen der Zerstrittenheit der süddeutschen Linken unkommentiert lassen. Sämtliche antikapitalistischen emanzipatorischen Gruppen und Personen sollten sich dieser Demonstration anschließen. Am besten mit einem eigenen Block, um sich von den LeninistInnen abzugrenzen. Was jedoch am wenigsten hilft ist jedoch, dass mensch nicht kommt, weil "ja eh nur Stalinisten kommen". Es werden auf jeden Fall Anarchisten aus BaWü anreisen.

Das sehe ich anders, ich lasse mich nicht vereinnahmen.

... sich aber mit einem eigenen block behaupten wollen - so nen quatsch. die demo ist von autoritären und unsolidarischen arschgeigen organisiert, deshalb gehen emanzipatorische leute dort nicht hin. gebt den roten heut' die hand, morgen steht ihr an der wand. keine solidarität mit stalinos, kke etc. lieber kein aufstand als eine zweite udssr. auch lieber keine "post-ideologische" occupy-bewegung, die sich nicht von autoritären, nationalistischen oder hierarchischen strukturen abgrenzt. sagt mal, was wollt ihr denn? alles, oder dann doch lieber nichts. also ich will alles oder nichts.

"...deshalb gehen emanzipatorische leute dort nicht hin."

 

   realsatire ist echt was feines...

Wie auch immer: der Misserfolg der Demo spricht Bände. Autoritär ist einfach uncool...

Wees ja nich auf welcher Demo du so warst, die auf der ich war, war sehr gut!

Also das einzig gute war das quasi die ganze Demo über Stimmung herrschte, davon abgesehen wars eher Peinlich. Die Teilnehmerzahl war dafür das in ganz Deutschland sowie in der Schweiz und Frankreich für die Demo geworben wurde echt Megapeinlich (vor allem da eig niemand von außer den zu erwartenden Spektren dabei war). Und die Redebeiträge... also hätte nicht gedacht das ich das je sagen müsste, aber die Rede des Bildungsstreikbündnisses war immer noch am besten im Vergleich zu den anderen. Und, sowohl was manche Transpis, als auch Flyer und erst Recht an Reden aus dem Lauti anging kams mir i-wie so vor als sei die Demo ne reine Mobiveranstaltung für die "Antiimperialistische" Demo in Bonn.

Spricht aber eher gegen die eingeschlafene und zerstrittene linke Bewegung die sich nicht bewegt.

Ausserdem die Schwierigkeit über das linke Spektrum hinaus zu mobilisieren.

Das spricht für die Mobilisierungsunfähigkeit der ALFR. Aber ist ja auch kein Wunder, bei den Inhalten.

Was genau kritisierst du an den Inhalten?

Lies dir doch mal ihre Broschüre der Steinzeit-Kommis durch. Als ob sich der Kapitalismus seit 150 Jahren nicht geändert hätte! Sicher, es gibt noch immer Lohnabhängige und "Arbeitgeber", aber wer einer Klassenanalyse anhängt, welche die Mercedes-Aktien des Fließbandarbeiters (Frauen werden mitgedacht, doch wirklich) nicht erklärt sondern alles auf die bösen AusbeuterInnen schiebt, der hat nicht mehr alle Tassen im Schrank.