In Beilstein versucht die Stadtverwaltung, der Bürgermeister und einige Abgeordnete der CDU und der Freien Wähler Jugendlichen daran zu hindern, politisch aktiv zu werden. Die 14-17jährigen Jugendlichen wollten ihre Treffen im Jugendhaus Beilstein abhalten und planten ein Konzert gegen Rechts. Mit fadenscheinigen Gründen wurde das Jugendhaus unter Druck gesetzt und die Jugendlichen des Hauses verwiesen.
Einen unglaublicher Vorgang von Demokratie- und Jugendfeindlichkeit spielt sich gerade in der Gemeinde Beilstein ab: ein Gruppe von Jugendlichen wollten sich im städtischen Jugendhaus treffen, um gemeinsam Konzerte zu veranstalten und um aktiv zu werden gegen Neonazis. Statt das politische und kulturelle Engagement der Jugendlichen zu fördern, fiel der Stadtverwaltung und den betagten Abgeordneten von CDU und FW nichts besseres ein, als ein geplantes Konzert gegen Neonazis im Jugendhaus Beilstein zu verbieten und den Versuch junger Menschen politisch aktiv zu werden zu torpedieren.
Die Politiker und ihre Lakaien in der Stadtverwaltung argumentieren damit, dass eine eingeladene Band angeblich radikal eingestellt und ihre Musik auf linksradikalen Seiten zu finden sei. Für Verwaltung und Stadträte ist also der Einsatz gegen Neonazis ein Fall von Radikalismus? Ist die Band "Die Ärzte" etwa auch linksradikal und gehört boykottiert, weil sie auf angeblich "linksradikalen" Websites erscheint? Bei soviel politischer und kultureller Zurückgebliebenheit muss man sich tatsächlich fragen, wie es diese Personen überhaupt in den Stadtrat geschafft haben. Die Dorfpolitiker gingen sogar soweit, dass sie dem Jugendhaus und den Jugendlichen drohten, den Pachtvertrag zu kündigen. Da fragt man sich doch wirklich, in welchem Jahrhundert diese Menschen stehen geblieben sind.
Entgegen der Behauptung des FW-Abgeordneten Thomas Janotta, die Verantwortlichen im Jugendhaus hätten sich durch die politisch aktive Jugend überrumpelt gefühlt, sah das bei der besagten Sitzung ganz anders aus. Im Gegenteil wurde sogar die Gründung einer derartigen Gruppe positiv aufgenommen. Zahlreiche Jugendliche aus dem Haus machten bei der Sitzung mit und waren interessiert daran. Jedenfalls hat wohl für den Bürgermeister Günter Henzler (FW) und seinen Anhang im Stadtrat eine Jugendhaus-Verwaltung gehorsam zu sein und den politischen Vorstellungen der sie regierenden zu folgen. Eigenes Denken, politische Initiative, alternative Kultur sind unerwünscht und wenn es mal jemand versucht, wird mit Schließung des Jugendhauses gedroht.
Das Kommunalpolitiker derart ihre Demokratiefeindlichkeit und ihre Missachtung gegenüber politischem Engagement zur Schau stellen, ist selten. In den meisten Jugendhäusern und Jugendzentren ist es normal, dass Jugendliche sich selbst organisieren - ohne das ihnen die Erwachsenen und konservativen Politiker vorschreiben was sie zu tun haben. Wir rufen alle Demokratinnen und Demokraten dazu auf, gegen die Entscheidung der Stadtverwaltung und der Lokalpolitiker zu protestieren. Jugendbewegungen und politisches Engagement dürfen nicht vom Kleingeist alteingesessener Polit-Schwätzer torpediert werden. Schicken Sie E-Mails an das Bürgermeisteramt und die Stadtverwaltung. Machen Sie sich stark für eine lebendige und demokratische Kultur, auch in der württembergischen Provinz.
Email-Adresse des Bürgermeister ("Freie" Wähler): guenter.henzler@beilstein.de
Email-Adresse Thomas Janotta ("Freie" Wähler): info@janotta-beilstein.de
Email-Adresse der CDU-Beilstein: info@cdubeilstein.de
Email-Adresse des Juha-Beilstein: juhabeilstein [AT] gmx.net
Fakten
Um welche Band handelt es sich? Ohne das zu wissen lassen sich kaum gut argumentierte Protestmails formulieren.
Richtigstellung
Vielen Dank für eure solidarische Anteilnahme an unserem Problem!
Wir möchten jedoch richtigstellen, dass es sich bei dem Konzert um das es sich in dem Bericht der Marbacher Zeitung handelt nicht um das von der Linksjugend Marbach-Bottwartal geplante Rock gegen Rechts handelt, sondern um ein Solikonzert anlässlich der Heilbronner Kampagne "Nothing's gonna stop us now". Wir bitten darum, das in eurem Beitrag zu richtigzustellen.
Weiterhin wäre es uns ein Anliegen, die Adresse von Thomas Janotta unter der Mail zu entfernen, da dieser sich im Stadtrat schon immer für uns eingesetzt hat und er definitiv nicht die richtige Adresse für Protestmails ist. Seine Äusserung gibt die Haltung in der er zu uns steht nicht wieder.
Wir werdem im Laufe des morgigen Tages eine umfangreiche Stellungnahme zu allen Vorfällen der letzten Wochen veröffentlichen.
Stellungnahme
Unsere Stellungnahme dazu ist nun auf Indymedia Linksunten und auf www.juha-beilstein.de zu lesen.