Heraus zur Demo „Wem gehört die Stadt“ am 29.10.2011
Der UStA der Pädagogischen Hochschule Freiburg unterstützt die Aufrufe zur Demonstration „Wem gehört die Stadt?!“ der Initiativen „Recht auf Stadt“, „Deconstructing Green City“ und „Plätze. Häuser. Alles.“ Dennoch möchten wir noch etwas ergänzen...
Leerstand öffnen!
Die Mietsituation in Freiburg ist nicht zuletzt auch für Studierende prekär geworden. Nicht erst seit diesem Semester ist bezahlbarer Wohnraum für Studierende äußerst knapp. Für dieses Wintersemester wird zudem mit einem Zuwachs von rund ¼ Erstsemester_innen gerechnet. Ursachen hierfür sind die Aussetzung der Wehrpflicht und die ersten doppelten Abiturjahrgänge durch die Einführung von G8 in anderen Bundesländern. Diese Situation wird sich in den kommenden Semestern noch weiter verschärfen.
Während Dieter Salomon scheinheilig von Werbetafeln und Straßenbahnen um Wohnraum für Studierende bettelt, versucht er zur gleichen Zeit im Stadtrat und als Aufsichtsrats-Vorsitzender der Stadtbau AG Wohnraum immer weiter zu privatisieren und somit für bestimmte Bevölkerungsgruppen unbezahlbar zu machen. Mehrwertschöpfung aus Mieten und Käufen scheint für ihn wichtiger zu sein als eine Stadt für Alle.
Genau dieses Prinzip lässt sich anhand dem Image der sogenannten „Green City“ sehen. Freiburg soll als Marke verkauft und als „Unternehmen Stadt“ im Wettbewerb mit anderen unternehmerischen Akteuren wie Stuttgart, Konstanz, Karlsruhe oder Heidelberg um Investor_innen, Steuerzahler_innen, Tourismusströme, Großevents und andere finanziell attraktive Dinge buhlen.
Nur leider bleiben bei diesem neoliberalen Konkurrenzkampf um den gewinnbringensten Städtestandort die Menschen die auf der Strecke.
Wir fordern die Stadt Freiburg dazu auf, alle in ihrem Besitz leerstehenden Häuser sofort für alle zu öffnen und somit für den dringend benötigten Wohnraum zu sorgen!
Die Umstrukturierung der Stadt zugunsten der Kapitalinteressen hat jedoch viele Gesichter. Abriss und (Teil-)Neubauten von bisher bezahlbaren Wohnungen und damit einhergehende Mietserhöhungen im gesamten Stadtgebiet, welche zu Verdrängungen von Menschengrupppen führt (genannt Gentrifizierung), Leerstand, Privatisierung und repressive Überwachung bisher öffentlicher Gebäude und Plätze, das Einzäunen von Grünanlagen oder das Schließen unserer sozialen Zentren, emanzipatorischen Projekten und Freiräumen.
KuCa bleibt!
Auch das selbstverwaltete Studierendenhaus der Pädagogischen Hochschule Freiburg ist vom Abriss bedroht. Dies ist jedoch für alle Menschen die sich dort bewegen ein Raum an dem Ausgrenzung, Abschiebungen, Rassismus, Sexismus, Gentrifizierung, Klimaungerechtigkeit und Herrschaftsverhältnisse offen gelegt und Alternativen erarbeitet werden können. Deshalb kommt ein Abriss für uns nicht in Frage!
Unsere Solidarität gilt allen Gruppierungen und Einzelpersonen die sich für eine sozial-gerechte und ökologisch-nachhaltige Wohn-, Freiraum- und Stadtpolitik einsetzen.
Wir solidarisieren uns mit den Recht-auf-Stadt-Bewegungen von Basel bis Berlin, den Freiraum-Bewegungen von Bilbao bis Hamburg und den nicht aufgebenden Wägler_innen aus Freiburg.
Deconstructing Green City!
Gentrifizierung sabotieren – Leerstand öffnen!
KuCa bleibt! Her mit den Wagenplätzen!
Für die Enteignung des Privaten und die (Wieder-)Aneignung des Öffentlichen!
Faschismus, Rassismen, Homophobie und Sexismus bekämpfen!
DEMO „Wem gehört die Stadt?!“ | Sa 29.10.2011 | 14 Uhr Bertoldsbrunnen, Freiburg | EA 0761 - 409 72 51