Anlässlich des Papstbesuches am 25. 09. 2011 wurde für den Wagenplatz Schattenparker eine Allgemeinverfügung zur Duldung von LKA, BP, Zoll, BFE, Hundestaffel, französischer Gendarmerie, der Kantonspolizei Basel und Vertretern von Polizeirevier Nord, Süd und Herdern erlassen.
Um 8.00 Uhr
morgens wurde von circa 150 Beamten rücksichtslos und ohne
Vorankündigung in das Gelände eingedrungen, Türen von LKWs und
Bauwagen aufgerissen und schlafende Menschen aus ihren Betten geholt.
Ehe man sich versah wurde man schon gefilmt, Befragungen und
Beleidigungen zur Wohnsituation, sowie anderen Schikanen ausgesetzt.
Es wurden Nummernschilder notiert und Personenkontrollen
durchgeführt. Die Einsatzkräfte hielten sich von 8.00 bis 14.00 Uhr
auf dem Wohngelände und somit in der Privatsphäre der BewohnerInnen
auf.Während dieser Zeit war ein freies und ungezwungenes Bewegen im
eigenem Zuhause nicht mehr möglich.
Trotz mehrfacher Anfragen
unsererseits im Vorfeld bei der Stadt, welche
Freiheitseinschränkungen während des Papstbesuches zu erwarten
wären, kam die erste Information mit dem morgendlichen Einsatz in
Form einer Allgemeinverfügung. Der hochgelobte „anwohnerfreundliche“
Umgang und Informationsfluss für Freiburger Bürger findet bei
gewissen Anwohnern scheinbar keine Anwendung. Den beim Papstbesuch
ohnehin stark eingeschränkten Bürgerrechten von mindestens allen
StadtbewohnerInnen wird speziell in unserem Fall die sprichwörtliche
„Papstmütze“ aufgesetzt.
Die uns überreichte achtseitige
Allgemeinverfügung ist rechtlich sehr fragwürdig und beinhaltet
viele Falschdarstellungen und Unterstellungen - Vermutungen werden zu
Tatsachen verdreht. Einerseits wird diese Verfügung auf einer
fadenscheinigen Beurteilung unserer Personen als ewige Störenfriede
begründet, auf der anderen Seite wird das mittelalterlich anmutende,
auch als „Tanzverbot-Paragraph“* bekannte Gesetz benutzt, um eine
Rechtmäßigkeit darzustellen. Zudem meint das Ordnungsamt auf
geltendes Recht verzichten zu können und scheint für diese Maßnahme
keinen richterlichen Beschluss zu benötigen.
Diese Maßnahme
der Stadt Freiburg stellt hier einen massiven Eingriff in die
Privatsphäre anders lebender Menschen dar und steht in einer Reihe
zunehmender Kriminalisierung alternativer Lebensformen. Für andere
BewohnerInnen der „roten Zone“ eine unvorstellbare Situation,
wenn plötzlich schwerbewaffnete Einsatzkräfte ins Schlafzimmer
eindringen, anschließend 6 Stunden lang das Wohnzimmer belagern und
den Toilettengang überwachen.
Eine wirkliche Störung des
Papstbesuches wäre durch die extrem hohe Polizeipräsenz in der
Umgebung ohnehin niemals möglich gewesen und macht diesen
übertriebenen Einsatz um so mehr zur Farce. Die Vermutung liegt
nahe, dass die Gelegenheit wahrgenommen wurde, unseren Lebensraum
lückenlos zu überwachen, abzufilmen und BewohnerInnen zu
identifizieren, um weiter Daten zu speichern.Offensichtlich wurde
der Papstbesuch als Alibi genutzt unsern Wohnraum zu durchsuchen.
Zitat einer Beamtin: „Wir sollen alles dokumentieren und skizzieren
wer wo wohnt oder geschlafen hat.“
Im Geiste sind wir beim
Heiligen Vater Papst Benedikt XVI., dem Ordnungsamt und dem
Polizeistaat, die uns in ihrer Dreifaltigkeit endgültig ihr
Verständnis zur Nächstenliebe ins Schlafzimmer getragen haben.
Danke für diesen guten Morgen, danke für diesen schönen
Tag.
Amen
fucking hell
Da ist die Bestürzung groß, das ist krasse Repression, wie sie zuletzt nur sämtliche andere linke Strukturen der Stadt traf. Und jetzt? Glaubt bloss nicht, dass die Badische oder sonstwer das in der Öffentlichkeit skandalisiert. Politik findet auf der Straße statt und nicht im stillen Kämmerlein. Wenn von Schattenparker nur noch Paaady kommt, geht Mensch dort höchstens saufen. Es ist allerhöchste Zeit, dass die Freiburger linke sich zusammenrauft und endlich was gegen diese Repression unternimmt. Wann ist eigentlich Demo gegen diese Scheißbehörden, wann wird eigentlich mal geschlossen reagiert und wann wird sich organisiert?
frag nich
mach selber. fang damit an. häng in den strukturen rum und starte was.
übrigens gibts da auch so ne art avv. das wäre glaub n guter ansazpunkt
Interview bei RDL
http://www.rdl.de/index.php?option=com_content&view=article&id=14517%3AW...
Das passt!
Die ganze Stadt ist abgelenkt wegen des Papstbesuchs und dann kann man auch zu schlagen. Bekommt ja doch keiner mit.
Bis sich das rumgesprochen hat ist es auch schon wieder egal.
Hauptsache Das innere Licht brennt.
Ich hoffe nur das die Bewohner des Schattenparker-Gelände einen guten Anwalt haben um sich zu wehren!!!
Ich drücke die Daumen.!!!!!!!!!!!
Dokumentation der Schattenparker-Razzia
linksunten.indymedia.org/de/node/47645
Tempel mit umgeschmissenen Tischen
Der Papst hätte die Amokklinik in Lörrach besuchen können und einfach nur zu sagen brauchen dass er aus Gewissensgründen auf polizeistaatliche Massenveranstaltungen verzichtet.
Der Papst hätte vom Panzergeschäft predigen können und sogar die entrüstungssturmerprobten byzantinischen Zitate aus seiner berühmten Universitätsrede hätten großartig gepaßt.
Der Papst hätte sich so klar ausdrücken können was mit diesem Teil der Welt los ist dass sogar der verkalkte Parlamentspräsident dieses Landes es inhaltlich wiedergeben kann wenn ihn das Staatsfernsehen danach fragt. Kein Wunder dass die Schlägertrupps des Innenministeriums meinen sie könnten sich aufführen wie unter Museveni. Und als Betancourt ähnliche Erfahrungen mit nicht vorhandener Gewaltenteilung machte fanden europäische Gerichte das ganz schlimm. Dieser Mann müßte doch inzwischen begriffen haben dass die lustigen Lefebvreleute es mit Todesursachen nicht so genau nehmen.