PM: Erfolgreiche Vorabend-Demo gegen den Papstbesuch in Freiburg

Demo

Am Vorabend des Besuchs von Joseph Ratzinger, besser bekannt unter seinem Künstlernamen „Papst Benedikt XVI“, in Freiburg demonstrierten ca. 1000 Menschen unter dem Motto „Antisemitismus – Patriarchat – Kapitalismus: What the Fuck?! Für die befreite Gesellschaft!“ in der Freiburger Innenstadt. Begleitet wurde die Demonstration von einem fast ebenso großen Polizeiaufgebot aus nah und fern.

 

Im Vorfeld haben wir, das Freiburger „What the fuck?!“-Bündnis, ein Koordinierungsgespräch mit der Polizei und dem Ordnungsamt initiieren wollen, welches jedoch aufgrund des unkooperativen Verhaltens des Ordnungsamtes scheiterte (vgl. unsere Pressemitteilung vom 19.09.2011).

 

Trotzdem fanden während der Demonstration Gespräche und Verhandlungen mit dem Einsatzleiter Gabriel Winterer und dem Leiter des Ordnungsamtes, Walter Rubsamen, statt. Zwar wurden unsere Demonstrationsroute, welche wir im Vorfeld veröffentlicht hatten und unser Lautsprecherwagen teilweise abgelehnt, dennoch werten wir die Demonstration als Erfolg. Innerhalb weniger Wochen haben wir hunderte Menschen mobilisiert, die lautstark und entschlossen ihre ablehnende Haltung gegenüber dem Papst und den gesellschaftlichen Verhältnissen zum Ausdruck brachten.

 

Das repressive Verhalten von Stadt, Polizei und Ordnungsamt – nicht nur im Vorfeld der Demonstration – empfinden wir als skandalös, es überrascht uns allerdings nicht. Geht es doch den Organisator_innen des Papstbesuchs in der Stadtverwaltung einzig darum, eine pompöse Werbeveranstaltung für den Standort Freiburg aufzuziehen.

 

In Redebeiträgen und mit Sprüchen („Adam und Otto statt Adam und Eva!“) wurde auf die reaktionäre Sexualmoral der katholischen Kirche und den wieder auflebenden kirchlichen Antijudaismus hingewiesen. Mit Sprüchen wie „Kein Gott, kein Staat, kein Patriarchat“ äußerten die Demonstrant_innen zudem, dass patriarchale Zustände und Antisemitismus nicht nur Probleme der katholischen Kirche, sondern fester Teil des deutschen Alltags sind. Forderungen nach einem säkularen Staat oder einer „grünen, toleranten“ Stadt wurde eine klare Absage erteilt: „Papst. Nation. Freiburg. Scheiße!“

 

Wir freuen uns, dass wir zumindest am Freitagabend den „Wir sind Papst“-Hype und die lokalpatriotische Stimmung zeitweise lautstark durchbrechen konnten.

 

Für das Wochenende wünschen wir allen Antisemit_innen, Sexist_innen, religiösen Fundamentalist_innen, Partydeutschen und Lokalpatriot_innen sintflutartige Regenfälle höllischen Ausmaßes!

 

„What the fuck?!“-Bündnis Freiburg, 23.09.2011

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Die Demo war sehr erfrischend, aber warum spielt ihr nur imer mit den Teilnehmer_innen-Zahlen? Das ist unnötig wie lächerlich. Es waren nicht mehr als 400 Leute und ihr schreibt von 1.000. Woran liegt das?

ja das ist dein eigener subjektiver eindruck von der demo.

größere menschengruppen zu zählen ist nicht so einfach.

1000 ist glaube ich übertrieben - 400 untertrieben - es waren zeitweilig über 700 menschen meiner schätzung nach.

der monströsen selbstüberschätzung der organisatoren!

lautstark? ok, der schwarze block vorne hat n bisschen was geschrien, sonst glich das eher einem schweigemarsch.

erfolg? seid ihr noch zu retten? nicht eine angekündigte Route durch die innenstadt laufen zu können ist sehr beschissen, aussenrum laufen zu müssen ist kacke, geht aber noch. aber eine demo ohne lauti? wo simma denn hier, so wenig hat man hier zu melden, dass solch eine selbstverständlichkeit nicht mehr geht. damit kritisiere ich nicht die verhandler, ich bin überzeugt, dass sie ihr möglichstes getan haben. aber von erfolg zu sprechen in dem zusammenhang zeugt gelinde gesagt von wahrnehmungsstörungen bei so einer schlappe.

Die "Reden" glichen eher einer vormittagssendung im swr2. unverständlich formulierte leier der ewig gleichen schlagworte. schwache leistung!

Aber schön dass es überhaupt eine demo gab, danke dafür.das nächste mal besser machen.

grüße von außerhalb

Mensch muss nur mal das Startbild anschauen und durchzählen. 1.000? Ihjr seid so lächerlich.

Auf dem Foto biegt nämlich die Demo gerade um eine Kurve und ein Teil der Demo befindet sich dabei noch in/hinter der Kurve! Wenn du zu dumm bist das zu erkennen bist du einfach nur lächerlich!

Es mögen zwar nicht 1000Teilnehmer gewesen sein, wie von den Organisatoren bauptet, allerdings  dürfte die Zahl der Teilnehmer doch irgendwo zwischen 600 und 750 Leuten gelegen haben und nicht bei nur 400! 400 waren es zum angekündigten Startzeitpunkt am Siegesdenkmal, aber bis zum tätsächlichen  Start und teils auch nach dem Start kamen noch Leute hinzu!

Gezählt wurden einmal knapp 400, einmal gut 400. Natürlich kann es sein, das es tatsächlich 500 waren, Fehler passieren, aber mehr auf keinen Fall. Das ist lächerliche Propaganda und macht die Demo im Nachheinein unglaubwürdig.

Zur Demo selbst eine Nachricht und eine Collage und ein Bericht zu den "bewaffneten Beobachtern".